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2.

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„Wie geht’s Papa?“ fragte Jana ihre Mutter.

„Schon besser. Aber komm ihm nicht sehr nah, wer weiß wie lange so ´ne Grippe ansteckend ist.“

Jana lief ins Wohnzimmer und setzte sich trotz Claudias Warnung neben ihrem Vater hin. Auch wenn sie schon zwanzig war, fühlte sich Jana jedes mal wie ein kleines Mädchen, wenn sie nach Hause kam.

„Na, erzähl mal. Wie geht’s mit deiner Arbeit voran.“, fragte Janas Vater.

Trotz anfänglicher Skepsis für den Werdegang seiner Tochter, freute sich Hubert inzwischen, dass es für Jana anscheinend das Richtige war. Sie strahlte, wenn sie von Kunst erzählte und tat sich auch mit Lernen nicht schwer.

„Gut, sehr gut sogar zur Zeit.“

„Jana? Hast du diesmal keine Wäsche mit?“, schrie ihre Mutter aus der Küche.

„Ich habe es vergessen“, log Jana.

Claudia hatte, wie die meisten Mütter, den siebten Sinn und merkte ihrer Tochter an, dass diese über beide Ohren verliebt war. Sie nahm an, dass Markus ihr Auserwählter war, da sie immer wieder von ihm erzählte.

„Warst du gestern mit Markus unterwegs?“

„Ja.“, log Jana erneut ihre Mutter an. Irgendwas in ihr sträubte sich dagegen Claudia zu erzählen, dass sie mit einem Mann der ihr Vater sein könnte, den Abend verbracht hat.

Ihrer besten Freundin dagegen, erzählte sie mit Details den Verlauf des Abends.

„Hört sich nach einer guten Partie an“, lachte Lydia.

„Zu Gute, glaube ich. Er ist ein erfolgreicher, gutaussehender Arzt und ich bin eine Studentin die immer noch ihre Wäsche nach Hause bringt.“

„Ach komm, der alte Sack soll froh sein, dass du ihn willst und überhaupt.... Heutzutage ist es nichts besonderes mehr, wenn der Mann um einiges älter ist.“

Beide Frauen machten sich hübsch für Lydias Party. Jana, die noch vor paar Tagen für Sascha schwärmte, musste die ganze Zeit an Edward denken und ließ sich von Sascha nicht überreden, mit ihm nach Hause zu kommen. Später sah sie, wie er mit einer Blondine die Bar verließ, war aber keineswegs enttäuscht deswegen.

Am kommendem Tag schlief sie bis Mittag. „Guten Morgen.“, begrüßte Jana im Schlafanzug ihre Mutter, die dabei war das Lieblingsessen ihrer Tochter abzuschmecken.

„Morgen am Mittag.“, lächelte Claudia und ließ Jana den hausgemachten Kartoffelsalat probieren. „Gott, ist es gut.“, lobte Jana und dachte gleichzeitig darüber nach, dass ihr niemals so ein schmackhaftes Essen gelingen würde. Schon öfters kam ihr der Gedanke, dass es daran liegen könnte, dass sie nicht die leibliche Tochter ihrer Mutter war.

„Soll dich Papa fahren? Ihm geht es ja schon viel besser.“, unterbrach Janas Mutter ihre Gedanken.

„Nein, muss nicht sein. Ach Mama... Nächste Woche bleibe ich wahrscheinlich in München.“, warnte Jana, die auf ein gemeinsames Wochenende mit Edward hoffte, ihre Mutter vor.

„Aber wieso?“, fragte Claudia, die zunehmend unter dem Fernbleiben ihres einzigen Kindes litt.

„Ich muss so viel lernen und die Semesterarbeit....“, log Jana und lobte erneut das Essen, um vom Thema abzulenken.

Bevor ihre Tochter nach München aufbrach, schnitt Claudia erneut das kommende Wochenende an.

„Du kannst nächste Woche mit diesem Markus kommen. Das macht mir nichts aus.“, sagte sie.

„Ich weiß, aber ich muss wirklich lernen..“, betonte Jana. „Hab´ dich lieb.“, umarmte sie ihre Mutter zum Abschied.

Als sie am nächsten Tag aus der Uni kam, glaubte sie ihren Augen nicht. Schon vom weiten sah sie Edward, der samt ihrem Rucksack auf sie warten schien.

Dieser ließ sich keineswegs anmerken, wie blöd er sich vorkam. Gefühlte Stunden, wartete er mit einem Rucksack vor der Uni, in der Hoffnung Jana würde jeden Moment rauskommen.

Noch blöder kam er sich am gestrigen Abend vor, nachdem er die Nummer der WG gewählt hat. Er hoffte, Jana würde selber ans Telefon gehen, stattdessen hörte er eine männliche Stimme sagen: „Ach, du bist der Typ mit dem Rucksack. Jana ist noch nicht da. Morgen nach der Uni kannst sie am besten erreichen.“.

„Welche Uni?“, fragte Edward und nahm sich vor, dies zu tun was er gerade tat.

„Hallo, du bist doch anständig. Ich dachte schon, ich sehe meine Klamotten nie wieder.“, sagte Jana, als sie Edward näher kam.

„Ich bin wegen dir da, nicht wegen den Klamotten“, meinte Edward trocken. „Hast du schon gegessen?“, fragte er.

„Nein.“

„Ich auch nicht. Pasta?“, fragte er, worauf Jana nickte.

Sie gingen zu dem nah gelegenem Italiener und bestellten beide das Tagesgericht.

„Du bist gar nicht so verwöhnt wie ich dachte.“, scherzte Jana.

„Ich? Verwöhnt? Ich bin die Bodenständigkeit in Person“, antwortete Edward lächelnd.

Als das Essen serviert wurde, erklang Edwards Handy.

„Ja. Gut. Bin gleich da.“, hörte Jana den Arzt reden.

„Ich muss weg. Entschuldige. Das war das Krankenhaus.“, erklärte Edward nachdem er das Telefonat beendet hat. „Ich rufe dich heute Abend an.“, sagte er und ließ einen Hunderter auf dem Tisch liegen.

„Tut mir wirklich Leid.“, fügte er hinzu.

„Ja. Okay. Ja...Bis heute Abend.“, stotterte Jana.

Sie aß nur wenig von den Lachsnudeln, bezahlte aus der eigenen Geldbörse und steckte Edwards Hunderter ein.

„Du hast dein Hab und Gut wieder.“, lachte Markus, als Jana samt Rucksack in die WG kam. „Der Typ hörte sich übrigens irgendwie verkrampft an.“

„Er ist alt.“, sagte Jana, die immer noch enttäuscht war, dass Edward gehen musste.

„Wie alt?“

„Alt. Ich glaube zu alt für mich.“

„Hauptsache du hast deine heißen Höschen wieder.“

„Heiße Höschen?“, zwinkerte Dominik Jana zu.

„Magst du sie waschen?“, scherzte Jana, während sie ein Geschrei aus Jonas`s Zimmer vernahm.

„Streiten die Zwei wieder?“, fragte sie. Die Krise zwischen Anna und Jonas konnten alle Mitbewohner seit Wochen, weder übersehen noch überhören. Vor allem Dominik, dessen Zimmer direkt an das des Pärchens angrenzte, bekam oft die Misere dieser Beziehung mit.

„Schon seit aller Früh. Wenn es so weiter geht...“ In dem Moment hörten die Drei, wie Irgendetwas gegen die Tür flog.

„Das meine ich. Die bringen sich mal um.“

Nur Sekunden später stürmte Anna aus dem Zimmer raus.

„Arschloch!“, schrie sie und rannte zur Ausgangstür.

„Sorry.“ Jonas steckte seinen Kopf zwischen die Tür um sich zu entschuldigen.

„Hauptsache du lebst noch.“, sagte Dominik leise.

„Hoffentlich kommt diese Furie nie wieder.“ Markus konnte Anna noch nie gut leiden.

„Natürlich kommt sie. Sie kommt immer zurück....“, meinte Dominik ironisch.

„Hey Leute, ich mache Schluss. Ich bin fertig mit der Welt.“ Jonas setzte sich hin und sah fragend seine Mitbewohner an.

„Besser wärs´s.“, sagte Dominik und verschwand in seinem Zimmer.

Auch Jana und Markus zogen sich zurück. Niemand glaubte ernsthaft daran, dass sich das ungleiche Pärchen wirklich trennen würde.

Den ganzen Abend wartete Jana vergeblich auf einen Anruf von Edward. Umso überraschter war sie, als sie ihn am nächsten Tag vor der Uni sah. Diesmal stand er da mit einem Blumenstrauß und einem schön eingepacktem Päckchen.

„Entschuldige, ich war gestern erst spät zu Hause, wir haben zu wenig Ärzte zur Zeit, da muss ich mit anpacken. Das ist für dich.“

„Was ist das?“

„Es ist auch für mich, damit ich dich immer erreichen kann.“

„Was ist das?“, fragte Jana noch mal.

„Nur ein Handy.“

„Das kann ich nicht annehmen.“

„Wieso nicht? Ich habe es gekauft und selber kann ich kein zweites brauchen, also nimm es.“

Wieder gingen sie zum Italiener und diesmal aßen sie in Ruhe auf.

Als Edward bezahlen wollte holte Jana den Hunderter raus.

„Wieso gibst du es mir zurück?“

„Na weil....Weil es viel zu viel war und außerdem wollte ich dich auch mal einladen. Ich bin nicht mittellos und kann für mich selber zahlen“, sagte Jana stolz.

„Und ich bin altmodisch und finde, dass ein Mann zahlen sollte. Außerdem habe ich genug Geld und gebe es gerne für dich aus.“

Jana fühlte sich klein und erniedrigt durch Edwards Äußerung. Er hatte Geld und sie war eine Studentin die vom Geld ihrer Eltern lebte.

„Kauf dir was schönes davon.“

„Nein, ich kann es nicht annehmen. Bitte.“, schob sie den Hunderter zurück zur seinen Tischseite.

„Na gut.“, sagte Edward mit Enttäuschung in der Stimme.

Er war Frauen gewöhnt die sich gerne haben einladen lassen, die schon fast erwartet haben umsorgt und beschenkt zu werden. Die meisten Frauen verstellten sich sogar um ihm zu gefallen. Wie seine letzte Freundin, die behauptet hat Skifahren zu lieben. Mit Edward in den Bergen angekommen, verkroch sie sich im Zimmer behauptend sie hätte starke Migräne. Ihm wurde bewusst, dass sie noch nie Ski an den Füssen hatte.

„Kannst du Skifahren?“

„Nicht gut. War noch nie meine Stärke. Wieso?“

„Nur so. Wollte ich wissen.“, sagte Edward.

„Kommst du mit mir nach Hause?“, fragte er geradeaus nach dem Essen.

„Nein Herr Doktor, vielleicht morgen oder übermorgen....“

„Ich muss morgen nach Berlin wegen eines Konzils und wer weiß wann ich wieder da bin.“, sagte Edward, obwohl er wusste, dass er nur drei Tage wegbleiben würde.

„Ich komme trotzdem nicht mit, dazu kenne ich dich zu wenig.“

„Ich werde brav sein, oder glaubst du ich falle über dich her? Habe ich gar nicht vor.“

„Nein, das nicht aber...“

„Kein aber, komm bitte mit.“ Er nahm ihre Hand in die Seine. „Bitte.“, wiederholte er nochmal, worauf sie nickte.

Neugierig wie erstaunt sah sich Jana die Räumlichkeiten der großen Wohnung an. Trotz der großen Fenster und der beachtlicher Größe wirkte Alles sehr düster. Die Möblierung bestand zum größten Teil aus teuren Antiquitäten die sich mit den schweren Vorhängen und der dunklen Sofa wenig freundlich präsentierten. Auch die Küche war uralt und abgenutzt.

„Kaffee oder Wein?“, fragte Edward.

„Kaffee wäre mir lieber.“

„Es ist alles noch so wie vor zwanzig Jahren. Ich hatte nie Zeit etwas zu ändern.“, sagte Edward, während er den Kaffee bereitete.

„Ist das dein Vater?“, bemerkte Jana das Foto eines älteren Mannes.

„Nein, aber dieser Mann war mir wie ein Vater. Er war mein Professor während des Studiums und nahm mich später bei sich auf. Vor zwei Jahren ist er gestorben.“

„Es tut mir leid.“

Edward ging nicht weiter auf Janas Äußerung ein.

„Setz dich bitte. Der Kaffee dauert bisschen.“, sagte er und nahm die uralte Decke vom Sofa runter. Es entstand ein peinliches Schweigen, das Edward mit dem Satz unterbrach: „Ich will hier vieles ändern. Jetzt, will ich was ändern.“. Er sah in Janas blaue Augen und sie schmolz fast dahin.

„Ich.. Also...“, stotterte Jana. „Wohnst du hier alleine?“

„Ja, natürlich.... Der Mann auf dem Foto, ihm hat die Wohnung gehört. Seine Tochter wollte die Wohnung nicht und so habe ich das nötige Geld bezahlt um hier bleiben zu können. Und irgendwie sträubt sich was in mir, das Alles weg zu werfen.“

„Ich glaube es ist normal. Meine Mutter hat im Flur den hässlichsten Stuhl aller Zeiten stehen, nur weil er meinem Opa gehört hat.“

Edward sah Jana wieder mit seinem verführerischem Blick an.

„Ich....Ich glaube der Kaffee ist fertig“, sagte sie.

„Der braucht noch bisschen.“ Edward zog die zierliche Frau zu sich und küsste sie auf den Mund. Eine solche Leidenschaft hat Jana noch nie zuvor bei einem Mann empfunden. Sie gab sich seinen Liebkosungen hin und irgendwie war es ihr auf einmal egal wie weit Edward gehen würde. Dieser ließ auf einmal von ihr ab und sagte: „Fahr mit mir nach Berlin.“.

„Ich kann nicht, ich studiere, schon vergessen? Und ich bin heute mit Einkaufen dran. Scheiße, das habe ich ganz vergessen.“

„Die werden schon nicht verhungern.“, antwortete Edward und holte den Kaffee.

„Das nicht, aber...“

„Ruf an. Sag, dass du heute nicht kannst und wir machen uns einen schönen Abend.“

Jana rief tatsächlich in der WG an und bot Dominik Einkäufe zu machen.

„Danke, ich mache es wieder gut.“, sagte sie, hatte jedoch schlechtes Gewissen, sobald sie den Hörer auflegte.

„Hast du Milch?“, fragte sie Edward.

Dieser kratzte sich verlegen am Kopf. „Nein, und wenn dann schmeckt sie nur noch sauer. Ich bin so selten zu Hause... aber Zucker habe ich.“, lachte er.

„Gut, dann Zucker.“

Sobald Edward wieder auf dem Sofa saß, fing er an Jana zu küssen und ihre Bluse aufzuknöpfen.

„Du bist so schön.“, flüsterte er, als er ihre Brüste berührte. Jana wusste nicht wie ihr geschah, als sie ihn mit ganzen Sinnen spürte.

„Warte, warte Edward.“ Sie sog ihn zu sich hoch, als er dabei war ihr Höschen auszuziehen.

„Ich weiß, ich habe es versprochen, aber ich will dich, ich kann mich nicht beherrschen.“, lächelte er und gab ihr wieder einen Kuss.

„Aber...“

„Psss...“, presste Edward seine Lippen gegen ihre und trug sie ins Schlafzimmer. Bevor er mit ihr schlief, liebkoste er ihren ganzen Körper und sagte ihr immer wieder wie schön sie sei. Das erste Mal in Leben erlebte Jana eine derartige Ekstase. Ihr Körper bebte innerlich, als er in sie eindrang und sie sich gefühlte Stunden liebten.

Danach hoffte sie, dass es für Edward genauso schön war wie für sie selber. Zeitlang lag sie in Edwards Armen, ohne ein Wort zu sagen und empfand eine Befriedigung wie noch nie zuvor.

„Es war wunderbar.“, unterbrach Edward die Stille, griff in die Schublade des Nachtkästchens und zündete sich eine Zigarette an.

„Herr Doktor! Du rauchst?“

„Nur gelegentlich. Magst du auch Eine?“

„Nein, ich ziehe bei dir mit“, sagte sie und nahm einen Zug von der Zigarette, worauf ihr fast schlecht wurde.

„Es ist schon spät, ich muss gehen.“, lenkte sie von der Übelkeit ab.

„Bleib noch bisschen, ich fahre dich dann nach Hause.“ Edward strich über ihr blondes Haar.

Später liebten sie sich nochmal, als er zu ihr in die Dusche stieg.

„Du kannst doch nicht einfach...“, sagte sie, als sie seinen braungebrannten Astralkörper vor sich sah.

„Ich kann auch wieder gehen.“, scherzte er. Gleichzeitig berühre er ihre nassen Brüste.

„Geh nicht...“, flüsterte sie und gab sich seinen Liebkosungen hin.

„Willst du nicht über Nacht bleiben?“, fragte Edward, als Jana ihre Jeans zuknöpfte.

„Heute nicht.“ sagte sie, wobei sie es am liebsten getan hätte.

„Schade. Aber am Wochenende fahren wir weg. Wohin du auch willst.“, sagte Edward.

Immer noch schwebte die junge Frau auf Wolke Sieben, als sie gegen Mitternacht in die WG zurück kam. Am liebsten hätte sie Markus alles erzählt, doch angesichts der späten Stunde ging sie ins Bett und dachte ununterbrochen an Edward und den heißen Sex mit ihm. Sie konnte es kaum erwarten ihn wieder zu sehen. Um so größer war ihre Enttäuschung, als Edward anrief und ihr mitteilte, dass er am Wochenende nicht kommen würde.

„Es hat sich was ergeben wegen meiner Forschung. Das nächste Wochenende machen wir ganz sicher was zusammen.“, sagte er, worauf sie sich nicht anmerken ließ wie traurig sie war.

Zur Claudias Freude, kam ihre Tochter wie gewohnt am Wochenende nach Hause, hatte aber durchgehend schlechte Laune, was auch Lydia nicht entging.

„Ich komme mir richtig blöd vor. Wie eine verliebte Fünfzehnjährige.“, gestand Jana ihrer besten Freundin. Meistens war es Lydia, die unzählige Male von großen Dramen berichtete, während sie irgendwelche Männer vergötterte. Für Jana war es jetzt das erste Mal im Leben, dass sie sich richtig verliebt hat.

„Ich weiß nicht... Irgendwas ist faul an dem Kerl, vielleicht ist er verheiratet?“ meinte Lydia.

„Alt genug wäre er ja.“

Jana fiel auf, dass sie wenig bis gar nichts über Edwards Vergangenheit wusste.

„Komm, wir machen uns heute einen schönen Abend. Es gibt genug Männer die auf dich stehen.“

„Ich will nicht Irgendeinen, ich will Edward.“, jammerte Jana.

„Du hörst dich echt zum kotzen an. Jetzt komm, so kenne ich dich gar nicht. Du gehst jetzt mit mir weg und schaust dir das Objekt meiner Begierde an. Okay?“

„Na gut, aber wir bleiben heute nicht so lange.“, meinte Jana und griff zur Haarbürste um ihre langen Haare durch zu kämen.

„Soll ich mir die Haare kürzer schneiden lassen?“

„Spinnst du?! Die schönen Haare! Dann haben wir gar nichts mehr gemeinsam.“

Die langen Haare waren die einzige äußerliche Gemeinsamkeit der Freundinnen.

Während die eine blond und blauäugig war, war Lydia brünett und hatte große braune Augen. Jana groß und schlank, Lydia um gute zehn Zentimeter kleiner und mit weiblichen Rundungen gesegnet.

„Vielleicht bilde ich mir das alles ein. Vielleicht wollte er nur eine schnelle Nummer.“, fing Jana erneut an zu jammern, sobald die Frauen in ihrer Stammkneipe angekommen waren.

„Kann, muss aber nicht sein.“ Lydia schien genervt von Thema Edward. Nach zwei Drinks verließ Jana die Bar, und ließ ihre Freundin mit dem smarten Alex zurück.

Auf dem Weg nach Hause hörte sie ihr Handy. Sie wusste, dass es nur Edward sein konnte, der ihr eine Nachricht zukommen lies.

„hallo bin so eben gelandet wo bist du?“, schreib er.

„BGH“, tippte sie schnell.

„soll ich dich holen?“

„bin in Burghausen“, schrieb sie in der Annahme, er hätte die Abkürzung nicht verstanden.

„ja ich hole dich wenn du willst.“

„klar, gerne“

„bin in einer std da“

Mit Freude stürmte Jana das Haus ihrer Eltern und rannte ins Bad. Sie überlegte was sie ihrer Mutter sagen könnte, doch ihr fiel nichts weiter ein, wie ihr die Wahrheit zu beichten.

„Ich fahre schon heute nach München. Ein Freund holt mich gleich ab.“, sagte sie zu der in einem Rezeptbuch vertieften Claudia.

„Wie?“

„Er ist zufällig in der Nähe und nimmt mich mit.“ In dem Moment bemerkte Claudia das Handy in Janas Hand.

„Die sind so teuer. Wo hast du es her?“, fragte sie ihre Tochter mit einer vorwurfsvollen Stimme.

„Von diesem Freund, er hat´s mir geschenkt.“

„Markus?“

„Nein, nicht Markus. Er heißt Edward.“, sagte Jana und lief in ihr Zimmer um Claudias Protesten aus dem Weg zu gehen.

„Jana fährt schon wieder.“, beschwerte sich diese bei ihrem Mann.

„Sie ist erwachsen Schatz, wir müssen froh sein, wenn sie überhaupt noch kommt.“

„Ich weiß, ich weiß..“, sagte Claudia nachdenklich.

Neugierig ging sie mit Jana vor die Haustür, als ein schicker Mercedes vorfuhr. Auch Hubert gesellte sich dazu und bewunderte das Auto des Ankömmlings.

„Willst du ihn nicht vorstellen?“, fragte Claudia ihre Tochter.

„Mama bitte, er ist nur ein Freund“, sagte Jana, wobei sie insgeheim hoffte, dass Edward selber auf die Idee kommen würde sich ihren Eltern vorzustellen, was jedoch nicht geschah. Er stieg nicht mal aus dem Auto raus, um Janas Rucksack zu verstauen.

„Schön hier. Die Burg und die Altstadt.“ Edwards Begrüßung fiel eher Kühl aus, als Jana in seinen Wagen stieg.

„Ja. Ich find´s auch schön.“, sagte Jana, während sie seine Stimmung nicht deuten konnte.

Erst nach gefühlten Minuten, sah Edward Jana an und meinte: „Salzburg ist auch schön. Einen Katzensprung von hier weg. Ich war schon lange nicht mehr dort. Was dagegen Madame?“.

„Überhaupt nicht!“, lachte Jana und lehnte sich zurück.

Der falsche Joker

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