Читать книгу Bullshit-Bingo - Ina Taus - Страница 11

KAPITEL 6

Оглавление

»Madison?« Am nächsten Morgen steckte ich den Kopf durch die Tür meiner Mitbewohnerin. Colton war vor ungefähr einer Stunde abgehauen, hatte aber angedroht, die Nacht wieder hier zu verbringen. Als würde mich das stören. Nach East als jahrelangen Mitbewohner war vermutlich jeder andere Mann ein Upgrade.

Gott, ich vermisste meinen Bruder und den regelmäßigen Schlagabtausch mit ihm.

Madison lag mit ihrem Laptop auf dem Schoß auf dem Bett, legte ihn aber beiseite, als ich einen Schritt in ihr Zimmer machte. »Ja?«

»Ich gehe jetzt zu dieser Orientierungsveranstaltung.«

Sofort setzte sich meine Mitbewohnerin auf. Erst jetzt schien ihr der Lageplan in meiner Hand aufzufallen. »Soll ich dich begleiten? Ich hab nichts anderes vor.«

»Ja bitte.« Erleichtert sackte ich zusammen. »Es ist nicht so, dass ich mich fürchte, aber ich habe Angst, dass ich mich verlaufe. Mein Orientierungssinn ist … na ja, nicht vorhanden. Vermutlich könntest du mich draußen auf dem Flur einmal im Kreis drehen und ich würde nicht mehr in unser Zimmer finden.«

»Das kann ich nicht verantworten. Du bist die perfekte Mitbewohnerin.« Ehrlich gesagt war ich der Meinung, dass so ziemlich jeder Mensch auf der ganzen Welt perfekt für sie wäre. Madison hatte einfach eine so unglaublich offene Art, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie sich mit jemandem nicht verstand. Außer vielleicht mit Adam. Allerdings konnte ich bei ihm wiederum gut nachvollziehen, warum man einen Bogen um ihn machen wollte.

»Was soll ich sagen?« Ich schmiss mir das Haar mit einer affektierten Geste über die Schulter. »Es ist nicht leicht, so großartig zu sein wie ich.«

Madison hüpfte aus dem Bett und schlüpfte in ihre Flipflops. Mit der Hüfte stieß sie mich an. »Warst du zu viel mit Adam zusammen?«

»Ja, er hatte jahrelang einen schlechten Einfluss auf mich.« Gemeinsam verließen wir das Zimmer und ich nahm mir im Vorbeigehen meine Umhängetasche von der kleinen Sitzbank.

»Das glaube ich dir gern«, sagte sie, schnappte sich ihren Schlüssel vom Schlüsselbrett, das Colton dort angebracht hatte, und öffnete mir die Tür. »Nach dir.«

»Was für ein Service.« Ich ging hinaus auf den den Flur und wartete auf meine Mitbewohnerin, die die Tür hinter uns verschloss.

Gemeinsam gingen wir los. Zum Glück fand ich den Weg nach unten und aus dem Haus einwandfrei. Und vor allem, ohne auf Madisons Hilfe angewiesen zu sein. Doch vor dem Gebäude war ich bereits ratlos. »Links?«, fragte ich.

»Nein, geradeaus und dann an der Nursery School vorbei.« Irgendwie war ich erleichtert, dass es in unmittelbarer Nähe medizinisch ausgebildete Personen gab. Nur für den Fall, dass man mich wieder mit Rucksäcken bewarf.

Madison quasselte den ganzen Weg lang und nahm mir damit die Aufregung. Selbst wenn ich auf der Orientierungsveranstaltung niemanden kennenlernen würde, kannte ich zumindest sie.

Als wir bei dem Gebäude ankamen, zwang sie mich, ihre Telefonnummer in meinem Smartphone einzuspeichern. Nur für den Fall, dass ich aufgrund ihres Gequassels auf dem Weg hierher den Heimweg nicht mehr finden konnte. Ihre Worte, nicht meine. Danach umarmte sie mich, gab mir einen Schubs in Richtung der Tür – zum Glück hatte sie mich direkt davor abgestellt – und wünschte mir viel Spaß. Als ich mich auf dem Weg ins Innere des Gebäudes noch einmal zu ihr umdrehte, winkte sie mir und reckte beide Daumen in die Luft. Ich fühlte mich, als würden wir uns bereits Jahre kennen. Dabei war ich sonst eher zurückhaltend, wenn ich neue Leute traf. Aber mit Madison als Cheerleaderin in meinem Rücken hatte ich das Gefühl, alles schaffen zu können. Auch alte Muster zu durchbrechen und offen für weitere Bekanntschaften zu sein. Hatte ja bei Colton und ihr auch geklappt.

Ich betrat das Gebäude mit neuer Motivation, stockte aber bereits, nachdem ich drei Schritte hineingemacht hatte. In der Eingangshalle scharten sich über hundert Personen. Mindestens. Und ich hatte nicht übertrieben, als ich gesagt hatte, dass ich eher ein Kleingruppenmensch sei. Etwas eingeschüchtert von der Menschenmenge drückte ich mich am Rand der Eingangshalle herum. Ich war nicht schüchtern, aber auch bei Weitem nicht extrovertiert genug, um einfach auf eine Menschentraube zuzugehen, die ich nicht kannte. Machten andere Leute das? Und wenn ja, wo konnte man das lernen? Ich würde das auch gern können.

Da hier leider niemand einen Crashkurs in Sachen Sozialfähigkeiten abhielt, blieb ich eben allein stehen und lächelte jedem Neuankömmling freundlich zu. Natürlich in der Hoffnung, dass sich irgendjemand zu mir gesellen würde.

Leider passierte das nicht.

Ich stand also allein da, bis sich plötzlich die Menge teilte und ein Mädchen auf mich zukam. Okay, das war vielleicht übertrieben, aber aufgrund ihrer Präsenz fiel es ihr nicht besonders schwer, voranzukommen. Ein wenig erinnerte mich ihr lässiger Gang an die Leute in diesen Streetfashion-Videos, die ich mir immer auf TikTok reinzog. Fehlte nur noch die passende Musik.

»Dü dü dü, dü dü düüü, dü dü dü, dü dü dü, düdüdüdüdüdü«, sang das Mädchen, als es an mir vorbeiging, und ich musste lachen. Einen Meter von mir entfernt blieb sie stehen, kam wieder zu mir zurück. Fragend sah sie mich an.

»Sorry, aber als du eben auf mich zugelaufen bist, hatte ich genau den gleichen Song im Kopf. Mein Name ist Haley. Und ich liebe deine Haare.« Die waren knallpink und brachten ihre dunklen Augen schön zur Geltung. Außerdem mochte ich ihren Style. Sie trug kurze Shorts und ein Top, das kurz unterhalb des Bauchnabels endete, kombiniert mit einem seidigen Oberteil, das bei jeder Bewegung leicht flatterte. Die Sache mit den Fashion-Videos war schon irgendwie passend.

»Yuna. Und danke.«

»Schöner Name. Außergewöhnlich. Ich wette, wenn ich jetzt laut Haley schreie, drehen sich bestimmt fünf weitere Mädchen um.«

»Noch mal danke. Wenn wir dieselbe Wette auch in Japan durchführen, bist du diejenige mit dem außergewöhnlichen Namen.« Sie legte den Kopf schräg, schien auf etwas zu warten.

»Alles in Ordnung?«, fragte ich sie.

Daraufhin lächelte sie mich an. »Alles bestens. Also, woher kommst du?«

»Aus einer Kleinstadt in Pennsylvania. Ich hab es also nicht mal aus dem Bundesstaat hinausgeschafft. Und du?«

»Maryland. Baltimore.«

»Also auch gar nicht so weit weg.«

Überrumpelt sah Yuna mich an.

Ich zog die Augenbrauen hoch. »Langsam machen mich deine Blicke nervös. Hab ich Pizzareste zwischen den Zähnen? Meine Hose ein Loch? O mein Gott, ich hab doch kein Loch im Kopf, oder? Alles schon passiert«, erklärte ich ihr. »Man merkt von dem Schmerz zunächst gar nichts wegen des ganzen Adrenalins.« Zu meiner Verteidigung: Es war nur ein kleines Loch. Kleiner Sommerunfall am Badesee. Nicht der Rede wert.

»Alles gut«, beruhigte sie mich. »Tut mir leid, ich hab nur auf den Moment gewartet.«

»Welchen Moment?«

»Den Moment, in dem du mich fragst, ob ich eine asiatische Austauschstudentin bin.« In meinem Kopf machte es klick.

»Ahhhhhh. Ähm … ja. Ich will ehrlich sein, hätte ich vermutlich vor ein paar Jahren wirklich gefragt, aber meine Freundin Gretchen hat mir das abgewöhnt. Ist ja auch eine dumme Frage. Wo kommst du her? Aus Baltimore! Nein, woher kommst du wirklich?« Ich verdrehte die Augen. »Gretchens Mom stammt ursprünglich aus Deutschland, und du glaubst gar nicht, wie viele dumme Heidi-Klum-Vergleiche man sich ein Highschool-Leben lang anhören muss.«

Yuna strich sich eine pinke Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte. »Vermutlich genauso viele wie Lucy-Liu-Sprüche.«

Daraufhin seufzten wir beide und grinsten uns im Anschluss darauf an. »Ich muss mal aufs Klo, bevor diese Orientierungsveranstaltung anfängt«, sagte ich und sah sie fragend an.

»Ich bin mir sicher, das schaffst du allein. Ich warte hier auf dich.« Gab es eigentlich nur coole Leute auf diesem College, oder hatte ich einfach zwei Glückstreffer hintereinander gelandet?


Drei Stunden später saßen Yuna und ich in einem süßen Café auf dem Campus und ich konnte meinen Blick kaum von der gemütlichen Einrichtung abwenden. Die Tische waren in dunklem Holz gehalten und davor standen gepolsterte Sessel in vielen verschiedenen Farben. Zahlreiche Kissen schufen eine absolute Wohlfühlatmosphäre, die durch die zahlreichen Bücherregale, die gut bestückt waren, zum Verweilen einluden. Abgerundet wurde das ganze Ambiente von niedlichen Topfpflanzen, die einem das Gefühl gaben, im Wohnzimmer eines Pflanzenliebhabers zu sitzen und nicht in einem Café. Wir hatten uns einen runden Tisch ausgesucht, der nicht zu nah beim Fenster, aber auch nicht mitten im Zentrum stand. Von meinem Platz aus hatte ich einen guten Blick auf das Geschehen im Café, und ich beobachtete einen Mitarbeiter, der einen Aushilfe-gesucht-Flyer seitlich an einem Bücherregal anbrachte. Ich hielt meinen Latte macchiato mit einer extragroßen Portion Karamellsirup in meinen Händen und war aufgrund der nächsten Dosis Koffein und Zucker überglücklich. Na ja, vielleicht auch wegen des Cookies, der auf einem kleinen Teller neben meinem Heißgetränk lag. Yuna trank irgendein stylisches Teegetränk mit jeder Menge Eiswürfel und einem hübschen Strohhalm, das irgendwie so gar nicht zur gemütlichen Einrichtung passen wollte. Aber ich mochte Gegensätze, darum beschloss ich, dass dieses Lokal ab jetzt mein Lieblingscafé werden würde.

Yuna schien auch auf Süßkram abzufahren, denn sie inhalierte ihren Cookie genauso wie ich es tun würde, wenn ich mir heute nicht schon so viele Kalorien reingezogen hätte. Im Gegensatz zu mir hatte sie allerdings kein Gramm Fett zu viel an ihrem Körper. »Machst du viel Sport?«, fragte ich sie.

»Notgedrungen.« Sie leckte einen Krümel von ihrer Unterlippe. »Ich gehe jeden Morgen joggen. Du auch?«

»Morgens? Joggen?« Sofort schüttelte ich den Kopf. »Ich bin eher unsportlich. Oder unmotiviert. Je nachdem, wie ehrlich meine Antwort sein soll. Aber ich gehe gern spazieren.« Zählte das als Sport? »Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich jemals wieder in mein Wohnheim zurückfinde, wenn ich einfach drauflosmarschiere.« Ich biss vom Cookie ab. Himmlisch. Jetzt verstand ich, warum Yuna den quasi inhaliert hatte.

»Lebst du im Erstsemesterwohnheim?« Sie untermalte den Satz mit einem lauten Schlürfen ihres Teegetränks.

»Nope, aus Platzmangel haben sich mich dem Gregory College House zugeteilt.«

»Mich auch. Was für ein Zufall.« Sie hopste auf ihrem Stuhl auf und ab und bekam sich vor lauter Glück gar nicht mehr ein.

Ich freute mich auch, konnte es allerdings nicht so zeigen. »Das ist toll. Dann können wir uns gemeinsam die Gegend ansehen. Und ich brauche keine Angst haben, dass ich mich verlaufe.«

Sie machte den Pfadfindergruß. »Ich war bei den Girl Scouts. Glaub mir, wenn du in Baltimore Kekse verkaufst, findest du von überall wieder nach Hause.«

»Hartes Pflaster?«

»Nicht dort, wo ich herkomme«, sagte sie fröhlich und wechselte dann wieder das Thema. »Aber ich bin echt froh, dass du im gleichen Wohnheim lebst wie ich. Meine Mitbewohnerrinnen haben sich bisher nicht unbedingt als Hauptgewinn herausgestellt.«

»Wieso das?«

»Ach, ich weiß nicht. Vielleicht ist es schwierig, weil die sich alle schon gefühlt ihr ganzes Leben kennen.« Sie seufzte. »Aber nehmen wir mal dich und mich. Da hat die Chemie von Anfang an gestimmt. Bei meinen Mitbewohnerinnen war die Stimmung eher verhalten, aber vielleicht wird es ja noch.«

»Ich freue mich, dass wir uns kennengelernt haben. Und offensichtlich die gleichen TikTok-Videos ansehen.«

Daraufhin lachte Yuna laut los. Zum Glück hatte sie zuvor ihren Tee runtergeschluckt, wobei es mich ziemlich amüsiert hätte, wenn ihr das Getränk durch die Nase gekommen wäre. Das ich am College war, hieß nicht automatisch, dass ich jetzt erwachsen war.

Das wurde mir noch viel klarer, als Adam das Café betrat und in mir den Reflex auslöste, mich unter dem Tisch zu verstecken. Ich zog die Schultern ein und beobachtete ihn, wie er zielstrebig auf den Barista zuging. Der Kerl zog ihn über die Theke hinweg in eine kurze, kumpelhafte Umarmung. Und auch ein paar andere Mitarbeiter sowie Besucher winkten ihm zu. Offensichtlich war Adam hier Stammgast. Ich hörte seine Stimme bis zu unserem Tisch. »Das Gleiche wie immer«, sagte er locker und lehnte sich dann lässig gegen den Tresen. Ich war wirklich kurz davor, mich auf den Boden zu werfen, damit er mich nicht sah. Was kindisch wäre, nachdem wir uns erst gestern gesehen hatten. Dass er ohne ein Wort abgehauen war, nahm ich ihm aber ein wenig übel. Dieses Auftauchen wie aus dem Nichts, und dann ohne Verabschiedung wieder gehen, war offensichtlich seine neueste unangenehme Eigenschaft.

Yuna lehnte sich zu mir und flüsterte: »Hast du etwas gesehen, was dir gefällt?«, fragte sie mit zweideutigem Tonfall.

Um ihr nicht sofort antworten zu müssen, trank ich einen Schluck von meinem Kaffee.

Sie wackelte mit den Augenbrauen. »Sieht heiß aus mit den Tattoos. Würde mir auch gefallen.« Sie zögerte merklich, doch dann fügte sie hinzu: »In weiblich.«

»Du stehst auf Frauen?«

Yuna nickte vorsichtig.

»Kann ich irgendwie verstehen. Ich finde auch viele Frauen hübsch. Dich zum Beispiel. Leider verspüre ich dabei aber null sexuelle Anziehung.« Als mir klar wurde, was ich gesagt hatte, fügte ich schnell hinzu: »Also nicht nur bei dir.« Immer mitten ins Fettnäpfchen hinein. »Generell bei Frauen.« Ich vergrub das Gesicht hinter meinen Händen. Konnte man sich noch dümmer verhalten?

Als ich zwischen meinen Fingern hervorlinste, sah ich, dass Yuna immer noch dasaß. Ich hätte es ihr nicht verübelt, wenn sie vor mir und meiner Unbeholfenheit davongelaufen wäre. »Ich mag deine Art. Du sagst immer, was du denkst.«

»Manchmal sollte ich besser zuerst denken und dann erst sprechen.«

»Ich würde dir ja gern noch ein wenig länger dabei zusehen, wie du in Unwohlsein badest, aber der heiße Kerl steuert direkt auf uns zu. Du solltest dich also wieder unter Kontrolle bekommen.«

Ich richtete mich auf, winkte aber gleichzeitig ab. »Ach, Adam kennt das schon.«

Genau in diesem Moment blieb er neben mir stehen. »Was kenne ich schon? Dich und deine unverwechselbare Art?«

»Ja, ich bin eben ein Unikat.«

Interessiert sah Yuna zwischen Adam und mir hin und her. »Ihr seid befreundet?«

Adam prostete mir mit seinem Kaffeebecher zu. »Genau. Alte Freude.«

»Klar doch«, murmelte ich. Ich versuchte wirklich, darüber hinwegzusehen, dass Adam sich eine Zeit lang wie ein Arsch verhalten hatte. Ehrlich. Aber in Momenten wie diesen fiel es mir unglaublich schwer.

Freunde.

Was für ein Witz.

An Yuna gewandt sagte ich: »Wir waren früher Nachbarn. Und jetzt sind wir uns zufällig wieder über den Weg gelaufen. Adam scheint zu denken, dass wir deshalb zwangsläufig miteinander befreundet sein müssen.«

»Aha.« Yuna wirkte, als würde sie gar nichts verstehen.

Adam grinste nur dümmlich. »Es gibt ’ne Menge alter Geschichten, die wir wieder aufleben lassen können.« Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu uns.

»Hattet ihr so ein Nachbarschaftsding am Laufen?« Yuna klatschte in ihre Hände. »So eine Fenster-zu-Fenster-Schmacht-Sache?« Ich warf Yuna einen So-was-kannst-du-doch-nicht-fragen-Blick zu. Sie zuckte nur mit den Schultern.

»Hatten wir nicht«, stellte ich klar. »Kannst du auch was dazu sagen?«

»Da lief nie etwas zwischen uns. Warum eigentlich?« Er drehte sich zu mir.

»Leidest du an Amnesie? Du hast jahrelang nicht mit mir gesprochen. Es war ein Wunder, dass du nicht irgendwelche Räucher-Rituale durchgeführt hast, wenn wir uns gemeinsam in einem Raum befunden haben, um dich von meiner Anwesenheit zu reinigen.«

»Das denkst du also?«

»Ja.«

Er stand auf, sagte aber nichts, um meine Worte zu revidieren. »Ich muss weiter.« Mit dem Pappbecher, den er die ganze Zeit in seiner Hand gehalten hatte, prostete er uns zu. »Schönen Tag noch. Haley und … Haleys Freundin.«

»Yuna«, sagte sie amüsiert.

Adam entfernte sich zwei Schritte vom Tisch, kam dann aber wieder zurück. »Du findest zurück in dein Wohnheim, oder?«, fragte er leise.

»Klar, Yuna wohnt auch dort. Zu zweit schaffen wir es sicher.«

»Bestimmt. Na ja, vermutlich.« Sie zog ihr Smartphone aus der Handtasche. »Wir haben Google Maps, für den Notfall.«

Adam schüttelte über uns beide den Kopf. »Wir sehen uns, Haley.« Er winkte noch mal, und dann verließ er das Café.

Yuna lehnte sich über den Tisch. »Okay, und jetzt erzähl mir alles über dich und ihn. Fang am besten am Tag deiner Geburt an.«

Das würde definitiv ein langer Cafébesuch werden.

Bullshit-Bingo

Подняться наверх