Читать книгу Demografischer Wandel - Chance für Clevere - Ingrid Mayer-Dörfler und Susanne Mayer - Страница 12
2. Schritt 2 : Fakten statt „Bauchgefühl“ (G)
ОглавлениеDer demografische Wandel ist kein Ereignis, das von jetzt auf gleich unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen verändert. In vielen Bereichen vollzieht er sich zunächst unbemerkt. Es ist bislang bekannt, dass die Geburtenrate in Deutschland und in den meisten europäischen Ländern seit Jahren zurückgeht, die Lebenserwartung weiterhin steigt und in diesem Zusammenhang immer häufiger der Begriff Demografischer Wandel auftaucht.
Wie sich das jedoch ganz konkret in einzelnen Unternehmen, an einem bestimmten Standort, auf die Mitarbeiterstruktur oder die Kunden-Zielgruppen auswirkt, steht noch viel zu selten im Mittelpunkt der Überlegungen jedes einzelnen Unternehmers. Was genau bedeutet die Alterung unserer Gesellschaft z. B. für einen Handwerksbetrieb, eine Gebäudereinigungsfirma oder einen Pflegedienst?
Die Babyboomer-Generation (Geburtsjahrgänge 1955 bis 1965) kommen in die Jahre, das heißt, die Zahl der Erwerbstätigen, die 50 Jahre und älter sind, nimmt bis 2020 massiv zu. Gleichzeitig werden die 15- bis 19-Jährigen, nämlich die Altersgruppe, aus der Auszubildende und Nachwuchskräfte rekrutiert werden, immer weniger – das beginnen wir heute schon zu spüren. Ja - allerorten wird auch der Fachkräftemangel auf breiter Ebene diskutiert und von Kammern und Verbänden werden Programme entworfen, wie dem Fachkräftemangel begegnet werden könnte.
Am Ende gilt jedoch immer noch, dass sinnvolle und praktikable Lösungen für ein Unternehmen am besten im Unternehmen gefunden und aus dem Unternehmen heraus entwickelt werden. Nur, da hakt es dann oftmals: Vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen steht die Bewältigung des Tagesgeschäftes mit seinen drängenden Anforderungen und aktuellen Problemen immer wieder aufs Neue im Vordergrund. Da bleibt wenig Raum, um einmal genau auf die Belegschaftsstruktur, die Kernkompetenzen und die Kundenstruktur zu schauen und zu überlegen, wie das eigene Unternehmen in fünf oder gar zehn Jahren dastehen wird. Und welche Weichen heute schon gestellt werden sollten, damit das eigene Unternehmen wirklich zukunftsfähig wird.
Die Bedrohung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit, die durch die demografischen Veränderungen in unserer Gesellschaft entstehen kann, wird leider häufig unterschätzt.
Erschwerend kommt hinzu, dass es keine Patentlösungen „von der Stange“ gibt: Die demografischen Veränderungen wirken sich in Köln anders aus als im Schwarzwald.
Der demografische Wandel wirkt sich sowohl auf gesamt-gesellschaftlicher Ebene aus, wie auch individuell unterschiedlich in den einzelnen Unternehmen, Branchen und vor allem auch in den einzelnen Regionen.
Für eine demografiefeste Zukunftsplanung muss ein Unternehmen folgende Ausgangsfakten kennen:
Die regionalen Daten zu ermitteln ist keine Hexerei, denn viele der notwendige Angaben finden Sie fix und fertig im Internet.
Die Ermittlungen zur demografischen Unternehmensentwicklung erfordert etwas mehr Aufwand, hält sich mit der richtigen Vorbereitung und bei üblichen EDV-Kenntnissen aber ebenfalls in einem überschaubaren Zeitrahmen.
Sie finden hier einen Wegweiser, um die Daten selbstständig in Ihrem Unternehmen zu ermitteln, die Sie für eine demografiefeste Zukunftsplanung brauchen.
Falls Sie diesen Aufwand nicht leisten können (oder wollen), besteht die Möglichkeit eine professionelle Demografieberatung in Auftrag zu geben. Was Sie dabei beachten sollten, finden Sie in der „Checkliste für Demografie-Beratung“ (Kapitel 3).