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Einführung Anliegen der Autorin
ОглавлениеIm Januar 2014 verweilte ich bei einem privaten Treffen mit Menschen, die den Weg des Akram Vignan gehen – und lieben. Mit großer Bewunderung hörte und erlebte ich die Herzlichkeit und die innere Stimmigkeit der Anwesenden in gemeinsamen Gesprächen bei Tee und Naschwerk. Ich bekam über die vielschichtigen Erzählungen der Mahatmas – wie die „Gnanleute“ hier manchmal genannt werden – einen nachhaltigen Eindruck davon, wie direkt und unmittelbar die Erfahrung und Wirksamkeit von Gnan, dem Kern oder der Essenz dieses Weges, in ihr Leben und ihr Selbst-Verständnis hineinwirkt. Obwohl ich noch nie etwas von Gnan in Verbindung mit Glückseligkeit gehört hatte, nahm ich wahr, wie sehr sich die Veränderung der Erfahrung von Glückseligkeit präsentiert: nicht als eine emotionale Note, die in ein romantisches Klischee fallen könnte – obgleich die wunderbare Stimmung keinen Zweifel daran ließ, dass es sich um eine Angelegenheit des Herzens handelt –, sondern als eine eher fast nüchtern zu nennende, massive oder radikale Neuheit der Erfahrung von Sein. Ich saß in einer Gruppe von Menschen, die tatsächlich beides ausstrahlten: liebevolle Herzoffenheit, Mitgefühl und ein sicheres stabiles Wissen um etwas, das ich das größere Ganze nenne – oder Gott.
Es hat mich sehr bewegt zu sehen, wie authentisch und essenziell sich das Gehen des Akram Weges vor meinen Augen direkt zeigte. Ich habe selbst schon viele Erzählungen über spirituelle Erfahrungen hören dürfen, Highlight-Gefühle und radikale Öffnungen sind mir nicht fremd. Aber die erstaunliche wie attraktive Direktheit dessen, was mir hier gegenübersaß, hat mich veranlasst, mich näher mit den Grundlagen der Akram Vignan Bewegung zu beschäftigen.
Was ich in meiner Forschung, meiner sorgfältigen Recherche in den Publikationen und in zahlreichem persönlichen Austausch entdeckt habe, ist ein sehr wesentliches Moment, das sich tatsächlich außerordentlich unterscheidet von einer Schritt-für-Schritt Praxis, die auf ein letztliches Ergebnis abzielt, sei es das Erreichen des Erwachens, der Erleuchtung, Einheit – wie immer wir es nennen wollen. Dieser wesentlich „andere“ Punkt ist so groß und so klein zugleich, dass es eine echte Herausforderung bedeutet, es beschreiben zu wollen. Und das liegt allein daran, dass der Augenblick, in dem Gnan erscheint, keinen zeitlichen Rahmen und kein sonstiges Format hat, weshalb es kaum genannt werden kann. Gnan ist ein göttlicher Augenblick, Gnan geschieht in einem Nu. Niemand besitzt Gnan und niemand kann Gnan erlangen. Aber wer es dennoch „hat“, ist glücklich.
Die Faszination dieses – ich kann es in meiner objektiven Außenrolle als Autorin nicht sehr viel anders beschreiben – Wunders ist der Grund, warum ich dieses Buch geschrieben habe. Das Privileg, einen nicht involvierten kritischen und sachlichen Blick einerseits, aber auch eine Nähe der persönlichen Berührtheit als gemeinsam arbeitende Komponenten dafür einzusetzen, schätze ich sehr. Und ich hoffe, dass es mir gelungen ist, dem werten Leser und der werten Leserin die für sie relevanten und entscheidenden Informationen1 und Eindrücke2 nahebringen zu können.
Für die umfängliche Vermittlung essenzieller Begriffe steht dem Lesenden ein Glossar am Ende des Buches zur Verfügung, welches sich vor allem an dem Verständnis der Begriffe innerhalb des Akram Vignan Weges orientiert und diese komfortabel im Spektrum der allgemeinen Verwendung vieler spiritueller Richtungen der Gegenwart darstellt beziehungsweise beschreibt.