Читать книгу Das letzte Jahr - Ilse Tielsch - Страница 11

7

Оглавление

Da fällt mir ein, daß sie mich heute ja wieder abholen wollen, es muß gleich soweit sein. Ich springe vom Fensterbrett ins Zimmer hinein, hole meine Springschnur, rufe meiner Mutter durch die Küchentür zu, daß ich mit der Lilli spazierengehe, und laufe über die Stiegen hinunter auf die Straße. Ich muß nicht lang warten, da kommen sie schon, die Sletschno schiebt den Kinderwagen und die Lilli winkt mir zu.

Wir wandern durch die Kastanienallee, auf den kleinen Hügel hinauf, den der Verschönerungsverein mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt hat, an den Eichen vorbei, unter denen Bänke aufgestellt sind, auf denen abends angeblich immer Liebespaare sitzen. Dann gehen wir auf dem Hauptweg weiter und kommen bald auf dem Spielplatz an.

Die Sletschno setzt sich auf eine Bank, zieht ein Buch aus der Tasche und beginnt darin zu lesen, der kleine Bruder schläft in seinem Kinderwagen und ich spiele mit der Lilli Ball. Dann springen wir eine Weile über unsere Springschnüre, bis wir auch davon genug haben, dann spielen wir Lehrerin und Schülerin und nachdem uns auch das langweilig geworden ist, legen wir uns ins Gras, schauen in den hellblauen Himmel und reden.

Heute reden wir wieder einmal davon, was wir machen wollen, wenn wir endlich erwachsen geworden sind. Die Lilli will leider nicht zum Zirkus, sie will auch auf keinen Fall nach Amerika auswandern und Trapperin werden, was ich mir seit einiger Zeit noch schöner vorstelle, das Leben in einem Zirkuswagen oder gar in einem Indianerzelt in der Prärie wäre ihr zu unbequem.

Das letzte Jahr

Подняться наверх