Читать книгу Kindheit D - Ines Krüger - Страница 7
ОглавлениеFamilienkummer
Meine Mutter konnte, wenn sie schlechte Laune hatte, sehr streng werden. Und bevor bei mir nicht Liter von Tränen geflossen waren, gab sie nie nach. Meistens hatte sie schlechte Laune, denn unser Vater war ja nie da. Sie las eine Unmenge Bücher, und wenn sie las, durfte ich sie nicht ansprechen. Ich malte dann meistens. Mutti war ein Riesenfan von Roland Kaiser, sie hatte alle seine Schallplatten zu Hause. Sie hörte ihn auch im Auto, ich kannte die Songtexte auswendig.
Meine Mutti war immer so schön, und sie war krank. So krank, dass sie wieder zum Heilpraktiker musste. Sie fand im Nachbarort eine Therapeutin, die sagte zu ihr: „Sie haben ein Magengeschwür, und zwar vor Kummer.“
Meine Mutti war ja auch oft unglücklich. Mein Papa sagte ihr zwar immer, wie schön sie doch sei, aber er hatte immerzu schlechte Laune. Wenn er nach Hause kam, war er nicht gesprächig. Er sagte, er dürfe uns nichts von seiner Arbeit erzählen, oberste Geheimhaltungsstufe. Wenn er beim Abendessen saß, drehte sich das Gespräch meistens um den Personenschutz. Mein Vater wollte auf keinen Fall, dass unser Privatleben nach außen sichtbar wurde.
Einmal hatte ich mir den Magen verdorben. Mir war morgens so übel, dass ich nicht zur Schule konnte, die ich seit Kurzem wieder besuchen durfte. Ich rief durchs Treppenhaus: „Ich hab‘ gekotzt.“
Mein Vater war entsetzt. „Ines“, sagte er, „wie kannst du dich so ausdrücken! Das haben bestimmt die Polizisten draußen gehört. Das heißt: Ich habe mich übergeben oder: Ich habe mich erbrochen.“
Wenn meine Eltern sich stritten, vermieden sie es, laut zu werden. Die Therapeutin meiner Mutti sagte ihr, dass sie ein Opfer dieses Personenschutzes sei. Als Therapie bekam sie von ihr Spritzen. Sie weinte viel und sagte, ihre Töchter hätten kein gutes Leben.
Mein Vater machte sich Vorwürfe, weil meine Mutter so litt. Er habe nicht gewusst, worauf er sich mit der Gefahrenstufe einließ. Meine Mutter glaubte ihm nicht. Evi auch nicht. Er wurde von beiden angemeckert, und er tat mir leid. „Sie meinen es nicht so, Papa“, sagte ich. „Glaub es mir, wir haben dich alle lieb.“ Ich war in der Familie die Friedensstifterin. Ich hasste es, wenn es Streit gab, und wollte immer, dass sich alle gern hatten.
Aber wir Kinder bereiteten ständig Kummer. Ich konnte mich in der Schule auf gar nichts konzentrieren, besonders nicht in Mathe. Einmal stauchte mich meine Lehrerin vor der ganzen Klasse zusammen. Wir lernten gerade das große Einmaleins, und sie fragte ausgerechnet mich: „Wie viel ist neunzehn mal vierzehn?“
Ich schaute wie immer aus dem Fenster und dachte an meine Mutti, wie sie gerade einkaufte: die Salatgurke für mein Meerschwein, die Tomaten für Papas Tomatensalat und für Evi den gemischten Aufschnitt, den sie so gerne aufs Brot mochte. Mein Schwein und ich hatten dasselbe Lieblingsessen: rohe Gurke. Ich legte sie mir in dünnen Scheiben aufs Brot. Ich sah meine Mutti vor mir, wie sie den Einkaufswagen durch den Supermarkt schob. Wenn jetzt diese Terroristen kamen und meine Mutti aus dem Supermarkt entführten ... Ich hatte sie doch so lieb.
„Also“, sagte die Lehrerin und blickte mich böse an. „Halte ich den Unterricht hier ohne dich ab?“
Ich schwieg. Ich hatte keine Ahnung, was sie mich gefragt hatte.
„Ja, bist du zu dumm?“ Die Lehrerin blickte in die Klasse. „Wer weiß es sonst?“ Ein Mitschüler hinter mir wusste immer alles.
„Ines, das hat Konsequenzen“, drohte die Lehrerin. „Du schaust immer nur aus dem Fenster. Ich will deine Mutter sprechen.“
Auch das noch.
Es wurde kein schönes Treffen für meine Mutti. Angeblich war ich nie bei der Sache. Ständig verließ ich das Klassenzimmer unter irgendeinem Vorwand. So oft konnte doch ein kleines Mädchen gar nicht auf die Toilette müssen. Meine Mutter solle lieber mal mit mir zum Arzt gehen.
Von wegen Blasenproblem. Ich suchte nach einer Gelegenheit, wegzulaufen. Mutti kannte das von Bonn und wurde sehr unangenehm. „Mädchen, die Lehrerin kann uns nicht leiden. Die lässt dich sitzenbleiben. Da bekommst du Probleme.“
„Und jetzt?“, fragte ich unter Tränen.
„Üben wir erst mal das Einmaleins“, meinte sie ruhig.
Beim Abendessen hörte sie sich ganz anders an. Wir saßen zu viert am Tisch, Vati, Mutti, Helga und ich. Während mein Vater seine Tomate in Scheiben schnitt und ich am Gurkenbrot kaute, erklärte meine Mutti:
„Diese Lehrerin ist eine Asoziale. Das ist Sozialneid. Sie gönnt unserer Kleinen nicht, dass sie es besser hat.“
„Du armer Molli“, tröstete mich mein Vater. „Diese Asoziale kann etwas erleben. Du gehst aufs Gymnasium, so sicher, wie ich hier sitze.“
„Ja, Papa.“ Ich nickte.
Als Evi eintraf, hatten sich meine Eltern schon im Wohnzimmer aufs Sofa gesetzt. Meine Schwester erfuhr von meiner Einmaleins-Katastrophe und meinte, dass das sehr schlecht sei. Aus der Grundschule käme ich nicht heraus. Ich solle um Himmels Willen nicht so oft aus Klo gehen.
Ich nickte.
Evi packte sich dick Aufschnitt aufs Weißbrot und kaute zufrieden vor sich hin. „Ich glaube, ich will nicht mehr in die Schule. Da werde ich entführt.“
Sie sagte gar nichts und aß.
Mir blieb nichts weiter übrig, als weiter zur Schule zu gehen. Mathe war mir verdorben. Ich übte zu Hause mit meiner Mutter. Eine Zeitlang ging es einigermaßen, bis die Terroristen in Hungerstreik gingen und irgendein Maulwurf aus der Szene einen Hinweis gegeben hatte, dass sie es auf die Kinder abgesehen hatten. Ich ging fünf Wochen gar nicht zur Schule und durfte nicht draußen spielen. Aber ich blieb trotzdem nicht sitzen, weil meine Mutter sich beim Direktor beschwert hatte. Ich solle aufs Gymnasium, hatte sie ihm gesagt, und sie lasse es sich nicht bieten, dass man ihr Kind schlecht behandelte. Wir verlangten keine Extrawurst und keine Sonderbehandlung, aber wir seien eben in Gefahr.
Die große Pause war immer besonders gefährlich. Auf dem Schulhof frei herumtoben, wie es die anderen Kinder taten, war für mich unmöglich. Ich musste immer bei der Pausenaufsicht bleiben, und es kam sogar vor, dass ich aus Sicherheitsgründen in irgendeinen Aufenthaltsraum eingeschlossen wurde.
Der Direktor war immer ganz höflich zu mir, nachdem mein Vater ihm erklärt hatte, dass ich so viele Probleme habe und die Kinder im Dorf nicht mit mir spielen wollten. Das stimmte ja auch: Die Eltern meiner Schulkameraden hatten Angst davor, dass ihrem Nachwuchs etwas passieren könnte.
Ich musste alleine zu Hause spielen, weil es draußen für mich zu gefährlich war. Meistens saß ich bei meiner Mutti. Ich war noch keine zehn Jahre und benahm mich wie eine kleine Erwachsene.
Auch mit Helga gab es immer wieder Ärger in der Schule. Sie wollte später einmal Medizin studieren, aber ihre Noten waren so schlecht, dass sie wahrscheinlich nicht das Abitur erreichen würde. Sie wechselte das Gymnasium, der Direktor der neuen Schule galt als weniger streng. Glück für sie, wenn sie nachmittags nach Hause kam, war sie nun nicht mehr so gereizt.
Aber sie schwänzte oft die Schule, und meine Mutter duldete es. An einem Morgen im Herbst hatte sie nur zwei Schulstunden, und sie wollte unbedingt zu Hause bleiben. Meine Mutter überredete sie, doch mit der Polizei zur Schule zu fahren, denn es stand eine Klassenarbeit an. Also ging sie ziemlich schlecht gelaunt los.
Was dann passierte, war wie in einem scheußlich-traurigen Film. Kaum eine halbe Stunde nachdem sie losgefahren waren, klingelte ein Polizist an unserer Haustür. In der Hand hielt er Helgas Lama-Wollponcho, der mit Blut befleckt war. Er brachte es meiner Mutter schonend bei: Der Polizist am Steuer hatte auf der mit Laub bedeckten, regennassen Straße die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Das Auto hatte sich mehrfach überschlagen und war schließlich auf dem Dach gelandet. Meine Cousine lebte, aber sie war schwer verletzt. Sie war in die Unfallklinik gebracht worden.
Wir fuhren sofort hin. Meine Cousine lag mit einer Hirnquetschung auf der Intensivstation. Sie würde nicht sterben, das war sicher, aber sie musste in der Klinik bleiben. Wenig später erfuhren wir, dass sie auf einem Auge einen Teil ihrer Sehkraft verloren hatte.
Der Fahrer des Wagens behauptete, meine Cousine hätte aus Spaß und Übermut Bremsübungen absolviert, die Polizisten verneinten das aber. Es wurde eine Untersuchung des Vorfallsveranlasst, die im Sande verlief. Für uns war das Wichtigste, dass meine Cousine am Leben war.
Als sie wieder nach Hause kam, machte sie meinen Eltern Vorwürfe. Wenn meine Mutter sie an jenem Tag hätte schwänzen lassen, wäre sie nicht verunglückt. Mein Vater hatte angeblich ebenfalls Schuld an dem Unglück, denn wegen ihm habe sie im Polizeiauto fahren müssen. Helga klagte über unerträgliche Kopfschmerzen. Sie wurde von Gutachtern untersucht, ob bleibende Schäden entstanden waren. Wochenlang lag sie mit Schmerzen auf dem Sofa, und als meine Eltern sie wieder zur Schule schickten, bestand sie darauf, nur noch mit meiner Mutter im Auto zu fahren. Die Polizei fuhr im Auto hinterher.
Die Kopfschmerzen beeinträchtigten das Lernen. Am Ende gab es eine Unterredung mit dem Schulleiter. Sie ging mit Hauptschulabschluss von der Schule ab, zog bei uns aus und begann ein soziales Jahr in einem Behindertenheim. Mein Vater hatte alles versucht, sie dazu zu bringen, auf der Schule zu bleiben. Er war Terroristenjäger und seine Nichte verließ die Schule mit Hauptschulabschluss! Aber er hatte keine Chance, jetzt war es Helgas Ziel, Krankenschwester zu werden. Die Arbeit in dem Behindertenheim war schwer, aber sie ließ sich durch nichts in der Welt davon abbringen. Wenigstens konnten meine Eltern beruhigt sein, dass Helga einen bürgerlichen Beruf erlernte, der ihr Freude machte und von dem sie leben konnte. Nach allem Kummer und Ärger, den sie unserer Familie bereitet hatte, blieb das Verhältnis zu ihr jedoch distanziert und der Kontakt reduzierte sich auf das Allernotwendigste.
Evi wiederum hatte großen Ärger mit meinem Vater, weil sie keinen Personenschutz auf dem Weg zur Universität wollte. Ihre verbeulte Ente war grasgrün angesprayt und über und über mit Sonnenblumen- und Anti-AKW-Aufklebern verziert. Sie ging auf Demos gegen Atomkraft und gegen das Waldsterben, sie organisierte Infostände und hängte abends Plakate auf. Die ganzen Atomkraftwerke müssten sofort abgeschaltet werden, erklärte sie. Evi war fest davon überzeugt, dass ihr kein Terrorist etwas tun wollte. Sie sei für die Terroristen uninteressant, sagte sie. Sie hatte Karate gelernt, und damit würde sie jeden umhauen. Außerdem könne sie ja schlecht mit Polizeischutz bei den Grünen anrücken. Mein Vater konnte nur den Kopf schütteln über so viel Leichtsinn. Er wollte nicht, dass seiner Lieblingstochter etwas passierte.
Evi hatte sich in einen Studenten verliebt, der mit ihr Chemie studierte, doch es gab kein Happy End. Evi, die so gerne Wurst auf Brot aß, war ziemlich dick, und von der Schuppenflechte hatte sie Ausschlag am ganzen Körper. Meine Schwester hatte allen Mut zusammengenommen und ihrem Schwarm vorgeschlagen, zusammen ins Kino zu gehen. Er kam mit, aber zusammen mit einem anderen Studenten. Kurz darauf hatte er eine andere Freundin, die war dünn und hatte makellos schöne Haut. Mein Vater schimpfte, dass dieser Student ja das Letzte sei und wie er dazu komme, seine tolle Tochter zu verschmähen. „Es sind doch die inneren Werte, die zählen“, sagte er sichtlich enttäuscht. Mein Vater war sehr stolz auf Evi und immer sehr besorgt um sie. Sie glänzte an der Uni und war eine von den Studentinnen, die alles immer sofort verstanden.
Meine Mutter versuchte zu trösten. Evi hatte ganz schön Oberweite, und meine Mutti meinte zu ihr: „Das ist ein Pluspunkt. Zieh mal einen tiefen Ausschnitt an. Vielleicht gibt es bei den Grünen einen, dem du gefällst.“
Ich sagte dazu lieber nichts. Wenn man nicht wusste, dass die Hautflecken von der Schuppenflechte kamen, hätte man denken können, es sei ansteckend. Das war aber nicht so, denn wir hatten es nicht. Die Heilpraktikerin meiner Mutter hatte Evi Ringelblumensalbe verschrieben, aber die half nicht. Sie hatte sie wochenlang aufgetragen, aber die roten Flecken wurden nicht besser. Das Tote Meer könne helfen, hieß es, ein Bad darin würde sie heilen; aber das war zu weit weg. Ich sagte zu meiner Schwester, dass ich sie sehr lieb hätte, und sie lächelte ein bisschen.
Aus Enttäuschung aß meine Schwester noch mehr und wurde noch dicker. Meine Mutti machte sich Sorgen um ihren Gemütszustand. Zum Trost schenkten meine Eltern ihr das Reisegeld für eine Zelttour durch England. Sie kam begeistert zurück, und ihr Liebeskummer war vorbei.
Ich betete zum lieben Gott, dass er uns helfen und ihr einen Freund schicken solle. Schließlich wusste er doch ganz genau, wer meine Schwester war.
An der Uni kam für meine rundliche Schwester mit den dicken Brüsten unter ihrem grünen T-Shirt niemand infrage. Aber unter unseren Personenschützern vor der Haustür war ein junger Polizist mit einem besonders heiteren Gemüt, er lachte immer über alles. Er war blond, dünn und nicht sehr groß, und er mochte meine dicke Schwester. Wir brachten den Personenschützern jeden Tag Getränke vor die Tür, im Winter heiße und im Sommer kalte. Meistens schickte meine Mutti mich los, oder eben meine Schwester. Und dabei hatte sich das frohe Gemüt vor unserer Haustür in die dicke Evi mit der Schuppenflechte im Gesicht und auf den Armen verliebt.
Weil der Mann dachte, dass man so ein Personenschutzfamilienmitglied nicht einfach so ansprechen könne, wandte er sich an meine Mutter und fragte sie, ob er vielleicht mal abends mit meiner Schwester ausgehen dürfe. Da gab es doch diesen großen Jahrmarkt, wo man Karussell fahren konnte.
Meine Mutti war ganz angetan. Sie versprach dem netten Polizisten, Evi zu fragen.
Wir hatten alle gedacht, dass Evi sich darüber freuen würde. Aber nein, sie wollte auf keinen Fall mit ihm ausgehen.
Mein Vater war verärgert. „Warum gibst du dem netten jungen Polizisten nicht eine Chance? Der steht jeden Tag stundenlang vor unserer Tür, und du gibst ihm einen Korb?“
Doch Evi gab nicht nach. Sie hatte absolut kein Interesse.
Meine Mutti versuchte es auf ihre Weise: „Überleg doch mal, dass du diesen schlimmen Ausschlag hast und so dick bist. Da akzeptiert dich jemand, so wie du bist, und dann sagst du ab?“
Evi brach in Tränen aus, weil meine Mutti sie beleidigt hatte. Auch ich redete ihr zu, dass sie doch mit dem Polizisten auf die Kirmes gehen solle. Schließlich war der Mann immer sehr nett zu mir, wenn ich vor der Haustür spielte. Doch sie schüttelte nur den Kopf.
Mein Vater konnte es einfach nicht fassen. „Wie kannst du nur so hochnäsig sein? Überleg doch mal, du hast keinen Freund. Warum bist du so dumm und verschmähst jemand, nur weil er Polizist ist?“
Sie sagte, sie wolle gar keinen Freund.
Meine Mutter war genauso entsetzt wie mein Vater. Sie wussten nicht, wie sie dem netten Polizisten vor der Tür absagen sollten. „Jetzt gib ihm doch eine Chance“, versuchte ich meine Schwester zu überreden. Der Mann war so nett zu mir gewesen, als ich vor der Haustür spielte.
Meine Mutti hatte die peinliche Aufgabe, dem Verehrer meiner Schwester abzusagen. Sie erklärte es ihm ganz direkt. Sie hätten nichts damit zu tun, sie hätten ihn gerne an der Seite von Evi gesehen.
Es dauerte nicht lange, und der Polizist stand nicht mehr vor unserer Tür. Mein Vater war sehr böse auf meine Schwester. „Weißt du, was mich so ärgert?“, sagte er zu ihr. „Dass dieser Mann jetzt denkt, dass er für uns nicht gut genug ist, weil er kein Akademiker ist. Meine Güte, Evi, vielleicht hat dieser Mann nur die mittlere Reife und kann kein Latein, aber er ist doch ein ehrenwerter Mensch. Wie schade, Evi. Er war in dich verliebt.“
Meine Schwester sagte zu alldem nichts. Sie war nicht verliebt. Sie fühlte sich wohl bei den langhaarigen Grünen und legte all ihren Ehrgeiz in ihr Studium an der Universität.
Mir tat die ganze Sache leid. Der Mann mit dem freundlichen Gesicht vor unserer Haustür in seiner hellgrünen Uniform hatte es nicht geschafft, meine Schwester zu erobern. Falls er sie sehr geliebt hat, ist es vielleicht ein Trost für den tapferen jungen Mann am Richterberg im Schwarzwald: Evi hat nie geheiratet und sie hatte auch nie einen Freund. Im ganzen Leben nicht.