Читать книгу Der Dünnfingergecko - Jens Rauh - Страница 6
Vorwort
ОглавлениеVOR über 18 Jahren – ziemlich zu Beginn meiner Terrarianerlaufbahn – entdeckte ich erstmals in einem Zoofachgeschäft eine Gruppe kleiner, sehr possierlicher Geckos, die ich aufgrund ihrer äußeren Erscheinung sofort ins Herz schloss. Es handelte sich um Dünnfingergeckos der Art Stenodactylus sthenodactylus. Ich nahm mir lange Zeit, die Geckos in ihrem Verkaufsterrarium ausgiebig zu beobachten, und entschloss mich dann letztlich dazu, ein artgerechtes Terrarium für diese nur maximal 9–10 cm langen Tiere einzurichten. Ich ließ mir eine Zuchtgruppe aus einem Männchen und drei Weibchen von dem befreundeten Zoofachhändler reservieren.
Eine Woche später war das Terrarium dann betriebsbereit und in seinen klimatischen Verhältnissen für die kleinen Geckos optimal, sodass ich nun die Fahrt zum Zoofachgeschäft antreten konnte, um meine Tiere endlich abzuholen.
In den folgenden Jahren verschwanden die Dünnfingergeckos dann zunehmend aus dem Handel und waren einige Zeit so gut wie überhaupt nicht mehr zu bekommen. Während der letzten 2–3 Jahre findet man jedoch Stenodactylus sthenodactylus sowie seinen etwas größeren Verwandten Stenodactylus petrii wieder zunehmend im Angebot, und die beiden Arten erfreuen sich – meinen eigenen Beobachtungen zufolge – unter Terrarianern wachsender Beliebtheit. Wer sich einmal wirklich die Zeit nimmt, einen Dünnfingergecko in Ruhe zu betrachten und sein Verhalten zu beobachten, der wird sich wohl zwangsläufig in diesen sympathischen Terrarienbewohner „verlieben“. Seine geringe Größe, seine liebenswerte Erscheinung, seine verhältnismäßig einfache Haltung und Nachzucht sowie sein äußerst interessantes Verhalten und nicht zuletzt der erschwingliche Anschaffungspreis machen den Dünnfingergecko zu einem dankbaren Terrarienpflegling.
Stenodactylus sthenodactylus im Terrarium Foto: M. Barts
Aus diesen Gründen möchte ich in dem vorliegenden Büchlein ausführlich über meine langjährigen Pflege- und Nachzuchterfahrungen mit diesem interessanten Gecko berichten. Ich habe Stenodactylus sthenodactylus in einem Zeitraum von über neun Jahren bis in die F8-Generation (F = Filialgeneration, d. h. Folgegeneration nach der Wildfang-Generation, F1 = erste Filialgeneration) vermehrt und dabei über 200 Jungtiere aufgezogen.
Jens Rauh, Bad Friedrichshall, im Frühjahr 2007