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Oktober

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Der Nebel will lange nicht steigen,

der Himmel die Bläue nicht zeigen,

kühle Tröpfchen durchprickeln die Luft,

durch die Alleen strömt Moderduft.

Noch kurz dürfen Blicke sich laben

an Herbstens glühleuchtenden Farben,

bald sinkt das Braunlaub der Erde zu,

rüsten die Bäume zur Wintersruh.

Wo Kirchtürme weit aufragen,

umhüllen sie Wolkenlagen,

Morgensonne weilt schemenhaft

hinter den Schleiern, bar jeder Kraft.

Wird Oktober in diesen Tagen

nochmal sein Geschmeide tragen?

Nimmt er Abschied vom golden Glück,

bevor November näher rückt?

Einmal noch diesen Glanz genießen

und mit dem Licht der Sonne fließen,

bevor die Dunkelheit beginnt,

die leis von Tod und Trauer singt.


Wie ein scheues Wild

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