Читать книгу Die Facebook-Entführung - Jürgen Hoffmann - Страница 15
Wie Facebook uns guttut
ОглавлениеWas tun wir in der größten Not? Wir fliehen zu Facebook. Auch wenn wir wissen, dass uns das keine Linderung verschafft.
Noch nie zuvor in seinem Leben spürte Sebastian so unabweisbar die Macht von Facebook, der Gedanke, sich hinzugeben, sich auszubreiten vor der Öffentlichkeit, sich der Community mit nackter Brust zu zeigen, war so mächtig und unwiderstehlich, dass ihm schwindelte. Die Lösung, das war Sebastian in diesem Moment so klar wie sonst nichts auf der Welt, war nicht ein weiterer Post, sondern wäre ein Livestream gewesen, verfügbar und frei zugänglich für alle. Hier verzweifelt auf dem Betonboden zu liegen, war die pure Einsamkeit, zu wissen, gesehen zu werden, von Freunden und Fremden, der größte Trost, der sich denken ließ. Meine iWatch der übernächsten Generation zeigt an, wie viele User in diesem Moment zugeschaltet sind, es sind 15, das ist gut, es sind nur noch 4, mir schießen die Tränen in die Augen, und plötzlich, kein Mensch weiß warum, es gibt keine Erklärung, steigt die Zahl innerhalb von zehn Minuten von 4 auf 409, weil dem Algorithmus in der Wolke es so gefällt. Sebastian denkt an das öffentliche Sterben von Papst Johannes Paul II, Spiritus Sanctus, es ist das, was wir brauchen, was unsere Seele braucht, wir sterben und leiden nicht im Verborgenen, sondern wir schließen unsere Augen in dem Bewusstsein, gesehen zu werden und also nicht allein zu sein.
38 weitere Kommentare auf seinen letzten Facebook-Post, für Sebastians Social-Media-Karriere stellt das einen neuen Rekord dar.
Das Erste, was er jetzt tun musste, war, eine Nachricht an Peter zu schreiben. Sein Freund war Online, was bedeuten konnte, dass er seine Nachricht sofort lesen würde.
„Lieber Peter, ich weiß nicht, ob du schon etwas unternommen hast. Ich hoffe nicht! Ich beschwöre dich, nichts zu unternehmen, gar nichts, verstehst du! Dann ist alles gut - aber nur dann. Mein Schicksal liegt in deiner Hand, aber ich vertraue dir wie sonst niemandem. So glücklich, einen Freund wie dich zu haben! Ich verlasse mich auf dich, mein Freund.“
Drei Minuten später kam die Antwort.
„Sebas, was ist das alles bloß für eine Scheiße? Ich war gestern bei deinem Vater, der hat mir versichert, dass alles in Ordnung ist. Ich bin nicht zur Polizei, war aber extrem kurz davor. Ich mache, was du sagst, klar. Hoffe aber, dass ich Dich sehr bald wieder persönlich sprechen kann. Irgendetwas, was ich für dich tun kann? Die Sache zerrt echt an meinen Nerven.“
„Meine Posts waren ein großer Fehler. Sorry, wenn ich dich in eine blöde Situation gebracht habe. Du kannst wirklich nichts für mich tun im Moment, und wahrscheinlich ist das auch gar nicht nötig. Just a silly game I have to play, unfreiwillig. Auflösung folgt! Wichtig nur, sehr wichtig, ganz wichtig, enorm wichtig, von wichtiger Wichtigkeit: dass du mir gewogen bleibst! Muss wissen, dass da draußen jemand ist, der gute Gedanken für mich hat. Muss!“
„Okay. Und ich kann mich darauf verlassen, dass wir uns in ein paar Tagen sehen? Und dann alles in Ordnung ist? Würde es mir nicht verzeihen, wenn nicht.“
„Ja, klar, kannst dich darauf verlassen, kann ich versprechen. Kann nur sein, dass ich dann ein bisschen deine Zuwendung brauche. Deine Freundschaft!“
„Mann, Mann, Mann. Ganz ehrlich, habe ich dir nie so deutlich gesagt: Du bist für mich wirklich ein Freund! Bester Freund! Müssen wir irgendwie besiegeln, wenn du wieder draußen bist. Scheiße, „wenn du wieder draußen bist“. Krass. Keine Ahnung, was hier abgeht, was das alles soll. Aber große Ahnung, dass wir noch viel bessere Freunde werden als wir bisher waren.“
„Ja, wirklich! Kann dir nicht sagen, wie wichtig das für mich ist, was du da schreibst. Wenn wir uns wiedersehen (bald!), sehen wir uns mit anderen Augen. Pass auf dich auf, Peter!“
Indem Sebastian seinen Freund beruhigte, beruhigte er sich selbst. Ein wenig. Eine Minute gegen die Wand schauen und die Gedanken fließen lassen, genau beobachten, was kommt. Es kommt nichts Schlimmes, nachdem davor nur noch Schlimmes gekommen war. Sein Vater offenbar nicht in großer Sorge, was nicht bedeuten konnte, dass er in Wirklichkeit eine eiskalte Drecksau war, der ein böses Spiel mit seinem eigenen Sohn spielte, sondern dass tatsächlich kein Grund zu übergroßer Sorge bestand. Es geschahen ständig absolut schreckliche Dinge auf der Welt, aber noch viel, viel öfter taten sie das nicht. Extrem wenige Entführungen, noch weniger mit Todesfolge! Wir reden uns dauernd ein (lassen es uns einreden), wie scheiße und gefährlich alles ist, in Wahrheit aber leben wir in einem Paradies. Ein paar Tage im Keller und der Freiheit beraubt, harte Sache, sehr harte Sache, aber so hart auch wieder nicht, wenn man nicht die Nerven verliert und sich nicht Dinge einbildet, die nicht sind und nicht sein werden. Dass Link ihm eine Kugel in den Kopf schießt, war ja nicht einmal vorstellbar!, und wenn es nicht einmal in der Fantasie vorstellbar war, wie sollte es dann in der Wirklichkeit passieren! So weit weg von real! Es war ein Scheiß-Spiel, eine Prüfung, eine wirklich kranke Sache, aber die Panik und die Angst, die Sebastian bei seinem letzten Gespräch mit Link gehabt hatte, war weg, gone with the wind, gone with the chat, verpufft im virtuellen Raum.
Wie er so glotzte, leerten sich Räume in seinem Gehirn, die eben noch komplett besetzt waren von Angst und Furcht. Der Nebel verzog sich auf wundersame Weise und gab den Blick frei auf Dinge jenseits des Kellers, zum Beispiel auf Peter Rost. Unsere Freundschaft, denkt Sebastian, ist eine Freundschaft wie Freundschaften heute sind, das heißt, sie schien so zu sein, tatsächlich ist sie aber viel mehr, was wir aus Vorsicht nur nicht sehen wollten oder konnten! Wir muten unseren Freundschaften heute nichts mehr zu, aus Sorge, dass sie dann sofort zerbrechen. Oder weil wir uns selbst nicht mehr unsere dunklen Seiten zumuten. Was wir haben, wenn wir zusammen sind, ist eine gute Zeit, das ist heute die Definition von Freundschaft. Dabei! Dabei: Wenn Sebastian ein mediokrer Zeitgenosse war, mittel-attraktiv, mittel-beliebt, mittelgut vernetzt, mittelgut im Studium, mittelgut präpariert für eine Laufbahn in der Offline-Welt, dann war Peter in allen Punkten eine Stufe darunter angesiedelt. Nicht dick, nicht hässlich, aber eindeutig unterdurchschnittlich gut definiert und ausgestattet mit einem Gesicht, das sofort unterging, wenn mehr als fünf Leute zusammen waren. Sebastian war gern mit Peter unterwegs, aber sie hatten ganz klar zu wenig Gesprächsstoff, was die Treffen immer ein bisschen beschwerlich machte. Mit Peters zweitem besten Freund war das anders, die beiden konnten stundenlang über Atomenergie sprechen, wobei sie die Überzeugung vertraten, dass der verordnete Ausstieg eine Eselei sondergleichen sei. Egal, jedenfalls, wenn ich hin und wieder mitbekam, wie die beiden sich die Köpfe heiß redeten, fragte ich mich, ob dieses Spezialistentum der Ausweg ist oder ganz im Gegenteil. Immerhin erschien mir diese Fixierung auf Atomenergie immer noch besser als die Legionen von Gaming-Aficionados oder Pseudo-App-Entwickler meiner Generation. Aber auch dieses „Mehr über die wirtschaftlichen, technischen und gesellschaftspolitischen Implikationen der Atomenergie als alle anderen Leute wissen wollen“, kam mir immer vor wie eine Flucht, wie ein riesiger Berg, den zu besteigen sich absolut nicht lohnte. All die Anstrengungen, um ein exklusives Gesprächsthema zu haben, das uns heraushebt?
Obwohl Peter und ich ein solch exklusives Thema nicht hatten und wir uns nicht gegenseitig ins Herz schauen ließen, war in all den Jahren offensichtlich doch etwas entstanden, was hielt. Was sich als stabil erwies, wenn es darauf ankam. Wahrscheinlich hatte es schon genügt, Peter unauffällig zu beschützen, wenn er in größerer Runde abzugleiten drohte in die Rolle des Verlierers. Es genügt, wenn einer dabei ist, der uns stützt, um auf einer Party nicht in die Rolle des Außenseiters gedrängt zu werden, was naturgemäß eine verheerende Wirkung auf unsere Seele hat. Mit mir an der Seite konnte Peter überall hingehen; ging er allein, drohte er Schaden zu nehmen.
Zurück in den Newsfeed, wo all der Schrott angespült wird, den Sebastians Freunde und Facebook-Freunde von sich geben, man springt nie in denselben Fluss, alles ist wie immer und doch anders, there is a new content in town, schau ihn dir an, morgen schon wird er weggespült sein. Kleiner Stich ins Herz, als Sebastian sieht, dass die Herren von Facebook das Bild von seinem lädierten Gesicht entfernt haben. Idiotenpack. Hat das etwas zu bedeuten, werden die dem nachgehen, war es ein Algorithmus? Die Wege des Herrn Facebook sind unergründlich.
Die Kommentare bestanden hauptsächlich aus Beschimpfungen, der Rat, der sich der größten Beliebtheit erfreute, lautete, Sebastian solle sich selbst ins Knie ficken. Der Kommentar, der die meisten Unterkommentare generierte, war aber von ganz anderer Tonalität. Von Justus Komarek.
Justus Komarek:
Unsere fatale Müdigkeit!
Wenn ich das alles hier lese, tritt mir immer klarer vor Augen, auf was für einen falschen Weg wir uns begeben haben. Unser aller Realität ist: Tod und Kampf. Tod und Kampf! Am Ende sind es diese beiden Sachen, Tod und Kampf. Den Tod können wir nicht besiegen, aber wie wäre es damit, wenn wir die Kampfhandlungen einstellen?
Es war hier unterschiedlich vom IS die Rede. Das ist ein gefährliches Spiel, dessen bin ich mir sehr bewusst. Aber wir sollten den Gedanken dennoch nicht zu schnell wegwischen. Wir müssen auch die Weisheit sehen, die in dieser Bewegung steckt. Die Wahrheit ist, dass wir im Westen müde geworden sind, müde und abgrundtief traurig, überall zerstörte und lädierte Seelen, auch wenn wir uns weigern, uns das selbst einzugestehen. Wir weigern uns total, uns einzugestehen, in was für eine kranke Hölle wir uns begeben haben, in was für eine fundamentale Falschheit, aber dass wir das so brachial verdrängen, bedeutet nicht, dass wir es im Innersten unserer Herzen nicht doch wissen. Was wir verstehen müssen: Wir sind wirklich Brüder und Schwestern! Wir sind das wirklich, und deshalb macht jedes System, das das leugnet, uns krank und kaputt. Ein System, das darauf fußt, das wir nicht Brüder und Schwestern sind, sondern Gegner. Fremde! Wir haben uns mit Haut und Haaren einem atemlosen Individualitätsterror ausgeliefert, der uns alle ins Unglück stürzen wird. Weil er uns nicht gemäß ist! Weil er unserer Natur widerspricht! Weil wir aufgehoben sein wollen! Weil wir uns danach sehnen, dass es eine Autorität gibt, die über uns steht. Warum sehnen wir uns danach? Weil wir schwach und dumm sind und uns wohlfühlen in unserer selbstverschuldeten Unmündigkeit? Nein, sondern weil wir in unserem tiefsten Inneren wissen, dass wir das Heil nicht finden können, wenn wir nur uns selbst als Autorität anerkennen. Alle Menschen wissen das. Schon immer.
Wir sind alle so müde, dass wir gar nicht mehr merken, wie müde und krank wir wirklich sind. Es ist Zeit, die Augen zu öffnen und zu erkennen, wie heilsam es ist, aus unseren monströsen Egos die Luft rauszulassen.
Deshalb:
IS!
IS - nur ohne Gewalt. Ganz ohne Gewalt. IS ohne Gewalt. Deshalb sind wir Christen! IS minus Gewalt plus christliche Barmherzigkeit. Weil wenn wir Gott lieben wir auch unsere Mitmenschen lieben. Die nicht unsere Feinde sind, niemals.
John Reisner:
Ja, mit dem Schwert! Anders geht’s nicht. Wir müssen kämpfen, damit dieser ewige - äh - Kampf endlich aufhört. Justus, du bist ein armer Trottel.
Susmita Booms:
Homo homini lupus. Diesen ganzen Quatsch hier kennen wir seit wann? Seit unendlichen Zeiten. Justus, dein Bart ist der längste! Setzen, sechs. Schmier dir ein Butterbrot und beiß feste rein. Oder bist du schon so alt, dass deine Zähne wackeln wie Scheiß-Wackelpudding im Septemberwind?
Clemens Messow:
Leute, ich bin kein Angeber (hasse ich!) und ich bin auch kein Großkotz (verachte solche Leute!), aber ich bin echt überzeugt davon, dass ich jetzt etwas Wichtiges zu sagen habe. Und ihr darum genau lesen solltet, was ich jetzt gleich schreibe. Werdet ihr das tun? Wenn ihr schlau seid, ja. Wenn nicht, dann nicht.
Meine Botschaft zum Notieren ins Notizbuch lautet:
Wir haben noch gar nicht kapiert, was für eine unheimliche Sprengkraft in den sozialen Medien, äh, liegt. Wir sind noch viel zu sehr dem alten Denken verhaftet! Und das geht so: Ist doch völlig scheißegal, was da ein paar verwirrte Wirrköpfe vor sich hin salbadern, kümmert keine Sau, hat null Relevanz. Willst du Einfluss, musst du große Organisationen aufbauen. Aber, Leute: Das war gestern! Das ist altes Denken! Und Facebook, das ist was, das ist das: Disruption! Die Revolution - okay, eine Nummer kleiner - mächtige Bewegungen sind prinzipiell ständig möglich! Von 100 Start-Ups gehen 99 pleite, von 10.000 Chat-Diskussionen versanden 9.974 im Nichts. Bleibt nach Subtraktion aber noch etwas übrig. Und zwar genug, um die Republik hier mal richtig aufzumischen! Warum das noch zu wenig passiert beziehungsweise nur, wenn es um das Niederbrennen von Asylanten-Wohnheimen geht? Weil wir es noch nicht kapiert haben! Weil wir dem Instrument, das wir in den Händen halten, noch nicht vertrauen. Obwohl wir das könnten! Also, was ich damit sagen will: Wenn wir den lächerlichen Sichtschutz in unseren Köpfen erst einmal abmontiert haben, werden wir wunderbare Dinge sehen. Also sollten wir das tun. Abmontage Now!
Santiago Lübbert:
Okay, und wofür plädierst du jetzt genau? Für den Aufbau einer terroristischen Vereinigung? Hier auf Facebook? Come on, du bist eine Witzfigur.
Malte Hecker:
Nein, ich gebe Clemens Recht, beziehungsweise fast. Recht bis auf einen Punkt. Mein Problem sind Laberstunden ohne Outcome, ohne Tat. Wenn wir nicht aufpassen, wird das hier just another Quasselbude. Deshalb müssen wir ernst machen! Clemens hat vollkommen Recht: Man muss nicht gleich eine Partei gründen, Dinge, die ganz klein sind, können sehr schnell sehr groß werden. Die Wirtschaft hat das kapiert. Was war Instagram vor 5 Jahren, was Air BnB? Wir, DIE ZIVILGESELLSCHAFT, sollten uns ein Vorbild daran nehmen, es gilt: VOM SILICON VALLEY LERNEN HEISST SIEGEN LERNEN. Also, Vorschlag: Wir vereinbaren jetzt erst einmal ein Treffen oder so. Und fangen ganz real an. Mit etwas! Gotta be starting something. De acuerdo?
Sebastian Molitor:
(in Wahrheit Hubertus Link, klar)
Ansage: Ich werde in den nächsten Tagen einen Vorschlag posten, wann wir uns wo treffen. Das sind wir uns schuldig. Ich organisiere die Sache. Euere Aufgabe wird sein, dafür zu sorgen, dass genügend und die richtigen Leute anwesend sein werden. Ich melde mich.
Pius Küppers:
Mal kurz Hirn einschalten, okay? Was bleibt von der ganzen IS-Metapher, wenn man Gewalt abzieht (wofür du ja plädierst)? Gutmenschen-Quatsch. Wenn es irgendetwas gibt, wovon Deutschland nicht noch mehr braucht, ist es exakt das.
Berthold Schlecht:
Ich habe eine gute, konstruktive Idee für unsere Bewegung. Was wir brauchen, ist irgendein Promi. Nach unserem ersten Treffen (kick it off!) geben wir eine Pressemitteilung heraus, in der steht, dass der Promi xy bei uns dabei ist. Ich weiß nicht, sagen wir Xavier Naidoo. Oder Hendryk M. Broder. Nena! Jürgen Fliege. Oder lass es Frank Plasberg sein. Egal, nicht egal, da fällt uns schon noch der Richtige ein. Oder die Richtige. Wir streuen das jedenfalls mega-breit im Netz und überall, kenne Leute, die wissen, wie das geht mit Fake News (Verbindung zu bulgarischen Klickfarmen). It’s all about Seeding, da gibt es inzwischen ganze Agenturen für, wisst ihr das? Dann Skandal und wir sind auf der Bildfläche. Ich weiß nicht, wie ihr das seht - aber ich finde das ist eine richtig geile Idee.
Gesine Pult:
Und wenn Ihr diesen Quatsch gleich auf irgendwelchen Pegida-Sites postet? Diese IS-Metapher ist absolut krank. Könnte mir egal sind (schließlich seid ihr nur ein kleiner versprengter Haufen von magersüchtigem Vogeldreck), ist es aber nicht. Und deshalb: Ich melde euch bei Facebook. Mal sehen, was dann passiert. Wenn die euch nicht rauswerfen, lösche ich meinen Facebook-Account, ganz klar. Aber wenn es so läuft, wie ich glaube, dass es laufen wird, bekommt ihr jetzt sehr bald richtig viel Stress.
Drei Stunden versenkte sich Sebastian in Facebook. Dann kam Link, freundlicher als sonst, vielleicht sogar aufgeräumt und entspannt. „Ist doch toll, was da auf Facebook gerade abgeht, ganz wunderbar. Endlich das, was wir wollten.“ Link nahm den Laptop und tippte etwas ein, was er Sebastian sogleich zu lesen gab:
Sebastian Molitor:
Liebe Freunde, besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen. Ich lege meinen Facebook Account hiermit auf Eis, es geht nicht anders. Es übernimmt meine liebe Freundin: Roswitha Raff. Bitte nehmt diese kleine Umleitung. Sie und ich halten euch auf dem Laufenden.