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Countdown

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Die Jahre der Planungen, Entwicklungen und Vorbereitungen sind nicht vergessen, aber vorbei. Nun steht eine einzigartige Bewährungsprobe an, die erst für spätere Generationen von Bedeutung sein wird. Dreißig Personen, die in langwierigen Tests die Abgeschiedenheit probten, werden sich nun auf den Weg machen, um einer noch größeren Einsamkeit entgegen zu streben. Gelingt Mission-Mars, dann besteht der Erfolg einzig und alleine darin, dass diese Personen nach etwa zwei Jahren wohlbehalten und mit zahlreichen Daten und Erkenntnissen ausgestattet, auf die Erde zurückkehren. Schaffen sie es nicht, den fernen Planeten rechtzeitig zu verlassen, dann wird man sie einreihen müssen, in die lange Liste der tragischen Helden, die zu Forschungszwecken ihr Leben ließen.

Die mitgeführten Ressourcen lassen keinen längeren Aufenthalt zu.

Obwohl der Mars der Erde in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich ist, mangelt es an Allem, was für ein Leben wie wir es kennen, erforderlich ist. Erst in solchen Momenten wird für jeden von uns erkennbar, welch´ außergewöhnlichem Planeten wir unser Dasein verdanken.

Mit geradeeinmal einem Hundertstel unseres Erdmagnetfeldes ausgestattet, bietet der Mars nur wenig Schutz vor kosmischer Strahlung. Die Atmosphäre beträgt nur 0,7 Prozent der Erdatmosphäre und ist kohlendioxidlastig. Die Temperaturen sind deutlich kälter und es gibt keine stehenden Gewässer mit flüssigem Wasser auf der Marsoberfläche. Wenn das nur alle Unterschiede wären.

Damit ein Leben dort überhaupt denkbar ist, soll mit dem Aufbau einer Marsbasis der Grundstein gelegt werden. Der Bau von Wohnanlagen aus Containern, die Gewinnung von Rohstoffen aus der Marsoberfläche, die Produktion von Wasserstoff, Sauerstoff und Treibstoff, sowie der Anbau von Nutzpflanzen oder der Aufbau eines biologischen Systems, sind dafür unabdingbar. Um überhaupt dort arbeiten zu können, wurden neue Weltraumanzüge entwickelt, die anders, als die für die Schwerelosigkeit ausgelegten Raumanzüge, nicht so schwer und starr sind.

Nach menschlichem Ermessen, wurde an alles gedacht. Doch reicht die Zeit, um auch nur einen Teil der vorgesehenen Arbeiten vorzunehmen?

Mehrfach wurden die Starts verschoben. Immer wieder kamen die Techniker mit Verbesserungen, häufig warfen die Computer Fehlermeldungen aus. Doch jetzt ist es soweit.

Drei Giganten, von solchen Ausmaßen, dass man nur schwerlich glauben kann, sie könnten sich überhaupt der Erdanziehung entziehen, stehen bereit, Material, Verpflegung und Personen in die Unendlichkeit des Raums zu schicken. Unentwegt flimmern diese Bilder über die Bildschirme, live natürlich und nur unterbrochen von einigen Katastrophenmeldungen; und den unvermeidlichen Werbespots. Ein Wirbelsturm hier, Überschwemmungen dort und hier und da ein paar Vulkanausbrüche unterschiedlicher Stärke, sowie das eine oder andere Erdbeben.

Die Sender freut´s, bad news are good news. Man weiß garnicht, welchem Thema man sich mehr widmen soll. Die Einschaltquoten sind höher, als zu einer Fußballweltmeisterschaft.

Angesichts der sich häufenden Ereignisse, drängen sich immer mehr Experten in die Berichterstattungen. Sie lamentieren, schwadronieren, kommentieren und prognostizieren.

Was wäre wenn? Was, wenn zum Beispiel die Mars-Mission gelingt, aber keine Erde mehr da ist, zu der die Raumfahrer zurückkehren können?

Der Countdown läuft. Tick-tack-tick-tack, immer dem Ende entgegen.

Ellen kommt

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