Читать книгу Tourismusgeographie - Jürgen Schmude - Страница 14
1.2.2 Angebotsseitige Kennziffern
ОглавлениеFür die Analyse aktueller Strukturen, zur Untersuchung von Entwicklungen oder zum räumlichen Vergleich des touristischen Geschehens ist es unabdingbar, einheitliche Kennziffern zu verwenden. Mittlerweile haben sich die meisten der folgenden Kenngrößen als Standard in der Tourismusforschung durchgesetzt, was wiederum eine Vergleichbarkeit von Studien unterschiedlicher Forscher bzw. Forschungseinrichtungen ermöglicht. Allgemein wird zwischen angebotsseitigen und nachfrageseitigen Kennziffern zur Erfassung des Tourismus unterschieden. Dabei beschreiben angebotsseitige Kennziffern touristische Einrichtungen und Produkte, während nachfrageseitige Kennziffern touristische Interessen und Motivationen erfassen. Zudem gibt es Kennziffern, die sowohl nachfrageseitigen als auch angebotsseitigen Einflüssen ausgesetzt sind, z.B. die Auslastung von Einrichtungen (vgl. Kap. 1.2.3). Bei den angebotsseitigen Kennziffern kann prinzipiell jede touristische Einrichtung (Hotels, Skilifte, Museen etc.) bzw. jedes touristische Produkt (organisierte Reisen, thematische Routen etc.) betrachtet werden. Häufig bietet es sich an, den Untersuchungsgegenstand |10|nach Quantität (z.B. Anzahl, Größe, Kapazität) und Qualität (z.B. Hotelkategorie) zu untersuchen bzw. mit weiteren Untersuchungsgegenständen zu vergleichen. Dabei sind zeitliche und für Geographen vor allem räumliche Entwicklungen von besonderem Interesse. Im Folgenden werden angebotsseitige Kennziffern aufgeführt, die sich auf den übernachtenden Tourismus beziehen:
Wichtigste angebotsseitige Kennziffern
• die Anzahl der Beherbergungsbetriebe pro Raumeinheit, wobei häufig Betriebe der Hotellerie und Parahotellerie (vgl. Kap. 2.1.1.) untersucht werden,
• die Kapazität der Beherbergungsbetriebe (v.a. Betten-, Zimmerkapazitäten), wobei diese zum Teil nach Größenklassen zusammengefasst werden, sowie
• die Qualität der Beherbergungsbetriebe. Hier werden vor allem standardisierte Qualitätsstandards wie die Deutsche Hotelklassifizierung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes e.V. (DEHOGA) verwendet. Daneben hat der DEHOGA in Kooperation mit dem Deutschen Tourismusverband e. V. (DTV) die Deutsche Klassifizierung für Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen (G-Klassifizierung) entwickelt, da viele Kriterien der Deutschen Hotelklassifizierung gerade für kleinere Betriebe nicht umsetzbar sind (vgl. DEHOGA 2015a).