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28. Mose

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Zu dieser Zeit

brachte eine Israelitin

ein Kind zur Welt.

Als sie sah, dass es ein Sohn war,

erschrak sie sehr.

„Was für ein schönes Kind!“,

sagte sie zu sich.

„Es soll nicht sterben

wie die anderen Kinder.

Ich will, dass es lebt!“

Schnell verbarg sie das Kind.

Aber kein Ägypter kam in das Haus.

Niemand entdeckte das Kind.

Tage und Wochen vergingen.

Drei Monate gingen ins Land.

Das Kind wuchs

und seine Stimme wurde

von Tag zu Tag lauter.

Da konnte es die Mutter nicht

länger im Haus verbergen.

Was sollte sie tun?

Sie überlegte hin und her.

Schließlich fasste sie

einen kühnen Entschluss:

Sie ging zum Ufer des Nil,

holte sich Schilfgras

und flocht daraus ein Kästchen.

Das verschmierte sie außen mit Pech,

sodass kein Wasser eindringen konnte.

Dann legte sie ihr Kind in das Kästchen,

trug es heimlich zum Fluss

und versteckte es am Ufer

zwischen dem Schilfgras.

Danach lief sie schnell

nach Hause zurück.

Niemand durfte merken,

was sie getan hatte.

Da lag nun das Kind

in seinem Kästchen auf dem Nil,

mutterseelenallein.

Nur Mirjam, die ältere Schwester,

hielt heimlich Wache am Ufer.

Aber plötzlich horchte Mirjam auf.

Stimmen wurden laut.

Schritte kamen näher.

Mirjam spähte

zwischen dem Schilfgras hervor.

Da sah sie eine Schar Mädchen

zum Baden kommen.

Doch mitten unter ihnen –

wen entdeckte sie da?

Die Tochter des Pharao!

Die Tochter des gefürchteten Königs!

Sie kam mit ihren Dienerinnen

zum Nil, um zu baden

und ging geradewegs

auf das Wasser zu.

Plötzlich blieb sie stehen.

Sie zeigte auf das Schilf.

„Seht doch!“, rief sie.

„Seht, was dort schwimmt!

Ein geflochtenes Kästchen!

Holt es schnell aus dem Wasser!

Ich will wissen,

was darin versteckt ist.“

Da holte eine Dienerin

das Kästchen aus dem Wasser

und brachte es der Königstochter.

Die nahm das Kästchen,

öffnete es und schaute hinein.

Da sah sie das Kind.

Es weinte und blickte zu ihr hoch.

„Das arme Kind!“,

rief die Königstochter voll Mitleid.

„Sicher gehört es zu den Israeliten.

Es darf aber nicht sterben

wie die anderen Kinder.

Ich will es retten.

Mein Kind soll es werden.

Und Mose will ich es nennen,

das heißt: ,aus dem Wasser gezogen‘.

Denn ich habe es gefunden

und aus dem Wasser geholt.

Und ich will für das Kind

wie eine Mutter sorgen.“

Als Mirjam das hörte,

kam sie schnell

aus ihrem Versteck hervor,

verneigte sich und sagte:

„Ich kenne eine Frau,

die kann das Kind stillen.

Soll ich sie holen?“

„Ja“, bat die Königstochter,

„hol sie schnell her!“

Da lief Mirjam nach Hause

und holte – ihre eigene Mutter!

Aber die Königstochter

wusste nicht, wer sie war.

Sie sagte zu ihr:

„Sieh, dieses Kind habe ich

im Wasser gefunden.

Kannst du es stillen?

Ich will dir’s auch bezahlen.

Nimm es an dich

und sorge gut für das Kind!

Doch wenn das Kind alt genug ist,

will ich es selbst haben.

Dann soll es bei mir wohnen.“

Die Mutter wusste nicht,

wie ihr geschah.

Glücklich trug sie das Kind

nach Hause,

ihr eigenes Kind!

Nun musste sie es nie mehr verstecken,

auch nicht vor den Soldaten des Königs.

2. Mose 2

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