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Das Gleichnis von den zehn Brautjungfern oder: Wer gehört dazu?

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JESUS erzählt ein Gleichnis, NTR, Matthäus 25:1-13, <JJA>:


»Dann wird man das Königreich der Himmel so erklären: Zehn Brautjungfern nahmen ihre Fackeln und machten sich auf, dem Bräutigam entgegen, um ihn nach seiner Ankunft zur Hochzeit zu begleiten. Fünf von ihnen aber waren klug und umsichtig, die übrigen fünf waren dumm und nachlässig. Die dummen Mädchen nahmen zwar ihre Fackeln, aber Öl nahmen sie nicht mit. Die klugen hingegen nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Fackeln auf den Weg. Da aber der Bräutigam auf sich warten ließ, nickten sie alle ein und schliefen. Gegen Mitternacht aber hörte man plötzlich ein tumultartiges Freudengeschrei: Siehe, der Bräutigam, auf, ihm entgegen, der Zeitpunkt ist gekommen! Da standen alle jene Brautjungfern schnell auf und schmückten ihre Fackeln. Die dummen Mädchen aber sagten zu den klugen: Bitte gebt uns von eurem Öl, denn unsere Fackeln sind am Erlöschen! Die klugen aber erwiderten und sprachen: Gewiss nicht; denn dann wird es für uns und für euch nicht reichen! Geht aber stattdessen hin, zu denen, die Öl verkaufen, und besorgt euch selbst welches! Als sie aber weggingen, um zu kaufen, da kam der Bräutigam, und die Mädchen, die bereit waren, gingen mit IHM zur Hochzeitsfeier ein, und die Tür wurde hinter ihnen geschlossen.Später kamen aber auch die übrigen Brautjungfern und sagten: Herr, Herr, mach uns auf!

ER aber ließ ihnen ausrichten: Wahrlich, ich sage euch, ich weiß nicht, wer ihr seid. Darum wacht! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommt.«

Vielen Menschen machen diese Warnungen Angst, viele trauen sich kaum, sich ernsthaft mit solchen Gleichnissen auseinanderzusetzen. Dabei ist es eigentlich die Absicht JESU, uns mit diesen Gleichnissen eine klare Wegweisung zu geben. Fragst du dich auch, wofür das Öl in diesem Gleichnis stellvertretend stehen könnte? Liebe? Heiliger Geist? Gehorsam? Treue? Oder ganz etwas anderes?

Hatten JESU Zuhörer – wie wir heute – Schwierigkeiten, das Gleichnis zu verstehen? Offensichtlich nicht! Denn sonst hätte JESUS ihnen geholfen, das wissen wir aus vielen anderen Beispielen aus dem Leben JESU. Wo es förderlich war, hat ER erklärt oder ein weiteres Gleichnis hinzugefügt. Es muss also eine einfache Deutung geben.

Viele von uns haben heute kaum mehr eigene Erfahrungen mit jüdischen Traditionen. Das ist auch Folge unserer christlichen Kirchengeschichte, in der die Juden über Jahrhunderte als Christusmörder beschuldigt wurden. Das erschwert uns den Zugang zu den Gleichnissen JESU, denn ER war, wie auch fast jeder seiner Zuhörer, Jude!


Die Feindschaft und Entfremdung zwischen Christen und Juden ist ein Thema, auf das ich, unter anderem, im dritten Teil dieses Buches ab Seite 265 ausführlicher eingehe.

Beschäftigen wir uns also mit den Traditionen, an die dieses Gleichnis anknüpft. Auf der Suche nach jüdischen Hochzeitsbräuchen habe ich zwei Schilderungen gefunden, die das Gleichnis für uns verständlicher machen, die erklären, warum die Brautjungfern vor dem Hochzeitssaal warten mussten.

Hier die erste Version: Der Bräutigam verbrachte den Tag vor der Hochzeit mit seinen Freunden. Erst nach Einbruch der Dunkelheit zog er mit seinen Gästen zum Hochzeitssaal. Auf diesem Weg trugen alle Begleiter Öllampen oder Fackeln, um den Weg zu erhellen. Denn damals waren die Nächte finster.

Und eine zweite Version als Zitat:

Es war damals üblich, dass der Bräutigam die Braut in ihrem Elternhaus abholte und vom Brautvater freikaufte. Erst nach Abschluss der Verhandlungen zog der Bräutigam mit seiner Braut in feierlichem Zug zum Hochzeitssaal, in dem er von den Jungfrauen erwartet wurde. Nun war es eine Tradition, dass der Brautvater mit dem Bräutigam ausführlich verhandelte und von seinen Wohltaten erzählte, die er seinen Töchtern angedeihen ließ, damit sie so liebenswert wurden, wie sie der Bräutigam nun vorfindet. Je ärmer ein Bräutigam nun war, umso schneller waren die Verhandlungen abgeschlossen: Wo nichts zu holen ist, braucht man auch nicht feilschen. Ein sehr vermögender Bräutigam, der zudem eine sehr liebreizende Braut heimführen wollte, konnte allerdings schon einmal die halbe Nacht durch die Verhandlungen mit dem Brautvater aufgehalten werden. (Karl-Leisner-Jugend, aus den Katechesen das Heft ‘Was Jesus uns verkündet hat’, Seite 9)

So oder so, die Brautjungfern vor dem Hochzeitssaal drückten ihre Wertschätzung gegenüber dem Bräutigam dadurch aus, dass sie gut vorbereitet auf ihn warteten und sich auch nach langer Wartezeit nicht die Blöße gaben, den Bräutigam im Dunkeln stehen zu lassen. Der Fehler der törichten Jungfrauen war also nicht die mangelnde Vorratshaltung ihres Lampenöls, sondern die zugrundeliegende Geringschätzung von Braut und Bräutigam.

So wird deutlich, warum sie ohne brennende Lampe nicht zur Feier eingelassen wurden. Wer will denn bei seiner Hochzeitsfeier Gäste haben, die einem nicht wohlgesonnen sind?

Wir sind heute eher an eine Deutung dieses Gleichnisses gewöhnt, die sich auf die Symbolik des Öls konzentriert. Man sagt also, das Öl stehe für eine gute Eigenschaft oder eine Gabe des ´Heiligen Geistes`. Die Schlussfolgerung ist dann, dass man sich bemühen müsse, diesen Mangel abzustellen. Man setzt das Öl ein für …

•mangelnde Liebe und sagt: Liebe mehr!

•mangelnden Dienst und sagt: Diene besser!

•mangelnden Gehorsam und sagt: Gehorche wieder!

•usw.

Die Botschaft ist dann also: Strenge dich mehr an! Was du tust, reicht nicht, um in das Reich Gottes zu kommen!

Wollte JESUS mit diesem Gleichnis wirklich auf unser Verhalten, auf mangelndes Bemühen, Einfluss nehmen?

Oder zielt das Gleichnis auf etwas viel Grundlegenderes?

JESUS hat uns Gleichnisse nicht erzählt, um uns zu verwirren, ganz im Gegenteil. Schon SEINE einleitenden Worte zeigen, dass es um etwas überaus Wichtiges, um etwas ganz Grundsätzliches geht:

Dann wird man das Königreich der Himmel so erklären: …

Das ist kaum die Einleitung zu einem Gleichnis, das sich mit dem einen oder anderen Detail unseres Wohl- oder Fehlverhaltens auseinandersetzt. Vielmehr geht es um Alles oder Nichts, um das Dabeisein oder das Ausgeschlossen-werden.


Es geht hier um das Ewige Leben bei JHWH – nach dem Wiederkommen JESU CHRISTI – im ´Reich Gottes`, genau das, was uns in Joh. 3:16 in Aussicht gestellt wird; siehe dazu die Erklärung im Glossar.

Wie konnte es geschehen, dass die Deutungen dieses Gleichnisses, die auf eine Verhaltensänderung zielen, so viel Raum gewinnen? Letztlich, auch wenn es nicht offensichtlich sein mag, geht es um die Frage: Wer entscheidet darüber, wer in das Reich Gottes eingeht?

Schauen wir zunächst auf das, was uns in Kirchen und Gemeinden gelehrt wird, und auf das, was man billigend in Kauf nimmt, wie wir es verstehen:

Bei den Themen Mitgliedschaft, Kirchenzugehörigkeit, Kindertaufe, Kommunion, Konfirmation, Letzte Ölung, Todsünden, Sakramente usw. geht es um menschliche Handlungen und Auffassungen, die angeblich darüber entscheiden, wer das Ewige Leben im Reich Gottes verbringen wird. Es sind Menschen, die diese Handlungen vollziehen und die diese ´Dogmen` aufstellen. Menschen maßen sich an, darüber zu urteilen, ob du errettet wirst oder nicht.

Worüber urteilen Menschen am liebsten? Über das, was andere Menschen tun. Eine Deutung dieses Gleichnisses, die auf unser Verhalten abzielt, kommt also denen gelegen, die über unser Schicksal entscheiden wollen. Diese Deutung nützt denen, die ihre Macht über uns dadurch ausüben, dass sie anhand einfacher und sichtbarer Kriterien über Gut und Böse, über Wohl und Wehe entscheiden wollen.

Gemeinden und Kirchen behaupten oder lassen uns glauben, dass ihre Würdenträger die Macht hätten, uns den Einlass in den Himmel zu gewähren oder zu verweigern. Die Zugehörigkeit zur Kirche, die Mitgliedschaft und die angeblich heiligen Handlungen seien entscheidend, ob du errettet wirst oder nicht. Hältst du dich nicht an ihre Regeln, so wirst du verbannt, exkommuniziert oder ausgeschlossen. Das sei natürlich mit der Folge verbunden, dass du nicht mehr in den Himmel kommst, sondern ewig in der Hölle schmorst.


Diese unbiblische Lehre, dass die Kirchen oder ihre Würdenträger den Schlüssel zum Himmel innehätten, geht Hand in Hand mit der falschen Deutung dieses Gleichnisses.

Was sagt nun die Bibel, wer über den Zugang zum ´Reich Gottes` entscheidet? Die Bibel sagt, dass es – bevollmächtigt durch SEINEN Vater JHWH – allein JESUS CHRISTUS ist, der beim ´Jüngsten Gericht` darüber entscheiden wird, wer in das ´Reich Gottes` einziehen wird. Der Bräutigam im Gleichnis, der die fünf törichten Mädchen nicht einlässt, steht stellvertretend für JESUS; SEINE Braut ist die ´Ekklesia` (Epheser 5:21ff u. a.).

Erarbeiten wir uns also, Schritt für Schritt, eine schlüssige Deutung dieses Gleichnisses:

Verirre dich nicht in Details ohne Bedeutung!

Das Öl in diesem Gleichnis hat keine eigene Bedeutung, es ist kein Symbol für eine Eigenschaft, die man haben sollte (Glaube, Gehorsam, Liebe, Heiliger Geist oder was auch immer). Worum es geht, ist die bewusste Entscheidung, dem Bräutigam und der Braut wohlgesonnen zu sein, und das auch äußerlich, für jeden sichtbar, zum Ausdruck zu bringen. Nicht ich, nicht du, sondern JESUS steht im Mittelpunkt! Das Bereithalten der Lampe steht für dieses Zeugnis vor der Welt: Ich huldige dem Bräutigam! Weiter steht der Ölvorrat für das Zeugnis: Ich warte auf den Bräutigam, auch wenn es länger dauert, als ich gedacht habe. Ich lasse es mich etwas kosten, bereit zu sein, denn JESUS ist es allemal wert. Lieber schleppe ich einen Kanister Öl mit mir herum, als auch nur einen Tropfen zu wenig zu haben. JESUS hat sein Blut für mich vergossen, da werde ich alles tun, um IHM und der Welt zu zeigen, wie sehr ich IHN ehre und liebe. Ich will bereit sein, wenn der Bräutigam kommt, nichts und niemand soll mich davon abhalten!

Entscheide dich jetzt!

Du weißt zwar nicht die Stunde, wann der Bräutigam eintrifft, aber du weißt, dass ER kommt. Also bereite dich jetzt vor, wo noch Zeit ist, denn wenn du SEIN Kommen bemerkst, ist es schon zu spät! Du wirst es nicht verschlafen können, denn SEIN Kommen wird von einem tumultartigen Lärm begleitet werden. Auch die fünf klugen Mädchen schliefen, das wurde ihnen aber nicht zum Verhängnis.

Es reicht nicht, jemanden zu kennen, der Öl hat!

Ja, man kann es als Geiz kritisieren, dass die klugen Jungfrauen kein Öl abgeben. Doch JESUS bezeichnet diejenigen, die zu wenig Öl hatten, als töricht. Und ER stellt uns die Jungfrauen mit Öl als Vorbild vor Augen. Aus der Sicht JESU gibt es an den Brautjungfern mit Öl nichts zu tadeln. Was bedeutet es dann, genug Öl zu haben? Alle zehn Brautjungfern wollten gerne an der Feier teilnehmen. Alle zehn mochten den Bräutigam und die Braut. Doch fünf Brautjungfern trifft es völlig unvorbereitet, als JESUS sagt: »Ich kenne euch nicht!« Diese krasse Aussage JESU ist der Schlüssel zu diesem Gleichnis:

»Ich weiß nicht, wer ihr seid!«

Es kann also nicht um etwas gehen, worin sich diejenigen unterscheiden, die Kinder JHWHs sind. Denn JESUS kennt alle SEINE Geschwister, sowohl die folgsamen wie auch die weniger folgsamen! Offensichtlich gibt es Menschen, die glauben, zu den ´Erretteten` zu gehören, und im entscheidenden Moment feststellen müssen, dass sie sich getäuscht haben oder getäuscht wurden. Es geht nicht darum, ob wir uns als Christen richtig oder falsch verhalten. Ob wir genug Heiligen Geist, genug Liebe oder genug Gehorsam haben. Wer kein oder zu wenig Öl hat, hat nicht einen Mangel an Öl, sondern er oder sie ist kein Licht und gehört nicht dazu. Es reicht einfach nicht, jemanden zu kennen, der zu JHWH gehört, oder einen ´Erretteten` zum Freund zu haben. Es reicht nicht, jeden Sonntag in den Gottesdienst zu gehen und ab und zu am Abendmahl teilzunehmen. Es reicht nicht, sich an christlicher Musik zu erfreuen und etwas in den Klingelbeutel zu werfen. Es hilft auch nicht, Kirchensteuern zu zahlen. Das alles macht einen nur zu einem Mitglied in einer Kirche.

Nicht die Theologen, nicht die Pastoren, nicht die Priester, nicht die Bischöfe, nicht die Ältesten, nicht die Schriftgelehrten und nicht einmal der heilige Petrus werden darüber richten, ob du zu den weisen Brautjungfern oder zu den törichten gehörst. Die Bibel sagt uns unmissverständlich, dass nur ein Einziger zum Richter über die Menschen beim Jüngsten Gericht berufen ist: JESUS selbst! JESUS hat uns ja unmissverständlich gesagt, wie man vom Tod errettet wird, wie man das Ewige Leben erhält. Wer sonst sollte zuverlässig darüber Auskunft geben als der Richter selbst? Was dieser Richter, was JESUS dazu sagt, wie man die Eintrittskarte in das ´Reich Gottes` bekommt, das lesen wir in ELB, Johannes 3:16, <JAK>:


»Denn so hat Gott die Welt (d. h. jeden einzelnen Menschen, AA) geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat!«

Dort steht nichts von Taufe, nichts von einer Mitgliedskarte, nichts von Sakramenten, nichts von Menschen, die einem die Erlösung zusprechen. Dort steht auch nichts von einem Petrus, der den Schlüssel zur Himmelstür in der Hand hielte. »Wer an mich glaubt!«, sagt dieser JESUS, unser Richter, »dem werde ich als Bräutigam Einlass zu meiner Hochzeitsfeier gewähren! Den anderen werde ich sagen lassen: ‘Ich weiß nicht, wer ihr seid!’«

Hast du das Ewige Leben?

Wenn wir das im ganzen Zusammenhang lesen, was JESUS dem Nikodemus sagt, dann wird deutlich, worum es geht: Wir müssen von Neuem geboren werden! Aber man kann nicht stellvertretend geboren werden. Es reicht nicht, jemanden zu kennen, der geboren wurde. Leben tut man nur, wenn man selbst geboren wurde. Ewig lebt man nur, wenn man selbst wiedergeboren wurde.

Wie wird man von Neuem geboren? Man versteht zuerst, dass man etwas nicht hat, nämlich die Kindschaft zu JHWH. Sein, JHWHs Geschöpf ist man von der Zeugung an. Man wird durch die natürliche Geburt zwar Kind seiner Eltern und Geschöpf JHWHs, aber eben nicht ein Kind JHWHs. Man wird auch dadurch nicht ein Kind JHWHs, dass einem in einer Kirche auf Wunsch der Eltern etwas Wasser auf den Kopf geplätschert wird. Das ist eine Lüge! Warum funktioniert das so nicht? Weil wir durch unser Verhalten, durch unsere Veranlagung, durch unseren Egoismus, durch unsere Selbstbestimmtheit von JHWH getrennt sind. Und zwar schon von vor unserer Geburt her. Das nennt die Bibel Sünde, das bedeutet: Wir sind von JHWH getrennt. Solange wir diesen Zustand der Trennung von JHWH leugnen oder nicht wahrhaben wollen, fehlt automatisch das Verständnis, warum JESUS für dich, für mich sterben musste. Erst wenn wir die tiefe Schlucht, den tiefen Abgrund erkennen, der uns von JHWH trennt, können wir fragen, wie wir auf die andere Seite, zu JHWH, gelangen können.

Die Bibel sagt uns unmissverständlich, dass wir nicht durch eigene Anstrengungen zu JHWH kommen können. Das ganze Alte Testament hat diese Unmöglichkeit zum Thema. Kein Opfer, keine guten Taten, keine Rituale, keine Sakramente, kein Befolgen von Geboten hat auch nur einen einzigen Menschen auf die andere Seite der Schlucht, zu JHWH gebracht. Weil es uns Menschen nicht möglich ist, hat JHWH selbst diesen Weg bereitet: ER hat SEINEN geliebten Sohn für uns geopfert, damit es einen Weg zu IHM gibt! Auch das reicht nicht. Nur weil das Kreuz als Brücke über dieser Schlucht liegt, ist der Weg noch nicht gegangen. Man kann bewundernd vor der Golden-Gate-Bridge stehen, ohne sie jemals zu benutzen. Man kann ein Foto von dieser herrlichen Brücke als Hintergrundbild auf dem Computer haben. Auf die andere Seite kommt man nur, wenn man den Weg über die Brücke auch geht. Genauso ist es mit JESUS. Ein Kruzifix an der Wand, ein Kreuz an der Kette um den Hals, das tägliche Lesen eines Bibelverses, das Bewundern der bunten Kirchenfenster, all das bringt dich nicht auf die andere Seite.

Glaubst du an JESUS?

Der Schlüssel in Johannes 3:16 ist das Wort ‘glauben’. Auch hier stellt uns die über Jahrhunderte fortschreitende Sinnentleerung biblischer Begriffe ein Bein. Was meint JESUS, wenn er sagt: »wer an mich glaubt«? Sicher nicht das, was wir meinen, wenn wir sagen: »Ich glaube, der Bus fährt in zehn Minuten.« Oder: »Ich glaube, zwei Pfund Knochen geben eine gute Suppe.« Das Wort ‘glauben’ hat im ursprünglichen Sinne wenig mit ‘etwas für möglich’ oder ‘etwas für wahr halten’ zu tun. Es kommt von dem Wort ‘geloben’ und bedeutete ursprünglich, jemandem eine Zusage zu geben, etwas zu versprechen. Dazu gehört das Vertrauen, das derjenige, dem man etwas verspricht, dieses Versprechen wert ist. Das Versprechen eines Ritters, seinem König bis in den Tod zu dienen, ist ein solches Gelöbnis. Das ist die Beziehung, die JESUS meint, wenn ER von ‘an MICH glauben’ spricht. Wir finden diese ursprüngliche Bedeutung heute noch in dem Wort ‘Verlobung’.

Aber kein solches Bekenntnis, kein Glaubensbekenntnis allein kann uns in das Reich Gottes bringen. Ist man verheiratet, wenn man beim Standesbeamten war? Ja und Nein. Dort gibt man das Versprechen, als Mann und Frau zusammenleben zu wollen. Wird dieses Versprechen nicht in die Tat umgesetzt, kann eine Ehe auch nach Jahren annulliert, für von Anfang an nicht gültig erklärt werden. Man nennt das: Die Ehe wurde nicht vollzogen. Oder siehe die sogenannte ‘Scheinehe’: Stellt sich im Nachhinein heraus, dass eine Ehe nur geschlossen wurde, um einen bestimmten Rechtsstatus, z. B. ein Aufenthaltsrecht, zu erlangen, ohne dass tatsächlich eine dauernde Lebensgemeinschaft eingegangen wurde, so ist diese Ehe nicht wirksam geschlossen worden. So ist es auch mit dem an ‘JESUS glauben’. Ein bloßes Bekenntnis, in der Liturgie eines Gottesdienstes dahin geplappert, ist nur ein Lippenbekenntnis. Das Anhören von Predigten, das Lauschen auf besinnliche Orgelmusik, das Trällern von Weihnachtsliedern hat nichts damit zu tun, was JESUS mit ‘an IHN glauben’ meint.

Worum geht es dann?

So wie ein Ritter in den Dienst seines Königs tritt, so müssen wir in den Dienst unseres Kýrios JESUS CHRISTUS treten – vom selbstbestimmten Menschen zum ´gehorsamen Diener` werden. Dieser Beziehungswechsel ist gemeint, wenn JESUS sagt: »Wer an mich glaubt«. So wie ein König seine Ritter mit allem versorgt, was sie für ihren königlichen Dienst brauchen, so versorgt uns dann JESUS mit allem, was wir brauchen, um IHM zu dienen. So wie ein König seine treuen Ritter mit Ehre, Vollmachten, Waffen, Land und anderen Gütern ausstattet, so stattet uns JESUS unter anderem mit dem Ewigen Leben aus, wenn wir SEINE ergebenen Ritter werden.

Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Dem Bräutigam nicht mit Licht und als Licht entgegenzugehen, das kann nur jemand tun, der nie diese ´Ewiges Leben` stiftende Beziehung zu IHM hatte. Dann verstehe ich mit einem Mal, warum JESUS sagt: »Ich kenne euch nicht!« Das ist kein grausames Verhalten, kein dunkles, unvorhersehbares Schicksal, keine Willkür. Es ist die einzig passende Antwort darauf, wenn man auf der Erde gemacht hat, was man selbst wollte. Wenn man dem, was JESUS wirklich von einem will, ein Leben lang den Rücken gekehrt hat, wenn man dem, was ER uns sagt, immer wieder die kalte Schulter gezeigt hat, dann ist das »Ich weiß nicht, wer ihr seid!« die einzig passende Antwort.


Warum willst du nach deinem irdischen Tod im Reich Gottes, bei JHWH und SEINEM Sohn JESUS sein, wenn du hier auf der Erde nichts mit IHNEN zu tun haben willst?

Das Reich Gottes beginnt hier auf der Erde. Wenn du hier auf der Erde keine Freude an den Ordnungen Gottes hast, warum sollten sie dir nach dem Tod besser gefallen?

Wenn JESUS an dir vor deinem irdischen Tod keine Freude hat, wieso solltest du IHM in seinem Reich besser gefallen? Würdest du jemanden auf deiner Hochzeitsfeier haben wollen, dem du bis dahin keinen Pfifferling wert warst?

Das Ewige Leben im Reich Gottes ist eine Fortsetzung der Herrschaft Gottes, die mit JESU Geburt schon lange begonnen hat, nur dann befreit von den Störungen Satans und den bösen Einflüssen der Dämonen. Es ist nicht in dem Sinne ein Paradies, dass dort Luxus ohne Nebenwirkungen herrscht. Es ist ein Paradies in dem Sinne, dass sich Gottes Ordnungen ohne Widerstand entfalten können. Damit ist es auch mit allem Egoismus vorbei. Wer hier nur an sich selbst denkt, für den wird das Reich Gottes kein Paradies sein können!

Nun verstehe ich auch, warum die weisen Brautjungfern nichts von ihrem ‘Öl’ abgeben wollen. Die Beziehung zu JESUS ist unteilbar, man will und man kann davon nichts abgeben. Sie kann anderen als Anreiz dienen, in Beziehung zu JESUS zu treten. Wer diesem Beispiel der Kinder JHWHs folgt, ist gesegnet und hat selbst genug ‘Öl’. Für den, der diesem Beispiel nicht folgt, für den wird es ein Zu-spät geben; dem können die klugen Brautjungfern nicht helfen, selbst wenn sie wollten.

Wer muss nun Angst haben?

Wenn du weißt, dass du für immer von JHWH getrennt warst, wenn du weißt, dass du ohne Hoffnung auf Rettung verloren warst, wenn du dich klar für JESUS entschieden hast, wenn du dein Leben an den Worten JESU ausrichtest, wenn du darauf vertraust, dass JESUS für dich persönlich gestorben ist und du das vor Menschen auch so bekennst, dann, und nur dann gehörst du zu den fünf klugen Brautjungfern, die am Hochzeitsmahl teilnehmen werden. Lass dich nicht vom Satan verunsichern. JESU Zusage gilt für dich, so steht es in ELB, Johannes 10:27+28, <JVV>:


»Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben!«

Wer einmal JHWHs Kind ist, der ist und bleibt es bis in alle Ewigkeit. Sage das bitte allen Menschen um dich herum, die es noch nicht verstanden haben!

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Du, der du dich in der Gemeinschaft von JHWHs Kindern wohlfühlst, du, der du gerne in den Gottesdienst gehst, du, der du gerne christliche Lieder singst, genau du, der aber sonst sein Leben lebt, als ob es keinen JESUS gibt, genau du bist gemeint! Du solltest dich von diesem Gleichnis der zehn Brautjungfern ansprechen lassen. Egal wer dir weisgemacht hat, dass dir der Himmel sicher sei, du solltest dich fürchten. Bedenke: Selbst keine Zweifel zu haben, ist keine Eintrittskarte in das Reich Gottes. JESUS erzählt uns diese Geschichte nicht umsonst. Diejenigen, für die die finale Hochzeitsfeier nur das krönende Abschluss-Event einer unaufhörlichen Folge von christlichen Unterhaltungsveranstaltungen ist, die werden sich fassungslos die Augen reiben, wenn sie aus dem Munde JESU hören müssen: »Ich weiß nicht, wer du bist!« Lass dich beunruhigen, bevor es zu spät ist.

Mir scheint, dass sich Hörer dieses Gleichnisses leicht zur falschen Gruppe rechnen: Die törichten Brautjungfern schlafen weiter und die klugen Brautjungfern, die Erretteten, lassen sich verunsichern.

Lassen sich die Erretteten verunsichern, so ist das gefährlich. Es hindert sie, einen fruchtbaren Dienst für unseren Kýrios JESUS zu tun. Schon Luther soll gesagt haben: »Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz!« Darf ich das mal so zitieren? JESUS erwartet von seinen Jüngern, dass sie ihren Weg zwar nicht leichtfertig, aber doch unbekümmert und freimütig gehen. SEINE Sicherheit und die sich in IHM gründende Stabilität sollen uns Strahl- und Überzeugungskraft geben. Sonst sind wir traurige Gestalten …

Andererseits wiegen sich viele in Sicherheit, denen es an jeder Voraussetzung dafür fehlt. Nein, es reicht nicht, wenn du nach dem Karneval zur Beichte gehst! Nein, es reicht nicht, wenn du zu Ostern und Weihnachten oder auch jeden Sonntag in die Kirche gehst! Nein, es reicht nicht, wenn du Kirchensteuern zahlst, ein paar Münzen in den Klingelbeutel legst oder dem Bettler vor dem Kaufhaus etwas in den Hut wirfst! Es reicht auch nicht, dass du als Kind getauft wurdest, konfirmiert bist, kirchlich geheiratet hast und mit drei Schaufeln Erde vom Priester begraben wurdest! Genau du gehörst zu den Törichten, die glauben, man könne sich die Eintrittskarte in das Reich Gottes kaufen oder verdienen. Du wirst von JESUS hören: »ICH kenne dich nicht!«

Wir trauen es JESUS kaum zu, aber in diesem Zusammenhang klingen die prophetischen Worte, die ER den verständigen Brautjungfern in den Mund legt, ziemlich ironisch:

Geht aber stattdessen hin, zu denen, die Öl verkaufen, und besorgt euch selbst welches!

Diese Situation in der Nacht, vor den Türen des Hochzeitssaales, hat ja (noch) nicht wirklich stattgefunden, JESUS erklärt hier beispielhaft durch ein Gleichnis, was – auch aus unserer Sicht – erst zukünftig geschehen wird. Lass dir das mal auf der Zunge zergehen – derselbe, der einen Augenblick später sagen lässt: »ICH weiß nicht, wer ihr seid!«, legt den schlauen Mädchen in den Mund: »Geht hin zu denen, die Öl verkaufen!« – wohl wissend, dass dieser Rat völlig sinnlos ist. Es ist eh schon zu spät, die Chance dabei zu sein, ist schon endgültig vertan. Nur deshalb kann dieser völlig sinnlose Rat erteilt werden. Wenn man versucht, diesen Rat ernst zu nehmen, wenn man meint, dass es etwas nützen könnte zu denen zu gehen, die Öl verkaufen, dann gerät man in unauflösliche Widersprüche. Es fällt nicht leicht, JESUS diese ironische, diese spöttische Aussage zuzutrauen. Springt man aber über diese Hürde, so verflüchtigen sich viele Schwierigkeiten, dieses Gleichnis zu deuten. Ich betone: Das Öl hat keine eigene Bedeutung, sondern es geht darum, in Bereitschaft auf den Bräutigam zu warten. Dazu muss man sich beizeiten entscheiden und rechtzeitig vorbereiten. Wie das geht, das berichtet uns JESUS ausführlich an anderen Stellen. Hier geht es in keiner Weise darum, wie man sich vorbereitet, sondern einzig und allein darum, dass es ein Zu-spät gibt. Aus dem Kaufen des Öls eine Lehre ziehen zu wollen, das ist einfach nur Unfug.

Die Zuhörer JESU wussten noch nichts von unseren Kirchenstrukturen, aber JESUS wusste schon, was Jahrhunderte später geschehen wird. In diesem Wissen lässt JESUS die dummen Mädchen durch die weisen Brautjungfern zu den Ölverkäufern schicken. Wer sind diese Ölverkäufer? Das sind die Heilsverkäufer und die Irrlehrer, das sind diejenigen, die Sakramente als Schlüssel zum Himmel verkaufen. Wie anders als mit bitterer Ironie soll JESUS diesem Unfug begegnen? Wer erzählt denn den Menschen, wie man sich auf JESUS, auf sein Wiederkommen vorbereitet? Wer verbreitet diesen Unfug von Sakramenten, Mitgliedschaft und steuerbegünstigten Spenden? Und wer lässt sich dafür von den verwirrten und verirrten Schäfchen teuer bezahlen? JESUS weiß ja schon, dass dieser Rat, jetzt Öl zu kaufen, völlig nutzlos ist, denn ER selbst lässt den dummen Mädchen einen Moment später ausrichten:

»Wahrlich, ich sage euch: Ich weiß nicht, wer ihr seid!«

ER hat es nicht einmal nötig, es dir selbst zu sagen, JESUS lässt es dir nur ausrichten. Du hattest lange genug Zeit, auf JESUS selbst zu hören. Ich fasse das zusammen: Solange du denen vertraust, die dir die Eintrittskarte in den Himmel verkaufen wollen, so lang bist du einfach nur hoffnungslos einfältig. JESUS wird sich von dir nicht bei seiner Hochzeitsfeier stören lassen. Lange genug hattest du Zeit, dich mit dem zu beschäftigen, was die Bibel über JESUS und seine Lehre berichtet. Der Moment, wo es zu spät ist, kommt völlig überraschend. Du entscheidest, wem du dein Leben anvertraust: Irgendwelchen selbst ernannten Priestern in komischen Gewändern – oder JESUS, der von sich sagt, SCHL, Johannes 14:6, <JJK>:


»Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!«


Bist du dir des Ewigen Lebens sicher?

Woher weißt du, dass du beim Hochzeitsmahl dabei bist?

Um wen machst du dir Sorgen, dass er nicht dabei sein könnte?

Du hast Angst? Lies Johannes 3 und bete mit jemandem!

Wem erzählst du, was du hier verstanden hast?

Jesus und die Kirchen

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