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2.1 Klimavariabilität, Klimakatastrophen und der Mensch

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Die Menschen können nicht sagen, wie sich eine Sache zugetragen, sondern nur, wie sie meinen, dass sie sich zugetragen hätte

(Georg Christoph Lichtenberg)

Die Natur kennt keine Katastrophen. Die Frage nach „Klimakatastrophen“ betrifft daher nur uns Menschen. Stellvertretende Beispiele sind die Missernten und Hungersnöte in der schon erwähnten „kleinen Eiszeit“, die von Mitte des 15. Jahrhunderts bis Mitte des 19. Jahrhunderts andauerte. In den kalten Wintern des 17. Jahrhunderts war oft die Ostsee komplett zugefroren. Damals verfügten die Menschen noch nicht über eine mit fossilen Brennstoffen angetriebene Technik, um mit solch harten Umweltverhältnissen fertig zu werden. Eine andere Klimakatastrophe fand im Zentralamerika des neunten Jahrhunderts statt und führte zum Untergang der Mayas infolge Jahrzehnte anhaltender Dürren. Diese beiden Beispiele mögen genügen, es sind fast beliebig viele weitere möglich.

Aktuell ist aber etwas ganz anderes mit „Klimakatastrophen“ gemeint: Es ist von zukünftigen Katstrophen die Rede, die wir Menschen selber durch unsere industriellen CO2-Emissionen in recht unbestimmter Zeit verursachen würden. Nun ist der Fußabdruck des Menschen auf der Erde tatsächlich nicht zu übersehen. Fast schon 8 Milliarden Menschen haben auf unserem Planeten endlose landwirtschaftliche Anbauflächen und ausufernde Städte zurückgelassen. Naturlandschaften mussten weichen. Bei klarem Himmel sind Kondensstreifen von Düsenjets erkennbar, aus Aerosolen entstandene Wolken, die den Durchgang des Sonnenlichts beeinflussen. Die Weltmeere verkommen an vielen Stellen zu Müllkippen und sind in ganzen Regionen bereits leergefischt. Der bei uns früher reichlich vorhandene Kabeljau ist zur Rarität geworden, und im Mittelmeer ist der Thunfisch von Ausrottung bedroht. Schließlich wurde im 20. Jahrhundert eine Zunahme der globalen Mitteltemperatur beobachtet.

Mit alleiniger Beachtung des letztgenannten Ereignisses sind freilich nur noch die Begriffe „Klimawandel“ und „globale Erwärmung“ zu vernehmen. Dabei werden immer wieder die Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)27 als Zeugen bemüht, einer UN-Institution für das Thema „Klima“, die im Buch immer wieder erwähnt und zitiert wird. Das IPCC kommuniziert mit der Öffentlichkeit über seine schriftlichen Berichte, die alle frei im Internet abgreifbar sind. Es handelt sich dabei um die wissenschaftlich gehaltenen IPCC-Sachstandsberichte und die davon sorgsam zu unterscheidenden IPCC-Berichte für Politiker. Wo liegt der Unterschied zwischen den beiden Berichtstypen? Ganz einfach: Die IPCC-Berichte für Politiker werden von den jeweiligen Regierungen mitgeschrieben! Als Folge davon fehlen in den politischen IPCC-Berichten diejenigen Aussagen der Sachstandsberichte, die nicht in die Politik des betreffenden Landes passen. Somit widersprechen die IPCC-Berichte für Politiker oft den IPCC-Sachstandsberichten. Das vorliegende Buch bezieht sich deswegen vorwiegend auf die IPCC-Sachstandsberichte. Leider werden insbesondere die IPCC-Sachstandsberichte von Medien-Redakteuren und politischen Entscheidungsträgern kaum beachtet, geschweige denn sorgfältig gelesen, woran sicher auch ihr exorbitanter Umfang Schuld ist. Andererseits sollte die heutzutage mögliche digitale Suchhilfe auch das Lesen sehr umfangreicher Schriften erleichtern. Wer die sehr umfangreichen IPCC-Sachstandsberichte daher dennoch liest, stellt überrascht fest, dass in ihnen gar keine „Klimakatastrophen“ vorkommen. Er entdeckt aber noch etwas Entscheidendes:

Es gibt keine einzige Stelle in den IPCC-Sachstandsberichten, in der „eine erhebliche menschgemachte Klima-Beeinflussung“ belegt wird.

Der wohl wichtigste Punkt der öffentlichen Diskussion ist die Befürchtung einer zukünftigen Zunahme von Extremwetterereignissen, wie Hurrikanen, Starkregen, Überschwemmungen, Dürren sowie weiteren Schadenswettern und ihren vermuteten Folgen wie beispielsweise Wald- und Tundrabränden. Über die Zukunft ist gut spekulieren, aber wir können zumindest für den Zeitraum bis heute, in denen doch bereits maßgebende menschgemachte CO2-Emissionen stattfanden, einmal nachfragen, ob Extremwetter denn zugenommen hätten. Unter 2.3.1 wird die detaillierte Antwort gegeben, sie ist negativ. In der vorindustriellen Vergangenheit allerdings gab es sehr einschneidende Klimaänderungen, die den heutigen Klimawandel an Stärke und Schnelligkeit weit übertrafen – und dies ganz ohne Zutun des Menschen. Steter Wandel des Klimas in allen Klimazonen der Erde ist naturgesetzlich. Der immerwährende Klimawandel hält für die Menschheit günstige und ungünstige Zeiten bereit, das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Konstantes Klima gab es noch nie. Man denke dabei nur an die vielen Eiszeiten der letzten 2,5 Millionen Jahre (s. unter 2.4.2). In den Temperaturminima dieser Eiszeiten waren die skandinavischen Gletscher jedesmal bis weit nach Norddeutschland vorgerückt, und ein Großteil der Nordhemisphäre war unbewohnbar. Wir werden gute wissenschaftliche Gründe für eine Wiederkehr solcher Klimakatastrophen kennenlernen.

Aber noch einmal zurück zu Wetterextremen! Unvermeidbar immer wieder auftretende Extremwetter führen zu ansteigenden Sach- und Personenschäden, weil die Schadenswerte steigen. Dies wird aber sowohl von der ARD-Tagesschau, als verständlicherweise auch vom großen Versicherer Munich Re salopp und ohne sachlichen Nachweis als Folge „zunehmender Extremwetter“ verkauft. Wegen abnehmender Bauflächen wird zunehmend in durch Hochwasser oder Lawinen gefährdeten Gebieten gesiedelt. Die Anzahl der Menschen auf der Erde nimmt zu. Von den großen Versicherungen werden dagegen diese Schäden aus nachvollziehbaren Gründen dem Klimaeinfluss des Menschen zugeschrieben. Den gegen Wetterunbilden nur scheinbar abgesicherten Zivilisationsgesellschaften ist zudem eine grundlegende Erkenntnis abhandengekommen: Die Natur ist uns nicht freundlich gesonnen, und wir müssen uns – bei allem notwendigen Umweltschutz – immer vor ihr schützen. Das beginnt mit Impfungen gegen gefährliche Krankheiten und endet mit Schutzmaßnahmen tief gelegener Länder gegen Sturmfluten, Holland ist hier Musterbeispiel. Da der Mensch kaum ein Gefühl für die Wetterentwicklung über dreißigjährige Zeiträume besitzt, werden Extremwetter oft als ungewöhnlich empfunden. Die Erzählungen von älteren Leuten, die oft von schlimmeren Wetterverhältnissen zu berichten wissen, werden dabei regelmäßig ignoriert oder vergessen. Meteorologen haben für solche Irritationen über „gefühlt“ ungewöhnliches Extremwetter den kühlen Spruch des Fachmanns parat: „Das Gewöhnliche am Wetter ist seine Ungewöhnlichkeit“.

Von diesen Fakten unberührt, hat die deutsche Politik dennoch massive und extrem kostspielige Klimaschutzmaßnahmen auf den Weg gebracht, die im zweiten Buchteil unter „Energie“ näher beschrieben werden. Reale Umweltprobleme geraten darüber in Vergessenheit. Der gebotene Schutz von Landschaften und Wildtieren wird durch heute über 200 m hohe Windturbinen aufgegeben. Windturbinen sind nichts anderes als extrem umweltschädliche Industrieanlagen, die riesige Bauschneisen in Wäldern verursachen und Unmengen von vergrabenem Stahlbeton in deutschen Naturschutzgebieten hinterlassen. Mit solchen Maßnahmen beabsichtigt die aktuelle deutsche Politik, die Emissionen des für unser Klima als schädlich definierten Treibhausgases CO2 unter Inkaufnahme extrem hoher Kosten zu reduzieren. Dabei sind Windräder alles andere als CO2-einsparend. Kernkraftwerke sind es dagegen wirklich. Der deutsche Aktivismus in CO2-Vermeidung lässt vor allem die realen Umweltgefahren in den Hintergrund treten: hier sind stellvertretend die Schädigung der Weltmeere durch Überfischung und Vermüllung, das Verschwinden von Regenwäldern und weltweit sinkende Grundwasserspiegel infolge zu starker industrieller und landwirtschaftlicher Entnahmen zu nennen.

In Befolgung der EU-Klimabemühungen werden durch Meinungslenkung von Politik und Medien die unzähligen Ursachen von Klimaänderungen hierzulande nur noch auf ein einziges Agens reduziert: Der durch Industrie und Landwirtschaft erzeugte Anstieg von Kohlendioxid in der Atmosphäre, einem Treibhausgas mit dem chemischen Kürzel CO2, verursache schädliche Klimaänderungen. Diese Annahme wird mit einer simplizistischen und zudem noch sachlich falschen Argumentationskette begründet:

1 Ende des letzten Jahrhunderts wurde es hierzulande wärmer, wobei allerdings seit etwa 20 Jahren die Temperaturen globalweit stagnieren (s. Bild 4 unter 2.2).

2 CO2 ist ein Treibhausgas, dessen Anteil in der Atmosphäre, vom Menschen verantwortet, zunimmt (s. Bild 20 unter 2.5.5).

3 Die jüngste Erwärmung wurde daher vom menschgemachten CO2 verursacht und wird sich in Zukunft schädlich auf das Weltklima auswirken.

Die aus den ersten beiden zutreffenden Behauptungen gezogene „Conclusio“ in der dritten Behauptung ist natürlich im Allgemeinen unzulässig. Sie könnte nämlich dem folgenden lustigen logischen Trugschluss entsprechen: „In vielen deutschen Gemeinden zu Beginn des vorigen Jahrhunderts nahmen die Geburtenzahlen und gleichzeitig die Storchpopulationen ab, daher müssen die Kinder vom Storch gebracht worden sein"118.

Natürlich ist bei aller Statistik immer auch noch ein realer, kausaler Zusammenhang nötig, um nicht in eine logische Falle zu geraten. Dieser Zusammenhang wäre bei der Klimafrage der physikalische Nachweis, dass zusätzliches anthropogenes CO2 einen maßgebenden Einfluss auf die globale Erdtemperatur ausübt. Hierbei sind die entscheidenden Adjektive „zusätzlich“ und „maßgebend“. CO2 ist das zweitstärkste Treibhausgas nach dem Wasserdampf (s. Tabelle 1 unter 2.5.2). Entscheidend ist indessen nur, wie stark das zusätzliche, vom industrialisierten Menschen in die Erdatmosphäre entlassene CO2 erwärmt. Ist dieser Effekt stark, oder ist er vernachlässigbar? Nur um diese Frage kann sich eine seriöse Debatte drehen. Tatsächlich konnte bis heute kein direkter Nachweis einer Beeinflussung von Erdtemperaturen durch menschgemachtes CO2 auf der Basis von Messungen erbracht werden – geschweige denn der Nachweis eines „maßgebenden“ Einflusses.

Klima-Alarm wird trotz dieses fehlenden Nachweises dennoch von Politik und den meisten Medien als evident vorgegeben. Einwände von Klimaforschern, die Besonnenheit anmahnen, werden als Erbsenzählerei von unbelehrbaren „Klimaskeptikern“ abgetan. Immerhin sagen die wissenschaftlichen IPCC-Berichte lediglich aus, dass eine maßgebende anthropogene Beeinflussung der Klimaentwicklung nur geschätzt wird. Dieses wichtige Caveat (estimated = geschätzt) im IPCC-Bericht für Politiker28, lautet im Wortlaut zitiert „Human activities are estimated to have caused approximately 1.0 °C of global warming above pre-industrial levels“. Dies ist wohlgemerkt erst eine Schätzung der unbekannten anthropogenen Erwärmung bis heute. Was die Güte der Schätzungen angeht, welche erst die Zukunft betreffen, sollte sich der Leser gegen mögliche Enttäuschung wappnen. Die Folgen solcher Zukunftsschätzungen des IPCC manifestieren sich zudem erst in 100 Jahren – wohlgemerkt, falls richtig „geschätzt“ wurde. Bis dahin leben die „Schätzer“ nicht mehr. Dies ist sicher ein entscheidender Unterschied zu dem, was viele Medienredakteure und Politiker glauben, den IPCC-Berichten entnehmen zu dürfen. In den wissenschaftlichen IPCC-Berichten ist natürlich deswegen nur von Schätzungen die Rede, weil Wahrscheinlichkeiten, deren Signifikanz29 nicht belegbar ist, nun einmal freie Schätzungen sind und mit ordentlicher Statistik wenig zu tun haben. Entsprechend basieren die Wahrscheinlichkeitsaussagen des IPCC auch auf der umstrittenen Bayes-Statistik30.

Die Kristallkugel, aus der das IPCC seine Zukunftsschätzungen abliest, sind Klimamodelle, keine Messdaten! Klimamodelle liefern darüber hinaus nur Szenarien und keine Prognosen (s. unter 2.5.4). Ob solche „Szenarien“ für politische Entscheidungen brauchbar sind, darf bezweifelt werden. Mit Klimamodellen wird, wohl zum ersten Mal in der Geschichte der modernen Naturwissenschaften, die Beweislast für physikalische Aussagen umgekehrt. Modelle hatten sich stets nach den Messungen zu richten. Heute hat man dieses bewährte Grundparadigma der Physik in der Klimamodellierung auf den Kopf gestellt. Der Physik-Nobelpreisträger Richard Feynman hatte lange vor dem Klima-Hype zu diesem Thema allgemein und unmissverständlich Stellung bezogen:

Egal, wie bedeutend der Mensch ist, der ein Modell vorstellt, egal, wie elegant es ist, egal wie plausibel es klingt, egal wer es unterstützt, wenn es nicht durch Beobachtungen und Messungen bestätigt wird, dann ist es falsch.

Die wichtigste Frage besteht nun offenbar darin, ob es sinnvoll ist, auf eine Bedrohung zu reagieren, die nur mit Szenarien von unsicheren Modellen begründet wird. Dies könnte allenfalls sinnvoll sein, wenn die Bedrohung mit belastbaren Fakten und einer nachvollziehbaren Signifikanzanalyse belegt werden kann. Anderenfalls handelt es sich um herausgeworfenes Geld, das dem echten Umweltschutz fehlt. Als Musterbeispiel für eine zuverlässige Prognose kann das weitere Ansteigen der Erdbevölkerung in den nächsten Jahrzehnten genannt werden. Die Erwachsenen der nächsten Generation sind nämlich bereits geboren. Schwächere Kandidaten sind Katastrophen, die zwar real sind, aber mit nur extrem kleiner Wahrscheinlichkeit auftreten. Hier wäre etwa der Einschlag eines großen Meteoriten zu nennen, der einen erheblichen Teil der Weltbevölkerung auslöschen und die Erde für Jahrzehnte unbewohnbar machen kann. Auch eine weltweite tödliche Pandemie würde zu dieser Gruppe gehören. Schwächster Kandidat aller Bedrohungen ist dagegen eine menschgemachte Klimakatastrophe. Bei ihr ist sogar ihre Existenz unsicher und sie ist unmöglich mit einer Wahrscheinlichkeit zu beziffern. Daher ist es nunmehr nachvollziehbar, dass nachdenkende Mitbürger anfangen misstrauisch zu werden und kritische Fragen zu stellen. Äußerungen von renommierten Klima-Fachexperten liefern auf solche Fragen die ersten Antworten, wie zum Beispiel von

Heinz Miller, Professor i. R. und ehemaliger stellvertretender Direktor des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven „Klima lässt sich nicht schützen und auf einer Wunschtemperatur stabilisieren. Es hat sich auch ohne Einwirkung des Menschen oft drastisch verändert. Das Klima kann nicht kollabieren. Natur kennt keine Katastrophen. Was wir Menschen als Naturkatastrophen bezeichnen, sind in Wahrheit Kulturkatastrophen, weil unser vermeintlicher Schutz vor äußeren Unbilden versagt. Wer Häuser dicht am Strand, am Fluss oder in Lawinengebieten baut, muss mit Schäden rechnen"31, 2007.

Georg Delisle, Klimaforscher i. R. an der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover: „Wir haben Zweifel, ob der Kohlendioxidausstoß wirklich einen so großen Anteil an der Erwärmung hat, und ob das alles so schlimm wird, wie von den Klimafolgenforschern beschworen"32, 2007.

Augusto Mangini, Professor i. R. für Paläoklimatologie an der Universität Heidelberg „Nein, unser Planet wird nicht sterben. Und der moderne Mensch ist an der Erwärmung vermutlich weniger schuld, als die IPCC-Berichte suggerieren"33, 2007.

Nils-Axel Mörner, Professor i. R. für Paläogeophysik an der Universität Stockholm und 1999-2003 Präsident der INQUA Commission on Sea Level Changes and Coastal Evolution: „Die Behauptung, dass Meeresspiegel ungewöhnlich ansteigen, ist kompletter Betrug"34, 2011.

Judith Curry, Professorin i. R. für Geo- und Atmosphärenwissenschaften am Georgia Institute for Technology, zu den angesehensten Klimaexperten weltweit gehörend, schreibt auf ihrem Internet-Blog unter „Challenging the 2°C target“, am 3. Okt. 2014 „…die unbequeme Wahrheit, dass es keinen Nachweis eines Anstiegs der meisten Typen von Extremwettern gibt und es extrem schwierig ist irgendeine Änderung dem Menschen zuzuordnen…"35, 2014.

500 Wissenschaftler, darunter zahlreiche Klimaexperten in ihrer Eingabe an António Guterres, Generalsekretär der UN schreiben „There is no climate emergency: A global network of more than 500 knowledgeable and experienced scientists and professionals in climate and related fields have the honor to address to Your Excellencies the attached European Climate Declaration, for which the signatories to this letter are the national ambassadors. The general-circulation models of climate on which international policy is at present founded are unfit for their purpose. Therefore, it is cruel as well as imprudent to advocate the squandering of trillions of dollars on the basis of results from such immature models. Current climate policies pointlessly and grievously undermine the economic system, putting lives at risk in countries denied access to affordable, reliable electrical energy. We urge you to follow a climate policy based on sound science, realistic economics and genuine concern for those harmed by costly but unnecessary attempts at mitigation……"293, 2019.

Ist es aber vielleicht doch nur eine verschwindende Minderheit von Fachwissenschaftlern, die sich hier äußert? Die Antwort lautet „Nein“. Gleichgerichtete Anmerkungen von praktisch beliebig vielen skeptischen Klimaexperten sind mehr als ausreichend und überdeutlich dokumentiert (s. unter 3.5.3). Internationale Studien, die angeblich einen 97-, 99- oder sogar 100-prozentigen Konsens unter Klimawissenschaftlern festgestellt haben wollen, halten den Regeln wissenschaftlichen Arbeitens nicht stand, wie unter 3.5.3 gezeigt wird. Leider wird darüber von den deutschen Medien nicht berichtet. Die Gegenstimmen unzähliger Experten widerlegen die Behauptung, dass Kritik allenfalls von wissenschaftlichen Außenseitern geäußert werde. Hinzu kommt ein noch größerer Anteil an Fachexperten, die sich öffentlich bedeckt halten, um beruflichen Ärger zu vermeiden. Infolgedessen ist unbedingt zu unterscheiden: Auf der einen Seite zwischen der fachlich privaten Auffassung von Klimaforschern, welche, im Gegensatz zu den oben zitierten Stimmen, zur Wahrung ihrer Forschungsmittel und ihres Arbeitsplatzes schweigen und auf der anderen Seite einem politisch propagierten „Konsens“ über die Klimaschädlichkeit des anthropogenen CO2.

Fest steht: Die Klimawissenschaft ist sich in der Einschätzung über den Einfluss des anthropogenen CO2 keineswegs einig. Zur Vermeidung von Missverständnissen muss allerdings daran erinnert werden, dass CO2 nach dem Wasserdampf das zweitstärkste Treibhausgas ist und damit anthropogenes CO2 allein aus physikalischen Gründen einen erwärmenden Einfluss auf Erdtemperaturen ausüben muss. Der entscheidende Punkt ist, ob dieser Einfluss maßgebend, oder ob er vernachlässigbar klein ist. Nur im erstgenannten Fall wären Emissionsreduktionen von CO2 geboten. Dies klingt freilich unlogisch. Wie kann der Einfluss des anthropogenen CO2 unmaßgeblich klein sein, wenn es ein starkes Treibhausgas ist? Die detaillierte Auflösung dieses scheinbaren Widerspruchs wird unter 2.5.2 gegeben.

Obwohl viele physikalische Antriebe des Klimawandels der Wissenschaft bekannt sind, kann man immer noch zutreffend von einer fast vollständigen Unkenntnis darüber sprechen, wie die beobachteten Klimaentwicklungen der Klimavergangenheit zustande kamen. Sind den politischen Entscheidungsträgern diese Unsicherheiten gewärtig? Da offiziell von ihrer Kenntnisnahme keine Rede ist und die politisch propagierten und zum Teil schon ergriffenen Maßnahmen zum „Klimaschutz“ einschneidende Folgen für uns alle haben werden, sollte sich jedermann sorgfältig selber informieren und seine Verantwortung als mitdenkender Bürger und Wähler wahrnehmen. Maßnahmen zum „Klimaschutz“ sind nämlich nicht nur extrem kostspielig, sondern sie beschneiden auch die freiheitliche Lebensgestaltung eines jeden von uns. Beispiele sind die gesetzlichen Maßnahmen der Energiewende und die Ökodesignrichtlinien der EU, die in deutsche Gesetze übernommen wurden und uns, um nur zwei Beispiele zu nennen, immer strikter in den Wahlmöglichkeiten von elektrischen Küchengeräten oder Beleuchtungsmitteln beschneiden. Daher ist ein auf ordentlicher Information basierendes Eingreifen höchstes Gebot. Zurzeit existiert wieder einmal der politische Antrag, „Klimaschutz“ ins Grundgesetz aufzunehmen. Würde dies Realität, würde sogar das vorliegende Buch in die Nähe der Ungesetzlichkeit geraten.

Die verständliche Resignation von Laien angesichts der Komplexität von Klimazusammenhängen, die angeblich nur von wenigen Spezialisten verstanden werden können, kommt einem Verzicht auf das eigene Denken gleich. Die Entscheidung über weitgreifende Maßnahmen wird damit nämlich in die Hände von Politikern gelegt, die den Fachexperten einer von der Fraktionsdisziplin festgelegten Meinungsrichtung zu „glauben“ haben und alle wissenschaftlichen Gegenstimmen ausblenden müssen. Ist man dagegen willens, sich selber zu informieren und zu urteilen, wird objektive, neutrale Information benötigt. Dieses Buch bietet sie. In ihm werden Klimafakten beschrieben, die in den deutschen Medien nicht vorkommen, weil ihre Thematisierung – im Gegensatz zu Zeiten noch vor wenigen Jahren – nicht mehr erfolgt.

Die sich ergebenden Schlussfolgerungen aus den Fakten geben aber leider nicht zu Optimismus Anlass. Die Natur nimmt auf uns Menschen keine Rücksicht. Sie wird uns, wie schon in der Vergangenheit, auch zukünftig immer wieder Klima- und Wetterextreme bescheren. Etwas Optimismus ist aber dennoch angebracht, weil der Mensch auf die Klimaentwicklung keinen maßgebenden Einfluss ausübt. Dies könnte sich allenfalls mit indiskutabler Gewalt, wie „Geo-Engineering“ oder einem Weltkrieg mit Verwendung des Großteils aller Kernwaffen dieser Erde ändern. Da bis heute kein Einfluss steigender atmosphärischer CO2-Konzentrationen auf Erdtemperaturen nachweisbar ist, es gibt ihn, er ist aber infolge seiner Geringfügigkeit von den natürlichen Temperaturschwankungen nicht unterscheidbar, ist CO2-Vermeidung wirkungslos (s. unter 2.5.3 und 2.7). CO2-Vermeidung hat ferner nichts mit Naturschutz oder Umweltschutz zu tun, sondern verausgabt lediglich Mittel, die für den Naturschutz verloren sind. Die von der derzeitigen deutschen Regierung propagierte Klimapolitik gehört daher auf den öffentlichen Prüfstand, der die wissenschaftlichen Gegenstimmen zu Wort kommen und ihre Aussagen durch von politisch neutralen Sichtern ausgewählte Experten weltweit überprüfen lässt. Dies erfolgte bislang nicht.

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