Читать книгу Malinos Reise in die vergessene Märchenwelt - Inge Skrzybski - Страница 7
Kapitel 2
ОглавлениеDer Junge wurde aus seinen Gedanken gerissen. Ein Ruf drang an seine Ohren. Was wollte Mutter denn nun wieder von ihm? Die Decke über den Kopf gezogen, versuchte er die Stimme zu ignorieren. »Malino nun komm doch mal herunter, wir haben Gäste!«
Hatte er richtig gehört?
Er wunderte sich. Wer könnte bei solch einem Wetter noch das Haus verlassen? Abgesehen von den Kindern, die auf der Wiese spielten.
Neugierig zog er sich eine Strickjacke über. Bevor er jedoch das Zimmer verließ, hing er das Foto zurück an den Schrank. Trödelnd ging er die Stufen hinab zur Stube. »Endlich, wo warst du denn so lange?« Seine Mutter sah ihn ermahnend an, dann wandte sie sich dem Besuch zu. »Das ist Malino, unser Sohn.«
Der Junge nickte zur Begrüßung höflich mit dem Kopf.
»Das sind unsere neuen Nachbarn. Familie Regen und ihre Tochter Kalea. Sie wird nach den Ferien auf deine Schule gehen«, erklärte sie ihm im Anschluss.
Kalea schaute mit gesenktem Blick zu Malino. Irgendwie kam ihm das Mädchen seltsam vor, als ob sie etwas zu verbergen hätte.
»Setz dich!«, forderte seine Mutter ihn auf, »unsere Nachbarn haben selbst gebackenen Kuchen mitgebracht.«
Während sie das Gebäck aßen, schielte Malino immer wieder zu Kalea hinüber.
»Haben wir uns irgendwo schon mal gesehen?« Aufmerksam beobachtete er das Mädchen, als er ihr die Frage stellte.
»Sonst bist du doch auch nicht so schüchtern Kalea, du darfst dich ruhig unterhalten!« Herr Regen stupste seine Tochter mit den Ellenbogen an, aber sie schüttelte nur energisch mit dem Kopf. Ihre dunklen Haare, die zu einem Zopf gebunden waren, wackelten hin und her. Kein Wort kam ihr über die Lippen. Sie stocherte nur ununterbrochen mit der Gabel in den Krümeln herum, die vor ihr auf dem Teller lagen.
»Was hältst du davon, wenn du Kalea dein Zimmer zeigst?« Malinos Vater blickte abwechselnd zu seinem Sohn und dem Mädchen.
»Das ist eine gute Idee.« Frau Regen sah ihre Tochter auffordernd an. »Na los, worauf wartest du!«
Kalea erhob sich lustlos und schlich hinter dem Jungen die Treppen hinauf.