Читать книгу Die 50 bekanntesten archäologischen Stätten an der Türkischen Riviera - Jörg Wagner - Страница 5
ОглавлениеVorwort
Die Türkische Riviera weckt bei vielen in erster Linie die Vorstellung von einem Urlaub an weißen Sandstränden unter der wärmenden Sonne Anatoliens, doch ist das längst nicht alles, was diese abwechslungsreiche, in den letzten Jahrzehnten immer beliebtere Landschaft zu bieten hat. Da gibt es versteckte Buchten an den zerklüfteten Küsten von Lykien und dem Rauhen Kilikien, weite Baumwollebenen in Pamphylien und im Ebenen Kilikien, großartige Landschaftsbilder des Taurosgebirges mit bis weit in das Frühjahr schneebedeckten Gipfeln und weitere Naturschönheiten wie tief eingeschnittene Canyons mit Wildwasserbächen, romantische Wasserfälle und idyllisch gelegene Stauseen. So bietet die Türkische Riviera die Gewähr für einen erlebnisreichen Urlaub mit der Erholung an herrlichen Stränden und vielen anderen Aktivitäten: Von entspannenden Bootsfahrten auf dem Meer bis zu abenteuerlichen Raftingtouren auf reißenden Gebirgsflüssen, von schönen Wanderungen entlang der lykischen Felsküste (Abb. 2) oder zu abgelegenen Bergdörfern bis zu anstrengenden Trekkingtouren in die unvergleichliche Gipfelwelt des Taurosgebirges.
Nicht weniger reich und vielfältig als die Landschaft präsentiert sich das archäologische Erbe der Türkischen Riviera, das an vielen Orten großflächig und systematisch ausgegraben worden ist. Die meisten dieser Plätze sind als Freilichtmuseen mit erläuternden Plänen, Texten und Wegweisern versehen, eindrucksvolle Ruinen und Rekonstruktionen bedeutender Monumente, von denen das Versammlungsgebäude des Lykischen Bundes in Patara und das Hadrianstor in Antalya hervorzuheben sind, vermitteln ein lebendiges Bild der Antike. Viele andere antike Städte befinden sich, von Bäumen und Gebüsch überwachsen, noch in einem naturbelassenen paradiesischen Zustand und üben gerade deshalb einen besonderen Reiz auf die Besucher aus. Diese sehr unterschiedlichen Bedingungen mussten bei der Auswahl der antiken Städte und Monumente ebenso berücksichtigt werden wie deren Erreichbarkeit und ausgewogene Verteilung über die gesamte Türkische Riviera.
Abb. 2 Die lykische Küste zwischen Kaya Köyü und Ölüdeniz.
Das Hauptproblem aber war die große Zahl sehenswerter Plätze, sodass schon die Aufnahme von nur 50 antiken Stätten manche schwierige Entscheidung erforderte (s. die Karten Abb. 1 a. b, 21). Die Ausführungen zu zahlreichen Orten, die vom Autor bereits in dem Band „Türkei. Südküste. Von Kaunos bis Issos“, 2. Auflage, München 1997, veröffentlicht wurden, konnten für das vorliegende Buch aktualisiert und überarbeitet werden.
Die Palette der für diesen Band ausgewählten antiken Städte reicht von Xanthos, das vor allem dank seiner einzigartigen dynastischen Pfeilergrabmäler in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden ist, über die großen römischen Provinzhauptstädte Patara, Attaleia und Tarsos sowie die reichen pamphylischen Handelsstädte Perge, Aspendos und Side bis zu abgelegenen Orten im Taurosgebirge wie Oinoanda, Arykanda, Selge, Diokaisareia und Karatepe. Alle diese Städte verfügen über eine eindrucksvolle archäologische Hinterlassenschaft; davon wurden in erster Linie die Städte und Monumente der Hethiter, Griechen, Römer und Byzantiner berücksichtigt, aber auch die bemerkenswerten mittelalterlichen Bauten der Kleinarmenier, Seldschuken, Mamluken und Osmanen nicht übersehen. Letztere beschränken sich an der Türkischen Riviera aber nur auf Antalya, Alanya, Silifke, Tarsus und Adana sowie auf die seldschukischen Karawansereien, die an den Handelsstraßen von Antalya in das anatolische Hochland und an der Küstenstraße von Antalya nach Alanya liegen.
Ergänzt werden die Ausführungen zu den antiken Städten und Monumenten durch Hinweise auf die zuständigen Archäologischen Museen, die sich in den türkischen Provinzhauptstädten oder anderen regional bedeutenden Städten befinden, und auf ihre wichtigsten Exponate, die aufgrund der ausgedehnten Zuständigkeitsbereiche dieser Museen von weit voneinander entfernten Fundorten und Grabungsplätzen kommen können. Lediglich das antike Side (Selimiye) verfügt über ein ausgezeichnetes eigenes Museum, das gegenüber der Agora im historischen Ambiente der kaiserzeitlichen Thermen eingerichtet ist.