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Kurioses und Überraschendes

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VOM GARDASEE


Gibt es ein Krokodil im Gardasee? Eine Gondel, die sich dreht? Was hat die Geburt des Roten Kreuzes mit dem Lago zu tun? Und was ein Poet namens Mussolini? Ein halbes Dutzend Geschichten, von denen Sie bislang vielleicht noch nichts gewusst haben …

Der Vampir von Limone: Der aus Limone stammende Valerio hatte viel zu hohe Cholesterinwerte, aber ein Protein, das seine Adern säubert wie Domestos die Küchenrohre. Daraufhin zapfte Professor Cesare Sirtori von der Universität Mailand jedem Einwohner von Limone Blut ab. Und der Vampir – so wird er im Ort genannt – fand bei weiteren 45 Menschen jenes einmalige Protein, das er A-1 Milano, nannte – was ganz Limone erzürnte, wäre doch A-1 Limone richtig gewesen.


Das Riesenkroko: Ein Krokodil? Am Gardasee? Ja, es gibt sogar ein sehr großes: Der Ausläufer des Monte Lúppia streckt sich als Halbinsel in den See vor Garda und sieht, vom Süden kommend, aus wie der Kopf eines Riesenkrokos. So bekam Garda, der moderne Namensgeber des Sees, sein Haustierchen.


Verrückter Transport: Es ist das Jahr 1438: Venedig muss seine Kriegsschiffe in den Gardasee bringen, um Mailand, das die Seezugänge blockiert, Paroli zu bieten. Die verrückte Idee: Galeas per Montes, die Flotte von der Etsch über die Berge nach Torbole schaffen. Es gelang mit der Sprengung einer Straße in den Fels, Hunderten von Bäumen als Rollen und mithilfe von 2000 Ochsen.


Drehwurm inklusive: Sie sind komplett verglast und drehen sich: die Kabinen der Seilbahn, die Monte-Baldo-Besucher von der Talstation Malcesine in zehn Minuten auf 1760 Meter nahe an die Gipfel des mächtigen Massivs bringen. Die Seilbahn gibt es schon seit 1962! 2002 wurde alles neu gemacht und seitdem drehen sich auch die Gondeln. Mit einer der besten Panorama-Ansichten, die man über dem See genießen kann – Drehwurm inklusive …


Bischof und Poet: Der Trentiner Fürstbischof Madruzzo hatte einst eine Geliebte. Die Liebenden trafen sich regelmäßig im noblen Castel Toblino. Es gab Kahnpartien auf dem Lago di Toblino, nördlich von Riva, mit Claudia und Mordversuchen an derselben. Übereifrige Priester hatten es auf l'Amante del Cardinale abgesehen. Im 20. Jahrhundert wurde eine Fortsetzungsgeschichte daraus, in der Trienter Zeitung „Il Popolo“, verfasst von Benito Mussolini. 1910 schrieb er sogar den historischen Roman „L’amante del cardinale“, zu deutsch „Die Mätresse des Kardinals“. Zwölf Jahre später wurde der zunächst sozialistische Poet zum faschistischen Diktator.


Trauriger Anlass: 3 Uhr morgens am 24. Juni 1859: Im Dunkel der Nacht geht es um Italiens Unabhängigkeit. Die franko-piemontesischen Truppen mit 150.000 Mann und 400 Kanonen stehen den Österreichern mit 170.000 Soldaten und 500 Kanonen gegenüber. Die Schlacht von Solferino, südlich von Sirmione, wird das größte Gemetzel – und der traurige Anlass für die Gründung des Roten Kreuzes. Der damals 31-jährige Henri Dunant sah das Schreckensbild von 25.000 Toten und mehr als 10.000 Verwundeten. Er verfasste das Buch „Erinnerungen an Solferino” und regte die Gründung einer internationalen Hilfsorganisation an, aus der wenig später das Rote Kreuz wurde. Dunant wurde 1901 der Friedensnobelpreis zugesprochen.




Gardasee – ReiseMomente

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