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2.3.1 Extremwetter
ОглавлениеKlimaerwärmung lässt vordergründig einen Verstärkungstrend für heftige Wetterereignisse erwarten, wenn man davon ausgeht, dass chemische Reaktionen bei höherer Temperatur schneller ablaufen. Diese Sicht beruht aber auf meteorologischer Unkenntnis. Unwetter und Stürme hängen nicht von absoluten Temperaturen, sondern von Temperaturdifferenzen ab54. Nur wenn sich die Temperaturdifferenz zwischen Polar- und Äquatorial-Gegenden erhöht, muss mit heftigeren Extremwetterereignissen gerechnet werden. Betrachtet man nun die jüngste Klimaänderung, wird sichtbar, dass Temperaturerhöhungen in polnahen Norden wesentlich größer als die am Äquator waren. Dies bedeutet verringerte Temperaturdifferenzen zwischen Pol und Äquator und somit Abnahme, nicht Zunahme von Extremwetterheftigkeiten und -häufigkeiten auf der Nordhalbkugel. Dies entspricht, im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung, auch den Messungen, die durch das IPCC in seinem Bericht AR5 dokumentiert sind26. Im Folgenden direkt aus dem AR5, Kapitel 2.6, des IPCC Sachstandsbericht von 2013 wörtlich zitiert (es gibt leider keine deutschen Versionen dieser Berichte):
Tropische Zyklone, in AR5, WG1, Kapitel 2.6, S. 216:
„Current datasets indicate no significant observed trends in global tropical cyclone frequency over the past century and it remains uncertain whether any reported long-term increases in tropical cyclone frequency are robust, after accounting for past changes in observing capabilities“.
Dürren, in AR5, WG1, Technical Summary, S. 50:
„There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness (lack of rainfall), owing to lack of direct observations, dependencies of inferred trends on the index choice and geographical inconsistencies in the trends“
Zusammenfassung in AR5, WG1, Kapitel 2.6, S. 215:
„In summary, the current assessment concludes that there is not enough evidence at present to suggest more than low confidence in a global scale observed trend in drought or dryness (lack of rainfall) since the middle of the 20th century, owing to lack of direct observations, geographical inconsistencies in the trends, and dependencies of inferred trends on the index choice. Based on updated studies, AR4 conclusions regarding global increasing trends in drought since the 1970s were probably overstated. However, it is likely that the frequency and intensity of drought has increased in the Mediterranean and West Africa and decreased in central North America and north-west Australia since 1950.“
Überflutungen, in AR5, WG1, Technical Summary, S. 112:
„There continues to be a lack of evidence and thus low confidence regarding the sign of trend in the magnitude and/or frequency of floods on a global scale over the instrumental record.“
Hagel und Gewitter in AR5, WG1, Kapitel 2.6, S. 216:
„In summary, there is low confidence in observed trends in small-scale severe weather phenomena such as hail and thunderstorms because of historical data inhomogeneities and inadequacies in monitoring systems.“
Und schließlich fasst das IPCC in AR5, WG1, Kapitel 2.6, S. 219 zusammen:
„There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.“
Da insbesondere in den USA Tornados als Extremwetterereignisse gefürchtet sind, lassen wir hier die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zu Wort kommen. Sie hat die historischen Trends von Tornados in den USA ab 1954 mit entsprechenden Grafiken publiziert55 und keine statistisch signifikanten Zunahmen, weder an Häufigkeit noch an Stärke gefunden. Schaut man auf die Südhemisphäre, sieht es ähnlich aus, hier nehmen die Zyklone an den australischen Küsten sogar auffallend ab, wie Bild 5 zeigt.
Bild 5:
Anzahl von Zyklonen um die australischen Küsten zwischen 1969 bis 2016. Die abnehmenden Trendline für schwere Zyklone ist eine lineare Regression der Daten, wobei die Grafik vom Buchautor aus den numerischen Daten der staatlichen australischen Wetterbehörde 56 erstellt wurde.
Die starken kurzfristigen Schwankungen im Bereich weniger Jahre in Bild 5 verdeutlichen, wie die in den Medien regelmäßig auftauchenden „Nachweise“ von Extremwetterzunahmen zu erklären sind. Die Zeiträume für klimarelevante Aussagen sind stets zu kurz. Eine global zunehmende Heftigkeit von Stürmen, Tornados und Zyklonen im 20. und 21. Jahrhundert ist ein Mythos. Dasselbe gilt generell für alle Extremwetter weltweit57.