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Kapitel 5: Ist HELGA BOQUEL glaubhaft?

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Dass Kommissar Grachus mit der Aufklärung der Todesumstände beauftragt wird, ist eigentlich klar. Wie konnte es auch anders sein, hatte sich doch Aschoka selbst noch kurz vor seinem Tod bei Neumann überaus lobend über seinen jüngeren Kollegen geäußert. Im letzten Mordfall, den sie gemeinsam gelöst hätten, sei es den vorzüglichen Recherchen Grachus` zu verdanken, dass man den Mörder schließlich überführen konnte. „Er hat eine Nase wie ein Spürhund“, hatte Aschoka seinem Kollegen kriminalistisches Geschick attestiert.

„Aber gehen Sie behutsam zu Werke! Falsche Verdächtigungen führen leicht zu Skandalen ...und die können wir uns am allerwenigsten leisten!“ „Klar, Chef, Sie wissen doch, dass ich mein kriminalistisches Handwerk bei Kommissar Aschoka gelernt habe, und für den war umsichtige Recherche oberstes Gebot. Einen Verdacht werde ich erst aussprechen, wenn ich ganz konkrete Anhaltspunkte habe, nach Möglichkeit schon mit Beweischarakter!“ „Das nehme ich als persönliches Versprechen!“, sagt Neumann. „Na, dann viel Erfolg, so oder so!“ wünscht ihm der Kriminaldirektor.

Als erstes greift Grachus auf das Gespräch mit der Sekretärin Aschokas, Helga Boquel, zurück. Warum hat diese Frau den Tod ihres Chefs quasi als selbstverständlichen Selbstmord dargestellt, wo doch einiges dafür spricht, dass kein Selbstmord vorliegt? Z.B. die Verabredung Aschokas mit seinem Freund Professor Wessels, gemeinsam ins Kino zu gehen, oder seine Äußerung über seine Pläne nach der Pensionierung? Wiederum fragt er sich: „Will sie etwas verbergen? Ist sie daran interessiert, dass der Fall möglichst schnell ad acta gelegt wird?“ Er blättert in den Unterlagen Aschokas, zu denen er als engster Mitarbeiter und als aufklärungsbeauftragter Kommissar freien Zugang hat. Um ganz sicher zu sein, hat er sich von Neumann ausdrücklich den Arbeitskollegen gegenüber autorisieren lassen, alle Unterlagen, die Aschoka betreffen bzw. die sich zur Bearbeitung bei ihm befanden, einzusehen.

Etwas überrascht ist Grachus, als er in den Akten eine Notiz findet über ein Gespräch mit einem Informanten, der behauptet, Frau Boquel habe ihn belogen. Diese Notiz ist so abgelegt, dass sie beim Blättern leicht übersehen wird, Name oder Telefonnummer sind nicht notiert. Außerdem findet Grachus im Kalender Aschokas eine Eintragung über die Verabredung mit Professor Wessels für die Filmvorführung in der Scala, genau wie Grachus bereits aus dem Telefonat mit Wessels weiß.

Die Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Sekretärin und damit am Selbstmord Aschokas wachsen in Grachus.

Kommissar Aschoka rächt seinen Tod

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