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Energiebedarf, BMI, Mangelernährung, Übergewicht, körperliche Bewegung

Aufgrund der veränderten Stoffwechselsituation (z. B. Übersäuerung des Blutes, auch als Metabolische Azidose bezeichnet) wird etwa 10 % mehr Energie als normal benötigt. Diese Menge entspricht einer Zwischenmahlzeit (entsprechend 150–220 kcal).

Ein medizinisch sorgfältig eingestellter Stoffwechsel führt zu einem besseren Ernährungszustand.

Täglicher Energiebedarf

Der Energiebedarf wird vom Sollgewicht ausgehend berechnet. Unter dem Sollgewicht oder Trockengewicht versteht man das Gewicht nach einer guten Dialyse, d. h. ohne verbleibende Wassereinlagerungen. Es wird mit dem Arzt zusammen festgelegt.

Bei leichter körperlicher Tätigkeit gelten allgemeine Richtwerte:

unter 60 Jahre entsprechend 35 kcal/kg Sollgewicht

über 60 Jahre entsprechend 30 kcal/kg Sollgewicht

Bei vermehrter körperlicher Tätigkeit ist eine höhere Energiezufuhr notwendig.

BMI – Body Mass Index

Für Dialysepatienten gilt ein Bereich von 25 bis 29 (kg Körpergewicht/m2 Körperoberfläche). Bei diesem BMI liegt die Lebenserwartung am höchsten.

Beispiel: 73 kg Sollgewicht, 1,65 m Körpergröße

Rechenweg: 73 : 1,65 : 1,65, entspricht einem BMI von 26,8


Mangelernährung vermeiden

Eine unzureichende Energieaufnahme führt u. a. zu einem bedrohlichen Kräfteverfall und zu einer vermehrten Infektanfälligkeit. In der Folge wird fälschlich körpereigenes Eiweiß zu Energiezwecken verbrannt.

Eine Mangelernährung geht in der Regel mit einem Gewichtsverlust einher. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.

Unterschiedliche Gründe:

Die Lebensmittelauswahl ist nicht richtig getroffen, z. B. zu geringe Eiweiß- bzw. Energiezufuhr (in Form von Fett und Kohlenhydraten).

Das Essen ist einseitig zusammengestellt. Es ist zu fettreich und sättigt daher zu lange. Hierbei ist es ratsam, die Fettzufuhr zu reduzieren, über die Mahlzeiten zu verteilen und den Kohlenhydratgehalt anzuheben.

Mangelnder Appetit und ein gebremstes Hungergefühl wird u. a. gefördert durch Wasseransammlungen im Körper, bei depressiven Stimmungslagen, verschiedenen Begleiterkrankungen.

Gewünschte Gewichtszunahme

Berücksichtigen Sie persönliche Wünsche und bringen Sie viel Abwechslung auf den Tisch. Nutzen Sie das jahreszeitliche Frische-Angebot. Garnieren Sie die Speisen und sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre. In Gesellschaft schmeckt es noch mal so gut.

Fette sind energiereich

Außerdem verleihen sie dem Essen einen guten Geschmack und fördern somit den Appetit.

Entscheiden Sie sich für ca. 60 g Koch- und Streichfett (Margarine, Butter, Öl) pro Tag.


Verfeinern Sie Speisen mit Sahne, sauren Sahne-Produkten und Crème fraîche auf pflanzlicher Basis. Dazu zählen auch Mayonnaise und Salatdressings.

Versteckte Fette sind vorwiegend in Wurst, Fleisch, Käse und Backwaren enthalten. Überladen Sie die Kost bzw. die einzelnen Mahlzeiten nicht mit zu viel Fett, weil dadurch das Sättigungsgefühl steigt.

Kohlenhydratreiche Lebensmittel

Sie gehören ebenfalls zu den Energieträgern. Hier steht eine große Auswahl zur Verfügung: Obst, Kartoffeln, Reis und Produkte aus hellem Mehl wie Brot, Grieß, Couscous, Polenta, Back- und Süßwaren sowie Mehlspeisen.

Möglicherweise schmeckt bereits ein Hefehörnchen oder Croissant zum Frühstück und Semmelknödel zum herzhaften Gulasch.

Vitamine in Obst, Kartoffeln und frischen Kräutern wecken zusätzlich Lebensgeister (Kaliumgehalt beachten).

Kräuter, Gewürze, Tee

Nutzen Sie die Vielfalt möglichst frischer Kräuter und Gewürze. Sie werten das Essen geschmacklich auf und wirken appetitanregend. Probieren Sie auch neue Teesorten aus.

Maßnahmen bei gewünschter Gewichtsreduktion

Bei bestehendem Übergewicht ist in Absprache mit dem Arzt eine langsame Gewichtsreduktion sinnvoll. Dazu sollte vor allem die Fettaufnahme eingeschränkt werden. Hierbei ist Halbfett-Margarine als Streichfett zu empfehlen.

Kontrollieren Sie auch die Aufnahme einfacher Zucker, z. B. auch in Getränken und Limonaden. Zur Zubereitung der Speisen empfiehlt sich beschichtetes Kochgeschirr, um fettsparend zu kochen.

Körperliche Bewegung

Ausreichend Bewegung trainiert die Funktion von Herz und Kreislauf. Spaziergänge an der frischen Luft sind wohltuend. Sie fördern den Muskelaufbau und schützen somit vor Immobilität. Gleichzeitig wird die Stoffwechsellage und das allgemeine Wohlbefinden verbessert.

Finden Sie mit Ihrem Arzt zusammen heraus, welche Art der Bewegung wohltuend für Sie ist.

Dialysegerechte Ernährung

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