Читать книгу Am laufenden Band - Joseph Ponthus - Страница 18

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Ich habs satt aber in der Fabrik sagt man nichts

Es ist Wochenende

Ich kann nicht schlafen

Um diese Uhrzeit müsste ich am Band stehen

Noch zwei Stunden arbeiten

Noch zwei Stunden malochen

In der Fabrik

Am laufenden Band

Es ist Wochenende

Zeit die Arbeitskraft zu regenerieren

Also

Ausruhen

Schlafen

Leben

Und zwar nicht in der Fabrik

Aber sie frisst mich auf

Die Schlampe

Zu Hause habe ich draußen beim Rauchen

Die gleichen Reflexe wie in der Pause

Schnell ziehen und an der Kippe eine Kippe anzünden

Übermorgen muss ich zurück in die Fabrik

Doch mir kommts vor als wärs schon

Morgen

Schon den Schlafrhythmus anpassen

Den Lebensrhythmus

Den die Fabrik diktiert

Ich muss zurück

Ich muss schlafen

Ich muss

Ich habe die Fabrik so satt

Den Scheißrhythmus

Das sinnlose Tun jede Nacht

Nichts sagen

Schreiben

Die Muskeln tun weh

Die Pause tut weh die ich jetzt haben müsste aber nicht habe

Während ich zu Hause meine Kippe rauche

Bin ich immer noch in der Fabrik

Wer könnte mich morgen oder übermorgen mit dem Auto

mitnehmen

Arbeite ich nachts verlier ich die Lust am Tag

Das ist hart

Nimmt mich niemand mit habe ich keinen Job mehr

Das wäre das Ende

Das wäre scheiße

Muss ich wohl mit den Kollegen regeln

Doch dafür müsste man mal sprechen

Trotz der Ohrstöpsel hämmern die Maschinen in der Pause weiter auf

unser Schweigen ein

Warum was sagen und was überhaupt

Dass man es satt hat

Dass man am Wochenende kaum schläft

Aber so tut

Als ob

Alles gut läuft

Man einen Job hat

Auch wenns ein Scheißjob ist

Auch wenn man sich nicht ausruht

Verdient man was

Die Fabrik wird uns fressen

Frisst uns jetzt schon

Doch keiner sagt was

Denn in der Fabrik

Ists wie bei Brel

»Keiner sagt was

mein Herr

Keiner sagt was«

Am laufenden Band

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