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DIE GRIECHISCHE MEDIZIN DES ARISTOTELES (350 V. CHR.)

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Aristoteles wird gewöhnlich nicht im Zusammenhang der Entwicklung der Gesundheitsfürsorge genannt. Weil wir uns mit der philosophischen Entwicklung der Gesundheitsfürsorge beschäftigen, nimmt Aristoteles mit Recht hier eine zentrale Rolle ein. Dante und nahezu allen mittelalterlichen Wissenschaftlern galt Aristoteles als DER Philosoph. Er ist der Begründer der wissenschaftlichen Methode, nämlich des abwechselnden Gebrauchs der induktiven und deduktiven Formen der Logik. Diese Methode hat über 23 Jahrhunderte große Entdeckungen hervorgebracht. Anders als Platon, der lehrte, Erkenntnis komme von innen, lehrte Aristoteles, dass sie von außen komme, von den Sinnen zu den mentalen Prozessen vermittelt. Zudem lehrte er, dass wir zunächst eine allgemeine Vorstellung der Phänomene gewinnen sollten und dann die Besonderheiten untersuchen.11

Es gelang Aristoteles den offenkundigen Streit von vier früheren Philosophen über das Wesen der Kausalität zu schlichten. Das Konzept der Kausalität antwortet auf die Frage, wodurch ein Ereignis verursacht sei. Thales lehrte, dass es sich um eine materielle Ursache handele: Ein Ding verursachte die Veränderung. Heraklit nahm an, dass es sich um eine Wirk-Ursache handele: Ein Macher verursachte die Veränderung. Pythagoras unterstellte, dass Veränderung durch eine Veränderung der Form verursacht sei: Eine neue Formation war verantwortlich. Plato lehrte, es gebe eine Finalursache in jeder Veränderung: Ein Ziel trieb bzw. verursachte die Veränderung. Aristoteles erklärte, dass diese vier Philosophen jeweils über einen Aspekt einer Ursache sprachen: über die Dinge, die daran beteiligt sind, die Macher, die Formationen bzw. die Ziele, die hinter einer Veränderung stehen.12

Alexander der Große, ein Schüler des Aristoteles, eroberte einen großen Teil Asiens und sandte Exemplare der Flora und Fauna der eroberten Gebiete an ihn. Diese Geschenke ermöglichten es Aristoteles, außergewöhnlich stark Sektionen an einer großen Zahl von Tieren vorzunehmen und über Ähnlichkeiten und Unterschiede der Arten zu schreiben. Er schrieb 50 Bücher über vergleichende Anatomie und Naturgeschichte, indem er Organe wie die Nerven, das Herz, die Blutgefäße, die Membranen des Gehirns und den Magen beschrieb. Dazu entwickelte er Modelle für ihr inneres Funktionieren. Seine Bücher waren die ersten Bücher der Bibliothek von Alexandria. Sein Enkel Erasistratos schloss sich Herophilos an, um Hunderte von menschlichen Leichen zu sezieren und so das Wissen über den Körper beachtlich zu erweitern. Doch bald wurden die Sektionen von religiösen Autoritäten in Ägypten und Europa verboten, sodass der Fortschritt in dieser Richtung endete.

Der berühmte Aphorismus des Aristoteles lautet: „Der Philosoph soll mit der Medizin beginnen. Der Arzt soll mit der Philosophie enden!“13 Es scheint, dass er keine substanzlose Spekulation billigte. Seine Philosophie basierte auf der Sammlung empirischer Daten und dem Herleiten allgemeiner oder letzter Ursachen (Prinzipien). Diese wissenschaftliche Methode blieb über viele Jahrhunderte verborgen. Es gab gelegentliche Ausnahmen wie Roger Bacon (13. Jahrhundert n. Chr.) und Francis Bacon (16. Jahrhundert n. Chr.). Der Letztere machte sie den medizinischen Forschern der vergangenen 400 Jahre zugänglich. Zusammenfassend: Der Beitrag des Aristoteles zur Medizin und der Gesundheitsfürsorge besteht darin, dass der Menschheit die Methode zu lernen und Wissen anzusammeln eröffnet wurde. Darüber hinaus werden wir einen weiteren umfassenden Beitrag des Aristoteles kennen lernen.

Dein innerer Heiler

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