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KAPITEL 1 »Wenn du Zahnärztin hättest werden wollen, hätte ich dich nicht genommen.«

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Als wir uns in einer kleinen Universitätsstadt in Norddeutschland kennenlernen, studieren wir beide. Ich bin 25 und seit fast einem Jahr dringend suchender Single, weil meine allererste Liebesbeziehung zu einem deutlich älteren VWL-Studenten nach zwei Jahren auseinandergegangen ist. Meine Kommilitonen haben nur wenig Mitleid mit mir, zu ernst, verpflichtend und vorbestimmt schien diese vergangene Beziehung in ihren Augen gewesen zu sein.

Mit Rolf liegt die Sache eindeutig anders, ich spüre das sofort. Er ist zupackend, fröhlich und einnehmend, fast charismatisch. Ich mag sein umwerfendes Strahlen, die blonde Mähne, diese süße Zahnlücke und die blauen Augen in einem schwedischen Sommersprossengesicht, seinen Statement-Style aus Lederjacke und weißem Hemd. Ich mag sein Fahrrad voller Aufkleber, auf dem er thront wie auf einem Ross, selbstsicher und unbesiegbar. Er hat kräftige Hände vom jahrelangen Basketballtraining, die schönsten Männerfüße, die ich je gesehen habe, und einen wunderbar trainierten Körper. Er ist beliebt, unterhaltsam, witzig und kommunikativ, jeder hat ihn sofort gern.

Und: Er studiert Zahnmedizin, ein Kriterium mit hoher Priorität auf meiner unbewussten Wunschliste für einen Traummann. Ich komme aus einer Apothekerfamilie mit Generationen von Pharmazeuten, Zahnärzten, Humanmedizinern, Arzthelferinnen und Krankenschwestern. Und wenn ich schon selbst nichts in dieser Richtung studiere, erscheint es mir nur natürlich, beim zweiten, bestimmt endgültigen Versuch, jemanden aus diesem Berufsfeld mit nach Hause zu bringen – ja, mir ist sogar so, als ob Mediziner zu sein, nach dem ersten ›Fehlgriff‹ mit einem Volkswirt, tatsächlich die einzig vertretbare Berufsoption für den Mann an meiner Seite sei.

Doch ich lasse ihn ein wenig zappeln, melde mich ein paar Tage nicht und sage sogar ein Treffen ab, denn ich muss mir erst darüber klarwerden, ob es klug ist, sich in solch einen Jungen zu verlieben.

Denn das ist er, ein Bub noch, wie mir anfänglich scheint. Über ein Jahr jünger als ich – und jeder weiß, dass das mit Mitte zwanzig zwischen den Geschlechtern noch eine Menge ausmacht. Doch wie sich herausstellt, möchte er gar keine feste Beziehung, aber ich mache ihm klar, dass es mich nur ganz oder gar nicht gibt. Er braucht vier Wochen, bis er sich auf diesen Grundsatz einlässt und wir offiziell ein Paar werden.

Zu diesem Zeitpunkt ist mir nicht klar, wie sehr ich seinem Beuteschema entspreche. Ich sehe seinen beiden offiziellen Exfreundinnen so zum Verwechseln ähnlich, dass mich seine Freunde zu Beginn öfter mit dem falschen Namen ansprechen.

Dann nimmt die Beziehung ihren Lauf.

Wir studieren. Wir chillen. Wir radeln händchenhaltend durch die Stadt. Wir finden unseren Rhythmus, treffen uns mittwochs und verbringen die Wochenenden miteinander.

Wir kommen beide voran.

Ich besser als er.

Sein Freizeitbedürfnis ist größer, als es dem Studium guttut, und als ihm seine Eltern vom anderen Ende der Republik hinterherziehen, um ihrem einzigen Sohn näher zu sein, nimmt ihm ihre pure Anwesenheit die Luft zum Atmen, und seine Mutter treibt ihn in den Wahnsinn. In seiner Kindheit erdrückte sie ihn zunächst mit ihrer Liebe, doch irgendwann versiegte ihr Interesse und sie begann, sich nur noch mit sich selbst zu beschäftigen. Ihre Fürsorge machte einem verheerenden Desinteresse Platz. Und auch vom Vater, der die Launen seiner Frau beförderte und ihr Wohlbefinden über alles stellte, konnte der Sohn keine echte Unterstützung erwarten.

Ich bestärke Rolf, sein Studium durchzuziehen, als er immer wieder davon redet, sich an der Sporthochschule einzuschreiben – er ist schon zu weit gekommen, um aufzugeben und in einem anderen Fach von vorn anzufangen. Außerdem bin ich so überzeugt davon, dass er ein guter Zahnarzt werden wird, dass mir nicht auffällt, wie leidenschafts- und empathielos er über seine praktischen Erfahrungen berichtet. Für mich ist es einfach der typische Jargon unter Studenten, taffes Gerede, um mit dem Druck und den Anforderungen klarzukommen. Sein Freundeskreis ist diesbezüglich wie von einer unsichtbaren Linie gespalten. Die einen reden hauptsächlich über die späteren Verdienstmöglichkeiten, während die anderen mit Eifer über bestimmte Fachgebiete, Forschungsanliegen oder Spezialisierungsvorhaben diskutieren. Einer seiner Freunde besucht einen Supervisionskreis, bei dem sich Studenten aus Zahn- und Humanmedizin zu ihren Erfahrungen austauschen können und professionelle psychologische Unterstützung erhalten. Darüber macht Rolf sich lustig, zieht es ins Lächerliche, doch ich fange an, die eine Fraktion zu bewundern, und hege leise Zweifel an der Einstellung der anderen.

Ich bin selbst sehr beschäftigt mit meiner Zusatzausbildung in Sozialpädagogik und arbeite ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge. Ich liebe mein Fach, doch es ist anspruchsvoll und arbeitsintensiv, und ich bin blind vor Liebe. Deswegen unterstütze ich Rolf, wo ich kann, und schaue weg, wo ich soll.

Ich helfe ihm durch die Prüfungen, lese mich tief in sein Fach ein und stelle ihm selbstverständlich mein Auto für die aufwendige Datenerhebung im Rahmen seiner Doktorarbeit zur Verfügung. Er heftet sich mit gespielter, übertriebener Bewunderung an die Fersen seines Doktorvaters, weil er auf eine spätere Anstellung an der Uni spekuliert. Ich verbringe Wochen mit der Dateneingabe, tippe Befunde, formuliere Untersuchungsergebnisse und feile an seinen Schlussfolgerungen. Als der Professor die Ergebnisse in einem englischen Journal veröffentlichen will, geht die ganze Arbeit von vorn los, doch Rolf ist von seinem Erfolg beflügelt und macht großspurige Zukunftspläne, die mich darin bestärken, an eine gemeinsame Zukunft zu glauben.

Während seiner Unizeit intensiviert sich die Freundschaft zu zwei seiner Kommilitonen, die auch heute noch seine engsten Verbündeten sind. Rolf, Leonhard und Alex haben ein Faible für Techno-Partys und reisen gemeinsam zu den einschlägigen Clubs überall in Deutschland. Dass sie dort harte Drogen konsumieren, ahne ich nicht, denn obwohl Rolf offen übers Kiffen redet, es auch hin und wieder in meinem Beisein tut, was mich weder beeindruckt noch beunruhigt, schaffe ich den Transfer nicht. In dieser Beziehung bin ich so unbefleckt wie pragmatisch: Auf den Fensterbrettern der Studentenbuden gedeihen in Tontöpfen Marihuanapflanzen in der Mittagssonne, wenn sie denn mal scheint, Gras rauchen gehört irgendwie dazu, es ist die Zeit des deutschen Kinofilms Lammbock – wir lachen uns halb tot darüber. Ich finde es keine große Sache, wünsche mir sogar manchmal, ich könnte die sagenhafte Wirkung selbst einmal verspüren. Rolf versucht daraufhin, eine Wasserpfeife zu konstruieren, damit ich den Rauch irgendwie inhalieren kann, aber der Versuch scheitert kläglich, ich kriege ihn einfach nicht in die Lunge, und das Thema hat sich für mich erledigt. Doch dass mein Freund bei passender Gelegenheit auch ›echte‹ Drogen nehmen könnte, auf die Idee komme ich nicht.

Wir reden natürlich über Kinder. Seit ich denken kann, will ich eine Familie gründen. Auch Rolf will Kinder haben, später, kein Problem, durch Kinder verändert sich doch nichts. Ich sage, durch Kinder verändert sich alles, doch Rolf meint, man könne mit Kindern genau die gleichen Sachen machen wie vorher, »die laufen einfach so mit«. Später werde ich merken, dass er das tatsächlich genau so gemeint hat. Seine eigenen Bedürfnisse aus Rücksicht auf ein Kind zurückzustellen, kommt für ihn gar nicht infrage, ein Kind hat einfach zu funktionieren.

Als Rolf eines Tages, Wochen vor einer schwierigen Klausur, impotent wird, schiebt er es auf den immensen Druck. Er muss die Prüfung wiederholen und ist wochenlang blockiert. Er nennt es ›Stressimpotenz‹ und meint, dass es seinen Kumpels genauso gehe. Ich habe in der Beziehung keinen Vergleich, nur diese eine Erfahrung mit meinem Exfreund. Doch bei ihm war genau das Gegenteil der Fall, Sex diente ihm gerade bei Stress im Studium und später im Beruf zur Entspannung. Der Sex mit Rolf ist anders, nicht so, wie ich ihn mir wünsche. Von Anfang an bemüht er sich nicht, mich zum Höhepunkt zu bringen, er ist vielmehr heilfroh, dass es mir von selbst gelingt, denn keine andere Frau vor mir hätte es bisher geschafft, überhaupt beim Verkehr mit ihm zum Orgasmus zu gelangen. Wir schaffen es in der Regel nie annähernd gemeinsam, was dazu führt, dass ich mich danach nicht wohlig fallenlassen kann, weil ich mich für ihn weiterbewegen muss – und das kann dauern. Ein bestimmter Rhythmus, eine bestimmte rasende Frequenz, es schlaucht, es ist anstrengend, es tut weh, es reibt mich wund.

Ich gewöhne mir ab, meine Nägel lang und lackiert zu tragen, weil er das ebenso wie roten Lippenstift ekelhaft findet, sortiere ihm zuliebe meine Dessous aus und binde meine halblangen Haare auf seine Bitte hin zu einem kleinen Rattenschwanz, als er mich seinen Eltern vorstellt. Er mag auch keine Schamhaare, immer wieder fängt er damit an, erklärt, Alex’ Frau sei auch komplett rasiert. Leise, fast unhörbar tritt so der Vergleich mit ihr in mein Leben. Doch ich rasiere mich erst nach unserer Trennung komplett, denn erst da wird es zu meinem eigenen Entschluss. Zu seinem Missfallen lasse ich bei der Rasur immer etwas stehen, unbewusst zunächst, doch man kann es auch symbolhaft lesen: Es ist mir wichtig, mich als erwachsene Frau zu fühlen und nicht als Mädchen wahrgenommen zu werden, denn so wird er mich in unserer Ehe klassifizieren. Als seine Mutter im Sommer entdeckt, dass ich meine Fußnägel lackiere, bekommt sie einen lautstarken Anfall, der Rolf so peinlich ist, dass ich ab diesem Zeitpunkt wenigstens einen Zehennagellack-Freifahrtschein bekomme.

Trotz all dieser kleinen Missklänge fühlt sich unsere Studentenliebe im Ganzen harmonisch an, es gibt keinen offenen Streit oder ernsthafte Unstimmigkeiten, und ich brauche viel Zeit für mich allein.

Und ich vertraue.

Das ist vielleicht ein Fehler.

Vor dem letzten klinischen Fachsemester benötigt Rolf eine Pause. Er verpackt sie als Famulatur und organisiert sich ein Praktikum in Salvador/Brasilien, weil er hofft, dort vielfältige Gewaltverletzungen kieferchirurgisch behandeln zu dürfen. Er vermietet sein Zimmer unter und stürzt sich ins Abenteuer. Ich sitze während dieser Zeit an meiner Diplomarbeit und bereite mich auf die Abschlussprüfungen vor. In Brasilien kauft Rolf sich ein Auto und mietet ein großes Apartment am Meer. Im Krankenhaus freundet er sich mit einem deutschen Studenten an, der ihn in die Partyszene von Salvador einführt. Rolf ist regelrecht elektrisiert davon, wie einfach man dort an gutes Marihuana kommt, und beschreibt mir glückselige Momente fauler Sommernachmittage, die er auf Strandstegen mit Blick auf den Südatlantik und vorbeiziehende Delfinschulen genießt.

Ich bin im Prüfungsstress und stehe unter maximaler Anspannung, aber ich gönne ihm die gute Zeit von Herzen und wundere mich auch nicht, als Rolf Alex überredet, ihn für zwei Wochen besuchen zu kommen. Er muss schlagende Argumente haben, denn Alex ist verheiratet und hat drei kleine Kinder, das Geld ist immer extrem knapp, und in seiner Ehe steht es mal wieder nicht zum Besten. Als ich Alex kennenlerne, vertuschen die beiden gerade eine Affäre vor seiner Frau Silke. Ich sollte das damals gar nicht mitkriegen, hatte aber ein Gespräch darüber aufgeschnappt. Die Erkenntnis, dass Alex dasselbe für seinen Freund tun würde, kommt mir blitzartig, und ich erinnere mich, dass ich so etwas schon damals zu Rolf gesagt hatte, halb im Scherz, halb in der Hoffnung auf eine beschwichtigende Antwort, aber die blieb aus – ich verdrängte das ungute Gefühl.

Auch ich fliege nach den Prüfungen nach Salvador, wir hatten diesen gemeinsamen Urlaub schon vorher verabredet. Die Vorfreude bringt mich durch die Prüfungszeit, und als ich nach einem grauenhaften Flug endlich ankomme, freue ich mich auch auf die körperliche Liebe; immerhin haben wir uns wochenlang nicht gesehen. Aber bei Rolf stimmt etwas nicht, wie ausgeknipst sitzt er dabei, während ich nach der langen Reise ein Bad nehme. Ich fühle mich ratlos und wie vor den Kopf geschlagen. Mein Körper strotzt in dieser Zeit vor Östrogen, ich nehme die Pille und habe die perfekteste Pin-up-Figur meines Lebens.

Da Rolf inzwischen regelrecht süchtig nach den Clubs der Stadt geworden ist, bekomme ich die Wahrheit scheibchenweise heraus. Er ist auf den Geschmack von Ecstasy gekommen, die Pillen besorgt ihm sein Kollege über einen Dealer oder von jemand anderem aus seinem großen brasilianischen Freundeskreis. Das war auch der Grund, weshalb Alex ihn so dringend besuchen sollte. Doch Rolf verharmlost die Situation komplett, schwört mir, im Gegensatz zu allen anderen dafür aber niemals zu koksen, redet von einer halben Tablette Ecstasy hin und wieder, zum Wachbleiben und Durchtanzen. Er verspricht, sich vom Kokain fernzuhalten, denn dagegen sei das E eine vergleichsweise harmlose Partydroge. Mit seinem Gerede lullt er mich völlig ein, und ich glaube ihm aufs Wort, dass diese Entscheidung die richtige ist, schließlich lässt er die Hände von dem wirklich gefährlichen Zeug.

Ich stehe all dem gegenüber wie ein neugieriger Forscher, der sich auf unbekanntem Terrain befindet, finde seine jugendlichen Freunde zwar durchgeknallt, aber nett, und versuche, nicht die spießige, uncoole, alte Spaßbremse aus der Heimat zu geben. Ich komme zwei-, dreimal mit, die Clubs sind nichts Besonderes, die Musik der übliche Techno und Trance, aber ich lerne, mit einem Blick auf die Pupillen der Gäste zu erkennen, ob jemand etwas genommen hat oder nicht. Die meisten sind voll auf Drogen, haben Spaß, und ich sehe ihnen dabei zu, die kleine Jo-vom-Land in der großen Welt.

Euphorisiert von meinem Uniabschluss, so wunderbar frei, so unendlich weit weg von allem, ist mir bewusst, dass diese Zeit in diesem prächtigen und gleichzeitig so bizarren Land nur wenige Wochen währen wird und dass uns danach das echte Leben erwartet, der nächste Schritt ins Erwachsenwerden.

Und für mich heißt das: Kinder. Eine Familie. Denn jetzt, da ich meinen Traummann gefunden habe, ist die Idee, mich nach meinem Studium selbstständig zu machen, längst verblasst. Mein allergrößter Wunsch ist, Mutter zu werden. Und zwar nicht erst in meinen Dreißigern, sondern bald.

Und alles, was Rolf plant und verspricht, klingt so bombastisch, hat so viel fliegenfängerischen, klebrigen Zuckerguss obendrauf, dass ich völlig euphorisiert bin.

Als wir wieder in Deutschland sind, muss Rolf das letzte klinische Semester absolvieren und für die Abschlussprüfungen lernen. Es dauert ein Jahr, bis endlich alles unter Dach und Fach ist.

Ein Jahr, in dem ich auf Abruf bereitsitze, weil sonnenklar ist, dass wir hinziehen werden, wo auch immer er eine Stelle als Zahnarzt an einer Klinik bekommt – dass das nicht in unserer Unistadt der Fall sein wird, ist spätestens dann beschlossene Sache, als er erfährt, dass sein Doktorvater an ein anderes Klinikum wechseln wird. Rolf setzt alles daran, um dort, wo auch immer das sein wird, ebenfalls unterzukommen. So schnell wie möglich möchte er die Ausbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie beginnen, die er mit seiner Weiterbildungsassistenzzeit verbinden kann.

Ich bin in Warteposition, beginne wieder zu zeichnen – lange habe ich diese Leidenschaft nach der Ausbildung in einer privaten Kunsthochschule nach dem Abi zugunsten des Studiums zurückgestellt –, und entwickle ein innovatives Mentorenprogramm für Studenten, für das ich eine eigene Webseite erstelle. Ich muss mich in der Zeit viel um meine Eltern kümmern, Rolf kauft einen Hundewelpen, und mir ist keine Minute langweilig.

Dennoch wirft er mir vor, dass ich mir für die Wartezeit keinen regulären Job suche. Dass das ein sinnloses Unterfangen ist, in einer Stadt, in der Hunderte Uniabsolventen auf ein einziges Jobangebot kommen und wir wissen, dass wir ohnehin in den nächsten Wochen umziehen werden, ist für ihn kein Argument. Dass ich ständig den Hund bei mir habe, weil er zu beschäftigt ist, auch nicht.

Rolf weiß, wie wichtig mir ist, was andere von mir denken. Deswegen hat er leichtes Spiel, indem er mir zum Einimpfen eines schlechten Gewissens genau diesen Spiegel vorhält. Selbst seine Freunde und seine Eltern würden sich über mein Untätigsein wundern, hält er mir vehement und immer wieder vor.

Sein Plan geht auf, es belastet mich, dieses diffuse Gefühl, versagt zu haben, nicht seinen Anforderungen gerecht zu werden, und er merkt, wie ich mich hilflos winde. Aber schließlich weiß er doch, dass ich eine Familie gründen möchte! Er war es doch, der mir von Anfang an ganz klar sagte, dass er mich niemals ›genommen‹ hätte, wenn ich hätte Zahnärztin werden wollen, hege er doch eine tiefe Abneigung gegen diese fürchterlichen, karrieregeilen Weiber, die auf Teufel komm raus versuchen würden, irgendwie alles unter einen Hut zu bekommen, blass und überlastet über familiäre Leichen gehend, bloß um eine überforderte Angestellte ohne Aussicht auf einen weiteren Aufstieg zu werden. Das sei ganz klar nicht seine Vorstellung von Familienleben.

Ich bin 29, als wir endlich umziehen, dem Professor nach, und ich wiege mich in dem festen Glauben, dass Rolf nun zielstrebig seinen Weg zur Fachzahnarztausbildung in Angriff nimmt.

Wir finden eine wunderschöne Altbauwohnung, ich habe ein Händchen für Möbel und Kunst und stürze mich in die Einrichtung unseres ersten gemeinsamen Nests. Er verschiebt seinen Arbeitsbeginn in der Zahnklinik auf den Herbst, hat nun mehrere Monate Zeit, sich zu erholen, in der neuen Stadt anzukommen, sich auszuruhen, während ich über fünfzig Bewerbungen schreibe, Sozialpädagogik-Seminare in der Erwachsenenbildung gebe, mein Mentorenprogramm verwalte und ausbaue, die statistische Datenauswertung für ein Personaldienstleistungsunternehmen übernehme und ein paar gute Deals an der Börse mache. Mit diesen Jobs finanziere ich den Großteil unseres Lebens.

Als wir nach ein paar Monaten für ein Wochenende aufs Land fahren, macht Rolf mir einen Heiratsantrag: Er habe lange mit seinen Freunden darüber geredet und sich nun entschlossen, es durchzuziehen.

Ich scheine mich in den letzten fünf Jahren mit meiner unterstützenden, anpackenden Persönlichkeit bewährt zu haben – problemlösungs- und zukunftsorientiert, verständnisvoll, loyal, einfühlsam – und dabei gerade im richtigen Maß mit hinreichend wenig Selbstwertgefühl ausgestattet, um mir seine Weltsicht ungefragt überzustülpen. »Wife, children, house, everything, the full catastrophy«, zitiert Rolf theatralisch Alexis Zorbas.

Und ich?

Sage Ja! und bin einfach nur stolz und bereit und happy wie nie zuvor. Abitur, Ausbildung, Studium, Hochzeit, Kinder. Fast am Ziel meiner Träume bin ich wie eine dieser amerikanischen College-Barbiepuppen, denen nichts wichtiger ist, als endlich geheiratet zu werden. Jetzt kann das Leben kommen, wie ich es mir für mich erträumt habe. Ich kann nichts dafür, ich bin einfach glücklich.

Die ersten Wolken ziehen auf, als ich versuche, schwanger zu werden, denn wie sich herausstellt, habe ich das erste Mal in meinem Leben ein ernsthaftes Problem – und zwar in einem Bereich, der für mich als so natürlich, positiv und geradezu problemresistent galt, dass ich vollkommen überrumpelt bin. Als ich, zusammen mit dem Heiratsantrag, endlich von Rolf grünes Licht habe, Mutter zu werden, will es einfach nicht gelingen. Stattdessen finde ich mich nach einigen Monaten in Kinderwunschforen wieder, in denen ich mich mit anderen Betroffenen über In-Vitro-Fertilisation, Temperaturmethode und Eisprungzeiten austausche. Ich habe nicht geahnt, wie unglücklich es einen machen kann, wie schwer es mich ergreifen würde, wie tief verunsichern, wenn es Monat für Monat, wieder und wieder nicht klappen will und man die Zeit nicht mehr in Tagen, sondern in Zyklen misst und einem der Anblick schwangerer Frauen auf der Straße die Tränen in die Augen treibt.

Ein Spermiogramm bringt endlich die niederschmetternde Wahrheit ans Licht – viel zu wenige lebende Spermien und ein zu hoher Anteil missgebildeter. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir auf natürliche Art und Weise ein Kind zeugen, geht gegen null. Es ist ein sehr tiefes Loch, in das ich falle.

Rolf nimmt es leicht, mein Kummer berührt ihn kaum, er ist irgendwann sogar genervt vom Zeugungsdruck und schiebt seinen schlechten Samenstatus auf den Stress und eine Leistenhernie, die er mit einem kleinen operativen Eingriff beseitigen lässt. Weitere Spermiogramme folgen, und wider Erwarten bessert sich die Lage leicht, weshalb ich mir Optimismus und Sekt vor dem Sex verordne, genauso wie es mein Frauenarzt wahrhaftig vorschlägt.

Die Hochzeit plane und organisiere ich monatelang im völligen Alleingang: Einladungskarten, Menü, Hochzeitstorte, Blumenschmuck, Pfarrer, Kirche, Gäste, Hotel, Anfahrtspläne, DJ, Playlist, Location und hunderttausend weitere Sachen. Rolf zeigt sich nicht sonderlich interessiert und scheint froh, mit dem ganzen Aufwand nichts zu tun zu haben, es sind meine Eltern, die ihm ein Hemd, Manschettenknöpfe und eine zu meinem Hochzeitskleid passende Schleife kaufen.

In der Klinik scheint es nicht gut zu laufen, denn Rolf meldet sich immer öfter krank, scheint genervt und liegt mir weiterhin damit in den Ohren, mir eine ›richtige‹ Arbeit zu suchen. Leider habe ich mit meinen Bewerbungen keinen Erfolg, es gibt kaum Stellen, auch wenn ich durch mein Soziologiestudium quasi universell einsetzbar bin, doch wenn, dann sind sie nicht für Berufsanfänger geeignet. Auch die Sache mit dem Hund blendet er aus, der ist noch ein Kleinkind und kann nicht den ganzen Tag allein bleiben, wie soll das bloß alles zusammenpassen? Rolf stören solche Widrigkeiten nicht, er hält mich weiterhin für uneinsichtig, verwöhnt und arbeitsunwillig. Doch meine Geschäfte laufen gut, ich verdiene zeitweise mehr als er, aber das lässt er nicht gelten. Es ist die Außenwirkung, auf die es für ihn ankommt und die ganz und gar nicht stimmt.

Doch plötzlich ist das Schicksal gnädig, und vier Wochen nach der Hochzeit, nach einem Jahr vergeblicher Versuche, bin ich schwanger. Angesichts der medizinischen Horrorprognose ist und bleibt es das reinste Wunder.

Als die Flugzeuge in die Zwillingstürme krachen, stehe ich im Wohnzimmer und streiche die Wiege, die wir einem Sperrmüllsammler abgekauft haben, während Rolf mit Alex für eine Partywoche in Lloret de Mar ist. Keine Drogen, nur ein bisschen tanzen, hat er mir versprochen.

Ob ich naiv war?

Ja. Und schwanger.

Und ganz ehrlich, was hätte ich machen sollen? Meine So-funktioniert-eine-gute-Ehe-Theorie war: Verbiete ihm nie etwas, je länger sich das Gummiband spannt, desto heftiger kommt er zu dir zurück.

Wie zum Hohn klappt es nach dem Baby auch mit allem anderen, denn ich erhalte eine Stelle als Soziologin, zu der ich sogar den Hund mitnehmen darf. Als die Institution die neue Stelle entgegen ihrer Zusage doch nicht genehmigt bekommt, klappt es ein paar Wochen später erneut, ich werde stundenweise als Privatdozentin für Sozialpädagogik in einem Berufsfortbildungswerk unterrichten können. Es ist die ideale Ergänzung zu meinen freiberuflichen Tätigkeiten, Rolf hat endlich, was er will, und das Ganze wird auch mit Babybauch noch machbar sein.

Doch dann kommt alles anders.

Ohne mich in seine Pläne einzuweihen, kündigt Rolf nach einigen Monaten plötzlich den Job an der Uniklinik, obwohl er nicht mal annähernd seine Assistenzzeit abgeschlossen hat.

Doch das ist nicht die einzige Entscheidung, die er hinter meinem Rücken getroffen hat – wie ich später erfahre, in Übereinstimmung mit Alex, der in bizarrer Parallelität Rolfs Leben nachzueifern scheint: Nicht nur ist seine Frau nur vier Wochen nach mir, im ersten Zyklus ohne Pille, ebenfalls schwanger, sondern auch er verlässt seine Arbeitsstelle in einer Zahnarztpraxis für eine umfassende Neuorientierung, die ihn gemeinsam mit Rolf in die Dentalindustrie führt.

Denn so lautet der schöne, neue Plan: Rolf erklärt mir ungerührt, endgültig festgestellt zu haben, dass er sich in der Berufswahl geirrt habe. Der Job als Zahnarzt in der Weiterbildung sei ihm zu viel Schufterei für zu wenig Geld. Die Dienste seien zu anstrengend, die Patienten zu undankbar und das Professoren-Gebauchpinsele unter seiner Würde. Er habe zu wenig Spielraum und das Forschungsvorhaben seines Professors sei zum Gähnen langweilig.

Deshalb habe er beschlossen, in die Dentalindustrie zu wechseln, Karriere- wie Verdienstmöglichkeiten seien dort fast unbegrenzt.

Jahre später, wir sind schon eine Weile getrennt, rufe ich eine ehemalige Arbeitskollegin an, weil es mir immer noch keine Ruhe lässt. Ich will wissen, ob damals vielleicht etwas Spezielles vorgefallen sei, ein Behandlungsfehler vielleicht? In dieser Beziehung kann sie mich beruhigen, ihre Erklärung ist eine andere.

»Rolf war ein netter Kerl, aber er war kein ›Zahni‹«, meint sie. Seine mangelnde Erfahrung habe er durch Arroganz und Überheblichkeit wettgemacht, sich aufgeführt, als sei er der Weiterbildungsbeauftragte, er habe Arzthelferinnen und Personal herumkommandiert, statt wertvolle Ratschläge und Tipps anzunehmen und daraus zu lernen. Außerdem erzählt sie mir, dass man ohnehin intern beschlossen hatte, seine Anstellung nicht zu verlängern. Rolf ist mit seiner Kündigung also nur der Entlassung zuvorgekommen.

Weil ich an unserer Wohnung hänge und mich die Vorstellung eines Umzugs nach nicht mal zwei Jahren und in meinem Zustand vollständig überfordert, tut Rolf mir den Gefallen, sich auch in der näheren Umgebung bei Dentalunternehmen vorzustellen, doch alle Bewerbungen werden abgelehnt, sodass er sich doch deutschlandweit umsieht. Nach unzähligen erfolglosen Vorstellungsgesprächen, zu denen wir mit meinem kleinen Auto fahren, kann ich nicht mehr. Die Touren sind nicht nur körperlich anstrengend, sondern belasten mich auch psychisch stark. Rolf drängt mich, jeden Bewerbungsort akribisch unter dem Blickwinkel eines möglichen späteren Lebens zu betrachten. Doch ich kann so etwas nicht gut. Oder anders, ich kann es zu gut. Mir vorzustellen, wie es hier wäre, oder hier, oder hier … Doch solange wir keine Zusage haben, finde ich Diskussionen über Kindergärten, Mietpreise und Hausgrößen müßig. Dieses Reden über ungelegte Eier macht mich fast verrückt, aber ich möchte seinen ungebrochenen optimistischen Elan nicht ausbremsen.

Ich weine viel und gerate in eine ungute Verzweiflungsstimmung. Ich bin mitten im Nestbaumodus, ich kann doch jetzt nicht weg hier!

Es dauert nicht lang, und ich bekomme in der 24. Schwangerschaftswoche vorzeitige Wehen. Immer wieder wird der Bauch hart, ich kann dabei zusehen, wie meine Gebärmutter sich verkrampft, der Zervixkanal verkürzt sich dramatisch.

Es ist fast wie die Rettung in letzter Minute, als Rolf in ein Forschungsprogramm der Firma SanDent aufgenommen wird. Wenigstens wissen wir jetzt, wohin wir umziehen müssen – fast zeitgleich findet Alex ebenfalls eine Stelle bei einem anderen Branchenriesen.

Sobald Rolf die schriftliche Zusage hat, kündigt er unsere Wohnung, und bezieht ein Einzimmerapartment in einem Boarding-House für Pendler, das die Firma am Standort unterhält.

Doch er pendelt nicht. Zu wichtig ist es, gerade als absoluter Newcomer, sich zu bewähren. Auch wenn mir die Unsicherheit über unseren weiteren Weg – wir müssen genau zum errechneten Geburtstermin ausziehen und haben noch keine neue Wohnung in Aussicht – den Schlaf raubt, zwinge ich mich, Verständnis für seine Situation aufzubringen, schließlich bin ich im Moment handlungsunfähig und auch noch eine ganze Weile vollständig von ihm abhängig.

So verbringe ich die einsamsten drei Monate meines Lebens, denn in der 27. Woche haben die Frühwehen ganze Arbeit geleistet, und die Zervix ist fast verstrichen – mir droht eine Frühgeburt, und mein Frauenarzt verordnet mir für die nächsten zwölf Wochen strengste Bettruhe, die ich entweder in der Frauenklinik oder zu Hause zu verbringen habe.

Mein Lebensrhythmus verschiebt sich komplett.

Ich versuche, aus der Ferne ein Haus zu organisieren, lese und sehe bis tief in die Nacht fern und wache erst am frühen Nachmittag wieder auf – passend zum Beginn des nachmittäglichen Talkshow-Marathons dieser Zeit, den ich mir auf allen TV-Kanälen zu Gemüte führe.

Ich bin streng mit mir, tapfer und diszipliniert. Ich jammere nicht, und ich beschwere mich nicht. Ich will dieses Kind nicht gefährden, das zu empfangen so unwahrscheinlich erschien, deshalb bereite ich mir meine Mahlzeiten für den gesamten Tag direkt nach dem Aufstehen zu und stehe nur noch für den Gang zur Toilette auf.

Die Wehen werden weniger, das zumindest.

»Sie müssen sich Ihr Baby erliegen«, sagt der Frauenarzt, wenn ich alle paar Wochen zur Kontrolle in die Praxis schleiche, in Gedanken meinen Muttermund zusammenkneifend, damit mir das Kind unterwegs nicht auf den Gehweg plumpst.

Einmal in der Woche kommt meine Mutter vorbei, um Lebensmittel zu bringen, zwei-, dreimal in der gesamten Zeit fährt sie mich zu Rolf, den Hund haben meine Eltern in Pension genommen. Ich liege, ich stricke, ich schaue fern, ich antworte auf Immobilienanzeigen, ich mache mir Sorgen. Ich sehe zwölf Wochen so gut wie keine Menschenseele, aber ich weiß, wofür ich es tue. Ich behüte mein Kind.

Kurz vor der Geburt haben wir immer noch keine Bleibe gefunden, und ich drehe langsam durch.

Rolf tut die Arbeit bei SanDent gut. Er hat ein eigenes Büro und eine Assistentin, man scheint ihm einiges zuzutrauen, vielleicht war es doch die richtige Entscheidung. Eines Tages schreibt er verbotenerweise auf Firmenbriefpapier einen örtlichen Privatinvestor an, das funktioniert, dieser hat ein Haus aus der Verwandtschaft zu vermieten.

Endlich, endlich ist alles gut. In dem kleinen Ort, nur wenige Autominuten von der Firma entfernt, gibt es alles, was man fürs tägliche Leben braucht, das Haus ist hellblau, hat Holzböden, brombeerrote Fensterläden, und unser Garten ist der verwunschenste Ort, den man sich vorstellen kann.

Jetzt kann die Kleine kommen.

Und das tut sie, nur wenige Tage später, in der 38. Woche, nach einem Blasensprung, 13 Stunden Wehen und einer PDA, da ich durch die wochenlange Bewegungslosigkeit vollkommen geschwächt bin, eine heftige Bronchitis habe und unter der Geburt hohes Fieber entwickle.

Nach wenigen Tagen im Krankenhaus bringt Rolf uns in die alte Wohnung. Er hat sich eine Woche frei genommen, die er hauptsächlich mit Schlafen und sich Erholen verbringt – nur einmal bringt er mir Anne zum Stillen nachts ans Bett. Ohne dass ich es ahne, werden die wenigen Tage bis zum Umzug, die ich mit dem Baby und dem Hund ganz allein verbringe, zum Vorboten dafür, was ich in Sachen Kinderbetreuung von ihm erwarten kann.

Nach einem knappen Monat ziehen wir um.

Und diesmal ist es wirklich ein Klacks, nicht zu vergleichen mit der gewaltigen Anstrengung vor zwei Jahren, als wir in einer Eintagesaktion zwei Wohnungen ausräumten, aus diversen Haushalten, Dachböden und Elternhäusern gespendeten Trödel, Möbel und Hausrat zusammensuchten und mit einem geliehenen Transporter gegen die Stundenpreise anrasten. Die Firma zahlt einen Full-Service, ich brauche lediglich einen Koffer zu packen, das Baby und den Hund zu nehmen und zwei Tage zu meinen Eltern zu ziehen. Tatsächlich kommt am übernächsten Tag jedes noch so kleinste Teilchen liebevoll in kilometerlange Papierbahnen gewickelt in unserem neuen Zuhause an.

Meine Muttermilch fließt in Strömen, ich lerne, dass man an Übermüdung nicht sterben kann, und der Hund macht sich in der neuen Umgebung schneller bekannt als wir. Der Garten ist voller wilder Schlüsselblumen, die ich vermehre, als würden sie morgen aussterben, und Rolf baut sich einen Whirlpool in den Keller.

Er verdient exzellent und genießt es, abends von mir zufrieden und gut gelaunt mit einem warmen Essen und einem frisch gewickelten Baby empfangen zu werden. Denn genau so hat er es sich immer gewünscht, ausdrücklich, und ich freue mich auf ihn und auf seine Berichte aus einer fremden Businesswelt.

Es macht ganz den Anschein, als seien wir in unserem Leben angekommen.

»Nie wieder«, sagt Rolf zu mir, als er seine Zahnarztklamotten in eine Tüte verpackt und ganz tief in einen Kellerschrank schiebt, »nie wieder werde ich dieses OP-Zeug anziehen.«

Dass der Aufbau unseres gemeinsamen Lebens in Wirklichkeit der Aufbau seines Lebens ist, fällt mir im Traum nicht auf.

Der Feind an meiner Seite

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