Читать книгу In Your Arms - Isabella Kniest - Страница 9
ОглавлениеChristina
Ich sehe, wie sie durch die Türe tritt. Ein buntes Kleid schmiegt sich an ihre langen Beine, die goldenen Haare trägt sie aufgesteckt, ihre hellrosa Lippen erinnern mich an eine süße Tortenglasur.
Freundlich grüßt sie mich und legt die Briefe auf den Tresen.
Wie jeden Dienstagnachmittag.
Seit nunmehr einem halben Jahr arbeitet sie in der internen Postverteilung.
Christina.
Dieser Engel einer Frau.
Doch solcherweise gerne ich sie ansprechen will, fehlt mir letztlich jedes Mal der Mut, es zu wagen. Aus diesem Grunde grüße ich bloß zurück und nehme die Briefe an mich. Sie wirft mir ein herzerwärmendes Lächeln zu. Blaue Augen leuchten wie Saphire in der Sonne, bringen mein nach ihr rufendes Herz zum Klopfen.
Was würde ich alles geben, um bei ihr sein zu dürfen! Was würde ich alles tun, um sie in meinen Armen halten zu dürfen!
Allein ich, niemand sonst.
Was würde ich alles tun!
Ein sanftes nach Maiglöckchen duftendes Parfum umgibt ihre zierliche Gestalt. Zwei funkelnde Ohrringe zieren ihre niedlichen kleinen Ohren – so unscheinbar und doch ebenso außergewöhnlich – wie sie selbst.
Sie verabschiedet sich und verlässt den Raum.
Damit verschwindet der Zauber, wie er gekommen war.
Weshalb wage ich es nicht, sie anzusprechen? Weshalb fürchte ich mich solchermaßen davor?
Wenn ich meine Kollegen beobachte, erfüllt es mich nahezu mit Neid, wie leicht und unbefangen diese mit ihr und anderen Frauen sprechen.
Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass diese bereits verheiratet sind. Im Gegensatz zu mir fürchten sie keine Absage, keine Zurückweisung, haben sie ihre Liebe schließlich längst gefunden.
Somit gehe ich neuerlich leer aus, kann die Frau, für welche ich unendlich viel empfinde, alleine von der kühlen Ferne aus sehnsüchtig-verstohlene Blicke zuwerfen.
Seufzend und die Gedanken auf die Seite schiebend erhebe ich mich und bringe die Briefe meinem Vorgesetzten.