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Peter Strelzyk hat jahrelang Diskussionen dieser Art über das Leben in Ost und West geführt. Er sagt: »Das war eine quälende Erfahrung, denn von Mal zu Mal wurde mir klarer, daß ich auf der falschen Seite der deutschen Grenze lebte. Ich bekam immer mehr Sehnsucht nach dem Leben im Westen, nach der Meinungsfreiheit, nach der Bewegungsfreiheit und nach den individuellen Entfaltungsmöglichkeiten, ohne den Druck eines Systems, das alle Bürger gleichmachen will.« Peter Strelzyk sagt auch: »Zuerst war der Gedanke an Flucht mehr ein theoretisches Spiel gewesen, dann wurde der Wunsch immer stärker. Aber je häufiger ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar, daß ich es allein nicht schaffen würde.«

Im Sommer 1973 beschert ihm der Zufall einen Gesinnungsgenossen. In diesem Sommer nämlich kommt eine ältere Freundin seiner Frau Doris zu Besuch. Die bringt ihre 18jährige Tochter mit und die wiederum stellt den Strelzyks bald darauf ihren gleichaltrigen Freund vor. Die jungen Leute sind Petra Krause und Günter Wetzel. Sie freunden sich mit dem Ehepaar Strelzyk an. Günter Wetzel interessiert sich für alles, was mit Technik und Motoren zu tun hat. Peter Strelzyk erinnert sich: »Wir haben uns über Mopeds, Motorräder und Autos unterhalten, und Günter hat sich auch für die Anlagen in meinem Betrieb interessiert.« Günter Wetzel repariert den Wagen seines neuen älteren Bekannten Peter Strelzyk. Auch beim Hausbau packt der freundliche junge Mann mit an.

Als Günter Wetzel und Petra Krause am 14. Februar 1974 heiraten, sind auch Peter und Doris Strelzyk dabei. »Die sozialistische Ehe« wird im Standesamt des Rathauses von Pößneck geschlossen. Eine Beamtin streift der damals 19 Jahre alten Braut und dem gleichaltrigen Bräutigam die preiswerten Eheringe über und drückt ihnen das in grünes Kunstleder gebundene »Buch der Familie« in die Hände.

Die Braut trägt ein weißes Kleid mit Blumenstickereien, weiße Margariten im Haar und einen schulterlangen weißen Schleier. Der Bräutigam hat sich in einen schwarzen Anzug geworfen, aus dessen Brusttasche ein Strauß Maiglöckchen guckt. Eine weiße Schleife ziert sein gestärktes Hemd. Seinem rosig frischen Gesicht sieht man an, daß er viel an der frischen Luft zu tun hat. Günter Wetzel ist mittelgroß, untersetzt und kräftig. Er hat muskelgestählte Oberarme und schwere Hände, die zupacken können, ein ruhiger, eher schüchterner junger Mann, der von sich sagt: »Ich ärgere mich manchmal darüber, daß ich nicht so schnell Kontakt schließen kann, aber manchmal finde ich es auch wieder gut, daß ich relativ ausgeglichen bin und nicht so schnell aus der Fassung komme.«

Günter Wetzels Familienverhältnisse sind kompliziert. Sein Vater ist in die Bundesrepublik geflüchtet, als er noch ein kleiner Junge war. Günter Wetzel wächst bei seiner Mutter auf. Er verbringt seine Schulzeit in dem Dorf Grobengereuth bei Pößneck. »Es war alles in allem eine schöne Zeit«, sagt er, »auf dem Lande hat man als Kind doch viel mehr Freiheit als in der Stadt.«

Er ist kein besonders guter Schüler, er ist technisch begabt, aber im Unterricht schüchtern und zurückhaltend. Mit zehn oder elf Jahren schon baut er sich sein erstes Radio, zwei Jahre später bastelt er ein schrottreifes Moped Marke »Star« wieder zusammen und fährt damit über Dörfer und Feldwege. Später repariert er die Motorräder der Jugendlichen und Erwachsenen auf dem Dorfe.

Für Politik interessiert sich der junge Motorexperte kaum. »Mir war damals noch nicht einmal so richtig bewußt, daß wir ja in einem geteilten Land leben und daß Grobengereuth nur ein paar Kilometer von der Grenze entfernt ist.« Doch dann stolpert er bei der Kartoffelernte, bei der er und seine Schulkameraden in jedem Jahr helfen müssen, in einer Ackerfurche über einen seltsamen Gegenstand. »Da lag so eine komische Apparatur am Boden, eine Zeituhr, und daran war ein Paket. Ich wußte nicht, was das war, aber ich habe es in meine Tasche gesteckt und mit nach Hause genommen.«

Als er zu Hause die Verpackung öffnete, findet Günter Wetzel eine Broschüre mit dem Titel: »Wo lebt man besser?« Er hat einen Gruß vom damaligen Bonner Innerdeutschen Ministerium gefunden, der »An die deutschen Bürger in der Sowjetischen Besatzungszone« adressiert war. Die westdeutsche Propagandabroschüre war zu Zeiten des kalten Krieges vom Bundesgrenzschutz an einem Gasballon befestigt, mit dem Wind nach Osten über die »Zonengrenze« geschickt worden. Durch eine Zeituhr wurde die Ladung des Ballons ausgeklinkt und über DDR-Gebiet verstreut – Dutzende, manchmal Hunderte von Flugzetteln, Broschüren und Büchern. So ein Buch hat Günter Wetzel gefunden und bis heute aufbewahrt.

»Freunde, denen ich meinen Fund heimlich gezeigt habe, erzählten mir, dies sei ›Hetzmaterial‹ und man müsse es bei der Volkspolizei abgeben. Das habe ich aber nicht getan. Im Gegenteil, ich bin neugierig geworden, was in dem Buch wohl stehen würde.« Günter Wetzel findet darin Vergleiche über das Leben in der Bundesrepublik und in der DDR, über Löhne und Preise. Dort steht, welcher Wohlstand in der Bundesrepublik herrsche, auch, daß es dort mengenweise Autos verschiedener Fabrikate zu kaufen gibt. Von nun an interessiert er sich mehr für den Unterschied zwischen Deutschland-Ost und Deutschland-West. Die Bonner Aufklärer haben im Fall Günter Wetzel ihr Ziel erreicht.

Nach der 8. Klasse, mit 14 Jahren, verläßt der Junge vom Lande die Grundschule. »Ich war in meinen Leistungen ziemlich abgefallen, weil mich der Unterricht nicht sehr interessierte und wohl auch, weil ich ganz schön faul gewesen bin.«

Deswegen bekommt er auch keine Lehrstelle als Kraftfahrzeugmechaniker, wie er es sich einmal gewünscht hat, sondern einen Ausbildungsplatz als Maurer beim volkseigenen Betrieb »Hoch- und Tiefbau Pößneck«. Drei Jahre lang hilft der Lehrling mit Maurerkelle und Mörtel beim Aufbau des »ersten sozialistischen deutschen Staates«. Unter anderem ist er dabei, als das Neubaugebiet in Pößneck-Ost hochgezogen wird. Günter Wetzel bekommt breite Schultern und kräftige Armmuskeln. Ein Freund nimmt ihn mit zum Sportverein »Rotation Pößneck«. Dort stemmt er am Wochenende als Gewichtheber zentnerweise Eisen-Hanteln.

»Nach der Lehrzeit wollte ich noch einmal zur Schule gehen und das 9. und 10. Schuljahr nachmachen, damit ich endlich Automechaniker werden konnte.« Aber ihm kommt etwas dazwischen. An einem Sommertag 1973 fährt der sportliche junge Mann auf einem selbstzusammengebauten Motorrad mit einem Freund auf dem Soziussitz zum Malteich oberhalb von Pößneck. Die beiden Männer springen in das kühle Wasser des idyllisch gelegenen, von Schilf und Wald umgebenen, kleinen Sees. Sie sind allein. Da entdecken sie am anderen Ufer ein Mädchen, das eine Angel ausgeworfen hat. »Und so kam es, daß ich geangelt worden bin«, erzählt Günter Wetzel.

Das Mädchen mit der Angel erinnert sich so: »Ich war erst sauer, weil ich Karpfen fangen wollte; und als die beiden da angeschwommen kamen, habe ich gerufen: ›Haut ab, ihr vertreibt mir die Fische!‹« Aber das habe wohl nicht sehr überzeugend geklungen, denn eigentlich sei sie ganz froh über die Abwechslung gewesen. Schließlich sitzen die beiden jungen Männer neben der Anglerin, beginnen ein Gespräch, aus dem sich für Günter Wetzel ein Flirt entwickelt. Die Anglerin erzählt, daß sie am Malteich zusammen mit einigen Erwachsenen die Sommerferien verbringe. Ihr Zelt steht am Waldesrand. Nach einiger Zeit verabschieden sie sich. Das Mädchen sagt: »Wenn Ihr wollt, könnt Ihr ja mal wiederkommen.«

Günter Wetzel kommt schon am nächsten Tag wieder. Er tut so, als ob er seinen Schlüsselbund verloren hat. Und als er der Anglerin gegenübersteht, weiß er nicht so recht, was er sagen soll. Doch dann kommen sie ins Gespräch. Sie lernen sich in den nächsten Wochen und Monaten näher kennen und verlieben sich. Ein Jahr später heiraten sie im Standesamt in Pößneck. Aus Petra Krause wird Petra Wetzel.

Zur Hochzeit wird der jungen Frau von ihrer Pflegemutter ein zweistöckiges altes Haus in der Pößnecker Tuchmacherstraße überschrieben, denn die will gerade – nach Erreichen des Rentenalters – zu ihren Angehörigen in die Bundesrepublik übersiedeln. Günter Wetzel sagt: »Wir haben uns sofort mit Begeisterung an die Arbeit gemacht, um dieses alte, ziemlich brüchige Gebäude wieder in Schuß zu bringen. Als Maurer konnte ich dabei natürlich vieles selber machen.«

Nach seiner Ausbildungszeit hat er mehrfach die Stelle gewechselt und sich dabei immer verbessert. Er arbeitet bei der »Produktionsgenossenschaft Aufbau« in Pößneck als Baumaschinist, weil seine Liebe immer noch den Motoren gehört, dann für die ZEW, für die »Zwischengenossenschaftliche Einrichtung Wald«, einen staatlichen Forstbetrieb, im Orlatal als sogenannter Rücke-Traktorist. Mit einem Traktor zieht er abgeholzte Baumstämme aus dem Wald und fährt frisch geschlagene Thüringer Tannen mit einem Lastwagen in die Sägewerke. »Aber ich konnte auch Automotoren und Motorsägen reparieren. Da war dauernd etwas kaputt, und mir hat es Spaß gemacht, das wieder in Ordnung zu bringen, obwohl ich ja gar nicht Mechaniker gelernt hatte.«

Zwei Jahre später sattelt Günter Wetzel zum VEB Kraftverkehr Saalfeld über. Jetzt fährt er einen sogenannten »Möbelkoffer«, einen Lastwagen Marke Skoda, durch die DDR. Er transportiert Möbel aus den Fabriken Thüringens in die Geschäfte der ganzen DDR zwischen Rostock und Leipzig. Dabei ist er oft tagelang unterwegs. Er sagt: »Oft habe ich bis zu 270 Stunden im Monat gearbeitet, und dafür habe ich etwa 900 bis 1000 Mark bekommen.«

Günter Wetzel ist ein fleißiger junger Mann. An den Wochenenden und, wenn es geht, auch nach Feierabend arbeitet er nebenbei wieder auf dem Bau, diesmal auf dem eigenen in der Tuchmacherstraße. Zusammen mit seiner Frau Petra erneuert er das alte Haus vom Keller bis zum Dachboden.

In dem zweistöckigen schmalen Haus, das eingeklemmt zwischen gleichaltrigen Gebäuden an der zur Stadt hin abfallenden Tuchmacherstraße steht, möblieren sie ein großes Wohnzimmer, eine Küche mit Eßecke, Schlaf- und Kinderzimmer. Es ist Platz genug, so viel, daß sich Günter Wetzel im Hochparterre noch eine Bastelwerkstatt einrichten kann. »Wir haben damals 25 000 Mark Baukredit aufgenommen«, erzählt er, »und damit kann man in der DDR schon einiges machen.«

Die jungen Eheleute haben keine Schwierigkeiten, diesen Kredit zu bekommen, denn Petra Wetzel arbeitet mit. Sie ist tüchtig und kommt beruflich voran. Sie bringt es von der einfachen Monteurin zum TKO, zum »Technischen Kontroll Organ«, wie der Posten eines Qualitätskontrolleurs in der DDR genannt wird. Petra Wetzel arbeitet im VEB Spannwerk Pößneck. In ihrem Betrieb werden Schraubstöcke, Zwingen, Bohrständer und andere Werkzeuge hergestellt. Zu den Abnehmern der Spannwerks-Produkte gehört auch das bundesdeutsche Versandhaus Neckermann. »Für die haben wir Bohrständer vom Typ SB 3 hergestellt«, erzählt Petra Wetzel, »die wurden auf Wunsch von Neckermann knallgelb gespritzt.«

Die junge Frau hat immerhin eine mittlere Führungsposition in dem volkseigenen Betrieb. Sie gehört zur »Arbeitsgruppe Qualität«. Sie entscheidet, ob die Arbeit ihrer Kollegen den Qualitätsnormen entspricht. »Wenn nicht, mußte ich die Sachen zur Nachbesserung zurückgehen lassen, oder es wurde auch schon mal ein Stück auf den Schrott geworfen.«

Petra Wetzel wird auch von ihren männlichen Kollegen und Untergebenen respektiert und geschätzt. Sie versteht etwas von ihrer Arbeit, und sie ist kontaktfreudig und humorvoll. »Eigentlich wollte ich gern Künstlerin werden«, erzählt sie. Petra Wetzel malt Stilleben und Landschaftsbilder. Sportlich ist sie auch. Als Schülerin war sie Meisterin des Kreises Pößneck im Brustschwimmen. »Die haben bei einer sportärztlichen Untersuchung festgestellt, daß ich eine übergroße Lunge und ein um 50 Prozent größeres Herz habe. Das hat wohl die sportlichen Leistungen möglich gemacht.«

Die schönsten Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugendzeit sind für Petra Wetzel die Sommerferien am Malteich an den Ausläufern des Thüringer Waldes. »Da haben wir gezeltet und geangelt, sind geschwommen und haben im Wald Pilze gesammelt und Picknick gemacht. Wenn das Wetter schön war, war es einfach traumhaft.«

Als Teenager geht Petra Wetzel am liebsten zum Tanzen. »Ich war mit meinen Freunden auch bei FDJ Veranstaltungen im Kreiskulturhaus, aber auch nachmittags am Wochenende in den Tanz-Cafés Pößnecks.« Sie trägt knappe Miniröcke und knallenge Hotpants. Das war damals gerade der letzte Schrei, nicht nur im Westen, auch bei der Kleinstadtjugend in der DDR. Sie gewöhnt sich das Rauchen an, auch das gehört dazu. Sie pafft bis zu 20 Zigaretten »Alte Juwel«. Sie sammelt Rock-Platten aus dem Westen. Ihr größter Schatz ist eine amerikanische Doppel-Langspielplatte mit einem Konzert von Elvis Presley. Das hat ihr ihre Mutter aus der Bundesrepublik mitgebracht, als sie nach Pößneck zu Besuch kommt. »Darüber habe ich mich wahnsinnig gefreut, so eine Platte kostet in der DDR ein paar hundert Mark auf dem Schwarzmarkt.«

Manchmal bekommt Petra Wetzel Fernweh. »Besonders, als mir meine Stiefschwester, die in der BRD lebt, Ansichtskarten von ihren Urlaubsreisen geschickt hat. Die war in Italien, in Spanien und in Griechenland – und einmal sogar in Afrika. Ich kann mich noch erinnern, daß auf ihrer Postkarte Pygmäen zu sehen waren, und ich habe mich gefragt, ob ich wohl jemals in meinem Leben auch in solche Länder reisen könnte.« Bis zu ihrer Hochzeit ist Petra Wetzel nicht weit gekommen. »Meine weiteste Reise war nach Karl-Marx-Stadt, und einmal sind wir mit der Schulklasse nach Berlin, in die Hauptstadt der DDR, gefahren.«

Nach der Hochzeit hat sie anderes im Sinn als Reisen und Abenteuer. Zusammen mit ihrem Mann Günter baut sie das ererbte Haus um. Sie richtet die Wohnung nach ihrem Geschmack ein. »Wir haben uns eine Regalschrankwand angeschafft, aus furniertem Preßspan, braun mit weißen Einlegebrettern.« Als Zierstücke stehen eine teure Quarzuhr, ein Geschenk aus dem Westen, darin und ein riesiger Kognakschwenker, den ebenfalls Verwandte mitgebracht haben. Auch der Bettvorleger fürs Schlafzimmer und die bunte Tapete mit Tiermotiven fürs Kinderzimmer stammen aus der Bundesrepublik. Das Kinderzimmer ist schon fertig, bevor der erste Sohn der Wetzels geboren wird.

Petra Wetzel erzählt: »Das war eine schwere Entbindung. Ich hatte eine Risiko-Schwangerschaft, und als sich Komplikationen ergaben, mußten die Ärzte die Geburt einleiten.« Der nervöse Ehemann Günter Wetzel war zuvor noch vom Krankenhauspersonal vertröstet worden. »Die haben mir gesagt, daß die Geburt noch einige Zeit dauern würde, daß ich normal Weiterarbeiten sollte.« Günter Wetzel hat erst mit zwei Tagen Verspätung erfahren, daß er Vater geworden ist. »Ich kam mit meinem Lastwagen von einer langen Fahrt nach Pößneck zurück und fand ein Telegramm zu Hause. In dem Telegramm stand: »Habe entbunden. Sohn Peter. Gewicht 4070 g, Größe 53 cm.«

Die Wetzels nennen ihren ersten Sohn Peter, der zweite, drei Jahre später geboren, heißt Andreas.

Petra Wetzel, die zweifache Mutter, ist eine etwas mollige junge Frau mit rotbraunem Haar, grau-grünen Augen und lustigen Sommersprossen.

»Bei den Schwangerschaften habe ich immer enorm viel Gewicht zugenommen, das mußte ich jedesmal wieder mühsam herunterhungern«, erzählt sie. Petra Wetzel spricht schnell und untermalt ihre Sätze mit kurzen Handbewegungen. Sie sagt über sich: »Ich halte mich für fröhlich und sehr kontaktfreudig, und das ist auch eine gute Ergänzung zu meinem Mann, der eher ein ruhiger Typ ist.« Um Politik habe sie sich nicht sehr viel gekümmert, doch zwei Dinge hätten sie in der DDR gestört:

»Daß die Leute, die wirklich von Politik Ahnung haben, sich nicht getraut haben, ihre Meinung zu sagen. Die haben immer gekuscht aus Angst, daß jemand sie beim Stasi verpfeifen könnte. – Und daß man nicht aus der DDR heraus konnte, daß man nicht reisen konnte, wohin man will.«

Petra Wetzel, berufstätig, verheiratet, zweifache Mutter, ist erst 24 Jahre alt. Eine lebensfrohe junge Frau, die »manchmal das Gefühl hat, schon zu früh zuviel Verantwortung übernommen zu haben«.

Auf die Frage, wovor sie am meisten Angst habe, sagt sie: »Ich habe Angst vor dem Zahnarzt und vor dem Altwerden. Ich wäre am liebsten immer 17 oder 18 geblieben.«

Mit dem Wind nach Westen

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