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Körperbau der drei Bienenwesen
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Nach den Veröffentlichungen des Prof. Dr. Enoch Zauder, Leiter der Königl. Anstalt für Bienenzucht in Erlangen, in feinem Buch über den »Bau der Biene« (nach dem auch die hier beigefügten schematischen Bilder vom Bau des Bienenkörpers entworfen sind) wird die Arbeitsbiene 12 bis 14 Millimeter lang, die Drohne 15 bis 17 Millimeter, die Königin bis 20 Millimeter. Die Arbeitsbiene wiegt durchschnittlich 0,1 Gramm, also 5000 Bienen gehen auf ein Pfund. Haben sie sich vollgesogen, wie beim Schwärmen, so wiegen schon 3000 Bienen ein Pfund. Eine Königin erreicht in der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit ein Gewicht von 0,23 Gramm.
Der Bienenkörper ist von einem steifen schützenden Panzer umschlossen, dem Chitinpanzer. Chitin ist eine dem Holzzellstoff ähnliche stickstoffhaltige, sehr widerstandsfähige Masse. Aus ihr sind auch die Beine und sonstigen Anhänge der Biene gebildet.
ABBILDUNG 2: Durchschnitt durch die Arbeitsbiene. Hz Herz, N, Nervenstrang, Sch Schlund, Ho Honigblase, V, Verschlusskopf, P Schlussmagen, D Dünndarm, E Enddarm, M Malpighische Gefäße, St Stachel, W Wachsdrüsen
Wie man auf den ersten Blick sieht, zergliedert sich der Bienenkörper in drei Teile: Kopf, Brust, Hinterleib. Bei genauerer Untersuchung findet man, dass die Brust aus vier, der Hinterleib aus neun Chitinringen gebildet ist. Die Hinterleibsringe sind schuppenförmig ineinander geschachtelt. Der Chitinpanzer ist an den Verbindungsstellen häutig verdünnt. Der Kopf enthält im wesentlichen die Sinnes- und Fresswerkzeuge, die Brust die Bewegungsgliedmaßen, und der Hinterleib die Verdauungs- und Geschlechtsorgane. Das ist ja bei allen Insekten auf dieselbe Weise eingerichtet. Ebenso ist das Herz als ein langgezogener Schlauch dicht unter dem Rückenpanzer hingestreckt und zur Atmung ein Gezweige von vielen feinen Röhrchen (Tracheen) in zwei Hauptsträngen an beiden Seiten entlang gespannt. Die Stränge führen in jedem Leibesring seitlich durch ein feines Löchelchen (Stigma) die Luft unmittelbar dem sie im Körper frei umspülenden Blutsaft zu. Deshalb muss eine Biene ersticken, der im Staub des Fußbodens die Stigmen verstopft sind. Im Hinterleib erweitern sich die Tracheen zu kleinen Luftsäckchen, so dass es eine Biene eine Weile aushält, wenn sie mit Honig ganz besudelt wird. Wird sie bald wieder von den Geschwistern abgeleckt, bleibt sie am Leben. Der Hauptnervenstrang verdickt sich im Kopf zu einem kleinen Gehirn und zieht sich von dort aus an der Bauchseite entlang durch den Körper. Die Biene ist also, wie ein Altmeister bei seinen Imkerkursen spaßig zu sagen pflegt: ein umgekrempeltes Säugetier. Die Knochen hat sie draußen und das Fleisch drinnen, das Rückenmark auf dem Bauch und das Herz auf dem Rücken. Alle Bienen haben drei Punktaugen und zwei große, aus vielen Teilen zusammengesetzte Netzaugen. Mit den Punktaugen sehen sie wahrscheinlich in der Nähe, mit den Netzaugen in die Ferne. Im einzelnen ist der Körper der drei Wesen für seinen besonderen Zweck verschieden eingerichtet.