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Wiedergänger, Geist oder Vampir?
ОглавлениеDas Wort »Vampir« ist ebenso geheimnisvoll wie das Wesen, das es bezeichnet, und es hat relativ spät Einzug in unsere Sprache gehalten. Über den Ursprung kursieren eine Menge unterschiedliche Theorien, aber die meisten laufen darauf hinaus, dass es sich vermutlich um eine Verfremdung des slawischen Wortes für Geist handelt, Upir, das wiederum vermutlich von dem türkischen Wort Uber (Hexe) stammt. Das Wort »Vampir/Vampyr/Vampire« (leichte Abweichungen der Schreibweise in den verschiedenen Sprachen) tauchte Anfang des 18. Jahrhunderts zunächst in französischen und deutschen Texten auf und verbreitete sich dann in ganz Westeuropa.
In diesem Buch werden die Bezeichnungen »Wiedergänger« und »Totenwesen« ganz allgemein für unerlöste Seelen Verstorbener verwendet, »Gespenst« für Totenwesen ohne eine feste Form und »Geist« oder »Untote« für die Art von körperlichen, oft bösartigen Totenwesen, von denen dieses Buch in erster Linie handelt. »Vampir« bezeichnet im Besonderen die Wesen, die Blut oder Lebenskraft aussaugen. Oft überschneiden sich die Begriffe jedoch, und es ist nicht immer möglich, eine klare Grenze zwischen ihnen zu ziehen.
Ähnlich schwierig ist die Unterscheidung von Elfen und Natur- und Geisterwesen zu Wiedergängern. Die Geschichten sind oft widersprüchlich, und ein Wesen, das in der einen Sage als Naturwesen beschrieben wird, taucht in einer anderen plötzlich als unerlöste Geisterseele auf – ein schönes Beispiel dafür ist die irische Banshee. Elfen leben häufig in alten Grabhügeln und werden als die Geister der dort Begrabenen betrachtet – in diesem Fall also als eine Art Totenwesen. Auf den Britischen Inseln wimmelt es im Übrigen geradezu von vampirischen Elfen. Gwaernardel von der Isle of Man (der nur Poeten Blut aussaugt), der walisische Krummrücken Gwrach Y Rhibyn (der nachts Kinder und Greise zur Ader lässt) und der schottische Glaistig sind nur ein paar von ihnen.