Читать книгу Curriculum Prothetik - Jörg R. Strub - Страница 77

34.16 Nachsorge

Оглавление

Abhängig von dem Ausmaß der zu erwartenden Mitarbeit des Patienten wird dieser zwei- bis viermal pro Jahr zu Nachsorgeterminen einbestellt. Während dieser Nachkontrollen ist vor allem auf kariöse, tegumentale und parodontale Läsionen zu achten. Auch sind die Passung der Prothese, die statische und dynamische Okklusion und eine erhöhte Zahnbeweglichkeit zu überprüfen. Ziel ist es, dass die Modellgussprothese über einen langen Zeitraum hinweg funktionstüchtig bleibt und die oralen Gewebe durch sie nicht geschädigt werden.

Sollte es über eine längere Tragezeit durch Abnutzung zu einem Retentionsverlust einer Gussklammer kommen, sollte nicht versucht werden, die Klammerretention durch einen Aktivierungsversuch an der Klammer durch Verbiegen wiederherzustellen. Denn dabei besteht immer die Gefahr einer Klammerfraktur, die eine aufwendige Instandsetzung der Teilprothese verursachen würde. Stattdessen kann die Retention der Klammer durch eine minimale Zahnumformung mittels Kompositkunststoff vorhersagbar und non-invasiv erfolgen. Ohne eingesetzte Prothese wird hierzu der Zahn auf seiner Retentionsfläche mit Säure-Ätztechnik und Schmelzadhäsiv konditioniert, dann die Teilprothese eingesetzt und mit farblich passendem, dünnfließendem Kompositkunststoff direkt oberhalb des Retentionsarmes eine etwa 0,2-0,3 mm dünne Wölbung aufgetragen. Nach Lichthärtung kann die Klammerprothese leicht entfernt werden, da sich der Kompositkunststoff nicht mit der unkonditionierten Klammer verbindet. Bei zu starker Retention wird die Wölbung mit Polierscheiben leicht reduziert; bei zu geringer Retention kann die Wölbung weiter verstärkt werden.

Tabelle 34-1 fasst nochmals das klinische und labortechnische Vorgehen zusammen.

Tab. 34-1 Übersicht zum klinischen und labortechnischen Vorgehen

KlinikLabor
Anamnese, Befundaufnahme, OK-, UK-Röntgen (Panoramaschichtaufnahme, Einzelfilm-Status), Situationsabformung mit konfektioniertem Löffel, Gesichtsbogenübertragung, Kieferrelationsbestimmung
Herstellung von Studienmodellen, schädelbezügliche Montage der Modelle
Modellanalyse im Artikulator und Parallelometer, Diagnose, Planung
Hygienephase, präprothetische Vorbehandlung, Reevaluation der Vorbehandlung [evtl. erneute Situationsabformung mit konfektioniertem Löffel, Gesichtsbogenübertragung, Kieferrelationsbestimmung]
[Herstellung von Studienmodellen, schädelbezügliche Montage der Modelle]
[Modellanalyse im Artikulator und Parallelometer], [Diagnose; Planung der Modellgussprothese]
Diagnostische Präparation von Auflagen und Schleifkorrekturen am Studienmodell
Herstellung eines individuellen Löffels
Prothetische Phase: Präparation von Auflagen, retentive Füllungen und Schleifkorrekturen, Politur, definitive Abformung, Fluoridierung, Auswahl von Zahnfarbe und -form
Herstellung der Arbeitsmodelle, Herstellung von Registrierschablonen
Gesichtsbogenübertragung, Kieferrelationsbestimmung, schädelbezügliches Einartikulieren, Montage im Artikulator
Aufstellen der Prothesenzähne in Wachs
Anprobe der Wachsaufstellung; Komplettierung der Arbeitsunterlagen für das Labor
endgültige Vermessung; Gerüstherstellung
Gerüstanprobe
bei Kennedy-Klasse I und II*: Kunststoffsättel als individuelle Löffel anbringen
*Kompressionsabformung der Sättel
*Erstellung des Sekundärmodells (Altered-Cast-Modell)
Übertragung/Zahnaufstellung in Wachs auf dem Gerüst
Anprobe der Wachsaufstellung auf dem Gerüst, Gesamteinprobe
Fertigstellung in Kunststoff
Anprobe der fertigen Arbeit auf dem Gerüst, Eingliederung der fertigen Arbeit
Kontrolle
Nachsorge

*Diese Schritte sind bei einer Altered-Cast-/Kompressions-Abformung zusätzlich durchzuführen.

Curriculum Prothetik

Подняться наверх