Читать книгу Gor 15 - John Norman - Страница 5
1Ich suche den Aufenthaltsort einer Sklavin; ich verbringe eine Nacht im »Schellenhalsreif«
ОглавлениеIch schlich mich hinter das Mädchen und packte es, während ich meine Hand fest auf seinen Mund presste. Der Müll, den sie entsorgen sollte, fiel zu Boden. Ich zog sie nach hinten, sie wehrte sich und gab unterdrückte Laute der Angst von sich. Dann warf ich sie in die Nähe der Mülleimer, die hinter dem Haus des Oneander von Ar standen. Meine Hand umklammerte ihre Kehle und schob den leichten Halsreif aus Stahl nach oben unter ihr Kinn.
»Gib keinen Laut von dir!«, warnte ich sie.
Sie war blond, barfuß und trug die kurze, ärmellose weiße Tunika einer Haussklavin. Ich kannte sie. Sie war eine ehemals freie Frau, die als Letzte an der Coffle des Oneander von Ar angekettet gewesen war, ebenso wie auch Miss Henderson.
»Benutze mich, Herr!«, flehte sie. »Denn ich muss bald zurück sein.«
»Wo ist Oneander?«, fragte ich sie mit harten Augen.
Ich hatte nur wenig Glück mit den Wächtern am Tor zu diesem Anwesen gehabt. Ich wusste nicht viel mehr, außer, dass sich Oneander derzeit nicht in der Stadt aufhielt.
»Fort«, erwiderte sie. »Im Norden, Geschäfte machen!«
»Wo genau?«, fragte ich. »Wo?« Meine Hand schloss sich noch fester um ihre Kehle.
»Ich weiß es nicht, Herr«, flüsterte sie ängstlich. »Ich weiß es nicht! Ich bin doch nur eine Sklavin!«
»Ist die Sklavin Veminia im Haus?«, wollte ich daraufhin wissen. »Die Barbarin, die kleine Dunkelhaarige, die sie aus Vonda mitgebracht haben, gekauft aus dem Haus des Andronicus?«
»Du bist es!«, rief sie plötzlich, als sie mich erkannte. »Der Sklave von der Straße!«
»Ich bin jetzt frei«, erwiderte ich. »Wo ist sie?« Mein Griff wurde fester. »Rede!«
»Sie wurde von Oneander zusammen mit zehn anderen Mädchen nach Norden gebracht«, flüsterte sie.
»Wohin genau?«, wollte ich wissen.
»Ich weiß es nicht«, flüsterte sie. »Ich bin doch nur eine niedere Sklavin.«
»Wer kann es dann wissen?«, fragte ich aufgebracht.
»Die, die mit ihm reisen«, erwiderte sie. »Oneander hält sich stets sehr bedeckt.«
»Wer noch?«, fragte ich nach. »Es muss doch noch andere geben.«
»Alison«, erwiderte sie, »die Tanzsklavin im »Schellenhalsreif«. Sie könnte es vielleicht wissen, denn Oneander benutzt sie, wann immer es ihm gefällt!«
Jetzt ließ ich ihre Kehle los. Sie betastete sie und sah verängstigt zu mir auf. Ich blickte auf sie hinab. »Ich bin nicht in Gefahr, oder?«, flüsterte sie angespannt.
»Nicht mehr als jede andere Sklavin.«
Sie legte sich zurück auf den Zementboden. Ihre linke Hand berührte die Mülleimer. »Du siehst gut aus«, sagte sie.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
»Ich bin dir ausgeliefert. Wirst du diesen Vorteil ausnutzen?«
»Erbittest du es?«, fragte ich.
»Ja, Herr«, erwiderte sie.
»Du bist nicht unattraktiv«, sagte ich zu ihr, dann schob ich ihre kurze Tunika nach oben und sie legte ihre Arme um meinen Hals und streckte mir ihre Lippen entgegen.
Ich betrachtete Bauch und Hüften des Tanzmädchens, als es mir beides wippend entgegenstreckte, während die Musik durch die Taverne hallte.
»Hast du schon die Neuigkeiten gehört?«, fragte mich der Mann neben mir.
»Nein«, erwiderte ich.
Das Mädchen war, bis auf einige Juwelenketten und Armreife, vollkommen nackt. Außerdem trug sie Arm- und Fußketten aus Gold, die mit Glöckchen versehen waren. Auch ihr Halsreif war aus Gold und mit Glöckchen geschmückt. Sie war blond, und es wurde gemunkelt, dass sie von der Erde kam. Eine einzelne Perle, die wie ein Tropfen aussah, war an einer dünnen Goldkette befestigt und hing in der Mitte ihrer Stirn.
»Es kam zu einer großen Auseinandersetzung, eine, auf die schon lange gewartet worden war«, fuhr der Mann neben mir fort. »Südlich von Vonda. Mehr als viertausend Männer waren involviert und die Kämpfe waren heftig. Die Beweglichkeit unserer Truppe war zu Beginn ausschlaggebend, weil die Männer sich aufteilten, heranstürmende Tharlarions in unsere Reihen ließen und die Biester dann isolierten.«
Dicht gedrängte Männer konnten gegen heranstürmende Tharlarions nichts ausrichten, das wusste ich … nicht ohne eine Verteidigung von Grabenanlagen oder angespitzten Pfählen.
»Aber dann«, erzählte der Mann weiter, »fiel die gegnerische Phalanx plötzlich über uns her. Die Schlacht schien schon verloren und es wurde zum Rückzug geblasen. Dieser war aufgrund der zerklüfteten Landschaft mit all den steilen Hängen und dem unebenen Gelände gut arrangiert gewesen. Unsere Generäle hatten das Schlachtfeld perfekt gewählt.«
Ich wusste auch, dass keine feste militärische Formation so eine Phalanx bekämpfen und überleben konnte. Speere mit unterschiedlichen Längen werden in den Reihen gehalten, die längeren Speere sind den hinteren Reihen vorbehalten. Sie greifen im vollen Lauf an. Es ist wie eine stählerne Lawine, donnernd, schreiend und schnaubend. Diese Gewalt ist einfach unglaublich. Sie kann sogar Mauern durchbrechen. Wenn zwei solche Formationen auf dem Schlachtfeld aufeinandertreffen, kann der Zusammenstoß über mehrere Pasangs entfernt gehört werden. Man sollte einer Phalanx nur mit einer zweiten begegnen. Man versucht stets, dies zu vermeiden und ihr aus dem Weg zu gehen.
»Unsere Truppen trieben die wütenden und schnaubenden Tharlarions, in die Phalanx zurück. Am Himmel drängten unsere Tarnreiter die Söldner des Artemidorus zur Seite. Dann ließen sie Pfeile auf die zerschlagene Phalanx hinabregnen. Während die Speerkämpfer ihre Schilde hoben, um sich vor dem Angriff von oben zu schützen, fielen unsere Truppen hügelabwärts über die Feinde her.«
Ich nickte und fuhr fort, die Frau vor mir zu betrachten. Es wurde behauptet, dass sie von der Erde stammte. Ich hob den Pagabecher von dem niedrigen Tisch, hinter dem ich mit gekreuzten Beinen saß, an meine Lippen.
Sie beobachtete mich, als sie mit all ihrer Schönheit vor mir tanzte.
»Das Feld war unser!«, schloss der Mann. »Vonda selbst ist nun unseren Truppen schutzlos ausgeliefert!«
Ich nickte und nahm meine Augen noch immer nicht von der Tänzerin. Ihr Blick war sinnlich und heiß, jener einer wahren Sklavin. Es war schwer für mich zu glauben, dass sie wirklich von der Erde kam.
»Die Frauen aus Vonda werden sich bald auf unseren Sklavenmärkten wiederfinden«, erklärte der Mann.
»Das wird die Preise senken«, warf ein anderer mürrisch ein.
»Ich habe gehört«, erwiderte noch jemand, »dass die Streitkräfte aus Port Olni für Vonda in den Krieg ziehen werden.«
»Unsere Männer werden sich in Richtung Nordosten wenden, um auf sie zu treffen«, sagte jemand.
»Bitte, Herr«, flüsterte das Mädchen mir nun zu und streckte mir, noch immer tanzend, ihre kleine Hand entgegen, als ob sie mich berühren wollte. An ihrem Handgelenk baumelte ein Glöckchenarmreif. Ich sah das kleine Schloss daran. Sie konnte den Reif nicht entfernen.
»Sie mag dich«, stellte der Mann neben mir grinsend fest und widmete der Tänzerin jetzt ebenfalls seine Aufmerksamkeit. Plötzlich hörte man den schallenden Knall einer Sklavenpeitsche und das Mädchen wich erschrocken von mir zurück. Busebius, der Betreiber der Taverne, stand nun am Rand der Sandfläche.
»Denkst du etwa, ich habe nur einen Gast?«, schrie er ihr wütend zu. »Nein, Herr!«, rief sie erschrocken. Es gab Gelächter, dann tanzte sie auch vor den anderen und bewegte sich zwischen den einzelnen Tischen hindurch. Ich beobachtete sie weiter. Sie war wirklich ein sinnlicher Traum. Es war schwer, sich vorzustellen, dass sie von der Erde stammte.
»Es gab hier zuvor noch eine andere Tänzerin«, sagte der Mann neben mir. »Sie hieß Helen, eine Blondine von der Erde. Alison wurde gekauft, um sie zu ersetzen.«
»Was ist denn mit dem anderen Mädchen passiert?«, wollte ich wissen.
»Mit Helen?«, fragte er.
»Ja«, erwiderte ich.
»Man sah sie zuletzt bei Marlenus von Ar, der sie gekauft hat. Sie wurde in Ketten gelegt und als Geschenk irgendwohin gebracht.«
»Ich verstehe.«
»Noch mehr Paga, Herr?«, fragte ein dunkelhaariges Pagamädchen, gekleidet in einen Fetzen aus gelber Seide.
Ich scheuchte sie fort. Sie hatte kurze, liebreizende Beine und einen süßen vollen Busen. Die gelbe Seide war eng mit einigen gelben Fasersträngen um ihre Hüfte gebunden. Mehr als genug Material, um sie für Gefälligkeiten in einem Alkoven anzubinden.
Ich fuhr fort, die Tänzerin, die nun einige Yard entfernt unter der niedrigen Decke tanzte, zu betrachten.
Das Mädchen, welches mir Paga angeboten hatte, war nicht wirklich daran interessiert, mir Paga nachzuschenken, denn mein Becher war noch immer fast voll. Sie hatte mir insgeheim etwas anderes angeboten, eine andere Ware der Taverne.
Die Tänzerin kam jetzt wieder auf mich zu, während die Musik mehr und mehr anschwoll. Ich beobachtete ihre Fesseln und Schenkel, ihren süßen Bauch, ihre Brüste, ihre Schultern und ihren Hals, ihr liebreizendes Gesicht und ihre Augen, ihr wirbelndes blondes Haar, den schimmernden Schmuck an ihrem Körper, das Metall, das ihre Hand- und Fußgelenke umschloss, ihren Halsreif und die Perle auf ihrer Stirn.
»Herr«, sagte sie, nun vor mir tanzend.
Ich beobachtete sie durch meine halb geschlossenen Lider.
Sie sank auf ihre Knie, und lehnte sich dabei zurück und tanzte vor mir als eine kniende Sklavin.
Die Musik erreichte nun ihren Höhepunkt und als sie endete, streckte das Mädchen seinen Körper, legte sich kniend auf die rechte Hüfte und streckte mir den rechten Arm entgegen, unterwürfig berührte der Kopf den Boden.
Es folgte goreanischer Applaus, das Schlagen der rechten Handfläche auf die linke Schulter.
Ich stand auf und legte zwei Kupfertarsks auf den Tisch und ging zu dem Mädchen hinüber. Sanft stieß ich sie mit meinem Stiefel an.
Erschrocken sah sie zu mir auf. Ich erkannte in ihren Augen, dass sie ganz genau wusste, wie sich die Füße eines Herrn anfühlten. Doch plötzlich erschien ein anderer Ausdruck in ihren Augen. Schnell neigte sie den Kopf, nahm meinen Fuß und presste hingebungsvoll ihre Lippen darauf, dann sah sie mit leuchtenden Augen und leicht geöffneten Lippen zu mir auf.
»In den Alkoven!«, befahl ich ihr. »Jetzt, sofort!«
»Ja, Herr«, erwiderte sie, kam schnell auf die Beine und huschte mit klingelnden Glöckchen zu einem Alkoven, der von einem ledernen Vorhang verdeckt war.
Weiterer goreanischer Beifall begleitete mich, als ich ihr hinterherging. Als ich den Vorhang fest von innen verschnürt hatte, drehte ich mich zu dem Mädchen um.
Sie kniete jetzt im Licht einer kleinen Lampe im hinteren Teil des Alkovens auf einem roten Fell in der Position einer Vergnügungssklavin. Neugierig sah ich mich um. Es lagen einige Ketten im Alkoven, auch ein aufgerolltes Seil und eine Peitsche.
»Falls der Herr eine spezielle Ausrüstung wünscht, wird diese von Busebius bereitgestellt«, erklärte sie.
»Es gibt mehr als genug hier, um dich zu zähmen«, erwiderte ich.
»Ja, Herr«, sagte sie hastig.
»Du bist Alison, oder?«, fragte ich.
»Während der Herr mich benutzt, kann er jeden Namen verwenden, den er wünscht«, erwiderte sie.
»Du bist Alison?«, fragte ich erneut.
»Ja, Herr.«
»Das ist der Name eines Mädchens von der Erde.«
»Bitte sei deswegen nicht grausam zu mir«, bat sie.
»Bist du denn von der Erde?«, wollte ich daraufhin wissen.
»Ja.«
»Ist Alison dein richtiger Name?«
»Ja«, gab sie zur Antwort. »Doch jetzt haben goreanische Herren ihn mir auferlegt als einfachen Sklavennamen.«
»Wie bist du nach Gor gekommen?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete sie. »Ich ging eines Nachts zu Bett und erwachte erst viel später nackt und angekettet in einem Kerker mit mehreren Mädchen.«
»Alles Sklavinnen?«
»Ja«, gab sie zurück. »Obwohl wir damals nicht wussten, dass wir alle Sklavinnen sind.«
»Wahre Sklavinnen?«
»Ja«, sagte sie, »wahre Sklavinnen.«
»Alison ist ein schöner Name.«
»Danke, Herr.«
»Es ist auch ein hervorragender Name für eine weibliche Sklavin«, fügte ich hinzu.
»Ja, Herr«, stimmte sie zu. »Danke, Herr.«
Ich betrachtete sie. »Du scheinst mir eine wahre Sklavin zu sein«, stellte ich fest.
»Ich bin eine Sklavin, Herr.«
»Die Männer von Gor behaupten, dass die Frauen von der Erde natürliche Sklavinnen sind«, fuhr ich fort. »Ist das wirklich wahr?«
»Ja, Herr«, antwortete sie. »Ich und die anderen Mädchen an meiner Kette lernten schnell, dass wir natürliche Sklavinnen sind.«
»Wie haben die anderen diese Erkenntnis aufgenommen?«, wollte ich interessiert wissen.
»Im Allgemeinen mit Verärgerung und Scham. Dann mit hilfloser Resignation, objektiver Erkenntnis und nüchterner Akzeptanz und schließlich mit Befreiung und unaussprechlicher Freude.«
»Bist du eine natürliche Sklavin?«, fragte ich sie.
»Ja, Herr.«
Ich betrachtete sie eingehend.
»Teste mich!«, forderte sie mich auf. »Beurteile es selbst!«
»Aber du bist von der Erde.«
»Bestürzt es dich, dass ich, eine Frau von der Erde, eine natürliche Sklavin bin?«, wollte sie wissen.
»Leg dich auf den Rücken!«, befahl ich.
»Ja, Herr.« Sie löste die Kette mit den Juwelen von ihrem Körper und legte sie beiseite.
»Stopp!«, rief ich. »Behalte die Armreife an und lass die Perle auf deiner Stirn.«
»Ja, Herr«, entgegnete sie und legte sich hin.
»Was willst du nun machen?«, fragte ich sie.
»Benutze mich, Herr.« Sie lächelte.
»Das ist die Antwort einer Sklavin«, sagte ich.
»Es ist meine Antwort«, entgegnete sie. »Ich meine es so und bin stolz darauf.«
»Auf deinen Bauch!«
Unbehaglich drehte sie sich auf den Bauch und lag dann angespannt auf den Fellen.
»Der Herr hat die Peitsche von der Wand genommen«, stellte sie fest. »Soll ich ausgepeitscht werden?«
Ich streichelte mit den Riemen der Peitsche sanft die Seite ihres Körpers und sie erschauderte.
»Du hast die Angst einer Sklavin«, sagte ich. Dann hängte ich die Peitsche wieder an die Wand. Anschließend berührte ich ihren Körper, sie wimmerte und vergrub ihre zarten Finger fest ins Fell.
»Ja, du hast auch die Reflexe einer Sklavin«, stellte ich erfreut fest. »Auf deinen Rücken!«, befahl ich nun streng.
Schnell drehte sie sich um und sah verängstigt zu mir empor.
Ich nahm das Seil und legte es so zusammen, dass vier Stränge entstanden, die ich mehrere Male um ihre Kehle legte und dann verknotete. Auf diese Weise stellte ich einen schweren Halsreif für sie her und knotete ihn unter ihrem Kinn fest. Anschließend zog ich sie auf die Knie, ihr Kinn wurde nun von dem Knoten nach oben gezogen, sodass sie mich unweigerlich anschauen musste.
»Ich bin jetzt bereit dir zu glauben, dass du eine natürliche Sklavin bist«, sagte ich. »Kennst du denn auch die Strafen für Sklavinnen, die lügen?«
»Ja, Herr«, flüsterte sie erschrocken und sah ängstlich zu mir auf.
»Kennst du Oneander aus Ar?«, fragte ich.
»Er ist ein Händler«, flüsterte sie.
»Kennst du ihn?«, fragte ich erneut.
»Er kommt gelegentlich in den ›Schellenhalsreif‹«, flüsterte sie. »Bitte sei sanft mit mir, Herr!«
Ich zog heftiger an dem schweren Seil und sie schrie auf.
»Kennst du ihn?«, fragte ich nachdrücklich.
»Ich habe ihm gedient«, gab sie weinend zu.
»Kennst du ihn?«, knurrte ich.
»Ja, ja!« Sie weinte. »Er nimmt mich stets in Besitz, wenn es ihm gefällt, als totale und unterwürfige Sklavin.«
Wütend sah ich auf sie hinab.
»Busebius hält mich für ihn bereit«, erklärte sie. »So kann er mich benutzen, wann immer er es wünscht. Manchmal werde ich auch zu seinem Haus geschickt.«
»Wo ist er jetzt?«, fragte ich. »Wo?«
»In Lara!«, rief sie. »In Lara!«
Das ist eine Stadt der Salerianischen Konföderation an den Mündungen des Vosk und Olni. Es war nicht verwunderlich, dass er ein Geheimnis aus seiner Reiseroute gemacht hatte.
Ich warf das Mädchen zurück auf die Felle.
Manchmal spricht ein Mann offen zu einer Sklavin. Oneander hatte vielleicht aufgrund von Alkohol und Genüssen, der Sklavin in seinen Armen seine Absichten mitgeteilt.
»Ich sollte es niemandem verraten«, erklärte sie weinend.
Vielleicht hatte sie, ein närrisches Mädchen von der Erde, ihn auch danach gefragt und er war nicht in der Stimmung gewesen, sie zu schlagen. Vielleicht war er auch stolz auf seinen Plan gewesen, in solch stürmischen Zeiten eine solch gewagte Reise anzutreten. Ich wusste es nicht. Technisch gesehen befand sich Ar nicht im Krieg mit der Salerianischen Konföderation. Zu dieser Zeit hatten sich die feindlichen Auseinandersetzungen mit den Städten der Konföderation lediglich auf Rangeleien mit Vonda beschränkt. Sein Verhalten, obwohl vielleicht fraglichen Anstands, war weder verräterisch noch illegal. Es deutete jedoch auf wirtschaftliche Not hin, da Lara ein Mitglied der Salerianischen Konföderation ist. Da ihm die Märkte von Vonda, und vielleicht auch jene von Port Olni und Ti, verwehrt waren, war es für Oneander nur natürlich, dass er sich nach Lara wandte.
»Ich hätte das nicht verraten dürfen«, schluchzte das Mädchen.
Ich zog sie auf ihre Knie, drehte sie herum und stieß sie gegen die Wand. Ich nahm die schweren Seilstränge an ihrem Hals, führte sie durch den Sklavenring an der Wand und zog sie fest. Dann presste ich sie gegen die Mauer und band mit dem Rest des Seils ihre Hände fest unter dem Kinn zusammen. Jetzt befand sie sich auf ihren Knien, ihr Bauch war gegen die Wand gedrückt und sie war am Hals und an den Handgelenken gefesselt.
»Ich hätte das nicht erzählen sollen!«, wiederholte sie weinend.
»Hat Busebius, dein wahrer Herr, dir befohlen, es nicht zu erzählen?«, wollte ich wissen.
»Nein.«
»Warum weinst und zitterst du dann so sehr an deinem Ring?« »Oneander hat befohlen, dass ich es nicht erzähle«, erwiderte sie. »Aber ich habe dir befohlen, dass du es erzählst, oder nicht?« »Ja, Herr.«
»Und so hast du es getan, oder nicht?« »Ja, Herr.«
»Denkst du, es ist klug, wenn ein Mann einer Sklavin wie dir Geheimnisse anvertraut?«
»Nein, Herr.«
»Du bereust doch nicht, dass du es mir erzählt hast, oder?«
»Nein, Herr«, erwiderte sie schluchzend.
»Denkst du, es ist klug gewesen, mir zu gehorchen?«, fragte ich.
»Ja, Herr! Ja, Herr!«
»Du bist nur eine Sklavin, oder nicht?«
»Ja, Herr«, sagte sie. »Hab Erbarmen, Herr!«
»Demnach war es nur recht und billig, dass du es mir erzählt hast, oder nicht?«, fragte ich weiter.
»Ja, Herr«, antwortete sie weinend. »Ja, Herr.«
»Denkst du, einem Mädchen wie dir sollten überhaupt Geheimnisse anvertraut werden?«
»Nein, Herr.«
»Warum nicht?«
»Weil wir vielleicht dazu gezwungen werden, sie preiszugeben«, erwiderte sie.
»Und du wurdest gezwungen, oder nicht?«, fragte ich.
»Ja, Herr.«
Ich wandte mich um und ging auf die ledernen Vorhänge des Alkovens zu. Ich griff nach oben und wollte die Riemen lösen, die sie zusammenhielten.
»Verlässt du mich jetzt?«, fragte sie, immer noch gefesselt, hinter mir.
»Natürlich!«
»Alles, was du von mir wolltest, waren nur Informationen?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Und diese habe ich jetzt bekommen.«
»Verweile doch noch ein bisschen, Herr«, flüsterte sie.
Ich drehte mich um, um sie zu betrachten. »Ich verstehe dich nicht.«
Sie sah über ihre Schulter zu mir. »Bitte!«, flehte sie.
»Ich verstehe nicht«, wiederholte ich gereizt.
»Ich habe vor dir getanzt«, erklärte sie. »Als wahre Sklavin, die ich bin.«
»Das stimmt«, entgegnete ich. »Du hast als Sklavin vor mir getanzt.«
»Ich bin eine Sklavin«, erwiderte sie.
»Aber du bist von der Erde«, meinte ich. Aus irgendeinem Grund war ich auf sie wütend.
»Die Frauen von der Erde sind natürliche Sklavinnen«, erwiderte sie.
»Nein!«
»Setze uns nicht herab und verurteile uns nicht«, sagte sie. »Versuche uns zu verstehen!«
»Nein«, erwiderte ich erneut wütend.
»Lass mich dir Vergnügen schenken!«, flehte sie.
»Nein, nein!«
»Sollte einer natürlichen Sklavin nicht ihre Befriedigung gewährt werden?«, wollte sie wissen.
»Nein und nochmals nein!«
»Warum nicht?«, fragte sie.
»Ich weiß es nicht«, gestand ich. »Ich weiß es nicht!«
»Vielleicht weil wir Sklavinnen sind. Es ist eine Grausamkeit, die ihr an uns begeht.«
»Vielleicht«, erwiderte ich immer noch wütend.
»Welche größere Grausamkeit könnte ein Mann einer Sklavin antun, als ihr den Halsreif zu verwehren?«
Ich erwiderte nichts.
»Hast du gesehen, wie ich vor dir getanzt habe?«, fragte sie.
»Ja.«
»Du erregst mich, Herr«, fuhr sie fort. »Erschreckt dich das? Findest du das skandalös? Bereitet es dir Unbehagen, findest du das so verächtlich? Ist es für dich so schwer zu verstehen, dass eine Frau von der Erde sexuell erregt sein kann und dass sie sexuelle Begierden hat? Dass sie hilflose und frustrierende Leidenschaft verspürt und sogar um sexuelle Befriedigung bettelt?«
»Es ist nicht üblich. Es ist nicht gestattet.«
»Es ist üblich!«, widersprach sie. »Wie wenig du die Frauen kennst! Auf Gor ist es gestattet, zumindest den Sklavinnen!«
Ich gab ihr keine Antwort.
»Auf Gor«, fuhr sie fort, »habe ich Gefühle und Empfindungen erlebt, von denen ich gar nicht gewusst habe, dass sie überhaupt existieren. Meine Hemmungen wurden zerstreut und einige von starken Männern und den Schlägen einer Peitsche ausgetrieben. Ich habe endlich gelernt zu leben und zu fühlen. Meine Gefühle wurden freigelassen, meine tiefste Sexualität und meine Natur wurden auf dieser Welt endlich befreit. Ich habe mich nun selbst gefunden. Ich liebe und ich diene. Ich weiß endlich, was und wer ich bin, eine Vergnügungssklavin für kompromisslose Herren.«
»Nein«, widersprach ich. »Nein!«
Ich drehte mich von ihr weg und wollte erneut die Vorhänge öffnen.
»Hat dich mein Tanz denn interessiert?«, fragte sie.
Ich drehte mich um und sah sie aufmerksam an. Sie kniete nahe an der Wand, fest angebunden an dem Ring am Hals und den Handgelenken. Ich hörte die Bewegung der kleinen Glöckchen auf ihrem Körper und sah die barbarischen Armreife und die kleine Kette, welche die Perle auf der Stirn fixierte.
»Ja«, erwiderte ich und meine Hände waren nun zu Fäusten geballt.
»Ich flehe darum, Vergnügen zu schenken als die Sklavin, die ich bin«, sagte sie. »Ich weiß, dass ich kein Recht habe darum zu bitten, denn eine Sklavin hat nun einmal keine Rechte. Dennoch flehe ich dich darum an und lege mich verletzlich in deine Hände. Du kannst mir diese Befriedigung natürlich verweigern, da ich nur eine Sklavin bin. Ich hoffe jedoch, dass du das nicht tun wirst. Ich hoffe, dass du es als angemessen erachtest, dieser gefesselten Sklavin Gnade zu erweisen.«
Ich ließ sie einfach reden.
Wenn ich es wünschte, konnte ich sie immer noch zum Schweigen bringen.
Sie war schließlich nur eine Sklavin.
»Es wird nicht jede Frau von meiner Welt hierhergebracht, um zu dienen! Natürlich sind wir von Interesse, und wir sind nur wegen unserer Schönheit ausgewählt worden. Sind es nicht die Schönsten und Interessantesten, die für die Sklavenmärkte dieser Welt ausgewählt werden und die als würdig für den Halsreif angesehen werden?«
Vieles, von dem, was sie sagte, stimmte, aber die professionellen Kriterien, welche in solchen Angelegenheiten angewendet werden, sind viel komplexer und feinsinniger, als sie dachte. Ein Hauptkriterium, auf das die Sklavenhändler Wert legen, ist zum Beispiel die natürliche Intelligenz der potenziellen Anschaffung. Denn goreanische Männer legen, im Gegensatz zu Männern von der Erde, hohen Wert auf die Intelligenz der Frauen. Das mag daran liegen, dass ihre eigene Intelligenz sehr hoch ist und sie sonst gelangweilt wären, wenn die Intelligenz ihres Eigentums nicht zumindest gleich hoch wäre. Wer will schon von einer dummen Sklavin bedient werden? Viele Mädchen auf goreanischen Märkten, die an die Gebräuche der Erde gewöhnt sind, sind überrascht, dass sie sich schneller hilflos in den Ketten eines Herrn wiederfinden, schneller auf ihre Knie gezwungen werden, schneller erniedrigt werden und schneller eine Peitsche zum Liebkosen hingehalten bekommen als andere, schönere oder glamourösere Frauen. Der Grund dafür ist einfach, auch wenn sie es nicht ahnen. Sie werden als interessanter und wertvoller erachtet, da der goreanische Herr sie als ganze Sklavin besitzen will. Die intelligente Frau, jetzt auf ihren Knien, versteht schnell, was sie nun ist und was von ihr erwartet wird. Sie versteht jetzt, und das wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem Leben, dass sie sich in der Gegenwart von Herren befindet, authentischen Herren über Frauen. Sie ist sich des Halsreifs wohl bewusst und auch dessen Bedeutung. Sie wünscht zu leben, ist aber auch auf seltsame Weise erregt und aufgeregt. Intelligent wie sie ist, lernt sie schnell und gut. Emotional ist sie mit ihren Gefühlen nun viel mehr im Einklang und kein Opfer mehr von kulturell geschaffenem Hass und Keuschheit. Sie geht im Beherrschtwerden auf, da es das ist, wonach sie sich schon auf der Erde verzehrt hat. Endlich findet sie sich zu den Füßen eines wahren Mannes wieder, eines starken, kräftigen Mannes, der sie beherrschen wird. Endlich kann sie ihre Weiblichkeit voll und ganz erfüllen.
Solche Frauen sind natürlich auch sensibler gegenüber ihren Herren, mehr im Einklang mit seinem Gemütszustand und wachsamer gegenüber seinen Begierden. Außerdem sind sie einfallsreich und hungrig auf den Fellen. Die meisten werden mit der Zeit, dank der tiefgründigen und befreienden Freude ihres Halsreifs, heiß, hingebungsvoll und pflichtbewusst. Von den meisten wird erwartet, dass sie eines Tages Vergnügungssklavinnen werden. Die Fessel befreit nämlich die Schönheit in einer Frau, selbst das unscheinbarste Mädchen erblüht im Halsreif. Das hat ohne Zweifel mit dem Entfernen der Hemmungen und der Erfüllung ihrer wahren Natur und Ähnlichem zu tun.
Ein weiteres Auswahlkriterium, welches von Sklavenhändlern angewandt wird und nicht jedem unmittelbar auffällt, ist das Potenzial der Kandidatinnen für eine ungewöhnliche sexuelle Reaktionsfreudigkeit. Frauen werden nicht nach Gor gebracht, weil sie ungewöhnlich schön oder intelligent sind, sondern weil es für das geschulte Auge des Sklavenhändlers sofort erkennbar ist, dass sie sich, ohne Zweifel, in Kürze hilflos in den Armen eines Herrn wiederfinden werden … als ein unterwürfiges, beherrschtes, zuckendes Liebestierchen. Solche sind ihr Geld mehr als wert. Früher oder später ist dies das Verhängnis oder Schicksal fast jeder Sklavin, denn das Sklavenfeuer, so wird es zumindest behauptet, wird durch Männer in ihrem Bauch entfacht … ein Feuer, das fortan ständig brennen und nur durch die Aufmerksamkeit und Güte ihrer Herren gelöscht werden kann, wenn dies überhaupt möglich ist. Als Letztes sollte noch angemerkt werden, dass die weibliche Schönheit von den Männern auf Gor viel differenzierter wahrgenommen wird als von den Männern der Erde. Statistisch gesehen neigt der Goreaner dazu, natürliche Frauen zu bevorzugen, solche, die eher klein und rundlich sind. Dennoch ist auch der »Model-Typus« auf den Märkten zu finden. Natürlich sind diese Sklavinnen auch nicht schlecht. Einige Männer bevorzugen nun einmal diese, andere jene. Doch sie alle sind Sklavinnen und tragen einen Halsreif. Es ist nichts verkehrt an einer Sklavin, die zugleich schön, hochintelligent und sexuell bedürftig ist. Tatsächlich denke ich, dass diese Beschreibung auf die meisten Frauen zutrifft, die auf goreanischen Märkten zu finden sind, egal von welcher Welt sie auch kommen mögen. Eine Sache sollte allerdings noch erwähnt werden in Bezug auf die Sklavinnen, die von der Erde kommen. Sie sind von einer negativen und unnatürlichen Welt gekommen, und dass sie sprichwörtlich in einer sexuellen Wüste erzogen wurden, verleiht ihnen eine gewisse Besonderheit auf den Märkten. So ist es nicht verwunderlich, warum solche Frauen, die sich jetzt auf einer natürlichen Welt mit mächtigen Männern wiederfinden, oft ihre Fingerspitzen küssen und sie dankbar gegen ihren Halsreif pressen. Auch wenn es für die Sklavenhändler vielleicht von wenig Interesse ist, sollte man noch anmerken, dass sie ein Bedürfnis und Talent für die Liebe haben.
Ich sagte immer noch nichts zu dem Mädchen.
»Ich werde mich auch anstrengen, damit ich mich deiner Befriedigung würdig erweise«, flüsterte sie.
Ich kniete mich hinter sie und legte meine Hände auf ihre Taille. Sie erschauderte und presste sich gegen die Wand.
»Auf welche Art und Weise?«, fragte ich sie.
»Indem ich dir als wahre, intime, erbärmliche und totale Sklavin dienen werde«, erwiderte sie hastig.
Ich schwieg.
»Du wirst es nicht bereuen, Herr«, fuhr sie fort.
Ich befreite ihre Handgelenke und ihren Hals von dem Seil und ließ es neben den Ring fallen.
»Alison wird sich anstrengen, ihrem Herrn Vergnügen zu schenken«, flüsterte sie. Dann küsste sie mich sanft und flüsterte leise in mein Ohr: »Die Frauen von der Erde sind natürliche Sklavinnen.«
»Nein!«
»Urteile selbst.«
Ich legte sie auf die Felle und begann, ihren Körper zu küssen. »Nein«, sagte ich erneut. Schon bald fing sie an, in meinen Armen zu stöhnen und zu schluchzen, dann wand sie sich und schrie. Anschließend lag sie zitternd und bebend in meinen Armen.
»Bin ich nicht eine wahre Sklavin?«, wollte sie nun von mir wissen. »Ja, das bist du tatsächlich«, entgegnete ich.
Ihre Bewegungen und ihre Reflexe hatten daran keinen Zweifel gelassen. Es waren eindeutig die einer wahren Sklavin gewesen. Das beunruhigte mich.
Alison legte sich zurück auf die Felle. »Und ich bin eine Frau von der Erde«, fügte sie noch einmal hinzu.
»Du bist keine typische Frau von dort«, gab ich zurück.
»Ich bin absolut typisch«, widersprach sie mir. Ich sah zu ihr hinab. »Was denkst du?«, wollte sie wissen.
»Ich habe gedacht«, fing ich an und betrachtete sie dabei, »dass die Männer von der Erde, wenn sie dich jetzt so sehen könnten, bestimmt vor Freude schreien würden.«
»Wir warten die ganze Zeit auf unsere Herren«, erwiderte sie lächelnd.
Ich lauschte den Musikern und auch den Geräuschen in der Taverne. Wenn jemand eine Frau in einen Alkoven bringt, kann er sie dort so lange behalten, wie er will. Sie gehört einem, bis man sich entscheidet, die Vorhänge wieder zu öffnen. Nachdem die Taverne geschlossen hat, wird man von einem Angestellten herausbegleitet, und dieser nimmt sich des Mädchens dann an und sorgt dafür, dass es an einen Ring an der Sklavenwand angekettet oder in einen Käfig gebracht wird.
»Denkst du, dass es etwas Schlimmes ist, die Bedürfnisse einer Sklavin zu befriedigen?«, wollte sie wissen.
»Nein«, entgegnete ich.
»Und wenn jemand eine natürliche Sklavin ist, ist es doch bestimmt auch akzeptabel, dass sie sich verzweifelt nach Erfüllung ihrer tiefsten Bedürfnisse sehnt«, fuhr sie fort.
»Ja«, gab ich zu.
»Und bestimmt ist es dem Herrn auch gestattet, obwohl er nicht dazu verpflichtet ist, da sie ja nur eine einfache Sklavin ist, sich gnädig zu zeigen in seiner Güte und wenn es ihm gefällt, die Bedürfnisse der Sklavin zu befriedigen?«
»Das ist komplett ihm überlassen.«
»Ja, Herr«, stimmte sie zu. »Denn sie ist nur eine Sklavin.«
»Dass du eine natürliche Sklavin bist, Alison, beweist noch lange nicht, dass alle Frauen der Erde natürliche Sklavinnen sind«, sagte ich.
»Während des Trainings lernten alle Mädchen an der Kette, dass sie es sind.«
»Das beweist gar nichts.«
»Denkst du, dass wir alle so selten und verschieden waren?«, fragte sie.
Ich zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.«
»Das waren wir nicht«, erklärte sie.
»Vielleicht, vielleicht aber auch nicht«, erwiderte ich.
Alison lächelte.
»Seit wann weißt du denn, dass du eine wahre Sklavin bist?«, wollte ich wissen.
»Seit ich ein kleines Mädchen war«, erzählte sie mir. »Ich habe es zuerst nur in meinen Gedanken und Träumen erkannt und in meinen Gefühlen und Fantasien. Doch ich dachte, ich könnte niemals mehr sein als die geheime Sklavin eines geheimen Herrn. Aber dann wurde ich nach Gor gebracht. Hier kann ich meinen Halsreif frei tragen und vor meinen Herren knien, meinen wahren Herren, für die ganze Welt sichtbar.«
»Das ist wahr«, stimmte ich ihr zu.
»Widersprichst du mir, dass ich die Bedürfnisse einer Sklavin habe, Herr?«
»Ich widerspreche dir nicht, dass du persönlich die Bedürfnisse einer Sklavin hast«, gab ich ihr zur Antwort. »Ganz im Gegenteil. Ich genieße es, dass du die Bedürfnisse einer Sklavin hast, denn sie machen dich perfekt und zu einem genüsslichen Traum.«
»Aber du willst nicht, dass alle Frauen so sind wie ich?«, fragte sie verwirrt.
»Nein, das will ich nicht«, gab ich zu.
»Aber was, wenn sie es doch sind?«
Verärgert sah ich sie an.
»Oder ist es vielleicht nur eine bestimmte Frau, von der du willst, dass sie nicht so ist wie ich?«, fragte sie plötzlich.
»Nein!«, sagte ich laut.
»Aber was, wenn sie es doch ist?«, erkundigte sich das Mädchen.
Ich schloss meine Augen. Der Gedanke an Miss Henderson als eine Sklavin war schon fast überwältigend erotisch. Nur mit Mühe konnte ich mich noch kontrollieren. Ich schob den Gedanken hastig beiseite. Ich durfte es mir nicht erlauben, so etwas zu denken.
Ich öffnete meine Augen und sah sie an.
»Verweigere ihr nicht ihre wahre Natur!«, sagte das Mädchen.
»Knie dich hin für die Peitsche!«, schrie ich aufgebracht. Erschrocken kniete sich Alison hin und legte den Kopf auf die Felle. Ihre Handgelenke hatte sie darunter gekreuzt, als ob sie gefesselt wären. Sie zitterte.
Ich stand jetzt genau über ihr mit der Sklavenpeitsche in der Hand. Ich holte aus, warf sie dann aber wütend zur Seite. Ich kniete mich nieder und zog ihren Kopf an den Haaren nach oben.
»Ich bitte um die Erlaubnis, dich besänftigen zu dürfen«, flehte sie und streckte mir ihre Lippen und ihren Mund entgegen. Doch ich hielt sie an den Haaren fest, sodass sie, ein Stück entfernt, vor mir verharrte. Alison wimmerte aufgrund dieser Verwehrung leise. Nach einiger Zeit ließ ich ihre Haare los und gestattete ihr, dass sie mich berührte.
»Danke, Herr«, flüsterte sie.
Sie war eine wahre Sklavin, deshalb würde ich ihr gestatten, mich zu besänftigen auf eine der vielen Arten und Weisen einer Sklavin.
»Ich muss mich bald auf den Weg machen«, erklärte ich ihr nun.
»Sucht der Herr nach einer Sklavin?«, fragte sie daraufhin.
»Vielleicht.«
»Vergiss niemals, dass sie eine Sklavin ist.«
»Ich muss jetzt los.«
»Bitte, lass mich dir noch einmal Vergnügen schenken«, flehte sie.
Ich erlaubte es ihr und stand dann auf. Anschließend löste ich die ledernen Vorhänge. Die Taverne war jetzt leer und geschlossen. Ich drehte mich um und betrachtete Alison erneut. Sie hatte die Juwelenketten wieder angelegt und kniete vor mir in der Position einer Vergnügungssklavin.
»Es fällt mir immer noch schwer, dich als ein Mädchen von der Erde zu sehen«, sagte ich.
»Ich bin jetzt nur noch eine goreanische Sklavin«, erwiderte sie.
»Du hast wirklich gut getanzt«, lobte ich.
Ein Angestellter kam nun aus einer Seitentür auf mich zu. »Ich werde sie in ihren Käfig zurückbringen«, sagte er zu mir und schnippte mit den Fingern. »Komm, Mädchen!«, befahl er ihr.
»Ja, Herr«, antwortete sie, stand hastig auf und eilte leichtfüßig zu ihm. Er ergriff ihren Arm.
»Jene, nach der du suchst, ist auch eine Sklavin, nicht wahr?«, fragte sie mich nun.
»Sie ist eine gesetzliche Sklavin«, erwiderte ich. »Doch sie ist keine wahre Sklavin.«
Alison wurde jetzt zu der Seitentür gebracht, durch die der Angestellte erschienen war. Dahinter, so nahm ich an, befanden sich die Küche, die Büros, die Keller- und Lagerräume. Außerdem die Umkleideräume, die Disziplinarräume und auch die Käfige.
»Gute Jagd, Herr!«, rief sie mir zu. »Sei gnädig!«, fügte sie hinzu.
Dann warf sie mir in goreanischer Art und Weise einen Kuss mit ihren Fingerspitzen zu. Ich erwiderte die Geste, als sie auch schon durch die Tür geführt wurde. Wenig später hörte ich das Herunterfahren und Verschließen einer Käfigtür. Kurz darauf kehrte der Angestellte wieder zurück und ließ mich durch den Haupteingang hinaus. Ich hörte, wie die Tür hinter mir verschlossen wurde. Jetzt stand ich auf den Straßen von Ar. Ich blickte an den Zylindern und Brücken empor zu den Monden und Sternen. Dann schlug ich den Weg zur »Straße der Tarne« ein, um in einem der vielen Läden und Stände einen Transport für mich in nördliche Richtung arrangieren zu können. In die Richtung der salerianischen Stadt Lara.