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Drittes Kapitel Unsterblichkeit und Atheismus

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Einer der bedeutendsten Atheisten des 20. Jahrhunderts, der Neo-Marxist Ernst Bloch, sieht ebenfalls zwischen Atheismus und Unsterblichkeit keinen Widerspruch. Jedenfalls gehört seiner Überzeugung nach zu einem vollentfalteten, alle Perspektiven einbeziehenden Atheismus auch die Inanspruchnahme der Möglichkeit des Fortlebens über den irdischen Tod hinaus: „Es gibt ein Gefühl, das im Menschen lebt: ich kann nicht vergehen. Ich bin wie die Hand, die einen Handschuh regiert. So stecke ich in meinem Leib. Ich verliere einen Finger, ich verliere mein linkes Bein, mein rechtes Bein, und ich bin ungestört immer noch derselbe. Wieso soll ich nicht auch das noch überstehen, dass das Herz nicht mehr schlägt? Äußerlich bin ich dann eine Leiche. Ist aber das, was die stärksten Verletzungen meines Körpers, vielleicht sogar ohne irgendeinen psychischen Effekt, überwindet und die stärksten Schicksalsschläge überwindet, ist das nicht etwas so Starkes und Merkwürdiges und Transzendierendes – nicht Transzendenten, es überschreitet ja selbst Grenzen –, dass man sagen kann: dies Licht müsste zu brennen beginnen, dies Licht müsste angezündet werden, das unreflektiert in jedem Menschen oder doch in den allermeisten Menschen zu brennen bereit steht.“3

Es ist also hochinteressant und klingt zunächst auch paradox: Der Atheist und Materialist Bloch, der jeden Gott- und Geist-Überbau negiert, schließt die Möglichkeit des Fortlebens, der Unsterblichkeit des menschlichen Seelenkerns keineswegs aus, obwohl dies doch bisher praktisch alle Varianten des Atheismus und Materialismus seit der Antike durchgehend getan haben. Bloch will durchaus konsequenter Materialist sein, bekennt sich zur höchsten Entwicklungsstufe des Materialismus, dem dialektischen, obwohl er den Materiebegriff viel weiter fasst als alle orthodoxen Anhänger des »Dialektischen Materialismus« im Rahmen des Leninismus-Stalinismus und obwohl diesen sein Diktum, man könne beim Idealisten erfahren, was Materie ist, geradezu wie eine Blasphemie erscheinen muss.4

Es ist nach Bloch noch gar nicht heraus, was der Mensch eigentlich ist, sein soll, sein wird. Daher kann auch Unsterblichkeit sein Attribut sein oder werden.

„Wichtig, dass gar nicht gesagt werden kann, was der Mensch ist, weil er eben am stärksten drängend von allem, was es gibt, sich nicht hat, sondern wird … indem gerade sein Anfang noch nicht heraus ist, deshalb auch nicht dasjenige, worauf er zielt.“ Das in uns „Steckende keimt oder möchte keimen, wenn es könnte und die Umstände bereits danach wären … Hier also ist etwas derart unabgeschlossen, dass wir nicht einmal wissen, ob wir Menschen sind“, jedoch wissen können, dass das Humane einen „noch ungelungenen, unvereitelten Versuch“ darstellt.5

In der Perspektive einer „letztmöglichen Selbstbegegnung“, bei der existentiellen Konfrontation mit „der absoluten Frage“, in der Auseinandersetzung mit dem „Wirproblem“ werden wir auf den „internen Weg“ gebracht. Dann spüren wir: „In uns … brennt noch dieses Feuer, der letzte Traum … in uns … leuchtet noch das absolute Licht … und der phantastische Zug zu ihm beginnt, zur externen Deutung des Wachtraums, zur kosmischen Handhabung des utopisch prinzipiellen Begriffs. Diesen zu finden, das Rechte zu finden, um dessentwillen es sich ziemt zu leben … dazu … bauen wir neu die metaphysisch konstitutiven Wege, rufen, was nicht ist, bauen ins Blaue hinein, wie die Welt es überall am Rand hat, bauen uns ins Blaue hinein und suchen dort das Wahre, Wirkliche, wo das bloß Tatsächliche verschwindet – incipit vita nova.“6

Bloch führt einige Gründe an, die für die Unsterblichkeit des menschlichen Wesens sprechen. „Wir fühlen uns sowieso schon innerhalb unseres Leibes nur wohnen“, sagt er z.B., und „daher können ein Fuß, ein Arm wegfallen, ohne dass unser Ich auch nur das Mindeste an sich dabei verlöre.“ Auch unsere Sprache weist nach Bloch ironisch-verräterisch auf unser nicht umzubringendes Unsterblichkeitsbewusstsein hin: „So eben konnte ein Sterbender seltsam genug von sich sagen, wie dieses Leben freilich nichts gewesen sei, wie sehr er aber nun zu lachen habe, wenn es das andere gar nicht gäbe. Und ein französischer Edelmann erzählte von sich ebenso unbedacht und widersinnig tief: >Ich weiß mir zu genügen, doch ich werde auch ohne mich auszukommen verstehen<.“7

Auch der Lebenswille eines Menschen, seine Schaffenskraft kann auf die Unsterblichkeit bestätigend hinweisen, bei manchen Selbstmördern z. B.: „auf den Tod als Entbindung, der Kraft sicher, ihn zu besiegen und hinter ihm gerade das Dauernde an sich selbst, das Ruhende zu erlangen.“8 „Der Tod ist dann also wie ein Flügelschlag, das Ei springt, und das Küken ~ schon ein großer flatternder Vogel – bricht aus dem zusammenbrechenden Ei, dem Corpus, aus und geht hoch, auch ein Goethisches Gefühl, mit dem Satz berührt, die Natur sei verpflichtet, mir eine Wirkungsstätte, eine höhere, eine breitere, eine freiere Wirkungsstätte anzuweisen.“ Man kann nach Bloch in dieser Hinsicht unser jetziges Leben als „Stufenkrankheit“ bezeichnen: „die engere Stufe, die niedere Stufe wird überwunden, eine neue gibt's und es hängt jetzt … alles an der Schaffenskraft in uns, die … sich … bewähren kann in einem Werk, einem politischen, einem religiösen, einem moralischen, einem philosophischen, einem wissenschaftlichen usw. die Schaffenskraft selbst sucht schließlich eine andere Wirkungsstätte und hat das Gefühl: in dem Tod zeigt sich ein Ausweg merkwürdiger Art. Die Selbstmörder, sagt Bloch (ich würde sagen: manche von ihnen) „haben auch den Verdacht, das Gefühl, der Tod sei keine Flucht und wir schlagen uns seitwärts in die Büsche, wir desertieren, nein, sondern: da bin ich noch mehr, da geht's mir besser, da bin ich echter, identischer als in diesem Scheißleben, das mich an allem hindert und Frustration schafft. Im Tod hört die Frustration auf.“9

Bloch weiß natürlich, dass es auch das Phänomen der Lebenssattheit, des Überdrusses gibt, das sich nach dem Tod gar kein weiteres Leben wünscht. Aber er hält den Satz: „Und Abraham starb alt und lebenssatt“ für überholt und „gefährlich.“ Man könne alt und lebenssatt eigentlich nur „rein biologisch“ sterben. Wer vom Motiv der Lebenssattheit her denke, der übernehme „Vergangenes und uns nicht mehr Nachlebbares aus Zeiten ..., in denen auch das Individuum noch nicht ausgebildet war, sondern nur der Stamm, das Stammesleben … Für Lahmärsche ist dies natürlich eine gute Ausrede, da kommt etwas Weltflüchtiges, auch ohne Jenseits, herein.“ Bei den anderen gehe es jedoch „um eine Fortsetzung und eine Steigerung“ der Schaffenskraft, „weil es zu unserer Entelechie gehört, dass man in die Hand spuckt und was schafft.“10

Also, es hängt diesbezüglich alles von der entscheidenden Frage ab, ob das Individuum, das Ich, das Selbst schon genügend entwickelt und zur Herrschaft gelangt ist. Das Alter vergisst ja „nicht nur, es sammelt. Zeigt auch oft, wirklich erwachsen, was an einem Menschen wirklich dran ist. Derart wird manchem sogar zumute, als könne ihn selbst das Sterben nicht von dem trennen, was er in sich findet“. Das Resultat sei ein Gefühl der Ruhe. „Diese Ruhe beweist noch nichts, macht aber das Selbst im Leibe, das durch Unfalle sich nicht niederschlagen lässt, das den Kopf oben behält, sogar fühlbar. Die Stoiker nannten dies merkwürdige Haltende, Hochhaltende in der Seele das Hegemonikon, zugleich als dasjenige, was am wenigsten verstörbar ist.“ Mit Glauben und Religion habe dies nichts zu tun. „Von religiösen Voraussetzungen ist dies Selbstgefühl völlig unabhängig“, auch „vom Auf und Ab des leiblichen Lebens. Tatsächlich ist dies Markhafte, wenn es im Menschen ausreichend vorhanden ist, jenes Energisch-Zentrale, das ohne alle Anleihen bei Glaubensformen den Satz formulieren oder unterschreiben lässt: Non omnis confundar. Nicht ganz werde ich aufgelöst werden.“11

Bis in Gesundheit und Krankheit mache sich das bemerkbar. Dem »Hegemonikon« in uns „entspricht bereits die Kraft, Krankheiten zu bestehen, ja sie überhaupt nicht an eine ihnen fremde >Konstitution< herankommen zu lassen. Es ist eine alte ärztliche Erfahrung, dass Hypochonder den Eingriff schwer überstehen, den sie befürchtet haben: Paracelsus, das Hegemonikon der Stoiker magnetisierend, sprach dieser Art von einem stärkeren oder schwächeren Gesundheits- und Lebensgeist, von jenem >Archeus< im Menschen, der die Arznei unterstützt. Sofern er physisch wirkt, ist der Archeus, bei Paracelsus, der Alchimist des Leibes, der die Nahrungsstoffe in ihr Gutes und ihr Böses, in ihre Essenz und ihr Gift zerlegt; sofern er aber im Kopf wirkt, ist er der >Signator< der Konstitution, der Schwäche oder Stärke, eben der Gesundheit, die mehr ist und substantiell ein anderes ist als Abwesenheit von Krankheit.“12

Das Hegemonieprinzip in uns „weist aber erst recht auf ein schwer Zerstörbares in der Menschennatur hin; wobei nicht zuletzt ein gehaltvoll verbrachtes Leben den Zusammenhalt des Menschen stärkt und bindet. Und um mythologisch Lebensgeist oder, auf höherer Stufe, Menschengeist genannt worden ist, diese wie Engels sagt, >feinste Blüte der organischen Materie<, kann im Alter desto gediegener, gleichsam desto geretteter erscheinen, je sichtbarer die rein organische Blüte nachlässt. Je mehr ein gehaltvoll vollbrachtes leben dem Alter seinen stufenweisen Herausschritt aus den Erscheinungen positiv ermöglicht, das ist, nicht als Verhärtung und Verödung, sondern als Kraft einer Dauer und zu Dauerndem hin. >Jede Entelechie<, so … Goethe …, >ist nämlich ein Stück Ewigkeit. Und die paar Jahre, die sie mit dem irdischen Körper verbunden ist, machen sie nicht alt<.“ 13

Eine Eigenschaft des zur Herrschaft in uns gelangten Selbst ist „das Vermögen der Freiheit, auch im Sterben den Kopf hochzuhalten … selbst in den äußersten Unfall, den Tod, nicht ganz einzutauchen und schon bereits nicht in das Sterben, das über die Hälfte noch zum Leben gehört.“ Das „subjektive Gefühl“ des Nichtvergehenkönnens „wird am Freiheits-Inhalt solcher Selbstbegegnung ein substantielles, d.h. eines, das in den Kern eindringt. Dadurch hört es schließlich auf, ein bloßes Gefühl zu sein, es wird zum Akt einer Betroffenheit, worin sich des Menschen bester Teil präsent macht. Und dieser beste Teil beginnt schließlich aufzuhören, bloß Mark oder Substanz einer individuellen Person zu sein. Er umgreift – sehr weit vorgeschoben, eschatologisch – das Existenzhafte schlechthin, das Problem eines werthaften Dauerkerns in und nach den überall noch hinfälligen Erscheinungen der Welt.“14

Der Tod ist allerdings nach Bloch auch die eigentliche und härteste Bewährungsprobe für die Unzerstörbarkeit und Freiheit unseres Persönlichkeítskerns. „... gerade der Tod fordert die metapsychisch-metaphysische Bewährung der Seele in Welt und den Schrecken der Überwelt heraus … dergestalt, dass der Tod die an ihm geschehende Herausforderung der Metapsychik, zugleich auch die volle Sphärenbreite des Metapsychischen erzwingt … der Tod leistet … sofern sein feindlicher Stachel, der Schlag des Untergangs die allerzentralste Anwendung und Wiedergeburt der Inwendigkeit involviert, – der Tod leistet derart den erlangten Wanderjahre-Test unserer selbst. Er prüft die erlangte Höhe an uns, die Kostbarkeit der inneren Metapsychik, er untersucht ihre Kraft, ihren Nutzen, ihren Bestand, ihre Tauglichkeit in der Mobilmachung und der furchtbarsten Realität; er bringt subjektfremden Faktor herein und sollizitiert derart unmittelbar aus der subjektiv idealen Sphäre, aus dem freischwebenden Reich idealer Selbstdefinitionen zum >Kosmischen< der Gefahr, der Streuung und schließlich doch sich bewährenden Sammlung des Selbst aus dem Getriebe dieser Todeswelt – kurz, der Tod erzwingt die Geburt der Metempsychose aus der Kraft der Metapsychik.“ Es sei Pflicht und Problem“ des Menschen, „das eingesehen Dauernde an uns über das empirisch Widrige, Unzulängliche an uns triumphieren zu lassen.“15

Der Atheist Bloch weiß selbstverständlich um die vielen Gründe und Argumente gegen die Unsterblichkeit. Er hat andererseits auch eine starke Abneigung gegen die (kirchliche) Dogmatisierung des Fortlebens nach dem Tode: „Eine Pfaffenapologie oder eine Pfaffenideologie darf aus unseren Überlegungen nicht entspringen. Das verneint aber noch nicht die Intention auf Unsterblichkeit, die unausrottbar ist.“ Im Kampf gegen das Jenseitsdogma der Kirchen weiß sich Bloch in Übereinstimmung mit Kant: „>Das Schattenreich< – beginnt Kant >die Träume eines Geistersehers< – >ist das Paradies der Phantasten< und >das heilige Rom hat dort einträgliche Provinzen<; hier ist gleich schon das Motiv von links angegeben in der Aufklärung gegen alle Jenseiterei und gegen die sympathetische Beziehung, nach der, wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt. Um etwas Ablasshandel zu betreiben, muss man ja die feste dogmatische Antwort durchsetzen, dass es Jenseits gibt, und sie wird von der Aufklärung bekämpft.“16

Bloch wendet sich aber in diesem Punkt gegen jene Aufklärer, insbesondere gegen Feuerbach, die eine persönliche Fortexistenz als „kompletten Wunschgedanken eines sublimierten Egoismus abgelehnt“ haben. Seine Erwiderung. „Der Wunschgedanke ist nicht schlecht, aber der sublimierte Egoismus ist schlecht … Dass ich weiterlebe, ist ja wirklich nicht so ungeheuer wichtig, so wichtig nehme ich mich gar nicht. Aber was mit mir zusammenhängt, ist wichtig, meine Wirksamkeit, in der ich doch vorhanden bin – und nicht als mein genießendes Ich. Und Wirksamkeit ist doch noch mehr und breiter als der egoistisch sublimierte Wunschgedanke eines persönlichen Fortlebens, als bloße Ideologie eines Kapitalistensprösslings, dem es unverdient gut geht und der das Sichgutgehenlassen verlängert sehen möchte. Nur gegen Letzteres ergeht der Angriff von links. Nur das ist Ideologie der Seelenwanderungslehre. Über die Ideologie hinaus könnte Seelenwanderung die … Nutznießung unserer möglichen Wiederkehr auf reicherer Stufe bedeuten, also Wiederkehr mit Fortbildung, nicht nur, wie Nietzsche sagt, Wiederkehr des Gleichen“, denn diese sei nun „wirklich kruzifizierte Langeweile und nichts kommt raus als immer wieder dasselbe“.17

Weist Bloch einerseits die Wunschtheorie Feuerbachs und seiner Anhänger in Bezug auf die Unsterblichkeit zurück, so hält er andererseits doch nicht viel von parapsychischer Erfahrbarkeit des Jenseits als Beweis für persönliches Fortleben nach dem Tod. „Noch ganz abgesehen von der beständigen Möglichkeit, auch in der okkult realen Sphäre getäuscht zu werden, sofern sich ...>niedere Elementels<, die >Kobolde< und >Klopfgeister< der alten deutschen Haussage, als die Seelen der Verstorbenen auszugeben pflegen … so ist es doch ein übler Anblick, gruselig zu machen, was tief sein sollte, oder alte bestäubte Grillen zu fangen und jenes obere Reich vernünftiger Wesen, mit dessen Anerkennung Kant die Metaphysik der Sitten geschlossen hat und methodisch schließen musste, zu einer Sphäre transzendentaler Physiologie herabgewürdigt zu sehen. Mag man ahnen, soviel man will, mögen auch manche Träume noch so überraschend eintreffen, es ist sicher nicht das wirklich verborgene Wesen in uns, das Lotterienummern vorher hellsieht. Ja, man kann sogar eine beständige Traumstadt haben, in der man sich aufs genaueste auskennt … und die – Denver heißt: so ist dieses doch alles höchst unwichtig im transzendierenden Gebrauch, weil es hier nicht darauf ankommt, das Untere zu verdoppeln, und weil uns vom Jenseits anderes als ein bloßer Pharusplan für Stadtreisende höherer Ordnung zu verlangen bleibt.“ Eine „sogenannte experimentelle Metaphysik“ – nein, „der transzendente Samen kann im Laboratoriumsstaub nicht Wurzel schlagen.“18

Aber aus diesem negativen Befund Kapital zu schlagen und das Fortleben des Seelenkerns in uns einfach zu leugnen, wäre kein logischer Schluss. „Dass es mit dem Tod schlechtweg zu Ende sei, ist ein kleiner Augenschein, und gesagt ist mit ihm noch sehr wenig“. Wenn sich eine solche Aussage „wirklich als Behauptung oder auch nur als behauptete Wahrscheinlichkeit eines völligen Untergangs der Person gibt, so ist dieses nicht etwa ein vorsichtiges Begrenzen, ein Kapitelschluss aus Mangel an Material, sondern bereits selber eine Theorie über Unbekanntes, der sich zunächst die Theorien der persönlichen Unzerstörbarkeit mit dem völlig gleichen hypothetischen Gewicht entgegenstellen können“. Dabei könne man auch nicht mit dem Mangel bzw. völligen Ausbleiben jeglicher Jenseitserfahrung im Diesseits argumentieren: „Denn das nichts Erfahrenhaben ist gar kein Beweis, weder Für das Nein noch für das Ja, während selbst das geringste, das zu erfahren wäre, eo ipso auf die Rechnung des Ja geschrieben werden müsste. Diesem zufolge stellen also die zahlreichen, wenngleich unbeglaubigten Erfahrungsberichte und vor allem der völlig übereinstimmende Lehrbegriff des persönlichen Fortlebens in allen Religionen immerhin ein gewisses, obzwar nur regulatives Plus dar.“19

Selbst das neue naturwissenschaftliche Weltbild des 20. Jahrhunderts weise im Gegensatz zur klassischen Physik auf die Möglichkeit einer höheren Welt hin: „Das alte Weltbild ist gesprengt. Und ein anderes Weltbild dämmen. Gänzlich unanschaulich … Dieser Raum, jeder Raum, ist durchtönt von Radiowellen, die wir nicht unmittelbar hören. Es ist die Luft auch von bedeutenderen Dingen voll; wir haben unsere Organrezeptibilität durch die Verwendung von Radiowellen ungeheuer gesteigert. Das war vorher nicht da. Was ist sonst da, für das wir keine Ohren haben; keine Augen und keine instrumentelle Empfänglichkeit? Das gehört aber alles durchaus zu dieser Welt, ist allerdings der Welt, unserer unmittelbaren Erlebniswirklichkeit transzendent … Nun kommen die Quanten- und die Relativitätstheorie theoretisch noch zu solcher Wahrnehmungspraxis hinzu. Unser Weltbild ist nicht mehr so determiniert, nicht mehr so abgeschlossen, wie es das bis 1900 war.“ Innerhalb der Naturwissenschaften selbst tritt also „eine Hebung auf, rechnerisch ausgedrückt eine neue Stufe, so dass wir weitere, höhere Sphären wahrnehmen, >höher< nicht im Sinne des Jenseits, aber im Sinn von weiteren Reichen, als sie bisher dem Organismus zugänglich waren. Und die Tiere haben schon andere Zugänge, die Hunde hören ja zweifellos nicht nur besser, sondern auch was anderes als wir. Nun kommt jene andere Welt. Aber ermächtigt eben nur zu einem grand peut-être. Man kann in der Naturwissenschaft dieses grand peut-être“, diese Möglichkeit, dieses große »Es kann sein«, „nach allen Seiten öffnen, nicht aber Erscheinungen von Abgeschiedenen hervorrufen. Dazu hätten wir eine andere Technik … nötig.“20

Doch die Kategorie ››Möglichkeit« ist in der Philosophie des Atheisten Bloch stets viel mehr als etwas lediglich Irreales. So auch hier. Die »Tendenz«, die »Intention« auf Unsterblichkeit ist ja im Menschen real vorfindlich. „Die Intention ist einwandfrei vorhanden, ist so empirisch da wie diese Pfeife – in einer anderen Gegend ist sie da. Ihre Inhalte sind derart auch da. Utopisches ist nicht nichts, und Inhalte schweben vor … Die Toten kehren wieder«.21

Doch Bloch handelt nicht nur mit Möglichkeiten. Der Atheist Bloch wartet mit einer Menge Aussagen auf, die ganz fest, ganz sicher die Realität des individuellen Fortlebens nach dem Tod, die bereits bestehende Unzerstörbarkeit unseres individuellen Selbst, mit voller Gewissheit behaupten: „Keinen mag Furcht überkommen, der des Unverweslichen in sich gewiss ist“, der sich „über aller Leib- und hinabreißenden Welt-Empirie mit sich selbst zusammenschließt. Kräftig exaltiert sich daran das Innerste der Seele, ein Wesen voll geheimer Gewalt, voll tiefer unentwickelter Bedeutung: >Weißt du<, ruft dieses Sinus, dieses tiefsten Selbstgefühls, Hölderlins Alabanda im Hyperion, >warum ich nie den Tod geachtet? Ich fühle in mir ein Leben, das kein Gott geschaffen und kein Sterblicher gezeugt. Ich glaube, dass wir durch uns selber sind und nur aus freier Lust so innig mit dem All verbunden<, aber aus freier Lust auch ist der natürliche Kontrakt, wo er verdirbt, wieder kündbar.“ Bloch meint sogar, es sei „fraglich … ob wir das Sterben in uns vorfinden könnten, wenn wir nicht schon ringsum vorher den Tod gesehen und uns demgemäß empirisch in ihn eingeordnet hätten. Aber es ist völlig gewiss, dass jeder einzelne beziehende Akt von der Beziehung des >ich fühle, ich will, ich denke<, nicht nur begleitet, sondern letzthin gehalten wird, so dass das Ich, der synthetische Blickpunkt, fast stets als seiner selbst gewisses Sosein in das verwesliche, vergessliche Getriebe regierend hereinscheint. Hier ruht ein Keim, der unzerstörbar ist, eben das verhüllte Ich, das Dunkel, die Frage, der Gehalt, der Grund, das Zentrum all unserer Selbstbegegnung, schattenhaft nicht minder noch als Bewusstseinsakt wie als sich selbst ojektivierenwollender Bewusstseinsgegenstand, und doch der allerrealste Halt unserer Persönlichkeit.“ Von der Analyse dieses psychischen Phänomens her steht für Bloch fest: Dieser Halt, „dieses Dauernde ist uns durchaus gegeben und eben jederzeit phänomenologisch auffindbar, um sich evident gegenwärtig zu machen. Dass wir jedoch sterben müssen, ist lediglich empirisch auffindbar, und dass gar in jedem Fall psychophysischer Parallelismus bestehen müsse, dass also mit dem Tod des Leibes auch das Seelenwesen selbst vernichtet sei, dass es kein psychisches Leben ohne korrespondierende physiologische Akte geben könne, ist eine bloße, seit Bergson auch schon einzelwissenschaftlich durchlöcherte Arbeitshypothese physiologischer Psychologie, die der phänomenologischen Evidenz des Insichseins, der Seelensubstanz rein regional bereits unterlegen ist“. Es lässt sich „phänomenologisch das Anderssein“, die „Überlegenheit“ über den Körper, die „Unvergleichlichkeit, letzthinnige Unbetroffenheit des Seelenwesens, d.h. eben: das diesseits und jenseits des Einschnitts identisch Bleibende des Kerns adäquat eruieren.“ Die Seele ist „ihrem eidetisch realen Wesen nach als unzerstörbar gesetzt, der Leib wie sein Tod wirken dem Durchtönenden, Personanten, Personhaften gegenüber schlechthin als ein leeres Schauspiel wie das meiste andere auch in den Pfuschwerken vorhandener Empirie.“ So unterliegt es für Bloch keinerlei Zweifel: „Das seelische Leben schwingt … über den Leib hinaus, es gibt ein seelisches Keimplasma, und die transphysiologische Unsterblichkeit wird vom Verlust des Leibes nicht betroffen.“22

Aber freilich ist gerade für den vom »Reich« als der zukünftigen Fülle aller verwirklichten positiven Möglichkeiten der Gesamtmenschheit her denkenden Philosophen Bloch mit der Unsterblichkeit des Persönlichkeitskerns des einzelnen menschlichen Individuums noch keineswegs alles gesagt, ausgemacht, erledigt, erreicht. Deshalb betont er nachdrücklichst: „Jedoch damit das seelische Leben auch über die Vernichtung der Welt hinausschwinge, dazu muss es im tiefsten Sinn >fertig< geworden sein …, soll nicht auch das seelische Keimplasma in den Abgrund des ewigen Todes gerissen und das Ziel verfehlt werden, auf das es bei der Organisierung des Erdenlebens vor allem ankommt: unser Haupt, das ewige Leben, … die auch transkosmologische Unsterblichkeit, die alleinige Realität des Seelenreichs, das Pleroma des Heiligen Geistes, die Stiftung in integrum aus dem Labyrinth der Welt“.23

Mit Unabgeschlossenem, nicht Realisiertem, nicht Erledigtem, nicht Abgegoltenem kann man in das endgültige Reich der wahren Freiheit und Gleichheit aller Menschen nicht eintreten. Man muss schon „selbst ein Angesicht haben. Es muss … ein Subjekt da sein“.24 Zur Konkretisierung des Gemeinten bezieht sich Bloch auf Schellings Prognose: „Denn freilich werden die Seelen derer, die ganz von zeitlichen Dingen erfüllt sind, gar sehr zusammengehen und sich dem Zustand der Vernichtung nähern; diejenigen aber, welche schon in diesem Leben von dem Bleibendem, dem Ewigen und Göttlichen erfüllt gewesen, werden mit dem größten Teil ihres Wesens ewig sein.“25 „Die Reife der Seelen … erst determiniert … das Ende“, 26 d.h. die Fülle und den Reichtum des Reichs der Menschen.

Der Atheist Bloch sympathisiert in diesem Zusammenhang stark mit der Seelenwanderungslehre, weil es ja niemanden gibt, der im Laufe eines individuellen Lebens schon fertig, schon ganz ausgereift sein kann. Dass die Seele durch verschiedene Existenzen wandern, dass sie in einem neuen Leib wiederkehren kann, „davon wird jüdisch wie christlich nur verdeckt gesprochen, ja wie gar nicht.“ Aber Bloch hält die christliche Unsterblichkeitslehre für eine „abgekürzte … Form der Seelenwanderungslehre.“ „Überall“ sonst aber, „in allen Geheimlehren der Welt, nicht nur in der buddhistischen, sondern genauso gut im innersten Sudan, im druidischen Irland, bei den Sufis, in der Kabbala, bei den Katharern, im ganzen alten christlichen Rosenkreuzertum, bildet die Seelenwanderung, diese auftgeteiltere, kompliziertere Form der Unsterblichkeit, sowohl das letzte Lehrstück der Neophyten als auch das regelmäßige, vergleichend feststellbare Arkanum in den Mysterien.“27

Unsere Geburt, so Bloch bei seiner Argumentation für die Seelenwanderung, sei ja schon eine Inkarnation der Seele. „Weshalb soll diese Verkörperung, wenn sie schon ein einziges Mal zugegeben wird, in ihrer Einmaligkeit festgehalten werden?“ Was sich einmal verkörpere, könne das auch mehrmals tun. Ähnlich wie mit der Geburt sei es mit dem Tod. „... wenn es uns erlaubt ist, die Erde zu verlassen, … so bedeutet es ein tieferes Recht, wieder auf diese Erde kommen zu dürfen. Dann nehmen wir uns mit, wie wir uns geworden und zu eigen sind, als Innerliche, je nachdem, und noch Unfertige, ohne uns selbst zu kennen.“28

Das Argument gegen die Reinkarnation, nämlich dass wir uns an vergangene Existenzen im Leibe nicht erinnern, lässt Bloch nicht gelten: „Wüssten die Menschen nur, wer sie sind, so wäre erst recht den Wiederverkörperten ein Leichtes, sich ihres vorigen Daseins zu entsinnen; aber gewiss auch, wir kennen uns nicht in Existenz, kennen den Schlafenden nicht in der dunklen Kammer des gelebten Augenblicks, und so besitzen wir kein Maß, unsere Seele auch in Anderem, Früherem wieder zu erkennen, uns ihrer Dieselbigkeit … zu versichern … Aber noch überall waren die letzten Bilder dunkel und unverständlich, ob die Seele auch einige Gestalten ihres Traums mit innigem Entzücken übeıraschten.“29

Eine plausible, reelle Brücke zwischen den Wiederverkörperungen eines Menschen ist aber nach Bloch die Tat, das ethische oder unethische Handeln. „Deshalb also rasen uns in Lebensgefahr alle vergangenen Bilder vorbei, deshalb rühmte sich Perikles in der Todesstunde, dass durch ihn keinem Bürger Unrecht geschehen sei, deshalb trifft nach der tiefen kabbalistischen Überlieferung derselbe Engel, der zuerst als Flämmchen auf dem Haupt der Frucht brannte und die Seele während der mütterlichen Schwangerschaft in den oberen Reichen umhergeleitete, dann, wenn es zum Letzten geht, als der Engel des Todes wieder ans Sterbelager, und nun erkennt der Mensch seinen doppelten Hüter, er erkennt an ihm, an diesem furchtbaren Pegel und Standindex von Anfang und Ende, um wieviel er zurückgeworfen, um wieviel er nähergekommen und wie groß die Schuld ist, die ihm sein Leben gegen sein Urbild offen gelassen oder auch getilgt hat. Meine Tat ist mein Besitz, sagt Buddha, meine Tat ist mein Erbteil, meine Tat der Mutterleib, der mich gebiert; meine Tat ist das Geschlecht, dem ich allein verwandt bin, meine Tat ist meine Zuflucht.“30

Liebe ist es nach Bloch letztlich, die das Rad der Wiedergeburten am Kreisen hält. „Aber die abgeschiedenen Seelen sollen wieder jung und verkörpert werden, wir werden von ihnen unten gesucht, und die Brüste, der blühende Leib sind ihre Mittel, uns anzuziehen, sich anzukleiden. Die Umarmung der Liebenden ist die Brücke, auf der die Toten wieder ins Leben schreiten, sie sind die Geladenen und auch die Wirte, der Wille der Ungeborenen mischt sich fühlbar, wenngleich nicht erschöpfend, in die Stärke des Mannes, in die Verführung des Weibes. Auch die noch so hell gewordenen Seelen verlassen danach den innerweltlichen Kreislauf nicht, gerade sie wollen ihn nicht verlassen, auch der Heilige kehrt wieder … greift in die Geschicke der Lebendigen ein, der Heilige opfert, sagt … Buddha, indem er isst … ja selbst schon die großen Genies treten … als die Erben ihrer eigenen, in einem einzigen Leben gar nicht zu gewinnenden … Reife auf den geschichtlichen Plan.“31

Die Seelenwanderung ermöglicht demnach ein wichtiges Reife- und Zwischenstadium, „den mitverantwortlichen Kreislauf zwischen Hier und dem Dort, das kein Drüben in Wahrheit ist, wenn das Hier nicht endlich voll in ihn erscheint“. Die menschlichen Seelen fungieren „als Organe“ eines „großen Seelenzugs“, eines „kosmischen Selbsterkenntnisprozesses.“ So bewährt sich diese Lehre als stärkstes Gegengewicht gegen „den zerschleudernden Weltlauf, als kräftigstes Gegenmittel gegen den Widerspruch zwischen unserer kurzen Zeit und der unlebbaren Geschichtszeit.“ Die Seelenwanderung ermöglicht eine „Streuung unseres Ichs über die ganze Geschichte“, macht „verschiedene historische Existenzen der Seele“ möglich, und zwar mit dem Ziel „letzter, ungeschlagener, reifster Präsenz unserer selbst am Ende der Welt“. Wir alle können auf diese Weise „das breite, historische, der >Menschheit< insgesamt zuerteilte Leben“ vollziehen, „unser Dasein kann sich weit über Geschichte ausbreiten, ja, es wäre uns Menschen möglich geworden, als dieselben Menschen in den verschiedenen Jahrhunderten zu figurieren, es wäre uns möglich, eigene – wenn auch, da wir unser tiefstes Subjekt nie erfahren können, von keiner Erinnerung an unsere Identität begleitete – Geschichte zu erleben und insofern … am letzten Ereignis der Geschichte … subjekthaft existent zu sein. Alles könnte vergehen, aber das Haus der Menschheit muss vollzählig erhalten bleiben und erleuchtet stehen, damit dereinst, wenn draußen der Untergang rast, Errungenes darin wohnen und uns helfen kann: – und solches fuhrt gerade aus der Seelenwanderung heraus auf den Sinn der echten sozialen, historischen und kulturellen Ideologie.“

Nur die Seelenwanderung garantiert auf diese Weise, dass „alle Subjekte am Ende der Geschichte präsent, bewährt präsent“ sind, sie „garantiert den Begriff der >Menschheit< in seiner dereinst höchst konkret vollzähligen, absoluten Entität … der Feuerfluss der Erde ist erloschen, auch die großen Mutationen der organischen Welt sind seit langem entkräftet, aber die Menschen sind am Werk geblieben, und diese fuhren nun die breite, historische, subjektive Metaphysik zu Ende, das Leben der alles überholenden, gegen den Himmel donnernden Zeit“. Seelenwanderung ist „ruhelose Mobilmachung“, ist „der Ort des großen Feldzugplans der Zivilisation und Kultur, gewichtet gegen die menschliche Gemeinheit, gegen die alles durcheinanderschleifende Dummheit, Wertfremdheit der Welt“, gegen den „profitwirtschaftlichen Gedanken“, diesen „mageren barbarischen Inhalt“ – „geführt vom Gewissen des Reichs.“ Das Innerste muss den absoluten Primat erlangen, „die Maschine und der Staat sind unten zu halten, im Zustand bloßer Entlastung … Alles menschlich Entfremdete ist wertlos, alles kulturelle Objektive ist lediglich als Erziehungszoll oder Assignate relevant … am jüngsten Tag gilt nur die Ethik und ihre Metaphysik als Goldwert.“ Der endgültige „Akt des Erwachens in Totalität“ stellt „die letzten Tat- und Erkenntnisimpulse“ dar, bildet „das Apriori aller Politik und Kultur“, „das Korn der Selbstbegegnung“ muss „zum furchtbaren Erntefest der Apokalypse“ gebracht werden.32

Trotz der oft religiösen, ja nicht selten spezifisch christlichen Ausdrucksweise Blochs täusche man sich nicht über die gravierenden Unterschiede hinweg. Himmel und Hölle sind in den Religionen, insbesondere im Christentum schon da; längst für die Seelen hergerichtet und existent. Blochs endgültiges Reich der Menschen ist noch nicht, es wird. Und es wird nicht durch die Gnade eines Gottes, sondern durch uns, unsere Tat. Bloch betont mehrfach, „dass uns die Wanderung (der Seelen) ja keineswegs heteronom von den äußeren Umständen und einem Gott dazu gesetzt worden ist.“ Es ist allein „die menschliche Seele“, die „alles umspannt, auch das Drüben, das noch nicht ist.“ Sie umspannt es auch mit ihren besten Wunschinhalten, „weil die guten Wünsche wie die Väter des Gedankens, so auch der Dinge werden können.“ Wir sind nach Bloch auf dem (Seelenwanderungs-) Weg als „Wille zu unserem Gesicht“, und das Paradies der Zukunft, das »Reich« ist „das Gesicht unseres Willens“, nicht irgendeines anderen Willens. „Das Treibende ist in seiner Tiefe zugleich der Inhalt, die einzige Anlangung, Deckung des Treibens … Denn wir sind mächtig; nur die Bösen bestehen durch ihren Gott, aber die Gerechten – da besteht Gott durch sie, und in ihre Hände ist die Heiligung des Namens, ist Gottes Ernennung selber gegeben … der kein Faktum ist, sondern ein Problem, in die Hände unserer gottbeschwörenden Philosophie und der Wahrheit als Gebet“ gelegt.33

Jenseits der Todesschwelle

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