Читать книгу Liebe mich nicht-Hasse mich nicht Duett - Jessa James - Страница 20

Emma

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Ich trommle ungeduldig mit den Fingerspitzen auf dem kalten Granittisch des Coffee-Shops, in dem ich mich befinde. Jameson ist spät dran, obwohl wir den Plan, noch etwas zu lernen, erst vor einer Stunde gemacht haben. Nach seiner Ansprache vor Joe’s Surf neulich, finde ich das nicht witzig.

Ich schaue nach unten auf das Buch, das ich mitgebracht habe, aber schiebe es letztendlich über den Tisch von mir weg. Die Prüfungen stehen bald an, eine Tatsache, die mir schwer im Magen liegt. Es fühlt sich an, als würden mir die Stunden zum Lernen ausgehen. Das oder mir ist allmählich schnuppe, ob ich meine Kurse bestehe oder nicht. Ich habe ein ganzes Semester alles getan, das ich konnte; jetzt ist mir irgendwie der Dampf ausgegangen.

Ich überlege eine Minute ernsthaft, ob ich die Kurse ohne die Abschlussprüfungen bestehen könnte. Natürlich ist das nur ein Hirngespinst, die abschließenden Kursprüfungen nicht zu machen, aber es ist schön, sich das eine kleine Weile vorzustellen.

Die Tür klingelt und ich schaue auf, wodurch ich Jameson reinkommen sehe, der gestresst wirkt. Obwohl sein Gesicht beinahe einer Grimasse gleicht, sieht der Rest von ihm immer noch gut aus. Seine dunklen Haare sehen windzerzaust aus und er einfach nur lecker in seinen dunklen Jeans und kurzärmligem, schwarzem Muse T-Shirt, mit den gewölbten Muskeln und den hervortretenden Adern. Er trägt seinen Bücherrucksack über eine Schulter geworfen.

Er könnte ohne Weiteres den rebellischen Bad Boy in jeder Fernsehserie oder Film spielen. Aber wenn er der Bad Boy ist, zu was macht das dann mich? Das brave Mädchen? Die Eisprinzessin?

Ich mag keine von beiden Optionen. Was, wenn ich nur dieses eine Mal die Rebellin spielen möchte?

Jameson sieht sich um und ich hebe meine Hand, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. „Jameson! Hier drüben.“

Er sieht mich und kommt zu mir, wobei er sich zwischen den Tischen hindurchschlängelt, die überall im Café verteilt sind. „Ich bin zu spät und es tut mir leid. Dieses Arschloch in einem Mercedes hat auf der Longview Ave mein Motorrad gestreift und dann darauf bestanden, dass wir warten, bis ein Cop kommt. Meinem Handy ist auch noch der Saft ausgegangen, weshalb ich dich nicht anrufen konnte.“

Jameson zieht einen der Stühle raus und lässt seinen Rucksack auf den Tisch fallen. Ausnahmsweise gebe ich mich mal cool und mustere ihn skeptisch.

„Ist schon okay“, sage ich, wobei ich einen neutralen Gesichtsausdruck beibehalte.

Er setzt sich mir gegenüber und betrachtet mich eindringlich. „Du bist sauer.“

Ich ziehe mein Buch zu mir und klappe es zu. „Ich bin nicht sauer. Ich denke nur an die Rede, die du mir vor ein paar Tagen gehalten hast.“

Er schüttelt den Kopf. „Ich wurde schon bestraft, ich schwöre. Du hättest sehen sollen, was für ein Arsch der Kerl war, der mich gerammt hat. Er war wirklich angepisst, als die Cops kamen und ihm sagten, dass es seine Schuld war.“

Ich verdrehe die Augen. „Okay. Lass uns einfach arbeiten. Was hast du heute für Mathe dabei?“

„Hauptsächlich Formeln. Die Quadratformel, die Formel für eine Gerade und… irgendetwas mit bi? Binomik oder so was. Ich verstehe das nur sehr, sehr vage.“

„Die sind schwer“, sage ich achselzuckend. „So ziemlich der schwierigste Teil des High School Mathe. Was hast du für Naturwissenschaften dabei?“

„Ähhh…“ Er öffnet den Reißverschluss seines Rucksacks und zieht sein Naturwissenschaftsbuch heraus. Er blättert zu einem Abschnitt, der bereits markiert ist. „Es sieht so aus, als hätten wir heute Umweltschutz, Transformation und Energiefluss. Und Arbeit, Bewegung und Kraft.“

Ich schaue auf meinem Handy nach der Uhrzeit. „Okay. Dann lass uns die Zeit gleichmäßig aufteilen, eine halbe Stunde Mathe und eine halbe Stunde Naturwissenschaften. Dann schauen wir, wo wir stehen, okay?“

Jameson nickt bloß. „Naturwissenschaften zuerst?“

„Jepp. Lass uns einfach durchgehen, was im Buch steht…“

Die nächste Stunde wechseln wir uns damit ab, laut aus Js Büchern vorzulesen. Ich stoppe an verschiedenen Stellen, um ihm etwas zu erklären oder schnell eine Zeichnung eines Konzepts auf ein leeres Blatt Papier zu kritzeln. Jameson seinerseits ist beinahe stumm, während ich erkläre, und seine Stirn ist die ganze Zeit über in Falten gelegt.

Er fragt an einigen Stellen nach und macht sich in seinem Notizheft Notizen. Nach ungefähr einer Stunde bemerke ich, dass Jameson unruhig und missmutig wird. Er fängt ebenfalls an, ins Leere zu starren.

„Lass uns für heute Schluss machen“, schlage ich vor und schließe sein Mathebuch. „Ich kann sehen, dass ich dein Zeitlimit fürs Lernen überschritten habe.“

Er lehnt sich zurück und streckt sich. „Sorry. Es ist nur… ich schätze, ich musste nie wegen irgendetwas so lange ruhig sitzen.“

Ich lächle und spreche in lockerem Ton. „Das ist keine große Sache.“

„Nun, das ist es schon irgendwie. Ich meine, du nimmst dir extra die Zeit für mich. Also, äh… Danke.“ Er fängt an, seine Sachen einzupacken. „Hast du Hunger?“

„Ich?“ Ich schaue nach der Zeit. „Ich könnte was zu essen vertragen.“

Er sieht aus, als würde er sich leicht unwohl fühlen, und reibt sich mit der Hand über den Nacken. „Es gibt da diese Pizzeria einen Block von hier, die ich schon lange mal ausprobieren wollte. Willst du mitkommen? Ich bezahle natürlich.“

Ich unterdrücke ein Lächeln. „Jameson, bittest du mich um ein Date?“

„Was?“, fragt er, defensiv. „Nein. Definitiv nicht.“

„Ich wollte nur nachfragen. Dir schien es schrecklich ernst damit zu sein, dass du nicht einmal auf diese Weise an mich denkst“, necke ich ihn. Ich will eine Reaktion aus ihm herauskitzeln und ich erhalte eine. Er springt auf seine Füße.

„Vergiss, dass ich gefragt hab.“

„Warte!“, sage ich und packe seinen Unterarm. „Ich hab nur Witze gemacht. Sei doch nicht immer so ernst.“

Seine Miene ist so düster wie eine Gewitterwolke. Er befreit sich behutsam aus meinem Griff. „Wenn ich ernst bin, dann weil mich das Leben so gemacht hat. Irgendjemand muss hier schließlich der Verantwortungsbewusste sein.“

Oooh. Ich hatte nicht erwartet, dass er so empfindlich darauf reagieren würde.

„Es tut mir leid. Ich weiß, dass du der große Bruder bist. Du fühlst dich für Forest und Gunnar verantwortlich. Ich kapier’s.“

Js Gesichtsausdruck ist skeptisch. „Das bezweifle ich doch schwer, Prinzessin.“

Für diese Bemerkung habe ich keine schnippische Entgegnung auf Lager, weshalb ich ihm einfach nur die Zunge rausstrecke. Er hält inne und schenkt mir dann den Hauch eines Lächelns. Ich nehme an, mir wurde vergeben.

„Gehen wir jetzt essen oder was?“, frage ich.

„Yeah, yeah“, sagt er. „Pack deine Sachen ein.“

Ich schnappe meine Tasche und stopfe meine Bücher hinein. Nachdem ich mir meinen Beutel über die Schulter geschlungen habe, beeile ich mich, Jameson zu folgen.

„Deine Beine sind doppelt so lang wie meine“, beschwere ich mich, da ich Probleme habe, mit ihm Schritt zu halten. Er blickt zu mir, lässt ein halbes Lächeln aufblitzen und drosselt seine Geschwindigkeit.

Er führt mich um einen langweiligen Stadtblock und läuft auf ein unscheinbares Restaurant zu. Gäbe es nicht das winzige Neonschild vor dem Laden, auf dem einfach nur P I Z Z A steht, dann hätte ich nicht einmal erkannt, dass es sich um ein Restaurant handelt. Als er die Tür aufstößt, wobei er sie weit für mich geöffnet hält, weiß ich nicht, womit ich rechnen muss.

Aber natürlich ist es in echt ein netter Laden mit weißen Tischdecken und einigen Leuten, die bereits essen, obwohl gerade mal früher Nachmittag ist. Eine beeindruckend aussehende Blondine steht am Empfangstisch.

„Hi! Haben Sie eine Reservierung?“, fragt die Hostess.

„Wir sind Freunde von David Gage“, erwidert Jameson.

Die Augen der Hostess weiten sich leicht. „Natürlich! Bitte hier entlang…“

Ich schaue fragend zu Jameson, während sie uns direkt zu einem Tisch neben dem winzigen Fenster an der Vorderseite des Ladens führt. Er zieht zur Antwort lediglich eine Braue hoch. Die Hostess setzt uns an einen runden Tisch, gibt uns einige Speisekarten und verspricht, dass gleich jemand bei uns sein wird. Dann eilt sie in Richtung Küche davon.

„Wer ist David Gage?“, flüstere ich.

„Er ist der Koch.“ Jameson nimmt die Weinkarte in die Hand und liest sie mit zusammengekniffenen Augen.

„Die Hostess schien das merkwürdig zu finden.“

„Was?“, fragt er und tauscht die Getränkekarte gegen die Speisekarte aus.

„Dass du ein Freund des Kochs bist.“ Ich nehme meine Speisekarte in die Hand und schaue mir die Salate an.

„Oh… David ist irgendwie…“ Er denkt eine Sekunde nach. „Er hat noch nie einen Gedanken für sich behalten. Er sagt einfach alles, was er denkt, so eine Art radikaler Ehrlichkeits-Bullshit. Und er ist ziemlich kritisch. Ich schätze, dass der Großteil seines Personals Angst vor ihm hat.“

Ich spähe über meine Karte zu Jameson. „Aber du bist mit ihm befreundet?“

„Yeah. Der Kerl ist ein Genie und auch ein Rebell.“

Ein Kellner kommt, um unsere Getränkebestellung aufzunehmen und erzählt uns vom heutigen Tagesgericht. Jameson schaut zu mir.

„Gibt es irgendetwas, das du auf einer Pizza nicht magst?“

„Ich bin Vegetarierin“, antworte ich. „Also… Fleisch.“

Er faltet seine Karte und sieht zum Kellner. „Können Sie David bitten, uns eine vegetarische Pizza zu machen? Nach Empfehlung des Kochs.“

„Selbstverständlich“, sagt der Kellner und nickt. „Ich werde die Bestellung für Sie weitergeben.“

„Und eine Flasche von dem Wein, den er dazu empfiehlt“, sagt Jameson, der dem Kellner die Speisekarte reicht. „Danke.“

Ich gebe meine Karte ebenfalls ab und bedanke mich bei dem Kellner. Der Kellner verschwindet und Jameson und ich sind wieder allein.

„Also…“, sage ich, während ich versuche, mir etwas einfallen zu lassen, worüber wir reden können. „Haben du und Asher schon geredet?“

Jameson verzieht das Gesicht. „Nein, nicht wirklich. Dein Bruder ist ein sturer Mistkerl. Jedes Mal, wenn ich nach Hause komme, ist er nicht dort. Und wenn ich ihn auf der Arbeit sehe, ist er sehr…“

„Brüsk?“, schlage ich vor.

Er blickt mich aus zusammengekniffenen Augen an. „Ich wollte ungesprächig sagen. Ist das ein Wort?“

Ich zucke mit einer Schulter. „Es verdeutlicht auf jeden Fall, was du sagen willst.“

Der Kellner kehrt mit einer Weinflasche und zwei Gläsern zurück. Dann spielt sich zwischen Jameson und dem Kellner diese ganze Charade ab, bei der der Kellner den Wein eingießt und wartet, bis Jameson daran gerochen und davon gekostet hat. Der Kellner lässt sogar den Korken auf dem Tisch liegen, was etwas ist, dass ich vom Essen in den edlen Restaurants kenne, die meine Eltern frequentieren.

Ich bekomme schließlich auch etwas von dem Wein, der rot ist. Ich drehe das Etikett zu mir und lese es.

„Garnacha. Klingt edel.“

„Mmm“, macht Jameson und nippt an seinem Wein. „Dein Bruder würde den vermutlich mehr zu schätzen wissen als ich.“

Ich koste von dem Wein und stelle fest, dass er etwas bitterer ist, als ich erwartet hatte. Ich verziehe das Gesicht und Jameson gluckst über meine Miene.

„So gut, hm?“, fragt er.

„Der einzige Wein, von dem ich jemals viel getrunken habe, ist der Chardonnay meiner Mutter.“ Ich lehne mich mit einem Seufzen zurück.

„Du hast mit mir gelernt“, sagt er und schiebt seinen Stuhl näher zu meinem. Ich komme nicht umhin, wegen seiner Nähe ein leichtes Flattern in meinem Bauch zu verspüren. „Lass mich dir beibringen, wie man Wein verkostet. Auf diese Weise wirst du aussehen, als wüsstest du Bescheid, wenn du ihn probierst, auch wenn du ihn nicht magst.“

Ich lache. „Okay…“

„Okay. Zuerst willst du das Glas nehmen und am Stiel halten. Das ist anscheinend wichtig, damit sich die Wärme deiner Hand nicht auf den Wein überträgt.“

Er zeigt mir, wie ich das Glas halten soll, und ich ahme ihn nach.

„Okay.“

„Als nächstes solltest du den Wein im Uhrzeigersinn schwenken. Dadurch erhältst du einen guten Eindruck von der Farbe des Weins und dann steckst du deine Nase in das Glas.“ Er tut genau das und atmet tief ein.

Ich mache das Gleiche. „Ich bin mir nicht sicher, was ich riechen soll. Für mich riecht es einfach wie Wein.“

Sein Mund verzieht sich zu einem schiefen Lächeln. „Ich rieche nur die Himbeer- und Kirschnote. Egal, danach probieren wir… nimm nur einen kleinen Schluck und roll den Wein in deinem Mund herum.“

Nachdem ich vom Wein genippt habe, wirble ich ihn etwas in meinem Mund herum und schlucke anschließend.

Seine Mundwinkel heben sich. „Du hast da etwas…“

Er streckt die Hand aus und berührt meinen Mundwinkel mit seinem Daumen. Unsere Blicke treffen sich und ich schlucke. Ich beobachte, wie seine Augen auf meinen Mund sinken.

Vielleicht fragt er sich gerade, wie ich schmecke?

Dann schüttelt er sich sichtbar. „Sorry. Ähm… was hast du geschmeckt? Im Wein, meine ich.“

„Er schmeckt wie Wein.“

Er verdreht leicht die Augen. „Alles klar. Ich schmecke vielleicht… Kirsche, Zimt, schwarzer Pfeffer… aber alles in allem ist er sehr fruchtig und vollmundig.“

Ich grinse ihn an. „Du klingst sehr vornehm. Ein wohl erzogener junger Mann.“

Er gluckst. „Ich schätze, es gibt für alles ein erstes Mal. Und es ist ein bisschen merkwürdig, zu hören, dass du mich als einen jungen Mann bezeichnest.“

Ich gebe einen verärgerten Laut von mir. „Ich bin nicht so viel jünger als du.“

„Zehn Jahre“, erinnert er mich.

„Fast zehn Jahre. Wir sind nicht so unterschiedlich, weißt du. Das ist alles nur in deinem Kopf.“ Ich trinke einen Schluck von dem Wein, um meine Aussage zu unterstreichen.

Er stellt sein Glas ab und wird ernst.

„Wir könnten nicht unterschiedlicher sein, würden wir es versuchen.“

Ich neige den Kopf. „Findest du?“

„Das finde ich. Erstens habe ich praktisch die Middle School geschmissen, während du nach dem College einen Universitätsabschluss machst.“

Ich bedenke ihn mit einem harten Blick. „Du bist von der High School abgegangen.“

„Yeah, aber das war am Anfang der neunten Klasse. Jedenfalls war unsere Kindheit… sehr unterschiedlich. Du warst immer in diese Schutzhülle gewickelt, während mich die Welt einfach immer wieder über die Felsen geschleift hat.“

Dem konnte ich nicht wirklich widersprechen. „Ich kann genauso wenig etwas dafür, reich geboren worden zu sein, wie du nichts dafür kannst… nicht reich geboren worden zu sein.“

Ich erröte leicht. Er legt die Stirn in Falten.

„Stimmt. Es gibt aber auch noch andere Gründe, warum wir nicht miteinander rumhängen sollten. Wie beispielsweise, dass mich dein großer Bruder zu Brei schlagen wird, wenn er herausfindet, dass wir heute Abend zusammen gegessen haben, kein Scherz. Und ich schulde Asher eine Menge. Ich würde nichts tun, um unsere Freundschaft zu ruinieren.“

„Ich hasse es ja, dir das klarmachen zu müssen, aber ich denke, Asher ist bereits der Meinung, dass eure Freundschaft kaputt ist.“

Jameson zieht ein Gesicht. „Yeah, aber ich habe nichts getan, was daran schuld ist. Das ist genau mein Punkt.“

„Und dennoch bist du hier und gibst dich mit mir ab“, sage ich und nippe an meinem Wein. „Kostest von der verbotenen Frucht.“

Er läuft leicht rosa an. Ich finde allmählich Gefallen daran, dass ich jemanden, der so viel größer ist als ich, in solche Verlegenheit bringen kann. „Ich wusste, dass das hier eine schlechte Idee war.“

„Entspann dich. Ich foppe dich doch nur.“

Er seufzt. „Das Argument bleibt das Gleiche. Ich bin irgendein Niemand aus ärmlichen Verhältnissen, während du einfach… du bist wie eine Prinzessin, die in ihrem Turm voller Bücher eingesperrt ist. Du schaust nur hinab auf den Rest von uns und urteilst.“

Er fuchtelt mit der Hand. Ich bin empört.

„Das bin ich nicht!“, protestiere ich und schlage ihm auf die Schulter. „Das ist nicht fair.“

„Es muss nicht fair sein“, entgegnet er und durchbohrt mich mit seinem dunklen Schokoladenblick. „Es ist einfach, wie es ist.“

„Was, wenn ich nicht mag, wie es ist?“, will ich wissen. Ich lehne mich näher zu ihm. „Was, wenn ich das Paradigma zerquetschen will? Was, wenn ich ein wenig rebellieren will?“

Er verdreht die Augen. „Yeah… ich bin gerade nicht für irgendwelche Rebellen zu haben.“

Der Kellner kommt zurück, beladen mit einer frisch zubereiteten Gemüsepizza und zwei Tellern. Er stellt alles auf den Tisch. „Kann ich Ihnen sonst noch etwas bringen?“

Jameson blickt belustigt zu mir. „Haben Sie ein Wasser für unsere junge Rebellin dort drüben? Sie mag scheinbar keinen Wein.“

Ich laufe dunkelrot an. „Ich brauche keines. Alles gut.“

„Ich werde nur für den Fall ein Wasser bringen“, versichert mir der Kellner mit einem Zwinkern.

Das Zwinkern weckt in mir den Wunsch, sterben zu wollen.

„Na, schön“, brummle ich.

Mir gegenüber am Tisch verteilt Jameson die Pizza. Ich nehme mein Stück und beiße hinein. Aber ich schmecke es nicht wirklich. Während Jameson dazu übergeht, mir von einem Film zu erzählen, den er vor Kurzem gesehen hat, grüble ich über seine Liste an Unterschieden zwischen uns nach.

Sind sie wirklich so groß?

Und viel wichtiger, können sie überwunden werden?

Ich seufze leise, unschlüssig.

Liebe mich nicht-Hasse mich nicht Duett

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