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2 Riva – Hinterland

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EINTAUCHEN IN DIE BRONZEZEIT

Sogar eine Weltkulturerbestätte hat der Gardasee in seinem Hinterland zu bieten. Im kleinen Bruder Ledrosee wurden 1929 Pfahlbauten eines Jungsteinzeitdorfs entdeckt und die Relikte 2011 von der UNESCO zum Welterbe geadelt. Außerdem findet man in der Nähe ein mittelalterliches Dorf, einen spektakulären Wasserfall, Klettersteige, ein Stückchen Afrika und für den Gaumen Carne salada.



Tretboote am Ledrosee

Erst wunderten sich die Fischer: Warum nur verfangen sich ihre Netze immer an Baumstümpfen im Ledrosee? Dann wunderten sich die Ingenieure: Als sie für das Wasserkraftwerk in Riva am Gardasee den Seespiegel senkten, trat ein ganzer Wald aus Stümpfen hervor. Das war 1929. Und bald wusste man: Dieser Wald ist das Relikt eines Bronzezeitdorfs, das auf 15.000 Pfählen errichtet wurde. Die Ausgrabung erfolgte 1937 und der nur drei Kilometer lange und einen Kilometer breite Lago di Ledro ging in die Wissenschaft ein. 2012 wurde er sogar Weltkulturerbe. Das Pfahlbaumuseum Museo delle Palafitte in Molina zeigt, wie die Menschen vor 3700 Jahren lebten, als gerade die letzten Mammuts ausgestorben waren. Am Seeufer wurde eine Pfahlhütte rekonstruiert.


Nachgebauter Pfahlbau

Richtig nass wird es nördlich von Riva, wo die SS421 zur Cascata Varone führt, einem spektakulär illuminierten Wasserfall. In der Schlucht donnert das Wasser hundert Meter herunter. Es kommt aus dem acht Kilometer entfernten Lago di Tenno und frisst sich seit 20.000 Jahren jährlich vier Millimeter tiefer in die Klamm. Von zwei Aussichtsplattformen spürt man die Enge der Felsenschlucht und die Gischt im Gesicht.


Cascata Varone

In Serpentinen windet sich die Straße dann weiter nach Borgo di Canale. Schlendert man durch die stillen Gassen der mittelalterlichen Ansiedlung mit Häusern aus hellen Bruchsteinen, kommt man am Landwirtschaftsmuseum (Museo degli Attrezzi Agricoli) vorbei: Ausgestellt sind Utensilien von Handwerkern aus früheren Zeiten. Die verwinkelte Casa degli Artisti gegenüber ist Künstlern vorbehalten, die dort zeitweise leben, arbeiten und ausstellen. Borgo di Canale gehört zu Tenno und zählt zu den schönsten Dörfern Italiens.

Einkaufen: Ein Apotheker erfand den Picco Rosso 1940: Der Erdbeer-Himbeer-Likör ist eine Spezialität vom Ledrosee.

Wasserfall:cascata-varone.com

Oberhalb von Tenno, wo sich die Häuser um ein mittelalterliches Kastell gruppieren, schimmert türkis und eingebettet von bewaldeten Bergen der kleine Lago di Tenno mit seinem Inselchen und zwei Kiesstränden. Die Fahrt auf 428 Meter lohnt sich auch, weil man in Tenno das beste Carne salada weit und breit bekommt. Das gepökelte Rindfleisch wurde in der Gegend einst aus der Not geboren, um das Fleisch mithilfe von Salz haltbar zu machen.


Borgo di Canale

Info

Lage: Riva Hinterland, Region Trentino

Auskunft: Via Nuova 7 in Pieve di Ledro, Tel. +39 0464 591222, vallediledro.com

Aktivitäten: Wandern, Mountainbiking, in Pieve Tretbootverleih und Tennisplätze

Museum: palafitteledro.it

Restaurants:

 Pizzeria al Lago: gute Pizzeria direkt am See; kein Gericht über 15 EUR. Nach dem Pranzo geht man ein paar Schritte zum Tretbootverleih. Das Auto kann man am Restaurant-Parkplatz stehen lassen; Via al Lago 3 in Molina di Ledro, Tel. +39 0464 508202

 Acetaia: bestes Carne salada e Fasoi (mit braunen Bohnen) für 13 EUR, Steak von der eigenen Rinderzucht 20 EUR; Strada di San Zeno 2 in Tenno, Tel. +39 0464 550064,acetaiadelbalsamico.it

Unterkunft:

 Hotel San Carlo: 3-Sterne-Hotel direkt am See mit Privatsteg; DZ ab 75 EUR; Via Maffei 115 in Molina di Ledro, Tel. +39 0464 508115, hotelsancarlo.info

Gardasee – ReiseMomente

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