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Borcke, Heinrich Adrian Graf von
Оглавление* 4. Apr. 1715 Stettin † 17. Apr. 1788 Stargordt
Militär und Pädagoge; nach frühen Studien zu Halle, bereits ab 1730 in preuß. Diensten: 1730 Junker, 1732 Fähnrich, 1739 SLt und im gleichen Jahr Kapitän und Chef einer Escadron, 1741 AHM zu Colbatz, 1742 RM, 1748 Major, 1751 Bestallung zum Erzieher des Kronprinzen, sp. → Friedrich Wilhelm II., 1752 ADW, 1755 OLt, 1756 OHM des Prinzen Friedrich Wilhelm und Gouverneur (Präzeptor) des preuß. Prinzen Friedrich Heinrich Karl von Preußen (1747–1767), zweiter Sohn Prinz → August Wilhelms, Neffe FdG, 1759 Ob, 1761 GM, 1775 GLt, 1786 SAO, 1787 GdK. – FdG schätzte B. zunächst sehr, was das Anvertrauen der hohen Erziehungsämter bei seinen beiden Neffen belegt, wofür ausführl. Instruktionen seitens des Kgs. erlassen wurden. Hieß es darin für Friedrich Wilhelm noch: „Il est d’une très grande importance de lui inspirer du goût pour le militaire – es ist von großer Wichtigkeit, ihm den Geschmack für das Militärische nahezubringen“, so zeigte sich B. allerdings in der Umsetzung von völlig anderer Geisteshaltung und riet seinem Schützling zur Vermeidung von milit. Konflikten, was FdG entrüstete. B. zog sich daraufhin auf seine Güter in Stadtgordt zurück, erhielt aber das Gehalt weiter, nicht zuletzt deshalb, da ihn der Kg. wg. seiner umsichtigen Verwaltung derselben, sowie wg. der zahlr. Landerschließungsmaßnahmen und sozialen Initiativen überaus wertschätzte. Großer Ehrungen wurde B. erst nach 1786 teilhaftig, als sich dann bald auch in der Politik die Defizite der Erziehung des neuen Kgs. vor allem auch in milit. Hinsicht nach 1792 fatalerweise erwiesen.
Qu. Instruction au major Borcke [Œuvres 9/III] (dt. in: Jürgen Bona Meyer (Hg.), Friedrichs des Großen pädagogische Schriften und Äußerungen, Langensalza 1885 (Ndr. Königstein 1978)). – Lit. Beschreibung der Stargordtschen Wirtschaft, Breslau 1778 (²Berlin 1792); Hans-Ulrich von Borcke, Vier B. im Dienst des Großen Königs, in: Unser Pommerland 14 (1929), 27–30; Im Dienste Preußens, 97f.; Ernst Graf zur Lippe-Weißenfeld, Art.«B., A. H. », in: ADB 3 (1876), 157f.