Читать книгу Der Krieg - Ilja Steffelbauer - Страница 28
Nachlese
ОглавлениеDie „Anabasis“ des Xenophon liegt in zahlreichen Ausgaben und Übersetzungen vor. Manche Leserin und mancher Leser hat vielleicht noch seine alte griechische Schulausgabe im Bücherschrank. Wer seine Kenntnisse der alten Sprachen auffrischen will, ist mit einer zweisprachigen Edition, wie der bei Artemis & Winkler 1994, gut beraten. Natürlich ist der Klassiker auch online heute leicht zu finden. Das gegenwärtig maßgebliche Werk zu den griechischen Söldnern ist Matthew Trundles: „Greek Mercenaries from the Late Archaic Period to Alexander“ bei Routledge 2004 erschienen. Interessante Überlegungen zu den Motivlagen und zum möglichen Verlauf der Schlacht von Kunaxa finden sich bei Jeffrey Rop: „All the Kings Greeks: Mercenaries, Poleis, and Empires in the Fourth Century BCE“ Dissertation Penn. State 2013 und bei Harvey F. Miller: „The Practical and Economic Background to the Greek Mercenary Explosion“ in Greece & Rome 31.2 (1984) S. 153–160.
Carneiros Theorie zum Ursprung der altorientalischen Staaten findet sich in: Carneiro, R. L.: „A Theory of the Origin of the State”. Science. 169 (3947) 1970; S. 733–738 und ist seitdem viel diskutiert worden. Auf die griechischen Verhältnisse angewandt, wird die Theorie in dem Beitrag von Berent Moshe: „Greece: The Stateless Polis (11th–4th Centuries B.C.)“ in: Grinin L. E. u.a. (Hg.): „The Early State, Its Alternatives and Analogues“ (Volgograd 2004 ), S. 364–387 bzw bei: E. van der Vliet: „Polis. The Problem of Statehood“ in Social Evolution & History 4(2), September 2005, S. 120–150. Wer sich für die inneren Verhältnisse der Poleis und Stadtstaaten allgemein interessiert, dem seien die Veröffentlichungen des Kopenhagen Polis Center – mehrheitlich unter der Federführung von Mogens Herman Hansen – ans Herz gelegt. Die enge Beziehung zwischen Kriegsführung, bäuerlichem Leben und politischer Beteiligung schildert Victor Davis Hanson: „Warfare and Agriculture in Classical Greece“ University of California Press, 1983, der auch weitere Werke zu diesem Themenkomplex verfasst oder herausgegeben hat.
Von rezenten Komikverfilmungen der Konfrontation zwischen Persern und Griechen ist eher abzuraten. Das Mittelmeer ist gewiss nicht Mittelerde und Gut und Böse sind selten so einfach an ihrem Äußeren zu erkennen, geschweige denn einer Seite in einem Krieg zuzuordnen. Wer den zweifellos vorhandenen Schauwert der „300“ trotzdem genießen möchte, kann als Antidot Aischylos „Perser“ lesen, in dem der Zeitgenosse dem Feind mehr Menschlichkeit und Anstand zugesteht, als es Hollywood anscheinend bewerkstelligen kann. Oliver Stones „Alexander“ zeigt die Schlacht von Gaugamela, für die Kunaxa sozusagen die Generalprobe war, in recht beeindruckenden Bildern, wurde aber wegen der Besetzung und deren schauspielerischen Leistung von der Kritik eher verrissen.