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Vorwort

Wir leben im Jahr 2021. Vor gut hundert Jahren ging der Erste Weltkrieg zu Ende, den der damalige Pontifex Benedikt XV. treffend als Selbstmord Europas bezeichnete. Über die Ursachen und Hintergründe dieser „Urkatastrophe“ wird teilweise noch immer gerätselt. An Rückblicken herrschte kein Mangel. Sie waren hier in Deutschland meist von der oberflächlichen Art. Adenauer und Kohl haben angeblich den Politikern in Washington versprochen, an deren Sichtweise nicht zu rütteln. Dieses Versprechen wird mit Eifer eingelöst, geht es den Deutschen im Windschatten des Dollars doch recht gut. Weltpolitische Ambitionen haben sie ohnehin nicht. Hauptsache, die Wirtschaft brummt und der Export stößt auf keine Schranken!

Weltpolitischen Ehrgeiz hatten die Regimes zwischen 1871 und 1945 wahrscheinlich auch nicht, auch wenn das von der gegnerischen Kriegspropaganda zeitweise behauptet wurde, wohl aber eine infantile Vorstellung von Diplomatie. Die Nomenklaturen in Berlin wechselten mehrmals, begriffen aber nie die Mechanik der Weltpolitik, besser gesagt, jene des Imperialismus und der Herrschsucht. Daher hätten sie besser die Hände von der Weltpolitik lassen und sich mit der Aufrechterhaltung des Wohlstandes und der wirtschaftlichen Fähigkeiten begnügen sollen.

In diesem Buch werden die Ereignisse der letzten 125 Jahre beschrieben. Es ist als Informationsquelle zu betrachten und erhebt keinerlei Anspruch auf Wissenschaftlichkeit. Deshalb wurde auf einen Quellennachweis verzichtet. Der Verfasser hält nicht viel von der Plagiatshysterie, wie sie neuerdings im Gange ist. Sie dürfte sich eher lähmend auf die geistige Tätigkeit und Kreativität auswirken. Der Grundsatz der Meinungsfreiheit wird auf diese Weise beschnitten und ausgehöhlt. Gar so freiheitlich sollen die neugierigen Bürger ohnehin nicht denken, jedenfalls nicht über die herrschende Klasse. Mancherorts ist dieser Trend unübersehbar vorhanden.

Der Verfasser war redlich bemüht, die Neutralität in der Darstellung der Ereignisse und ihrer Hintergründe zu wahren, was wegen der Vielfalt der Meinungen und Überzeugungen nicht einfach ist. Patriotisch gefärbte Sichtweisen sind noch immer verbreitet. Die „Argumentation“ bezüglich der Abläufe im Vorfeld der beiden Weltkriege folgt sehr stark den Ausführungen von Patrick Buchanan, wie sie im Buch „Churchill, Hitler und der unnötige Krieg“ dargelegt sind. Sie sind für einen Amerikaner erstaunlich objektiv und gründlich, hält sich doch jenseits des Atlantiks das Wissen über die Vielfalt europäischen Treibens meist in engen Grenzen. Buchanan schreibt aber nichts über den Verlauf der Kriege. Er geißelt unmissverständlich die Dummheit der europäischen Eliten, soweit sie sich aktiv mit der Politik beschäftigten. Mitunter geht das Wenn und Aber in seinem Buch etwas zu weit. Das gilt aber auch für andere Werke, die sich intensiv mit den Irrungen und Wirrungen der Weltpolitik beschäftigen. Natürlich werden in diesem Buch auch die Nachkriegsereignisse geschildert.

Dieses Werk verfolgt den Zweck, dem Leser in relativ kurzer Zeit einen Überblick zu geben über die Ereignisse und Veränderungen der letzten 125 Jahre, ohne sich in Details zu verlieren, die meistens recht schnell vergessen werden. Es geht wirklich nur um einen Überblick und nicht um wissenschaftliche Recherchen oder gar Beweise. Dergleichen ist in Zeitungen und Zeitschriften ja auch nicht üblich und niemand regt sich darüber auf. Dieses Buch gibt mitunter die Meinung des Verfassers wider. Die ist auf keinen Fall sakrosankt und will Feindseligkeiten vermeiden.

Der Autor betrachtet seine literarischen Anstrengungen als Hobby und Zeitvertreib. Die vorherrschenden geistigen Tendenzen will er nicht beeinflussen. Es sollte sich ohnehin jeder ein eigenes Bild von den Dingen machen, was jedoch ein Mindestmaß an Wissen voraussetzt. Möglicherweise können die Ausführungen in diesem Buch dazu einen Beitrag leisten. Der Normalbürger hat meistens nicht die Zeit, eigene Quellen zu erschließen. Das sollte man jenen überlassen, die sich hauptberuflich mit geschichtlichen Abläufen befassen. Vermutlich sind die englischen Historiker derzeit führend, nachdem sie die propagandistischen Scheuklappen einigermaßen abgelegt haben. Die Schlussfolgerungen derselben sind alles andere als einheitlich, was bei der Komplexität der Materie aber nicht überraschen kann.

Noch ein Wort zur Plagiatshysterie und den mittlerweile überzogenen Vorstellungen in Sachen Quellennachweis. Alle Sätze in diesem Buch sind vom Autor selber formuliert worden. Deshalb wurde auf Zitate fast gänzlich verzichtet. Eine wörtliche Übereinstimmung mit den Ausführungen in anderen Büchern wäre Zufall. Die Nörgler auf diesem Gebiet sollten den Meinungsfluss nicht gar so stark gängeln oder beschränken wollen. Das Denken der Menschen ist dynamischen Einflüssen unterworfen und lässt sich ohnehin nicht dauerhaft behindern. Das zeigen die Ereignisse der letzten Jahre überdeutlich.

Der Weg zum Gigantismus

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