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Die Höhe des Kopfgeldes, die der Staat für einen Bürger kassierte, war keinem genau bekannt. Mich wunderte trotzdem, dass der Westen sich für meist unbekannte Personen von der DDR so viel Geld abknöpfen ließ. Fakt ist, dass auch kriminelle Bürger oder Spitzel in den Westen kamen – als „Schläfer“ (wartende Spione) wurden sie in den Westen abgeschoben, um nach gewisser Zeit wieder mit der Stasi Kontakt aufzunehmen. Allein in Westberlin sollen bis zu 4.000 Spitzel Geheimnisse an die Stasi verraten haben oder sie waren offizielle Mitarbeiter der „Behörde“. Es gab auch Hunderte von Frauen aus der DDR, die im Auftrag der Stasi gezielt Kontakt zu westdeutschen Besuchern suchten. Wenn dann ein intimes Verhältnis geschaffen war, horchten sie sie aus oder überredeten sie, als IM oder Agent mitzumachen. Oft wurden dabei auch kompromittierende Fotos als Druckmittel eingesetzt. Es gab praktisch nichts, was es nicht gab im Sumpf des Sozialismus. Außenstehende wussten nichts davon und darum war sie auch so erfolgreich, gefährlich und unberechenbar, diese Staatssicherheit.

Hafterlebnisse eines DDR-Bürgers 2. Teil

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