Читать книгу Neukirchener Kinderbibel Neukirchener Erzählbibel (ohne Illustrationen) - Irmgard Weth - Страница 36
27. In Ägypten
ОглавлениеVater Jakob lebte nicht mehr.
Auch Josef und seine Brüder
waren längst tot.
Aber die Kinder Josefs
und seiner Brüder
lebten immer noch in Ägypten.
Sie waren schon alt
und hatten selbst wieder Kinder,
Enkel und Urenkel,
eine riesengroße Familie,
so groß wie ein ganzes Volk.
Israeliten nannten sie sich
nach dem Stammvater Jakob,
der auch Israel hieß.
Zu dieser Zeit kam in Ägypten
ein neuer König auf den Thron,
der mächtige Pharao.
Der wusste nichts mehr
von Jakob und Josef.
Er ärgerte sich über das fremde Volk.
Und er sagte zu den Ägyptern:
„Was wollen die Fremden
in unserem Land?
Es sind schon viel zu viele.
Wer weiß?
Bald gibt es mehr Israeliten
als Ägypter im Land.
Eines Tages werden sie
gegen uns kämpfen.
Aber so weit darf es nicht kommen.
Wir werden sie unterdrücken
und Sklaven aus ihnen machen.
Dann müssen wir uns nicht mehr
vor ihnen fürchten.“
Und er gab den Befehl:
„Alle Israeliten
sollen für mich arbeiten!
Meine Sklaven sollen sie werden!“
Von nun an
mussten die Israeliten
jeden Tag schwer arbeiten,
vom frühen Morgen an
bis zum späten Abend.
Ziegelsteine mussten sie
aus Lehm formen.
Häuser mussten sie bauen.
Ja, ganze Städte mussten sie
für den König errichten.
Und der König setzte
Ägypter als Aufseher ein,
die trieben die Israeliten
mit der Peitsche an.
Und wenn die Israeliten müde wurden,
schlugen die Aufseher
unbarmherzig auf sie ein.
Aber das Volk Israel wuchs trotzdem.
Es wurde immer größer.
Je mehr die Ägypter es plagten,
desto zahlreicher wurde das Volk.
Dem König wurde ganz unheimlich,
wenn er das Volk sah.
Schließlich dachte er sich
einen grausamen Plan aus.
Er befahl allen Ägyptern:
„Geht zu den Israeliten!
Dringt in ihre Häuser ein!
Und seht nach,
wo ein Sohn geboren wurde!
Und wenn ihr einen findet,
packt ihn und werft ihn in den Nil!“
Da gehorchten die Ägypter.
Sie drangen in die Häuser ein.
Sie durchsuchten alle Winkel.
Und wo sie einen Neugeborenen fanden,
rissen sie ihn von seiner Mutter los
und nahmen ihn mit.
Da half kein Betteln und Weinen.
Die Ägypter taten,
was ihr König befohlen hatte.
2. Mose 1