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Schumpeters Innovation

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Derzeit sind die drei Phasen eines Neuerungsprozesses nach Schumpeter die unserer Meinung nach sinnvollste Definition:

Die Invention oder Erfindung nutzt vorhandenes Wissen und Können, um eine technologische oder soziale Neuerung hervorzubringen.

Die Innovation ist die Umsetzung oder Weiterentwicklung einer Invention (bislang nicht da gewesene Idee) in einen Markterfolg.

Die Imitation ist eine verbesserte Version einer erfolgreichen Innovation.

Schumpeter nannte als Beispiel für eine Invention, das damals sehr geläufig war, die Entdeckung der Tuberkelbazillen durch Robert Koch. Darauf wiederum basiert die Erfindung des Medikaments Salvarsan von Paul Ehrlich. Otto Diesel und Carl Benz haben die Invention „Motor“ schließlich in einen Markterfolg innerhalb des Autos umgesetzt. Als Beispiel für eine Imitation kann z. B. die Nachahmung von Tempo-Taschentüchern durch andere Hersteller angesehen werden.

Der deutsche Volkswirt Helmut Arndt verwendet in seinem Buch „schöpferischer Wettbewerb und klassenlose Gesellschaft“ 1952 nicht explizit das Wort „Innovation“ wenn er von Pionierunternehmen spricht, die mit neuen Produktionsverfahren neue, bahnbrechende innovative Produkte auf den Markt bringen, gefolgt von Konkurrenten im dynamischen Wettbewerb, die dieses Produkt nachzuahmen versuchen. Diese üben gleichzeitig einen Druck auf den Preis aus. Arndt nannte diese ökonomischen Arten des Wettbewerbs „Wettbewerb der Bahnbrecher“ und „Wettbewerb der Nachahmer“. Ohne die Bahnbrecher treten auch nicht die Nachahmer auf den Plan.

Der „reine Wettbewerb“ ist nach Arndt ein „Gesellschaft bildender Prozess, der das Schöpferische im Menschen zu neuen Lösungen und das menschliche Nachahmungsvermögen zur Rezeption vorgefundener Lösungen anhält …“ (Zitiert aus Arndt, 1952, S. 47.)

Neue Produkte, die die Bahnbrecher auf den Markt bringen, haben also gesellschaftlichen Charakter.

Der Unternehmer durchläuft zusammen mit seinem Produkt verschiedene Phasen im Wettbewerbsprozess. Welche dies sind, lernen Sie im Kapitel über die Portfolio-Analyse kennen.

Innovation beginnt in Ihrem Betrieb: Sie führen zum Beispiel „neue und bessere Arbeitsweisen“ (zitiert nach West, Innovation und Kreativität, S. 14) ein. Oder nach einer erweiterten, mehr psychologischen Definition: Sie wenden innerhalb eines Arbeitsteams oder eines Unternehmens neue Ideen, Arbeitsprozesse oder Produkte gezielt an. So bringen Sie das Arbeitsteam und das Unternehmen voran.

Eine Innovation muss also nicht immer etwas völlig Neues sein. Sie handeln bereits innovativ, wenn Sie in Ihrer Abteilung zum Beispiel Teamarbeit einführen. Diese mag für die Abteilung neu sein, nicht aber für den Betrieb, wenn in anderen Abteilungen Teamwork praktiziert wird.

Kreativität ist die Mutter der Innovation.

Beide gehören zusammen und bedingen einander.

Mit Kreativität entwickeln Sie neue Ideen,

mit der Innovation setzen Sie diese in die Praxis um.

Nur, wenn Sie sich Zeit nehmen, kreativ zu sein,

werden neue innovative Ideen gedeihen und wachsen. A.K.

Literaturempfehlungen zu diesem Abschnitt:

 Helmut Arndt: Schöpferischer Wettbewerb und klassenlose Gesellschaft,1952, S. 35 ff. bzw. Seite 47 ff.

 Helmut Schlicksupp: Ideenfindung - Kreativität und Kreativitätsmethoden, 2004, S. 32 ff.

 Joseph Alois Schumpeter: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Eine Untersuchung über Unternehmergewinn, Kapital, Kredit, Zins und Konjunkturzyklus. Berlin 1964, S. 100 f.

 Dietmar Vahs/Ralf Burmester: Innovationsmanagement. Von der Produktidee zur erfolgreichen Vermarktung. Dritte, überarbeitete Auflage, Stuttgart 2005, S. 43 ff.

 West, Michael A.: Innovation und Kreativität. Praktische Wege und Strategien für Unternehmen mit Zukunft. Weinheim 1999.

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