Читать книгу Robuste Traumbeete gestalten - Ina Timm - Страница 48
ОглавлениеRegenwürmer sind extrem wertvoll für Ihren Garten. Die Leistung dieser Tiere im Boden ist unbezahlbar.
Den Boden anpassen
In einem gewissen Rahmen können wir durch eigenes Zutun vieles ermöglichen und ein breiteres Spektrum an gut gedeihenden Pflanzen in unserem Garten erreichen. Am besten pflegen Sie normalen Beetboden immer wieder mit guter Erde und Kompost. Laub sollten Sie im Herbst liegen lassen, solange es nicht zu einer matschigen Masse zusammenrutscht. Kompost macht tonigen und schweren Boden etwas lockerer. Auch Sand und andere feste Materialien wie feiner Kies sind hilfreich, wenn der Boden zu kompakt ist. Letztlich ist das Wichtige bei sehr schweren Böden, dass man die passenden Geophyten aussucht und auf solche verzichtet, die auf sehr guten Wasserabzug angewiesen sind und wenig Nährstoffe brauchen. Haben Sie einen eher nährstoffarmen und durchlässigen Sandboden, können Sie diesen mit wasserbindenden Materialien wie Humus, Kompost, Lava oder Bentonit etwas verbessern. Diese werden aufgrund ihrer gröberen Struktur nicht ausgespült und halten Wasser und Nährstoffe im Boden. Geophyten, die gut mit magereren Bedingungen zurechtkommen, haben es dann leicht.
Die passenden Pflanzen aussuchen
Nachdem Sie eingeschätzt haben, zu welchem Lebensbereich Ihr Fleckchen Erde zählt, wie feucht der Boden in etwa ist und welche Eigenschaften er besitzt, geht es endlich daran, die passenden Pflanzen auszusuchen. Damit die Pflanzung dauerhaft wird und Sie nicht jedes Jahr wieder neue Geophyten kaufen müssen, haben wir Ihnen in diesem Buch eine Liste von ausdauernden Geophyten in einer Tabelle zusammengestellt (siehe >). Die ausgesuchten Arten und Sorten versamen sich oder verbreiten sich über Tochterzwiebeln. Die einzige wichtige Bedingung dabei: Die Pflanzen müssen am passenden Standort stehen.
Um Ihnen die Planung für das gesamte Beet zu erleichtern, haben wir in der Liste am Ende des Buches die möglichen Geophyten und deren Pflanzpartner eingeteilt nach den jeweiligen Lebens- und Feuchtebereichen. So können Sie sich ganz einfach orientieren. In der passenden Spalte der Tabelle stehen alle Geophyten, die in Ihrem Garten dauerhaft sind, und Sie können aus diesem bunten Potpourri selektieren. Damit Ihnen die Entscheidung für die ein oder andere Pflanze leichter fällt, schauen Sie sich am besten die Pflanzenporträts (ab >) an, wo die einzelnen Pflanzen genauer beschrieben werden. Sortiert sind die Porträts nach den botanischen Namen.
Grundprinzipien der Pflanzung
Es gibt ein fantastisches Angebot an Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen. Damit daraus aber kein wildes Durcheinander entsteht, können wir von der Natur lernen, wie es geht: Beschränken Sie sich auf wenige Arten und setzen Sie diese großzügig ein. Lassen Sie sich inspirieren von den beschriebenen Naturstandorten und den dort wachsenden Pflanzen (siehe >). Trauen Sie sich in Massen statt in Maßen zu setzen. Dreißig tanzende Allium-Kugeln machen mehr her als drei. Und 300 Elfenkrokusse in einem Beet erfreuen das Auge mehr als 30 im Garten verteilt. Der Vorteil ist, dass die Geophyten schnell wieder einziehen und andere Stauden nicht behindern. So können Sie bedenkenlos zulassen, dass diese zu ihrer schönsten Zeit größere Flächen bedecken.
Allerdings haben die Zwiebel- und Knollenpflanzen unterschiedliche Wirkungen. Es gibt Geophyten, die mögen gerne eng beieinanderstehen – und das müssen sie auch für eine gute Wirkung. Andere sind so markant, dass sie ihre Nachbarn übertrumpfen oder sich gegenseitig behindern.
Es gibt grob gesagt drei verschiedene Verwendungsarten:
› Massen – flächenbildende Verbünde
› Gruppen – kleinere Gruppen
› Solitäre – markant und besonders
Pflanzung in großen Flächen
Es geht nichts über ein riesiges Blütenmeer als echtes Spektakel für das Auge! In diesem Fall gilt: Viel hilft viel. Eine große Anzahl an Pflanzen wird in großen Gruppen gepflanzt oder über eine größere Fläche verteilt. Bei Tulpen etwa 15 Zwiebeln pro Quadratmeter, bei den kleineren Krokussen sollten es mindestens 50 sein. Die Zwiebeln vermehren sich und schließen die Fläche nach einigen Jahren, wenn es ihnen am Standort gefällt. Dabei muss es nicht eine Art oder Farbe sein, Sie können auch Winterlinge und Schneeglöckchen mit Krokussen verbinden oder Tulpen in verschieden abgestuften Farbschattierungen verwenden.
Geeignet hierfür sind Traubenhyazinthen, Krokusse, Tulpen, Hasenglöckchen, Blausterne, Schneeglanz, Buschwindröschen, Winterlinge, Märzenbecher, kleinere Kaiserkronen, kleine Narzissen, Berglauch zur Randbepflanzung.
Pflanzung in kleineren Gruppen
Es gibt Geophyten, die wirken am besten, wenn man sie in kleineren Gruppen zusammensetzt. Oft ist auch das Laub so angelegt, dass es hübsche Laubbüschel bildet, die nach außen leicht auseinanderfallen. Die Zwiebeln vermehren sich und bleiben in den Grüppchen zusammen. Wenn eine Gruppe zu eng wird, können Sie sie ausgraben, aufteilen und neu setzen. Werden Schneeglöckchen und Narzissen auf diese Weise gepflanzt, wirkt es sehr schön, gerade weil man dann andere Pflanzen dazwischensetzen kann. Diese verdecken dann mit ihrem Austrieb das vergehende Laub.
Geeignet hierfür sind außerdem: Aronstab (Arum), Netzblatt-Schwertlilie (Iris reticulata), Puschkinie oder Kegelblume (Puschkinia), Prärielilie (Camassia), Herbstzeitlose (Colchicum), kleinblütige Dahlien (Dahlia), Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum), Montbretien (Crocosmia), kleine Lauche (z. B. Allium carinatum ssp. pulchellum oder A. caerulum).
Pflanzung als Solitäre
Stattliche Pflanzen wirken schon für sich und sollten deshalb nicht zu nah beieinanderstehen. Große perfekt aussehende Allium-Bälle behindern sich eher gegenseitig, verhaken sich ineinander und wirken dann schon nicht mehr ganz so perfekt. Sie können und sollten sie trotzdem in Massen setzen, aber eben mindestens mit einer Kugelbreite Abstand zueinander. Sie samen sich meist aus und werden dann automatisch dichter. Wenn Sie mehrere Zierlauche in verschiedenen Höhen kombinieren, geht auch eine dichtere Pflanzung.
Lilien (Lilium) und Kaiserkrone (Fritillaria persica) wirken toll in großen Gruppierungen, aber die einzelnen Blütenstände sollten auch hier für sich stehen. Die Zahnlilie (Erythronium) wirkt als Einzelexemplar am besten, nur so lässt sich das schöne gefleckte Laub genießen, stecken Sie die Knollen also mit etwas Abstand zueinander. Sie rücken dann schon zueinander und werden zu Verbänden, wenn Sie sich vermehren. Steppenkerzen (Eremurus) sehen gut aus in kleineren Gruppen, aber dennoch mit einem gewissen Abstand der einzelnen Pflanzen zueinander. Der Abstand ergibt sich schon durch die großen Rhizome.
Als Solitäre im Beet sind zusammenfassend geeignet: Steppenkerzen, Kaiserkronen, Lilien, große Zierlauch-Sorten (Allium), großblütige Dahlien, Hundszahn oder Zahnlilie.
Große Flächen machen viel her. Berglauch kann beispielsweise dicht an dicht gesetzt werden und bildet so über Monate eine schöne Beetbegrenzung.
Narzissen in kleinen Grüppchen gepflanzt haben eine schöne Wirkung. Auch das trichterförmige Laubbüschel ist ansehnlich.
Steppenkerzen sind echte Solitäre. Sie stehen wie Fackeln im Beet und haben eine starke Wirkung, wenn sie gezielt eingesetzt werden.