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Vorwort des Autors

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Während der Sommermonate des Jahres 1881 verbrachte ich einige Wochen als Gast in einem gutbesuchten Hotel in den White Mountains. Unter den zweihundert oder gar mehr Hotelgästen, welche die abgeschiedene Lage und das erbauliche Ambiente des Hauses genossen, befanden sich wohl um die zwölf bis zwanzig Knaben im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren. Nachdem der Nachmittagstee eingenommen war und die Dunkelheit dem lebhaften, ungestümen Treiben der Kinder im Freien ein Ende gesetzt hatte, nahmen diese stets einen Gentleman aus Chicago, ehemals ein tapferer Soldat in der Army of the Cumberland, in Beschlag und lauschten in einer stillen Ecke des geräumigen Gesellschaftszimmers oder einem ruhigen Fleckchen des Vorplatzes mit gebannter Aufmerksamkeit den Anekdoten aus dem Bürgerkriege.

Es waren nicht einmal zwei Tage vergangen, bevor die Knaben dem Schreiber dieser Zeilen das Geständnis entlockt hatten, dass auch er damals in Onkel Sams Diensten gestanden hatte. Dieser Enthüllung folgten sogleich Bitten, mich allabendlich mit dem Veteranen vom westlichen Kriegsschauplatze abzuwechseln und mit meinen Kriegserlebnissen zur Unterhaltung beizutragen. Ich stimmte diesem Ansinnen bereitwillig zu und man kann sich schwerlich ein faszinierenderes und interessierteres kleines Publikum vorstellen als jenes Knäuel kleiner Knaben, welche sich jeden Abend um uns versammelten, um unseren spontan erinnerten Erlebnissen zu lauschen, die überwiegend aus alltäglichen Gewöhnlichkeiten bestanden und deswegen noch keinen Eingang in die allgemeine Geschichtsschreibung gefunden hatten.

Die Schilderung dieser unbedeutenden Geschehnisse legte den Grundstein zur Niederschrift des vorliegenden Werkes und ist wohl auch größtenteils für dessen lehrbuchartigen Aufbau verantwortlich zu machen. Dieses Buch kann beileibe keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Etliche interessante Aspekte sind unbeachtet geblieben – bei der Lektüre werden einem jeden Veteranen sofort einige solche einfallen. Es schien jedoch angeraten, das vorliegende Werk nicht über seinen gegenwärtigen Umfang hinaus aufzublähen. Das auf seinen Seiten versammelte Wissen kann wohl als repräsentativ für das Leben des durchschnittlichen Soldaten gelten. In diesem Glauben überreiche ich dieses Buch den Veteranen, deren Kindern und der allgemeinen Bevölkerung als einen wichtigen Beitrag zu einer bodenständigen Sichtweise, welche eine notwendige Alternative zu jenem bombastischen Tonfalle darstellt, der bereits in die Geschichtsschreibung des Bürgerkrieges Einzug gehalten hat. Diese Geschichtsschreibung konzentriert sich bisher auf die Schlachten, die Feldzüge und die Generale. Meine Arbeit stellt den ersten Versuch dar, eine umfassende und detaillierte Schilderung des alltäglichen Soldatenlebens zu Papier zu bringen, wobei der Text und die ihn begleitenden Illustrationen bestrebt sind, eine Art von Informationen zu bewahren, die bisher noch über keinen vergangenen Krieg dergestalt akkurat und umfassend in einem Buche gesammelt wurden.

Ich bin zahlreichen Veteranen für ihre freundlichen Vorschläge und Kritiken während der Entstehung dieses Buches zu Dank verpflichtet, ebenso dem Verlage Houghton & Mifflin für die Nutzungserlaubnis von Oliver Wendell Holmes' Gedicht "Der verzärtelte Mann", ferner danke ich in besonderem Maße meinem Kameraden Charles W. Reed für seine vielen wahrheitsgetreuen und munteren Illustrationen. Die Unzahl an Skizzen, welche er im Jahre 1865 aus dem Felde zurückbrachte, ermöglichten ihm, ausgesprochen anschauliche Darstellungen etlicher Geschehnisse und Alltäglichkeiten anzufertigen, die einem jeden Veteranen des Unionsheeres vertraut erscheinen werden und ihm lebhafte Erinnerungen an sein Soldatenleben ins Gedächtnis rufen werden.

In der festen Überzeugung, dass die vorliegenden Seiten sowohl den Veteranen als auch einer großen Zahl von Lesern, die den Bürgerkrieg nicht aus eigener Erfahrung kennen, eine gewinnbringende Lektüre sein werden, lege ich die Früchte vieler vergnüglicher und arbeitsreicher Stunden vor. Sie erheben keinen Anspruch auf literarische Exzellenz, doch ich kann guten Gewissens versichern, dass sie eine bisher in der Bürgerkriegsliteratur klaffende Lücke füllen.

Cambridgeport, Massachusetts, 30. März 1887.

Hartkeks & Kaffee

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