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Kapitel 1

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Der Winter war über das Land gezogen. Malino saß am Tisch in seinem Zimmer. Gedankenverloren schaute er aus dem geschlossenen Fenster. Langsam glitten seine Finger über die Eisblumen, die sich auf der Fensterscheibe gebildet hatten.

Sein Blick streifte die schneebedeckte Wiese und den dahinter liegenden Wald. Mit einem Mal hörte er schallendes Gelächter. Er wischte sich die Finger, die mittlerweile nass geworden waren, an seinem Pullover ab. Neugierig presste der Junge die Nase an die Glasscheibe. Seine Augen wanderten hinunter zur Wiese.

Einige Kinder bauten einen Schneemann, andere wiederum bewarfen sich mit Schneebällen.

Für ihn war es unverständlich, wie man daran Spaß haben konnte.

Oh, wie verabscheute er den Schnee! Es war kalt und ungemütlich, sobald er fiel. Wie liebend gern würde er jetzt auf der Wiese im hohen Gras herumtollen oder mit seinem Fotoapparat einige Blumen fotografieren. Aber weit und breit sah man nur Weiß. Zum Glück waren Ferien, deshalb brauchte er bei diesem Wetter nicht in die Schule. Somit musste er nicht das Haus verlassen. Malino stand auf und schüttelte sich. Die Kälte kroch seinen Nacken hinauf. Die Heizung funktionierte schon wieder nicht. Es war höchste Zeit, seinen Vater darüber in Kenntnis zu setzen. Als er das Zimmer verlassen wollte, blieb er vor dem Kleiderschrank stehen. Dieser war über und über mit seinen Fotografien beklebt. Erinnerungen wurden in ihm geweckt.

Er dachte zurück an den Sommer und die vergessene Märchenwelt. Was hatte er mit seinen neugewonnenen Freunden alles erlebt! Malino betrachtete die Fotos. Ein Bild mochte er besonders gern. Vorsichtig löste er es von der Schranktür, sodann legte der Knabe sich damit auf das Bett. Die warme Decke über seinen Körper gezogen, schaute er sich die Aufnahme an.

Dreihorn, der Zentaur strahlte ihn an. Links neben ihm stand Rührei, der Elfenjunge. Herzchen, die kleine Fee, lugte aus dessen Gürteltasche. Neben dem Elfen befand sich seine Mutter, Königin Solei, mit dem König Rohei. Zu Füßen erkannte man bei genauerem Hinsehen Frank, den Skorpion, wie er seinen Fangarm mit der Schere ausstreckte. Ein Schmunzeln legte sich über Malinos Mund. Er glaubte das Klappern von Franks Schere zu hören.

Wie vermisste er Dreihorn und die anderen!

Ihm fiel ein, wie er nach seinem Abenteuer am Frühstückstisch mit den Eltern und Großeltern gesessen hatte. Voller Aufregung hatte er ihnen das Erlebte erzählt, aber niemand hatte ihm geglaubt. Typisch Erwachsene! Auf den Fotos, die Großvater für ihn entwickelt hatte, erkannten sie natürlich bis auf einen Nebelschleier nichts. Doch er wusste es besser. Ein Seufzer kam über die Lippen.

Malinos Reise in die vergessene Märchenwelt

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