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Dänemark verstehen

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Es läuft was schief und krumm im sauberen Staate Dänemark. In derselben Woche, in der die Regierung kürzlich eine landesweite Kampagne gegen den Alkohol oder zumindest gegen den Mißbrauch geistiger Getränke losgetreten hatte, wurde, für skandinavische Verhältnisse nahezu revolutionär, von ebendieser weisen Administration die Alkoholsteuer in einer astronomischen Höhe gesenkt. In einer Höhe gesenkt? Ja, stimmt so.

Denn der Däne denkt dann doch durchaus deutlich dialektisch – oder immerhin offenbar prinzipiell kraus und lobenswert selbstwidersprüchlich. Ihm ist weniger an logischer Stringenz und Kohärenz als vielmehr an komischer Chaotik und Verwirrung gelegen, an einem Geisteszustand mithin, der bevorzugt durch einen hochklassigen Granatenrausch herbeigeführt zu werden vermag.

»Morgens in Denmark wir, ääähmmmähm, man, äh, steht vom Bett, äh, man, äh, fängt an mit eine, mit ein Bier oder, oder Aquavit, ein Aquavit«, wußte uns schon der ingeniös verdrehte und vor allem strahlend besoffene Herr Sörensen in Heino Jaegers Jahrhundertkabarettnummer »Alkoholprobleme in Dänemark« auseinanderzusetzen; und weiter: »In Helsingør, wenn man, äh, aufsteht morgens, ja, ja, man trinkt zwei, drei Bier oder vier Aquavit.«

Das wies und weist in Richtung auf das approximativ pilsfarbene, der dänischen Lagerbiertradition zugerechnete Giraf Strong der Giraf Brewery in Odense. Das rezente, seinen Hammerfaktor durch Maiszugaben unterstützende, hierzulande als Bock zu handelnde Bier sei trotz oder, so argumentiert der dänische Brauer selbst, wegen seiner 7,3% »easy drinkable« – und darf deshalb problemlos als Aperitif zum Aquavit oder, der fruchtig-weinigen Aromata halber, als ideales Alkoholrundumversorgungsmeisterwerk verstanden werden.

Wer Dänemark verstehen will, lese das drittletzte Wort des letzten Satzes mal nach drei Flaschen Giraf.

Das perfekte Wirtshaus

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