Читать книгу Die Facebook-Entführung - Jürgen Hoffmann - Страница 8

First Post, second Post

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Sebastian Molitor:

Stoppt die Umbauarbeiten!

Ihr seid keine Baustellen, ihr seid Deppen.

Statt euch zu wehren gegen draußen, wehrt ihr euch gegen euch selbst, und das ist sagenhaft falsch und dumm. Statt euch gegen die Anforderungen, die aus euch kleine Duracell-Hasen machen wollen, zu wehren, sie zurückzuweisen, macht ihr aus euch kleine Duracell-Hasen. Ihr bekämpft euren Körper im Fitnessstudio und ersetzt euren eignen Blick durch einen antrainierten Blick.

Ich habe 147 Facebook-Freunde, ich werde mir jeden einzelnen von euch vornehmen, und ich werde anfangen mit Mila.

Hallo Mila. Nimm das (zur Kenntnis):

Die Scheiße, wie du dich hochkonzentriert lässig an irgendwelche Unimauern lehnst. Man sieht nicht dich, sondern das Bild, das du von dir im Kopf hast und ausperformen willst. Die urbane junge Frau, selbstbewusst, unbequem, dauerspontan, ein gewinnendes, lautes Lachen. Du kannst aber auch nachdenklich sein und weißt genau, wie du dabei schauen musst (aber nicht, was du dabei denken musst). Die Wahrheit ist, dass du gar keine urbaneske Urbanfrau mit verwirrend/faszinierend vielen FACETTEN bist, sondern eine echte Witzfigur reinsten Wassers.

Und ich verrate euch Facebook-Heinis noch ein Geheimnis: Mila ist in Robert verliebt, den die meisten von euch kennen, wie die meisten Mila kennen. Sie versucht ihn zu kriegen, indem sie ihn neckt und reizt. Ein erbärmliches Spiel wie aus einer Soap, sie streiten sich, lassen sich von ihren besten Freundinnen und Freunden vor dem jeweils anderen warnen, und fallen sich am Ende um den Hals. In der Soap. In echt nicht.

Peter Rost:

Hallo, Sebas? Habe versucht dich anzurufen, dich aber leider nicht erreicht. An alle, die deinen Post gelesen haben: Das ist garantiert NICHT Sebas! Vergesst den Post! Was ist da los?

Harald Brauck:

Oder er ist es doch. Das Mila-Bashing ist unterste Schublade, wird ihr aber null schaden. Sebas = Witzfigur. Was gut sein kann: Wenn ich dich die Tage sehe, haue ich dir eine aufs Maul.

Sebastian Molitor:

Was gut sein kann: Dass du der nächste auf meiner Liste hier bist, Kleinharald. Und zu Peter, wichtig!!!!!!: Stimmt, ich bin es nicht! Oder nicht allein. Die WAHRE Geschichte ist: Ich bin entführt worden. Hoffe, heute noch eine Nachricht dazu posten zu können.

Kemal Rock:

Du studierst Jura, richtig? Oder war es BWL? Jedenfalls keine gute Idee, wenn du dich an Themen versuchst, von denen du keine Ahnung hast. Dieses Zeug „dein wahres Gesicht“, lasst euch nicht manipulieren, wehrt euch etc., ist Kompletthumbug. There ain’t no such thing like a true you. Es gibt keinen Weg zu deinem „wahren Ich“ irgendwo in deinem verfickten Inneren. Was du schreibst ist langweilige Scheiße. Um es höflich zu formulieren. Was hältst du von meinem Vorschlag, einfach die Klappe zu halten?

Sebastian Molitor:

Ich brauche Eure Hilfe, KEIN FAKE! Keine Ahnung, was hier wirklich läuft. FAKT ist: Ich bin entführt worden und sitze in einem beschissenen Keller. Mein Entführer (krass: MEIN ENTFÜHRER) lässt mich unter seiner Aufsicht hier posten. Das macht für mich nur Sinn, wenn klar ist, dass euch klar ist, was Sache ist. Ich nehme an, mein Entführer hat zu meinem Vater gesagt: Keine Polizei! Aber er sagt nicht: keine Öffentlichkeit!

Die Facebook-Entführung

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