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Wie häufig ist diese Stoffwechselstörung Pyrrolurie?

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Es wird geschätzt, dass etwa 10% der Bevölkerung dieses Stoffwechselproblem hat. Aber nur wenige haben dabei auch Krankheitserscheinungen. Diese Menschen fühlen sich zunächst nämlich völlig gesund. Es müssen also noch andere Faktoren hinzukommen, damit überhaupt ein Problem entsteht. Früher wurde beobachtet, dass das weibliche Geschlecht häufiger betroffen war, in der Zwischenzeit ist das Geschlechtsverhältnis aber eher ausgeglichen.

Carl C. Pfeiffer hatte sich hauptsächlich mit psychisch kranken Menschen beschäftigt. Die körperliche Symptomatik stand also zunächst ganz im Hintergrund. Möglicherweise hat sich diese Tatsache auch nachteilig für die Anerkennung dieser Stoffwechselstörung ausgewirkt.

Die Ausscheidung des Pyrrols unterliegt Tagesschwankungen. Der erste Urin, also der Nachturin, weist den höchsten Gehalt an Pyrrol auf. Das ist gut nachvollziehbar, weil ja in der Nacht im Wesentlichen die Regenerations- und Aufbauvorgänge stattfinden. Wenn viel „gearbeitet“ wird, dann passieren auch die meisten „Fehler“ und somit entsteht dann auch in der Nacht das meiste Pyrrol, das in dieser Zeit dann ausgeschieden wird.

Die Bildung des Häms erfolgt in den Mitochondrien. Mitochondrien sind Bestandteile der Zellen, die hauptsächlich als Energielieferanten bekannt sind. Sie liefern das Energiemolekül ATP, das ist Adenosintriphosphat, das die Zelle benötigt, um überhaupt zu funktionieren. Aber die Mitochondrien sind auch richtige chemische Fabriken. Sie liefern zahlreiche wichtige Bausteine für die unterschiedlichsten Stoffwechselprozesse. Deswegen wird die Pyrrolurie auch als Störung der Mitochondrien angesehen und auch als Mitochondropathie bezeichnet. Wenn die Mitochondrien auch Probleme haben andere wichtige Stoffe in ausreichendem Maße zu produzieren, dann kommt es zu Überlagerungen der Symptomatik. Das Besondere ist, dass Mitochondrien ihre eigenen Gene haben, die ringförmig angeordnet sind und ausschließlich von der Mutter des Individuums stammen. Eine Reparatur durch väterliche Gene ist deshalb hier nicht mehr möglich.

Wichtig für das Verständnis ist, dass jeder Mensch Pyrrole ausscheidet. Der Messwert liegt nie bei null. Es ist also die Menge an Pyrrolen, die zu Problemen führt. Denn dadurch entsteht ja erst der Mangel an Zink und Vitamin B6. Geringe Mengen lassen sich noch kompensieren, größere nicht. Dadurch entstehen noch keine Defizite.

Immer wieder wurde darauf hingewiesen, dass starke Umweltbelastungen die Pyrrolstörung verstärken kann. William J. Walsh spricht in diesem Zusammenhang von oxidativem Stress. Er konnte bei vielen seiner Patienten erhebliche Umweltbelastungen feststellen mit erhöhten Werten für freie Radikale. Das Glutathion war vermindert, das eigentlich dafür da ist, diese Probleme zu lösen.

Carl C. Pfeiffer sieht in der Pyrrolurie die Ursache, warum Menschen zurückgezogen und alleine leben. Diese Menschen sind dabei aber oft kreativ und originell. Gleichzeitig fürchten sie jede Belastung von außen, die das Gleichgewicht von künstlerischem Schaffen und Belastungen stören könnte. Jede Veränderung in der Routine des Tages oder der Umgang mit Menschen außerhalb der Familie stellt somit für sie eine unnötige Belastung dar, die sich dann auch in körperlichen Symptomen äußern kann. Am Beispiel von Charles Darwin und Emilie Dickinson, einer Dichterin, zeigte er damals diese Entwicklungen auf.

Epigenetik in der hausärztlichen Praxis

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