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Am ReisfeldTag 8 | Reise

Es ist 6: 20 Uhr, als mein Wecker klingelt. Ich bin müde und mein Körper fühlt sich schwer an, als würde er sich gegen das Aufstehen wehren wollen. In einer Stunde startet unsere Yogapraxis. Los geht's jeden Morgen mit Pranayama, der Ujjayi-Atemübung. Darauf habe ich gerade gar keine Lust. Als ich aus meinem Hotel trete, fühle ich mich schon leichter. Meine Yoga-Ausbildung auf Bali findet in einem wunderschönen Yoga-Raum statt. Der Weg dorthin beschwingt mich jeden Morgen.

Die ersten Sonnenstrahlen blinzeln durch die Palmen am Reisfeld. Ein leichter Wind weht und es ist noch angenehm kühl. Auf meinem Weg beschließe ich, mir den Druck zu nehmen, dass ich die Yoga-Übungen genauso ausführen muss, wie angeleitet. Heute werde ich meinem eigenen Rhythmus folgen.

Wir beginnen mit Pranayama. Statt durch die Nase auszuatmen, wie es sich gehört, atme ich durch den Mund aus. Ich gehe vor, wie zu Hause in meiner eigenen Yogapraxis. Verbinde meine Atmung mit Affirmationen. Das tut mir gut. Mein Körper wird weicher und scheint sich zu weiten. Als wir uns hinlegen sollen, schießt mir ein Druckgefühl in den Kopf. Also setze ich mich wieder auf und blicke zum Reisfeld. Die Sonnenstrahlen wärmen meine Haut. Ich spüre ein leichtes Kribbeln in den Armen, das sich bis zu den Händen und in die Finger ausbreitet. Ein Vibrieren erfüllt mich.

Ich lächle. Aufgeregt, meinen Körper so stark zu fühlen. Energie fließt aus meinen Handinnenflächen, die auf meinen Oberschenkeln liegen. Heute geht es mir in der Asana-Praxis so viel besser als gestern. Ich bin stolz auf mich, dass ich meiner Intuition folge und die Übungen auf meine Bedürfnisse anpasse. Wohlwissend, dass es der Trainerin nicht so gefällt wie mir.

Nun bin ich ganz bei mir. Das bedurfte nur dieser einen Entscheidung. Es ist mir egal, was die anderen denken. Ich erhebe keinen Anspruch mehr darauf, jedem Menschen gefallen zu müssen. Es gab Zeiten, da wollte ich gefallen und in der Gruppe immer aktiv dabei sein. Heute sitze ich am Rand des Yoga-Raums, beobachte das Kommen und Gehen der einzelnen Frauen, nehme die Gespräche wahr. Ich bin zutiefst dankbar, ganz für mich sein zu können, ohne den Druck, immer mittendrin sein zu müssen.

Annett Schulz, Life Balance Coach & Entspannungstrainerin

Urlaub ist immer!

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