Читать книгу Die 50 bekanntesten archäologischen Stätten an der Türkischen Riviera - Jörg Wagner - Страница 12
Literatur
ОглавлениеBrandt/Kolb, Lycia et Pamphylia; Hellenkemper/Hild, Lykien und Pamphylien; H. Brandt, Gesellschaft und Wirtschaft Pamphyliens und Pisidiens im Altertum, Asia Minor Studien 7 (1992).
Im Jahre 133 v. Chr. vermachte der letzte pergamenische König Attalos III. sein Reich testamentarisch der Römischen Republik, die daraus die Provinz Asia konstituierte, ohne gleichzeitig auch Lykien und Pamphylien in diese neue Ordnung einzubinden. Die Städte beider Landschaften genossen als civitates liberae Freundschaft und Schutz des Römischen Volkes, konnten sich aber allein – nach Zurückdrängen der Seleukiden und vor allem nach der Dezimierung der seleukidischen Flotte – nicht mehr der isaurischen und kilikischen Seeräuber erwehren. Handel und Verkehr erlitten großen Schaden, das Wirtschaftssystem des hellenistischen Ostens brach zusammen und Städte wie Olympos, Phaselis und Side mussten ihre Häfen und Märkte den Seeräubern öffnen. Als Rom dem Prätor des Jahres 102 v. Chr., Marcus Antonius, dem Großvater des späteren Triumvirn, den Auftrag gab, militärisch gegen die Seeräuber vorzugehen, zeitigte dieses halbherzig durchgeführte Unternehmen keinen dauerhaften Erfolg.
Die Piraten standen auf dem Höhepunkt ihrer Macht, als Mithradates VI. Eupator von Pontos (121 – 63 v. Chr.), einer der letzten großen Gegner Roms, während des 1. Mithradatischen Krieges (88 – 85 v. Chr.) mit ihnen ein Bündnis schloss. Erst in diesem Krieg erkannte man in Rom die Seeräubergefahr in ihrer vollen Tragweite, und P. Servilius Vatia führte nach großen Rüstungsanstrengungen einen dreijährigen Feldzug (79 – 77 v. Chr.) gegen die ostlykischen, pamphylischen und isaurischen Piraten, dessen erfolgreicher Ausgang ihm den Ehrennamen Isauricus eintrug. Die endgültige Niederwerfung der Seeräuber gelang schließlich dem mit außerordentlichen Vollmachten ausgestatteten Pompeius, der 67 v. Chr. in einer großangelegten 40-tägigen Kampagne das ganze Mittelmeer durchkämmte und die letzte Piratenflotte vor der Festung Korakesion vernichtete.
In der Folgezeit gehörte Pamphylien kurz zur neuen pompeianischen Großprovinz Cilicia, wurde aber in den frühen 40er Jahren von M. Antonius dem römischen Klientelkönig Amyntas von Galatien übertragen, der in Side Münzen prägte. Nach dem Tode des Amyntas im Jahre 25 v. Chr. wurden seine galatischen, lykaonischen und nordpisidischen Besitzungen in die Provinz Galatia umgewandelt, die pamphylischen Städte bildeten zusammen mit den südpisidischen Städten Termessos und Selge die Provinz Pamphylia. Kaiser Vespasian (69 – 79 n. Chr.) legte Pamphylien mit dem benachbarten Lykien zu einer Doppelprovinz zusammen, doch wurde diese von Diokletian wieder in zwei selbstständige Provinzen aufgeteilt, die bis in byzantinische Zeit bestanden.