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Ausgangslage

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Vor Urzeiten landete

jenseits des Fassbaren,

aus dem grossen Ganzen heraus,

ein winziger Stern

goldenen Lichts

in unserem Menschsein.

Jene grosse Liebe,

die das Leben

mit unsichtbaren Fäden zusammenhält,

wartet seit je auf ihren Tag,

und wagt man mutig,

durch die Welt des Gegenständlichen

hindurchzublicken,

so leuchtet sie

hinter jeder Erscheinung der Form

ihr strahlendes Geheimnis.

Form und Formlosigkeit

in der Wiege des Lebens –

eine Begegnung im Dunkeln,

ein Pfad ins Ungewisse,

eine Brücke ins Jetzt,

ein Steg ins Sein.

Im Gefäss der Stille,

im Lichte der Wachheit

ist es gut behütet,

das Nichtwissen.

Und hie und da leuchtet es auf,

um einen winzigen Moment lang

unser Dasein zu erhellen.

Spät abends,

wenn das endlos drehende Alltagskarussell zur Ruhe

kam und die Hektik aus dem Atem schwand,

feierte der Glanz der Zeitlosigkeit sein Freudenfest.

Fern vom Getöse des Tageslärms,

jenseits von Müssen und Sollen,

verankert im Raum der Mitte,

wartete die Stille, gehört zu werden.

Wenn die äussere Realität

fast nicht mehr auszuhalten war,

schien der einzige Halt

jener stille, innere Ort zu sein,

jene Mitte, in der das Schreckliche,

in ein geheimnisvolles Licht getaucht,

erträglich war.

Die Mitte,

der Landeplatz

jenes winzigen Sterns,

wo nicht die Gesetzmässigkeit der Form

Neues begrenzte,

sondern die Unendlichkeit der Essenz

Neues erschuf.

Von dieser Mitte ging ich aus,

zu dieser Mitte kehrte ich zurück,

und so schrieb ich …

… oft bis in den frühen Morgen hinein.

Asche und Blüten

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