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Verhalten/Lebensweise

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WIE die meisten Geckoarten sind Dünnfingergeckos dämmerungs- und nachtaktiv. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nur bei völliger Dunkelheit unterwegs wären. Die Tiere sind im Terrarium auch häufiger am Tage außerhalb ihrer Verstecke anzutreffen, wenn sie z. B. ein Sonnenbad unter der Wärmelampe nehmen oder einfach nur einem gerade vorbeihuschenden Futtertier nachstellen. Sehr gut lassen sich die Geckos auch am Abend, nach Abschalten der Beleuchtung beobachten. Durch eine nicht allzu helle Raumbeleuchtung lassen sie sich kaum beirren, sodass man ihre Verhaltensweisen auch bei für unsere Augen angenehmen Lichtverhältnissen studieren kann. Eine weitere Möglichkeit, die Tiere während ihrer Hauptaktivitätsphase zu beobachten, bietet die Installation einer Schwarzlichtquelle, die nach Abschalten der Tagesbeleuchtung eingeschaltet werden kann und genügend Helligkeit liefert, um die Dünnfingergeckos in der „Dunkelheit“ zu beobachten. Diese kleinen Geckos zeigen ein erstaunlich breites und vielfältiges Verhaltensrepertoire.


Porträt eines Weibchens Foto: M. Barts

Nach meinen Beobachtungen sind Dünnfingergeckos sehr stressempfindlich. Sie lassen sich zwar meist aus dem Terrarium herausnehmen, ohne irgendwelche Fluchtversuche zu unternehmen, aber wenn man sie wieder in den Behälter zurücksetzt, fliehen sie oft sofort in ein Versteck und verharren dort einige Minuten lang mit weit aufgerissenem Maul und heftigen Atemzügen, bis sie sich von ihrem Schreck wieder erholt haben. Ein ansonsten kerngesundes Tier geriet bei mir beim Herausfangen und kurzfristigen Umsetzen in eine leere Heimchendose so unter Stress, dass es wenige Minuten später starb, wahrscheinlich an Kreislaufversagen. Nachzuchttiere, die von klein auf an den Menschen gewöhnt sind, werden jedoch recht umgänglich und „zahm“. Der Pfleger braucht nur an das Terrarium heranzutreten, und schon kommen sie neugierig angelaufen und warten darauf, gefüttert zu werden. Berührt man die Geckos mit dem Finger und veranlasst sie dadurch zur Flucht, laufen manche Exemplare mit einem langen, schrillen Piepston davon, der an die Lautäußerungen von Mäusen erinnert. Das Piepsen lassen die Geckos aber auch hin und wieder hören, ohne dass man sie behelligt, jedoch werden diese Piepslaute dann stoßweise abgegeben. Man kann sie vor allem in der Paarungszeit und bei Auseinandersetzungen der Männchen vernehmen. Obwohl Dünnfingergeckos reine Bodenbewohner sind, können sie schnell und sicher klettern. Meine Tiere erklimmen flink und sicher die senkrechte, mit Sand beklebte Rückwand, um ein dort entdecktes Futtertier zu erbeuten.

Der Dünnfingergecko

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