Читать книгу Kālī Kaula - Jan Fries - Страница 8

Abkürzungen der wichtigsten Primärquellen mit Kommentaren

Оглавление

AV Atharvaveda Der jüngste der vier Veden; der AV bietet eine große Auswahl an Hymnen, Sprüchen, Flüchen und Zaubereien, rituellen Anweisungen, Formeln und ungewöhnlichem Material, das keinen Platz in den älteren Veden fand. Der Atharvaveda ist bemerkenswert wegen seiner praktischen Nutzbarkeit und seiner poetischen Anmut. Er steht zwischen dem klassischen vedischen Denken und der subtileren Philosophie der Upaniṣaden. Da Zauberei von vielen orthodoxen Hindus abgelehnt wird, wird auch der AV nicht allgemein akzeptiert.

BāUp Bṛhad-āraṇyaka Upaniṣad Vermutlich die älteste Upaniṣad und ein, verglichen mit den Vedas, revolutionäres neues Werk, welches statt äußerlichen Opferriten einen inneren Weg zur Befreiung vorschlägt. Der Text wurde, wie der Titel andeutet, vor allem für waldbewohnende Asketen geschrieben.

DM Devī Māhātmya (auch bekannt als Śrī Durgā Saptaśati oder als Caṇḍī). Ein Text aus dem 6.-7. Jh., der erhalten blieb, da er im Mārkāṇḍeya Purāṇa integriert wurde. Eine der frühesten Manifestationen jener religiösen Richtung, die sich etwa ab dem 10. Jh. als Śākta-Bewegung bezeichnete. Ein kurzes und poetisches Werk in siebenhundert Mantras, welches drei Kämpfe der Devī gegen die Dämonen beschreibt. Darin finden sich auch einige der ersten Beschreibungen von Kālī und den Mātṛkā Devī, denn ohne diese hätten es die Devī wesentlich schwerer gehabt. Der Text enthält wichtige Hymnen und etliche Widersprüche: diese lassen erkennen, dass dieses frühe und wichtige Werk mehrere ältere Traditionen miteinander verbindet.

DBh Devī Bhāgavatam Purāṇa. Ein massives Werk in (angeblich) 100.000 Versen über die Mythologie der Göttin und die typischen Purāṇa-Themen wie Kosmologie, Genealogie, Mythen, Pseudogeschichte, Geografie, tägliches Ritual, Meditation, Anbetung, eintausend Namen der Gottheit usw. Das meiste davon wurde im 13. Jh. vollendet, aber einige Abschnitte scheinen bis ins 17. Jhd. hinzugefügt worden zu sein. Von der Grundstruktur her ist dieses Buch ein Versuch, ein Gegenstück zu den berühmten Viṣṇu- und Śiva-Purāṇas zu schaffen. Ein wichtiger Teilabschnitt wird als Devī Gītā, also Gesang der Devī, bezeichnet und hat als eigenständiges Werk einen hohen Status. Das DBh ist, obwohl ein erklärtes Śākta-Werk, stark von der Vaiṣṇava-Philosophie und der orthodoxen Hindu-Ethik geprägt. Viṣṇu wird in vielerlei Formen gepriesen, Śiva dagegen taucht erstaunlich selten auf. Tantra ist tief darin verwurzelt, wird aber trotzdem meist mit Argwohn betrachtet, Klassentrennung bleibt ein Muss, und trotz aller Göttinnenverehrung sind Frauen nicht berechtigt, das Werk selbst zu lesen. Trotz dieser Mängel bleibt das DBh eine wichtige und umfangreiche Quelle.

DG Devī Gītā (Der Gesang der Göttin). Das wichtigste und beliebteste Teilstück des Devī Bhāgavatam Purāṇa, als Gegenstück zur Bhagavad Gītā verfasst. Der Text wurde um das 15. Jhd. zusammengestellt, enthält aber auch älteres Material der Śākta Tradition und lange Passagen, die wörtlich aus den älteren Upaniṣaden übernommen worden. Das Werk ist erstaunlich umfassend: es enthält eine detaillierte Kosmologie, die stark vom Vedānta geprägt ist, Hymnen, eine mythische Rahmenhandlung und praktische Kapitel, die sich mit Yoga, Meditation, Bhakti, heiligen Orten und sogar tantrischen Praktiken (wie der Kuṇḍalinī) beschäftigen. Dabei wird versucht, Vedānta, orthodoxes Ritual und einen Teil der tantrischen Praxis zu verschmelzen, wobei, wie zu erwarten war, Elemente des Pfades der Linken Hand streng abgelehnt werden. Eines der schönsten Werke der indischen Literatur.

GS Gheraṇḍa Saṁhita Die Lehren des heiligen Gheraṇḍa über Yoga. Vermutlich das einflussreichste systematische Werk in der Entwicklung dessen, was heute weltweit als Yoga gelehrt wird. Viel Material zum Thema Spülungen, Körperhaltungen, Atempraxis usw., sowie ein wenig Meditation und tantrische Praktiken. Dieses Buch hatte einen immensen Einfluss auf die Theosophen, indischen Religionsreformer und natürlich auf Vivekānanda, durch deren Bemühung um 1930 herum der von ‚Aberglauben‘ und ‚Mystizismus‘ bereinigte moderne Yoga entstand. Auf Deutsch erhältlich (Sacharow, 1954).

KP Kālikāpurāṇa ca. 9.-16. Jh.; ältestes erhaltenes Manuskript 1726. Enthält unter anderem wichtige Informationen zu den Mahāvidyās und zu deren Verehrung in Kāmarūpa.

KS Karpūrādi-StotraHymne an Kampfer’ (= Kālī). Möglicherweise die kürzeste Zusammenfassung des linkshändigen Pfades in der tantrischen Literatur. Das Buch, welches Du gerade liest, entstand bei dem Versuch, einen einfachen Kommentar zum KS zu verfassen.

KN Kaulajñāna nirṇaya Ein Tantra, das Matsyendranātha (ca. 11. Jhd.) zugeschrieben wird und Lehren der Yogīnī- und Nātha-Schulen enthält. Der KN ist bemerkenswert wegen seines erfrischenden Stils, seiner detaillierten Anweisungen zur Meditation und Visualisierung und für seine unorthodoxe, praktische Herangehensweise. Der Text ist ganz auf Praxis ausgerichtet, philosophische Spekulationen kommen nur am Rande vor.

KCT Kulacūḍāmaṇi TantraDas Kronjuwel des Kula’ (d.h. Menstruationsblut, das freiwillig für den Zweck des Sādhana gegeben wird), ein frühes Werk (9.-10. Jh.). Ein wildes Nigama-Tantra voller mehrdeutiger Anweisungen für die rituelle und/oder innere Verehrung. Einzigartiges Material über Kālī, Mahiṣamardinī und die Mātṛkā Devīs. Der Text scheint meist eindeutig und verständlich, doch dieser Eindruck kann irreführend sein: es werden sehr viele mehrdeutige Ausdrücke verwendet. Da die praktischen Anweisungen oft sehr kurz gehalten sind, muss vieles aus anderen Quellen hinzugefügt (oder erfunden) werden. Sehr empfehlenswert für Fortgeschrittene.

KT Kulārṇava Tantra Ein einflussreiches Tantra, das im 10. Jh. verfasst, in den folgenden Jahrhunderten jedoch wiederholt erweitert und modifiziert wurde. Der Text ist klar und unpoetisch; er enthält zahlreiche Widersprüche wegen der vielen mitwirkenden Autoren. Nützliche Details über Kula- und Kaula-Traditionen der wilderen Art wie die fünf Ms, ekstatische Verehrung, Besessenheit, Yoga usw. Gelegentlich etwas engstirnig; manche der Autoren liebten lange Verbots-Kataloge. Die Übersetzung von Pandit/Woodroffe ist stark verkürzt, die von Rai ist eher wissenschaftlich, aber (bis auf die Mantras) komplett.

LT Lakṣmī Tantra Ein Vaiṣṇava-Tantra der Pāñcarātra-Tradition in der Form von einem Nigama, ca. 9.-12. Jh. Eine brillante Mischung aus subtiler Philosophie, Kosmologie und praktischem Ritual, mit Klarheit und unter Berücksichtigung vieler Details verfasst. Der anspruchsvolle Text ist erstaunlich freizügig für ein Werk, welches vor allem für Vaiṣṇavas geschrieben wurde, und deutet sogar Praktiken des Pfades der Linken Hand an.

MBH Mahābhārata (Das Große Bhārata). Ein antikes Epos in ca. 100.000 Versen. Die Kerngeschichte könnte um 1.000 v.u.Z. entstanden sein, die Geschichte wurde bis zum 4. Jh. v.u.Z. massiv erweitert, die Textform erreichte ihre Vollendung im 3. oder 4. Jh. Das monumentale Werk beschreibt detailliert den legendären Konflikt zwischen zwei Fürstengeschlechtern, den Pāṇḍavas und den Kauravas. Mit involviert sind jede Menge inkarnierte Gottheiten, Geister, Unholde, Götter, Helden usw. Das MBH hat enzyklopädischen Charakter. Es zielt darauf ab, jede Einzelheit der indischen Lehren aufzuzeichnen und ist dabei bemerkenswert erfolgreich. Die bekannteste Passage des MBH ist die Bhagvad Gītā, der Gesang des Erhabenen. Dieses außerordentliche Werk wurde um das dritte oder vierte Jahrhundert unserer Zeit eingefügt und hatte einen enormen Einfluss auf den modernen Hinduismus, da es die Grundlagen der Bhakti und (spirituellen) Yoga Bewegung festlegte.

MNT Mahānirvāṇa Tantra (Das Tantra der Großen Befreiung). Ein spät abgeschlossenes (19. Jh.?), aber sehr einflussreiches Tantra, das einiges exzellentes (älteres) Material über Kālī und mehrere öde Kapitel über Gesetz, Erbrecht und soziale Gebote enthält, die meisten davon bieder und konservativ. Einer der Höhepunkte ist eine detaillierte Anweisung zum Ritual der Fünf Ms, wobei das fünfte M (Geschlechtsverkehr) gerade mal am Rande erwähnt wird. Das MNT ist ein recht populäres Tantra, denn obwohl es angeblich zur Kaula-Tradition gehört, ist es im Vergleich zur ursprünglichen Kaula-Literatur ausgesprochen abgemildert und verharmlost. Das MNT war das erste Tantra, welches in eine europäische Sprache übersetzt wurde (Woodroffe/ Avalon 1913). Obwohl es, gemessen an anderen Tantras, reichlich angepasst und spießig daherkommt, traf es sofort auf Ablehnung. Es dauerte Jahrzehnte, bis sich die Indologen an die Idee gewöhnten, dass tantrische Literatur Beachtung finden sollte.

MuUp Muṇḍaka Upaniṣad Ein radikaler und innovativer Text ca. 500 v.u.Z., der den frühesten Hinweis auf Kālī enthält. Leider ist dieser ausgesprochen knapp.

PP Pādukā Pañcaka (Die fünffältige Fußbank), ein kurzer, später Text über die Kuṇḍalinī und die Cakras.

PTL Parātrīśikālaghuvṛttiḥ (auch Anuttaratattvavimarśinī genannt) Abhinavaguptas Kurzkommentare zu 36 Versen des Rudrayāmala Tantra. Wie alles von Abhinavagupta, setzt auch dieser Text intensive Vorkenntnis, praktische Erfahrung und viel Geduld voraus.

PTV Parātrīśikā Vivaraṇa (auch Tattvaviveka, Tattvavivaraṇa und Anuttaraprakiyā genannt) Abhinavaguptas lange Kommentare zu 36 Versen des Rudrayāmala Tantra. Dieser Kommentar, geschrieben im frühen 11. Jh., ist auf den ersten Blick nahezu unverdaulich. Wer sich länger damit beschäftigt, entdeckt erstaunliche Klarheit und überwältigende, umfassende Einsicht. Sehr schwer zu verstehen für Anfänger und diejenigen, die nur theoretisches Wissen haben, aber ein Segen für alle fortgeschrittenen Praktiker. Gutes Material über das Herz, okkulte Grammatik, das Wort, Phoneme, Kula, die Trika-Lehre usw.

ṚV Ṛg Veda Der älteste Veda, eine Sammlung von mehr als tausend Hymnen an verschiedene Gottheiten, zusammengestellt zwischen 1.200 und 900 v.u.Z. Die Lieder sind bemerkenswert durch ihre poetische Schönheit und ihre ausgesprochen schwierige, oft verschlüsselte Ausdrucksweise, die gelegentlich wie eine dichterische und rituelle Geheimsprache erscheint. Besonders interessant ist der Abschluss, also das 10. Buch, welches ein Potpourri an zusammengewürfelten älteren und jüngeren Materialien enthält, darunter Hymnen für nahezu unbekannte Götter, Rituale und mehrere kurze Schöpfungsmythen. Der ṚV ist ein unersetzliches Quellenwerk zum Verständnis der frühen indoeuropäischen Religionen und weist viele Parallelen zur griechischen, römischen, germanischen und keltischen Mythologie auf.

ṢCN Ṣat Cakra Nirūpaṇa (Beschreibung der sechs Zentren), ein später Text (ca. 16. Jhd.) über die Cakras und den Aufstieg der Kuṇḍalinī.

SL Saundarya Laharī (Der Ozean der Schönheit). Ein schwieriges Gedicht in einhundert Versen, das die Geheimnisse der praktischen Śrī-Vidyā-Verehrung unter einem Schleier von extrem kryptischer Symbolik verbirgt. Teile davon bilden das Ānanda Laharī. Jeder Vers soll Zauberkraft haben, wenn er über einem speziellen Diagramm gesprochen wird. Aus diesem Grund blieb der Text, trotz seines sehr schwer verständlichen Inhalts, über die Jahrhunderte populär.

SSP Siddha Siddhānta Paddhati Ein kurzer, aber sehr tiefgehender Text, der Gorakṣanātha zugeschrieben wird, einem Nātha-Pionier, Siddha, Yogī und Tāntrika. Das Werk wurde zwischen dem 12. und 16 Jhd. zusammengestellt und hatte sehr großen Einfluss auf die Entstehung des ursprünglichen Haṭha Yoga (der angeblich von Gorakṣanātha erfunden wurde). Gute, klare Texte zu den Tattvas, dem inneren Universum, zu praktischem Yoga, Meditation, fortgeschrittener Śaivitischer-Philosophie, Kuṇḍalinī usw. Es ist ausgesprochen verblüffend, wie viele Praktiken, Methoden und Ideen des Haṭha Yoga aus dem modernen Yoga ausgeschlossen wurden. Auf Deutsch erhältlich (Dam, 1998).

ŚS Śiva Saṁhita Ein wichtiges praktisches Werk über den Śaiva Yoga, über Visualisierung und Ritual mit einem Hauch von Kaula-Einfluss. Das Buch wurde zwischen dem 15. und 17. Jhd. zusammengestellt.

ŚLS Śrī Lalitā Sahasranāma (Die Tausend Namen Lalitās) Eine Hymne an die Göttin Lalitā, bestehend aus eintausend Namen. Der Text zielt auf eine Synthese von der Śrī Vidyā und der Kaula-Strömung ab und ist seit Jahrhunderten ein gern gelesener und rezitierter Klassiker.

Tantrāloka (Licht auf die Tantras) Das Meisterwerk von Kaschmirs Universalgenie Abhinavagupta (ca. 960 – ca. 1020): eine detaillierte Darstellung verschiedener tantrischer Systeme und vor allem der Trika-Richtung, welche durch dieses Buches weitgehend geprägt wurde. Hierbei ging Abhinavagupta von folgendem aus:

In der Reihenfolge und entsprechend des Herabkommens von Śakti wird man in den Siddānta initiiert, dann in das Linke, das Rechte, in Mata, Kula, in Kaula und dann in den Trika, welcher das Herz ist (TL, 13.300cd-301ab).

Das ist ein monumentales Werk, welches für Anfänger praktisch unverdaulich ist. Der Text ist extrem schwierig, und bisher wurden nur wenige Kapitel mit den dringend nötigen Kommentaren von Jayaratha in europäische Sprachen übersetzt. Kapitel 1 bis 4 liegen in einer Art von Englisch vor, die viel zu wünschen übrig lässt, während Dupuche immerhin über 500 Seiten brauchte, um Kapitel 29 (über das Kula-Ritual) einigermaßen verständlich darzustellen.

TR Tripurā Rahasya (Die Geheimlehre Triprurās) Ein praktisches Werk über Meditation und Befreiung durch Introversion entlang der Linien der Śrī Vidyā. Wenige technische Anweisungen, aber viele inspirierende Parabeln und Geschichten über die Kultivierung des Geistes. Bemerkenswert ist, dass zwei Hauptprotagonisten heilige Frauen sind. Das TR ist angenehm zu lesen und steckt voller Überraschungen. Verschiedene mehr oder weniger brauchbare Übersetzungen liegen vor.

TT Toḍala Tantra Ein wichtiges Kaula-Tantra über die Verehrung der Mahāvidyās, plus kurze Passagen über Yoga, Mantra, Kuṇḍalinī, tägliche Praxis usw. Jede der Mahāvidyās wird hier mit einem Partner ausgestattet, der eine Form von Śiva und von Viṣṇu ist.

VT Vāmakeśvara Tantra (auch bekannt als Vāmakeśvarīmatam) Einer der ersten Texte der Śrī Vidyā Tradition. Ein eher technisches Werk welches sich ausgiebig mit tantrischer Kosmologie beschäftigt. Der Stil ist recht trocken, und ohne einen brauchbaren Kommentar ist das Werk nahezu unverständlich. Üblicherweise werden nur die ersten fünf Kapitel (die Nityāṣoḍaśikārṇava) behandelt. Ein hochentwickeltes Tantra, das deutlich auf den Ideen und der Terminologie des kaschmirischen Tantras basiert. Lange Passagen über das Śri Yantra, Mantra, Mudrā usw.

VBT Vījñana Bhairava Tantra (Die Gnosis von Bhairava) Ein Text in 161 Strophen. Enthält wenig ‘typisch tantrisches’ Material (wie Mantras, Phoneme, lange Rituale, Opfer, Zauberei, Guru Verehrung, Initiationen, 5-M Rituale usw.), aber eine Menge praktischer meditativer Ansätze. Zur Erbauung der Leser erklärt Śiva/Bhairava 112 verschiedene Meditationen und Bewusstseinsübungen, wobei jede einzelne in wenigen Worten präzise beschrieben wird. Das Buch gehört zum Besten, was Tantra zu bieten hat, ist höchst inspirierend und kann einen das ganze Leben lang immer wieder erstaunen. Die Praxis setzt allerdings gründliche Vorkenntnisse und vor allem viel Eigeninitiative voraus. Wer detaillierte Anweisungen erwartet, wird mit Sicherheit enttäuscht. Das VBT gehört zu den ältesten erhaltenen Tantras und hat zahllose spätere Werke und den Kaschmir-Monismus entscheidend beeinflusst. Im Gegensatz zum Großteil der tantrischen Fachliteratur gibt es dieses Buch in einer guten deutschen Übersetzung (Bäumer, 2008).

VŚT Vīṇāśikhatantra Ein Śaiva-Tantra, das in Südostasien höchst einflussreich war. Es stellt detailliert die Verehrung von Śiva als Tumburu im Zentrum der Weltkarte dar und die vier Śaktis Jayā (Osten), Vijayā (Süden), Jayāntī (Westen) und Aparājitā (Norden). Der Text hatte einen starken Einfluss auf die vorbuddhistische Religion Kambodschas. Besonders betont werden Initiationsriten, Mantras, Magie und praktische Rituale.

YT Yonitantra Ein kurzes und etwas einseitiges Werk, wahrscheinlich aus dem 17. Jh., das die Yoni, ihre Verehrung und die Heiligkeit des Menstrualblutes preist. Es gehört zur Śaiva-Richtung, hat aber starke Vaiṣṇava-Untertöne. Im Gegensatz zu anderen Tantras liegt die Betonung auf sexuellen Riten; die typischen Grundthemen anderer Tantras, wie Kosmologie, Phoneme, Meditationen, Cakras, innere Alchemie, allgemeine Grundausbildung, Guru-Schüler-Relation, Ethik, Yoga usw. fehlen größtenteils.


Bild 2

Śiva

Kālī Kaula

Подняться наверх