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5Ich fahre mit meiner Suche nach Miss Henderson fort

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Der Besitzer der Taverne packte das rothaarige Tanzmädchen am Arm, sodass es aufschrie. Er stieß das Mädchen, das ein Kostüm aus zehn feingliedrigen Silberketten trug, die von seinem Halsreif herabhingen, fünf vorne und fünf hinten, von der Sandfläche. Sie fiel seitlich neben die Sandfläche, kniete sich hin, wandte sich um und sah zurück.

»Das ist Jason!«, rief der Besitzer und zeigte auf mich. »Er setzt zehn Kupfertarsks darauf, dass er jeden Mann in diesem Haus besiegen kann.«

»Das stimmt«, rief ich, trat auf die Sandfläche und zog meine Tunika aus.

»Ich setze dagegen!«, rief ein großer Mann, ein Bauer, der offenbar nördlich vom Fluss stammte.

Ein Angestellter der Taverne, die rechte Hand des Besitzers, sammelte die Münzen ein.

Wetten wurden nun in der Taverne entgegengenommen und Männer kamen zusammen. Unter ihnen befanden sich nackte, halsbereifte Pagasklavinnen mit ihren bronzenen Gefäßen an Lederriemen.

Der große Mann griff mich ohne Vorwarnung an. Ich ließ mich zwar von ihm schlagen, wich seinem Schlag jedoch soweit aus, dass er weitgehend an mir abprallte. Trotzdem reagierte ich so, als ob ich schlimm getroffen worden wäre. Der Mann schrie vor Freude auf. Keuchend und ausweichend hielt ich ihn auf Abstand.

»Er kämpft wirklich gut«, bemerkte einer der Männer.

Während ich mich noch erholte, packte ich den Kerl so, dass er seine Hände nicht mehr frei benutzen konnte. Es war nicht gut, mir anmerken zu lassen, dass ich eine solche Art von Sport gewohnt war. Ich hatte diesen Fehler einmal gemacht, in Tancreds Landing, und danach hatte es keine willigen Herausforderer mehr gegeben, stattdessen hatten mich die Wächter dazu angehalten, die Stadt bereitwillig zu verlassen. Als Konsequenz hatte ich nur zehn Kupfertarsks aus Tancreds Landing mitnehmen können.

»Kämpft«, schrien nun mehrere Männer.

»Stümperhaft«, rief ein anderer.

»Feigling!«

»Feigling!«, schrie auch der Bauer.

Das machte mich wütend und löste meine vorherige Entschlossenheit auf, den Mann mit Respekt zu behandeln. Gefangen in einer schnellen Abfolge von Schlägen krümmte sich der Bauer bald darauf im Sand. Ich gab vor, erschöpft, überrascht und kaum noch fähig zu sein, mich auf den Beinen zu halten.

»Was für Glückstreffer!«, schrien nun mehrere Männer.

Ich sah auf den großen Mann hinab, der angeschlagen im Sand saß. Ich tat so, als ob ich überrascht wäre, so, als ob ich gar nicht glauben könnte, dass ich ihn irgendwie von den Füßen gehauen hatte.

»Steh auf!«, schrien jetzt mehrere Männer.

An den Armen wurde er zur Seite gezogen.

»Zehn Tarsks, dass ich dich schlagen kann«, rief nun ein anderer Bauer.

»Kannst du noch weiterkämpfen, Jason?«, fragte der Besitzer besorgt. Solche bewachten Kämpfe waren gut für das Geschäft in der Taverne.

»Ich werde es versuchen«, gab ich gespielt tapfer zurück.

Der zweite Mann zog daraufhin seine Tunika aus, eilte zur Sandfläche und kam, ohne zu zögern, mit gehobenen Fäusten auf mich zu. Ich glaube, er war überrascht, dass es ihm nicht gelang, mehr Treffer zu landen. Bald schon waren seine Arme müde. Ich ließ ihn ein wenig länger gewähren als den ersten Gegner. Als das Interesse an dem Kampf allmählich nachzulassen schien, beendete ich ihn allerdings. Der Kerl wurde anschließend an den Füßen aus dem Sand gezerrt.

»Ich verstehe nicht, wie jemand so tollpatschig und schlecht kämpfend so oft gewinnen kann«, fragte sich ein Mann, der nahe an der Sandfläche stand.

»Er hat Haskoon noch nicht getroffen«, meinte jemand zuversichtlich.

»Ich bin Haskoon«, rief ein großer Mann, der jetzt die Sandfläche betrat. Doch Haskoon hielt seine Hände zu hoch.

Der Mann nach Haskoon war mehr ein Wrestler als ein Boxer, aber ich war nett und brach ihm nicht das Rückgrat.

Der fünfte Kerl war ein Ruderer auf einer Korngaleere. Er war stark, aber, genauso wie die anderen, nicht trainiert. Dass sein Kiefer brach, war ein Unfall.

»Jason ist jetzt bestimmt erschöpft«, rief der Wirt fröhlich. »Wer will als Nächstes die Sandfläche betreten?«

Aber genauso, wie ich es erwartet hatte, trat keiner mehr vor, um gegen mich anzutreten.

Ich hob meine Hände und zog meine Tunika wieder an. Ich atmete noch nicht einmal schwer und war guter Laune. Ich gab den fünf Männern, die mir geholfen hatten, mein Transfergeld flussabwärts bis zur nächsten Stadt zu verdienen, sogar Paga aus. Das schien sie ein bisschen zu besänftigen. Meine finanziellen Rücklagen, zehn Silbertarsks, die ich durch den Verkauf meiner ehemaligen Herrin, Lady Florence aus Vonda, an den Sklavenhändler Tenalion aus Ar erworben hatte, hatten sich bereits merklich verringert. Normalerweise würde solch eine Summe einen Mann Monate auf Gor überleben lassen, doch in Zeiten wie diesen und angesichts meiner Anforderungen und den Preisen, vor allem jenen in Lara, war ich gezwungen, mir eine alternative Einkommensquelle zu suchen.

»Du bist kein gewöhnlicher Kampfhahn«, stellte nun der erste Mann, der große Bauer, fest.

»Sag das nicht zu laut«, bat ich ihn.

»Nun gut«, erwiderte er.

»So habe ich mich nicht mehr gefühlt, seit ich von fünf Bosks überrannt worden bin«, erklärte ein anderer der Männer.

»Ich bin euch allen sehr dankbar«, versicherte ich ihnen.

Die Sklavinnen versammelten sich jetzt um mich, um mir Paga einzuschenken. Der Halsreif lag wirklich lieblich um ihren Hals. Natürlich befanden sich keine freien Frauen in der Taverne, denn goreanische Tavernen können für freie Frauen gefährliche Orte sein.

»Herr!«, hauchten nun mehrere Sklavinnen und wetteiferten darum, mir Paga einzuschenken. Einige knieten sich neben mich, atmeten schnell mit geöffneten Lippen und hatten leuchtende Augen. Andere streckten ihre Arme aus und berührten mich schüchtern. Ich hatte schon ähnliche Erfahrungen, selbst mit freien Frauen, nach den Stallkämpfen gemacht, obwohl diese natürlich diskreter gewesen waren als die entblößten, aufgeregten barfüßigen Sklavinnen in ihrem Halsreif. Die freie Frau hat nun mal ihre Würde. Die Sklavin weiß hingegen genau, was sie will. Wenn die Hitze in Frauen anfängt zu brennen, spricht sie zu ihnen und es sind die Starken und die Gewinner, in dessen Armen sie sich wiederfinden wollen. Es sind die Sieger, die sie anflehen, sich ihnen unterwerfen zu dürfen.

Die freie Frau denkt, wenn sie erregt ist, ebenfalls an den Halsreif. Die Sklavin hingegen freut sich, dass sie schon einen trägt.

Der Besitzer der Taverne kam nun ebenfalls an meinen Tisch; ich stand auf und hielt ihm zur Begrüßung meinen Pagabecher entgegen.

»Du hast gut gekämpft, Jason«, sagte er.

»Danke«, erwiderte ich.

Ich blickte nach unten. Vor mir kniend, die Wange an mein Knie gepresst, befand sich das rothaarige Tanzmädchen. Scheu sah sie zu mir auf, ihre Augen leuchteten. Da sie kniete, legten sich die feingliedrigen Silberketten an ihrem Halsreif auf den polierten Boden.

»Du hast gut gekämpft, Jason«, wiederholte der Besitzer. »Deshalb gehört sie nun dir für die Nacht. Benutze sie für dein Vergnügen.«

»Vielen Dank, Sir!«, erwiderte ich. Ich hob meinen Pagabecher und prostete ihm und den anderen an meinem Tisch zu. »Vielen Dank euch allen!«, rief ich.

Gratulationen wurden ausgetauscht, dann nahm ich den Paga in meine linke Hand, schnippte mit den Fingern und legte meine offene Handfläche an meine Hüfte. Schnell stand das Mädchen auf und halb nach vorne gebeugt, legte es seinen Kopf in meine Hand. Ich vergrub meine Finger tief und fest in ihren roten Haaren. Daraufhin stöhnte sie leise und küsste meine Hüfte. Dann zerrte ich sie neben mir her in den nächsten Alkoven, den Becher mit Paga in meiner linken Hand, ihre Haare in meiner rechten, während die feingliedrigen Ketten leise klirrten.

Gor 15

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